Bye Bye Basel – Afrikas Tour-Star nimmt beim Saison-Opening seinen Abschied

Vanillekipferl, Kokosbusserl, Lebkuchen, Omas letzte Weihnachtskekse sind längst vernascht, dazu das neue Jahr mit knallig lauten Silvesterraketen begrüßt. Ja und damit ist sie auch schon wieder vorbei, die schönste Zeit des Jahres. Fortan hat sie uns also wieder, die kleine gelbe Filzkugel, die uns magisch fasziniert, und so unendlich viel Freude bereitet. Die tennislosen Wochen sind passe, exakt 31 Tage nach dem triumphalen Masterssieg von Lukas Planteu, hat die Jagd nach Punkten, Titeln und Trophäen am gestrigen Samstag wieder voll eingesetzt. Seit dem Jahr 2002 fällt der Startschuss zur neuen Tennissaison traditionell mit dem Jänner-HTT-500-Turnier, das mit seiner 11. Auflage die insgesamt bereits 23. Saison der Hobby-Tennis-Tour-Geschichte seit 1990 einläutet. Das 500-Punkte-Event zum Saison-Auftakt ist aber mehr als nur der erste “Schlagabtausch” im neuen Jahr, sondern vielmehr auch eines von nur zwei Vorbereitungsturnieren für den bereits in zwei Wochen anstehenden ersten Saison-Höhepunkt mit den “Australian Open der HTT”. Umso überraschender fällt der Blick auf die Nennliste des Jänner-HTT-500-Turniers aus, der bei nur 3 Top-Ten-Stars und insgesamt lediglich 7 Herrschaften aus den aktuellen Top 20 ganz eindeutig die “Promi-Dichte” fehlt. Stabrawa, Planteu, Kurzemann & Co müssen also ohne Generalprobe ins erste Major-Event des Jahres. Ein Bericht von C.L

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Rainer Bauer kämpft sich trotz 0:6 im ersten Satz ins Achtelfinale des Saison-Eröffnungsturniers

Die Masters-Stars des Vorjahres glänzen also zu Beginn der neuen Saison noch durch Abwesenheit, doch Angst vor einer spielerischen Flaute beim ersten Turnier des Jahres, braucht niemand zu haben. Anno 2012 ist die HTT-Szene derart stark und vorallem dicht aufgestellt, dass selbst das Fehlen der klingenden Namen nicht ernsthaft ins Gewicht fällt. Und so hatte schon der Eröffnungstag zur 23. HTT-Saison der Open Ära einiges zu bieten, und da vorallem auch das erste Spiel des Jahres zwischen Rainer Bauer vom TC Terra Rossa und dem Niederösterreicher Albert Wanka. Um exakt 12:05 Uhr eröffnete Bauer mit eigenem Aufschlag das Tennisjahr 2012 und einen ersten Satz, der für den 34jährigen zum echten Alptraum werden sollte. In nur 26 Minuten kassierte der Terra-Rossa-Star ohne dem nötigen Timing und vorallem ohne ersten Aufschlag, ein von Fehlern durchsetztes 0:6. Damit war das Horror-Szenario jedes Tennisspielers für Bauer Realität geworden. 3 Mal hatte der als sensibel und feinfühlig bekannte Hernalser zuletzt in Runde 1 eines Indoor-Bewerbs verloren, die vierte Auftaktpleite in Folge schien beschlossene Sache, zumal auf der anderen Seite des Netzes mit Albert Wanka ein junger Mann stand, der sich im Jahr 2010 hier beim Jänner-HTT-500-Turnier schon einmal ins Semifinale spielen konnte. Doch dann nahm diese Eröffnungspartie eine unerwartete Wende, mit dem möglichen Knackpunkt im neunten Game des zweiten Satzes. Wanka versuchte mit eigenem Service einen 4:5 Rückstand zu egalisieren, als dem 19jährigen vom TC Raiffeisenbank Mistelbach der “Lapsus des Tages” passierte. Mit zwei Doppelfehlern am Stück gab er den zweiten Satz aus der Hand, vorallem aber hievte der Jungstar aus Niederösterreich mit dieser Leichtsinnigkeit seinen Gegner so richtig hinein in dieses am Ende zwei Stunden dauernde Eröffnungs-Match. Den ausgeglichenen dritten und alles entscheidenden Durchgang holt sich schließlich mit Rainer Bauer der routiniertere der beiden Akteure. Zum Leidwesen Wankas musste ein Tie-Break das megaspannende Finish entscheiden, womit der junge Weinviertler zum Abschluss des Tages noch ein echtes “deja vu'” erlebte. Beim November-Masters-Series-1000-Turnier hatte Wanka im Duell mit Christoph Kramer auch schon klar geführt, Matchbälle vorgefunden, und am Ende im Tie-Break des dritten Satzes das Nachsehen. “Der fittere Spieler hat gewonnen. Was soll ich sonst sagen, wenn du den ersten Satz mit 6:0 gewinnst, und im dritten Satz dann im Tie-Break das Match hergibst. Es hat mir trotzdem riesigen Spaß gemacht. Ich habe jetzt auch längere Zeit nicht gespielt, und von daher war es ganz ok”, stellte der 19jährige nach seiner dritten Erstrunden-Niederlage in Serie klar. Erleichtert wirkte derweil Rainer Bauer, der sich sichtlich über den “Comebacksieg nach 0:6 Debakel im ersten Heat” freute. “Ich bin ohne Erwartungen in dieses Match gestartet. Ich habe zuletzt zwei Monate lang intensiv an meiner Kondition gearbeitet, die passt jetzt. Im ersten Satz ist der Albert über mich drüber gefahren, wobei die “Null” für mich nicht so schlimm war. Ich habe zuletzt ein paar Mal ÖTV-Turniere gespielt, da gewöhnst du dich an ein 0:6″, lachte der 34jährige, der nun im Achtelfinale des Jänner-HTT-500-Turniers auf Christoph Prinz treffen wird.

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Gelungenes Comeback – Christoph Prinz gewinnt “battle of sexes” gegen Olympiasiegerin Ines Kreilinger

Der bald 28jährige Waldviertler war Teil des Comeback-Duos “Prinz-Forster”, das ohne Ranking ins Saison-Auftakt-Turnier startete, für Tour-Insider aber längst kein unbeschriebenes Blatt darstellte. Von beiden Herren sucht man im gesamten Jahr 2011 vergeblich nach Resultaten, womit logischer Weise auch in Sachen “Punkte & Ranking” Fehlanzeige herrscht. Dabei haben sowohl Prinz als auch Forster in der Vergangenheit schon für Aufsehen gesorgt. Christoph Prinz glänzte im September 2010 mit einem “Sensations-Debüt”, als er auf Anhieb das Semifinale der damaligen US Open erreichte. Im November selben Jahres kippte er im Achtelfinale des Masters-Series-1000-Turniers im Tennispoint Vienna auch Mario Kiss aus dem Bewerb, ehe er sich beim Skifahren einen komplizierten Schlüsselbeinbruch zuzog. Ein Jahr ohne Turniertennis folgte, ehe er nun überraschender Weise sein Comeback auf der Tour feierte. Und diese Rückkehr in den Circuit wurde für den 27jährigen aus Zwettl gleich zur echten Bewährungsprobe, musste er sich doch zum Auftakt in Runde 1 mit Power-Lady Ines Kreilinger messen. Die Oberösterreicherin, immerhin die aktuelle Nr. 15 der HTT, lieferte dem “Comebacker” einen sehenswerten und äußerst flott angelegten Schlagabtausch, der erst nach knapp 90 Minuten mit 4:6, 4:6 verloren ging. Gewohnt aggressiv und druckvoll von der Grundlinie legte die 22jährige Juli-HTT-250-Championesse ihr Spiel an, während ein noch lange nicht in Hochform agierender Prinz sich zusehends in der Rolle des perfekten Konterspielers gefiel. Das Tempo der Olympiasiegerin bereitete dem Zwettler keine allzu großen Schwierigkeiten, während er sein weibliches Gegenüber immer wieder mit Tempowechsel und kurzen Bällen aus dem Rhythmus brachte. “Sie spielt ein ganz schön schnelles Tempo”, lobte der Sieger, während sich die unterlegene Oberösterreicherin selbstkritisch zeigte. “Ich müsste konditionell zulegen”, so die 22jährige, die damit zumindest noch eine weitere Woche auf ihren 20. Karriere-Einzelsieg warten muss.

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Und er kann doch noch siegen – Thomas Müller steht nach vier Erstrundenpleiten in Folge im Achtelfinale des Jänner-HTT-500-Turniers

Kein Unbekannter – auch wenn laut Entry-List ohne Punkte und Ranking – ist Sören Forster. Der 28jährige Mödlinger, der 2004 kometenhaft am Tour-Himmel erschien, und sich mit zwei HTT-500-Titeln einen Namen machte, war letztmals im September 2010 in Erscheinung getreten. Bei den US Open scheiterte Forster im Achtelfinale trotz klarer Führung an Christoph Straninger, seither herrschte Funkstille um den Better Tennis Coach. Den größten Erfolg seiner HTT-Karriere feierte der Mödlinger aber in Wimbledon 2004, wo er als Ungesetzter ins Finale stürmte, ehe er Harald Selak in drei Sätzen unterlag. Und mit dem “Rasen-Mekka der Hobby-Tennis-Tour” verbindet auch Sörens Auftaktgegner vom Samstag-Nachmittag Thomas Müller seine besten Erinnerungen. Der mittlerweile 41jährige triumphierte im Jahr 2009 beim Rasen-Grand-Slam-Turnier und krönte sich zudem zur Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour. Doch das ist anno 2012 nicht mehr als glorreiche Vergangenheit und doch schon lange her. Die Gegenwart sah vor dem Duell mit Forster aus Sicht Müllers deutlich düsterer aus. Vier Mal in Serie musste sich der ehemalige Ranglisten-Erste zuletzt in Runde 1 geschlagen geben, für einen Spieler seines Ranges und seiner Qualität schon ein echter “mentaler” Tiefschlag. Natürlich hatte “Tom Turbo” wie er in Spielerkreisen liebevoll genannt wird, im letzten Jahr nicht immer die glücklichsten und leichtesten Auslosungen. Doch von der Hochblüte seines sommerlichen Triumphzuges aus dem Jahr 2009, war der WAC-Routinier so und so meilenweit entfernt. Die Leichtigkeit dieser Supersaison war verflogen, mangelnde Fitness wurde ihm vorgeworfen, und die Kritiker seiner Person hatten den 41jährigen abgeschrieben und aufs “Altenteil” verbannt.

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Thomas Müller kämpft Sören Forster in fast drei Stunden nieder und feiert ersten Sieg seit Juni 2011

Am Samstag Nachmittag aber feierte Müller eine Art Auferstehung und ein Comeback in den Siegerlisten.  Und der 6:4, 3:6, 7:5 Erfolg in einem hochklassigen und fast drei Stunden dauernden Duell mit Sören Forster war weit mehr als ein gewöhnlicher Erstrunden-Sieg. Nach 180 höchst intensiv geführten Minuten gegen einen 13 Jahre jüngeren Kontrahenten die Oberhand zu behalten, nach langer Zeit auch wieder einmal ein knappes Match “mental gebogen”, und einfach gegen einen wirklich verdammt stark spielenden Gegner ein Erfolgserlebnis eingefahren zu haben, machte den 41jährigen rundum glücklich. Denn auch im Jubel um seinen ersten Einzelsieg seit Juni 2011 war dem WAC-Star bewusst, dass es an diesem Nachmittag des 7. Jänner 2012 auch gut und gerne die 5. Auftaktpleite in Folge hätte setzen können. Leicht sogar, führte Forster doch im entscheidenden dritten Satz schon mit 3:0. Doch Müller erwies sich in der Entscheidung konditionsstark und mental in jener Verfassung, in der er einst zu seinen besten Zeiten die Kastanien immer wieder aus dem Feuer holte. “Das war ein ganz wichtiger Sieg für mich. Endlich habe ich wieder einmal eine enge Partie gewonnen. Das war ein tolles Match und spielerisch eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Mitentscheidend war aus meiner Sicht, dass heute mein Aufschlag in engen Phasen gut funktioniert hat”, strahlte Müller nach seinem 97. Karriere-Einzelerfolg. “Ich bin nicht unzufrieden. Das war kein schlechtes Spiel, vielleicht habe ich in einigen Phasen zu viele Eigenfehler gemacht. Aber so ist mein Spiel. Ich gehe immer voll drauf, entweder ich gewinne oder ich verliere. Auf jeden Fall hat dieses Match unheimlich viel Spaß gemacht”, verabschiedete sich der 28jährige Mödlinger.

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Bye Bye Basel – Serbiens Jungstar Filip Markovic “beendet” die Tour-Karriere von Ägyptens Nummer 1

Erinnerst du dich noch an die Schlagzeile des Eröffnungstages beim letztjährigen Juli-HTT-250-Turnier beim TC Top Serve? “Filip Markovic- die neue serbische Nachwuchshoffnung der Hobby-Tennis-Tour”, titelte die Tour-Homepage nach dem imposant ausgefallenen Tour-Debüt des 17jährigen Jungstars. Patrick Jud war am Centercourt speziell im zweiten Satz überfordert, dem Newcomer entsprechend Paroli zu bieten, und am Tag darauf, verabschiedete der serbische Debütant mit Gerald Marhold sogar die Nummer 1 des Turniers. Erst im Viertelfinale beendete Martin Mayerhofer den Erfolgslauf des Neulings. Und mit dem Viertelfinal-Aus gegen den späteren Finalisten war es schlagartig ruhig um den talentierten Junior vom Alt Erlaaer TC geworden. Ganz ruhig sogar, denn weitere Auftritte im Circuit gab es bedauernswerter Weise keine mehr. Bis gestern Nachmittag, wo Markovic sein Comeback feierte, und mit einem 7:5, 6:1 im Duell mit Ägyptens Basel Abdelmoneim sein Achtelfinal-Ticket beim Jänner-HTT-500-Turnier löste. Und irgendwie war man in diesem einzigen Treffen zweier “Internationaler” an Filips Debüt-Match erinnert, wo er gegen Patrick Jud am Centercourt des TC Top Serve zu Beginn auch nicht so recht auf Touren kam, ehe er den zweiten Satz zu einer klaren Angelegenheit machte. Auch am Samstag Nachmittag mühte sich der junge Serbe zunächst mehr schlecht als recht über den Teppich-Court des UTC La Ville. Wenig Rhythmus, viele Fehler, so stolperte der 17jährige durch den ersten Satz. Und wenn auf der anderen Seite des Netzes der hoch motiviert agierende Abdelmoneim im Finish bei 5:3 die nötige Abgebrühtheit gehabt hätte, seinen Satzball zu verwandeln, dann wären Markovic zumindest Überstunden ins Haus gestanden. So aber kam Serbiens Jungstar zurück in diesen ersten Heat, und am Ende auch dank seiner individuellen Klasse zu einem letztlich doch recht deutlichen 7:5, 6:1 Erfolg. “Ich hatte heftige Kopfschmerzen vor dem Spiel, und habe daher zunächst so gar nicht in dieses Match gefunden”, so der 17jährige. Dieses zweite Spiel des Tages auf Court Nr. 8 war aber womöglich mehr als nur ein gewöhnliches Erstrunden-Match. Basel Abdelmoneim, Ägyptens hoch sympathischer und allseits beliebter Beitrag zur Hobby-Tennis-Tour hat am Samstag Nachmittag aller Voraussicht nach seinen Abschied gefeiert. Beruflich steht eine Veränderung und die Übersiedlung nach Dubai an, womit Basel HTT-Karriere vorläufig beendet scheint. Im September 2009 feierte der in Beirut geborene “Pyramiden-Server” sein “zufälliges” Debüt auf der Tour. “Eigentlich hatte ich im Internet nur ein Ergebnis von den US Open in New York gegoogelt, als ich plötzlich auf der Seite der HTT war. Wow habe ich mir gedacht. Was für ein Konzept. Eine kleine ATP für Österreich, einfach wunderbar”, erzählte Basel. In knapp mehr als zwei Jahren seiner Tour-Zugehörigkeit eroberte Basel bei 63 Turnierteilnahmen in 95 Spielen immerhin 32 Einzelsiege. Weit mehr als Einzelsiege sammelte Afrikas erster HTT-Star aber die Sympathien der Mitspieler. Selbst fiel Abdelmoneim der wahrscheinliche Abschied am Samstag Nachmittag auch alles andere als leicht. “Die HTT war ein ganz riesiger Punkt in meinen Zukunftsüberlegungen. Ich hatte eine ganz schwere Zeit als ich die Tour kennenlernte, und sie hat mich mit den Menschen die dort spielten aus dieser harten Phase meines Lebens herausgeholt”, erzählte Basel. Wir wünschen Dir für Deinen weiteren Lebensweg alles Gute, und du bist jederzeit auf der Tour herzlich und gerne willkommen!

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Werner Kovarik feiert in seinem 235. Karriere-Single einen fulminanten Kantersieg, und Roman Pultz freut sich über gelungenes Tour-Debüt

Was tat sich sonst noch am ersten Spieltag des Jahres 2012? Werner Kovarik deklassierte in Runde 1 des Jänner-HTT-500-Turniers und in seinem 235. Karriere-Match Challenger-Kollege Mario Ferrari mit 6:0, 6:2, und übersprang bei seinem 5. Antreten beim Saison-Opening erstmals seit 2009 wieder die Auftakthürde. Vorallem aber konnte sich der 37jährige erneut über erhebliche Fortschritte in seinem Spiel freuen. Das Training mit Ines Kreilinger scheint sich bezahlt zu machen. Der Evergreen agiert seit kurzer Zeit mit erhöhter Sicherheit und Konstanz in seinen Grundschlägen. “Der Werner hat sich wirklich enorm verbessert. Ich will auch seine Leistung nicht schmälern, aber ich bin heute komplett orientierungslos über den Platz gelaufen. Ich habe mich total verloren gefühlt”, polterte der Unterlegene. “Der Mario hatte einen schwarzen Tag, dieses Match heute kann man nicht als Maßstab nehmen. Ich habe hingegen fast fehlerlos gespielt, dann kann schon einmal so ein Resultat rauskommen”, beeilte sich Kovarik den Kantersieg ins rechte Licht zu rücken. Ebenfalls höchst souverän qualifizierte sich Wolfgang Tschanett für das Achtelfinale beim Jänner-HTT-Turnier 500. Der 43jährige aus Mannersdorf  fertigte Peter Steinberger mit 6:1, 6:3 ab, und blieb damit auch bei seinem dritten Tour-Start in Runde 1 siegreich. Gegner im Achtelfinale wird Tour-Neuling Roman Pultz sein, der mit einem 7:6, 6:0 Erfolg über Daniel Elender ein gelungenes Debüt zu bejubeln hatte. Der 22jährige Eisenstädter, der großteils des Jahres auf Sand hinter den Tennisbällen herjagt, hatte im ersten Satz sichtlich mit der Umstellung auf Teppich zu kämpfen, und dort auch Bekanntschaft mit Kämpferherz Daniel Elender gemacht. Der 24jährige Oberösterreicher machte ein frühes 0:3 wett, kämpfte sich in den Tie-Break, in dem er kurzfristig sogar 4:0 führte, ehe Pultz in Durchgang 2 solider spielend und von einem wegbrechenden Gegner profitierend zu seiner ersten Null auf der HTT kam.

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Friedrich Böck prolongiert Negativserie mit 9. Auftaktniederlage in Folge

Andreas Tolunay hat sich zum Start in die neue Tennissaison nicht mit Ruhm bekleckert! Der 18jährige vom TC Terra Rossa behielt zwar im Generationen-Duell mit dem 52jährigen Friedrich Böck mit 7:6, 7:5 die Oberhand, für den Auftakt in eine neue Ära hatte sich der 2fache Challenger-Champion aber weit mehr vorgenommen. Tolunay, der den Rückhand-Slice mit Jahreswechsel aus seinem Repertoire gestrichen hat, musste weit mehr kämpfen als ihm lieb war, um den überzeugend spielenden Super-Oldie in Schach zu halten. Zwar setzte es am Ende des Tages für Böck bereits die 9. Erstrunden-Niederlage in Folge, doch der Auftritt im 60. Single seiner Karriere, machte dem Routinier Mut für die kommenden Aufgaben. “Die Partie war bis zum Schluß offen. 7 bis 8 Netzroller hatte der Andreas, die “hundianisch” waren. Mit einer Nuance mehr Glück hätte ich es schaffen können. Ich habe zwei Stunden gespielt, daher bin ich sehr zufrieden. Und ich spüre es geht aufwärts”, bilanzierte Böck. Drei Sätze und zweieinhalb Stunden benötigte Lokalmatador Jürgen Buchhammer, ehe er sich gegen TC Hrubesch-Star Andreas Laskos mit 5:7, 6:2, 6:3 über den Aufstieg und ein achtelfinales Treffen mit der Nummer 3 des Turniers Christoph Kramer freuen durfte. “Das war eine ganz enge Partie. Ich denke dem Andreas ist am Ende auch ein wenig die Kraft ausgegangen”, meinte der Sieger. Die Bestätigung seitens des Verlierers folgte prompt. “Der erste Satz war ganz gut, dann bin ich konditionell eingegangen. Buchhammer hat auch gegen Kramer sicher eine Chance”, urteilte der French-Open-Viertelfinalist. 6:4, 6:4, mit diesem Ergebnis sicherte sich Josef Winkler am Samstag Abend einen Platz unter den Top 16 des Eröffnungsturniers. Der routinierte Steirer bezwang Terra-Rossa-Star David Wense, und trifft am Sonntag auf den Sieger der einzig noch offenen Erstrunden-Partie zwischen Thomas Pratsch und Martin Mayerhofer. Zum Abschluss des Tages feierte noch Harald Weikl einen Zweisatzerfolg über Alexander Würz. In der Night Session am Centercourt des UTC La Ville blieb der 29jährige Wiener mit 6:2, 7:5 siegreich und präsentierte sich dabei im zweiten Satz als Aufholer mit großer Moral. Der Oktober-HTT-500-Semifinalist kämpfte sich nach 2:4 und 3:5 Rückstand zurück und am Ende ins Achtelfinale des Saison-Eröffnungsturniers, wo nun die Nummer 3 der HTT Franz Mayrhuber wartet.