Vorhang auf – die acht Stars der 26. HTT-Tour-Finals 2015

Zum bereits 5. Mal seit dem Jahr 2011 ist das Union Tennis Center La Ville im Süden von Wien Austragungsort des großen Saisonfinales der besten 8 HTT-Single-Spieler des Jahres. Die infrastrukturell gesehen bestens adaptierte und von Geschäftsführer Raimund Stefanits professionellst geführte Tennishalle am Altmannsdorfer Ast bietet damit nicht nur allen Indoor-Events der Hobby-Tennis-Tour eine Heimat, sondern ist auch beim grandiosen finalen Showdown der Top 8 Einzelspieler und der besten 8 Doppel-Teams zum wie erwähnt fünften Mal die erste Adresse. Allerdings hat der traditionelle Abschluss des Tennisjahres im Round Robin Modus eine weitaus längere Historie. Seit 1990 stehen die HTT-Tour-Finals – vormals Masters – im Kalender, womit dieses – am Donnerstag Abend beginnende – Event mit seiner 26. Auflage das am öftesten ausgetragene Turnier der HTT-Geschichte darstellt. Und auch heuer bei dieser 26. Ausgabe werden die HTT-Tour-Finals wieder den schillernden Höhepunkt einer rekordverdächtigen Jubiläums-Saison bilden. Grund genug für uns, einen Blick auf die acht Protagonisten dieses “stärksten Masters-Turniers” der Open Era zu riskieren. Ein Bericht von C.L

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Vukicevic Vladimir – serbische Nummer 1 will nach zwei missglückten Versuchen erstmals ins Endspiel der HTT-Tour-Finals

Wie schon im Vorjahr geht Serbiens HTT-Superstar Vladimir Vukicevic als HTT-Nr. 1 in das mit Spannung erwartete Saisonfinale der Top 8. Allerdings hofft der 34jährige aus Sombor auf einen erfolgreicheren Auftritt als im vergangenen Jahr, und für diesen Optimismus gibt es auch zwei gute Gründe. Als einziger der Topspieler reist der Rasenkönig mit einem zeitnahen Erfolgserlebnis und dem Selbstvertrauen des beim November-Masters-Series-1000-Turniers gewonnenen Titels an. Und dann sollte anders als im letzten Jahr auch der “Nummer 1-Status” kein mentales und zusätzlich Druck erzeugendes Problem mehr darstellen. Anno 2014 floppte der Serbe angesichts des Umstandes als frischgebackene Nummer 1 einlaufen zu müssen mit zwei Pleite-Nummern in der Vorrunde. Die heurige Saison war aus Vukicevic-Sicht eine durchaus erfolgreiche, wenngleich es auch Tiefschläge einzustecken galt. Wie zu Beginn der Saison, als er unter einer Art Scheidl-Komplex litt, und gleich zwei Niederlagen – darunter jene im Endspiel der HTT-Australian-Open – gegen den damals debütierenden Burgenländer einstecken musste. Der stotternde Saison-Auftakt war dann beim April-HTT-500-Turnier perfekt, als der serbische Ausnahmekönner bereits im Viertelfinale gegen Stephan Brabec die Segel streichen musste. In Fahrt kam Vukicevic dann im Mai mit dem Sieg beim Mai-Masters-Series-1000-Turnier, ehe er auf seinem Haus & Hof-Belag zum dritten Mal in Folge den Juni-Masters-Series-1000-Titel auf Rasen holte. Am großen persönlichen Saisonziel scheiterte “Vladi” aber. Die Mission “HTT-Wimbledon-Hattrick” krachte im Semifinale mit einer grottenschlechten Leistung und der daraus resultierenden Niederlage gegen Christoph Beutler in sich zusammen. Nach 29 Einzelsiegen auf Rasen in Serie kassierte Vukicevic die wohl bitterste Niederlage seiner Karriere. Im Saisonfinish kam der serbische Edeltechniker aber wieder auf Touren. Beim letzten HTT-Masters-1000-Saisonturnier sicherte er sich seinen 6. HTT-1000-Karriere-Erfolg und den insgesamt 9. Turniersieg seiner brillanten Laufbahn, womit er nicht nur wieder zum erfolgreichsten internationalen Spieler der HTT-Geschichte avancierte, sondern auch die zwischenzeitlich abgegebene Nr. 1 Position von Philipp Schneider zurückeroberte. 27. Mal in Serie stand der 34jährige aus Sombor zuletzt zumindest im Viertelfinale, und die “Eins” am Jahresende ist ihm auch sicher.

Vukicevic Vladimir
Vukicevic Vladimir
rs
Age 42
Height -cm
Weight -kg
Plays Right-handed
Joined 2012-06-30
Season statistic
Wins 38
Defeats 10
Champion 3
Entry 1
Race to Masters

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Schneider Philipp – der 35jährige Niederösterreicher peilt das Kunststück an, als erster Spieler der Geschichte das Masters drei Mal in Serie zu gewinnen

Nach einer von vielen Höhen und Tiefen geprägten Saison, startet Titelverteidiger Philipp Schneider zumindest statistisch betrachtet als Favorit in die am Donnerstag Abend beginnende 26. Auflage der HTT-Tour-Finals im UTC La Ville. Bei seinem Lieblingsturnier gab es in den letzten beiden Jahren kein Vorbeikommen am gebürtigen Horner, der als erster Spieler der Geschichte das Kunststück anstrebt, drei Mal in Folge das HTT-Masters zu gewinnen. Hält der Trend der sportlichen Hochschaubahnfahrt des 35jährigen im Jahr 2015 weiter an, dann wäre nach seinen beiden zuletzten kassierten Schlappen beim Erste Bank Open und dem Oktober-Masters-Series-1000-Turnier ohnehin wieder ein großer Erfolg fällig. Schneiders zweite volle HTT-Saison startete allerdings mit einem Tiefschlag, und dem frühen Aus bei den HTT-Australian-Open. Beim erst kurz zuvor in den Tourkalender aufgenommenen Cash4Car-Cup fand der Niederösterreicher auf die Siegerstraße zurück, holte gleich darauf auch den Titel beim März-Masters-Series-1000-Turnier, ehe er bei den HTT-French-Open nach einem achtelfinalen Gala-Auftritt gegen Lukas Matic im Viertelfinale am späteren Turniersieger Victor Stabrawa scheiterte. Es folgte ein nicht unerwartetes aber trotzdem enttäuschendes Aus im Achtelfinale von HTT-Wimbledon, und auch in Kitzbühel ging Schneider ebenfalls bereits im Achtelfinale gegen Lokalmatador Reinhard Told aus Tirol als Verlierer von einem voll besetzten Goinger-Centercourt. Mit dem “halben” Heimsieg auf Donaufeld beim August-Masters-Series-1000-Turnier hievte sich Schneider aus der Krise und direkt hinein in die Top 10 der ewigen Bestenliste aller HTT-Turniersieger, ehe er seinen persönlichen Grand-Slam-Fluch mit dem Achtelfinal-Aus bei den HTT-US-Open um ein weiteres Kapitel prolongierte. Den vierten und vorerst letzten Saisontitel feierte der 35jährige beim September-Masters-Series-1000-Turnier.

Schneider Philipp
Schneider Philipp
at
Age 43
Height -cm
Weight -kg
Plays Left-handed
Joined 2013-06-26
Season statistic
Wins 32
Defeats 11
Champion 4
Entry 2
Race to Masters

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Roman Damian – bester Hartplatzspieler der Gegenwart als Geheimfavorit auf den Titel bei den HTT-Tour-Finals 2015

Im Vorjahr spielte Damian Roman eine glänzende Vorrunde bei den Tour-Finals, lieferte den Zuschauern in der Halle einen sensationellen Semifinal-Auftritt gegen den späteren Sieger Philipp Schneider, und musste erst nach vergebenen Matchbällen dem Kräfteverschleiß Triubut zollen. Heuer bürdet sich der 33jährige zusätzlich noch das Doppel auf, und darum “verschwimmt” wohl auch die ansonsten vielleicht gegebene Rolle des absoluten Titelfavoriten. Der gebürtige Rumäne ist mit Sicherheit der beste HTT-Hartplatzspieler der Gegenwart, wie drei HTT-US-Open-Erfolge in Serie und der Triumph in der Wiener Stadthalle belegen. Dazu ist der Karpaten-Server aus Negresti Oas seit 11 Spielen ohne Niederlage und vollgepumpt mit Selbstvertrauen aus einer tollen Saison, die gar nicht so rund angelaufen war. Wie viele der absoluten HTT-Topstars startete Roman mit einer Enttäuschung bei den HTT-Australian-Open, als er bereits nach Runde 2 die Heimreise antreten musste. Auffälig war auch das frühe Achtelfinal-Aus beim Mai-Masters-Series-1000-Turnier gegen Spaniens Nummer 1 Ignacio Martin, ehe Rumäniens HTT-Superstar bei den mit 1000 Euro dotierten OTC-Open die Trendwende mit dem Titelgewinn vollzog. Nach der “bittersten Niederlage seiner Karriere” – wie er selbst das Semifinal-Aus gegen Bernhard Scheidl “am Küchenmeister” in Kitzbühel bezeichnete, realisierte der Routinier dann bei den HTT-US-Open das grandiose Husarenstück vom dritten in Serie gewonnenen Titel. In der Wiener Stadthalle folgte schließlich noch der “prestigeträchtige” Triumph mit ATP-Flair.

Roman Damian
Roman Damian
ro
Age 41
Height -cm
Weight -kg
Plays Right-handed
Joined 2013-07-29
Season statistic
Wins 29
Defeats 5
Champion 5
Entry 3
Race to Masters

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Scheidl Bernhard – Serve & Volley-Künstler als “Hecht im Karpfenteich”

Der erste burgenländische Spieler der auf der HTT wirklich konkurrenzfähig auftrat, beendet dieser Tage mit seinem Debütauftritt bei den HTT-Tour-Finals im UTC La Ville seine erste volle Saison auf der Hobby-Tennis-Tour. Die Rede ist von Bernhard Scheidl, der sich hochverdient einen Platz im elitären Achterfeld beim HTT-Masters sicherte, und in den kommenden Tagen wohl die Rolle des “Hechts im Karpfenteich” inne haben wird. Die Gegner des “Serve & Volley-Königs” werden unruhig, wenn sich der 30jährige auf der anderen Seite des Netzes zum Aufschlag bereit macht. Dann ist nämlich einfach alles möglich, und wenn der Volley-Künstler vom Neusiedler See einen guten Tg erwischt, dann volliert er schon einmal seine Gegner im wahrsten Sinn des Wortes vom Platz. So auch zu Saisonbeginn, als der Newcomer sensationeller Weise zum großen Coup bei den HTT-Australian-Open ausholte, und nacheinander so hochkarätige und prominente HTT-Kundschaft wie Philipp Schneider, Patrick Wiesmühler oder Florian Kopf ausschaltete. Und auch bei der dreistündigen Final-Kür gegen Vladimir Vukicevic glänzte Scheidl am Netz, mit unglaublichen 103 Netzangriffen und 60 verwandelten Volleys. Der Rest der Saison “plätscherte” dann angesichts des Mega-Triumphs zu Beginn des Jahres so vor sich hin. Herausragend war dann nur mehr sein Auftritt in den Tiroler Bergen, als er in Kitzbühel unerwarteter Weise bis ins Endspiel stürmte.

Scheidl Bernhard
Scheidl Bernhard
at
Age 38
Height -cm
Weight -kg
Plays Right-handed
Joined 2014-11-11
Season statistic
Wins 33
Defeats 17
Champion 1
Entry 4
Race to Masters

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Klager Peter – Sandplatzkönig feiert nach 177 Tagen Verletzungspause sein Comeback auf der Hobby-Tennis-Tour

Er ist wieder da, nach 177 Tagen verletzungsbedingter Zwangspause kehrt Sandplatzkönig Peter Klager am morgigen Freitag in den HTT-Circuit zurück, und dann gleich auf der ganz großen Bühne mit seinem Comeback bei den HTT-Tour-Finals 2015. Der 23jährige ist das ganz große Fragezeichen bei diesem Saisonfinale der Top 8 im UTC La Ville, zumal er eben seit dem verlorenen HTT-French-Open-Finale gegen Victor Stabrawa kein Match mehr bestreiten konnte. Eine hartnäckige Handgelenksverletzung bescherte dem 2fachen HTT-French-Open-Champion die bislang längste Tennispause seiner noch jungen Karriere, und stellte ihn auch vor eine mentale Herausforderung. Ein Saisonhighlight nach dem anderen musste Klager wehmütig absagen und mitansehen, wie seine Kollegen im “Race to La Ville” an ihm vorbeizogen. Zur dritten Masters-Teilnahme en suite hat es trotzdem gereicht, weil Klager vor seiner Verletzung die nötigen Punkte eingefahren hatte. So zum Beispiel gleich 1000 bei seinem einzigen Saisonerfolg beim Februar-Masters-Series-1000. Auf seinem Paradebelag “Sand” stürmte Klager drei Mal in Serie in ein Finale, ohne aber auch nur einen Titelgewinn landen zu können, wobei natürlich die gescheiterte Mission HTT-French-Open-Hattrick in Erinnerung blieb, als er nach 17 Siegen in Folge bei den HTT-French-Open im Endspiel gegen Victor Stabrawa verlor.

Klager Peter
Klager Peter
at
Age 31
Height -cm
Weight -kg
Plays Right-handed
Joined 2013-02-14
Season statistic
Wins 19
Defeats 6
Champion 1
Entry 5
Race to Masters

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Zehetner Martin – Kitzbühelsieger will diesmal über die Gruppenphase der HTT-Tour-Finals hinaus

Bei seinem Tour-Finals-Debüt im letzten Jahr war Martin Zehetner wohl der tragische Held eines fantastischen Turniers, als er mit zwei Vorrundensiegen mit Platz 3 in Pool B vorlieb nehmen musste, und seinen Gruppen-Kontrahenten Philipp Schneider und Peter Klager hauchdünn den Vortritt ins Semifinale lassen musste. Danach war Zehetner “sportlich” einmal abgetaucht, und erst zu Beginn der Sandplatzsaison mit dem Finaleinzug bei den Marchegg Open wieder auf der Bildfläche erschienen. Es folgte eine typische Zehetner-Saison, die über weite Phasen seiner Auftritte mehr als solide ausfiel, aber mit einer einzigen Ausnahme pro Turnier einen Extrem-Umfaller auswies. Bei den HTT-French-Open crahste er mit einer Horror-Vorstellung im Semifinale gegen Peter Klager aus dem Turnier, und auch zuletzt beim September-Masters-Series-1000 und bei den HTT-Erste Bank Open leistete sich der 34jährige vom TC Deutsch Wagram nach mäßigen Leistungen zwei ärgerliche Endspielniederlagen. Seinen großen Auftritt hatte Martin Zehetner aber im Sommer in Kitzbühel, wo er sich im Endspiel gegen HTT-Australian-Open-Champion Bernhard Scheidl einen der prestigeträchtigsten Titel der HTT-Saison krallte.

Zehetner Martin
Zehetner Martin
at
Age 43
Height -cm
Weight -kg
Plays Right-handed
Joined 2012-07-03
Season statistic
Wins 27
Defeats 7
Champion 1
Entry 6

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Beutler Christoph – Endspielfluch soll ausgerechnet bei den HTT-Tour-Finals besiegt werden

Der Spätstarter im Feld der acht hochkarätigen Masters-Teilnehmer, der erst im Sommer im HTT-Wimbledon-Turnier sein Saison-Debüt gab, und dort gleich mit dem Finaleinzug vorstellig wurde. Der 31jährige wurde im Semifinale des Rasen-Klassikers von einem Tag auf den anderen mächtig bekannt in der kleinen HTT-Welt, als er den damals auf Rasen für unschlagbar gehaltenen Vladimir Vukicevic besiegte, und dem serbischen Rasengott nach 27 Siegen in ununterbrochener Reihenfolge die erste Rasen-Niederlage “auf WAT Landstrasse” zufügen konnte. Im Finish der Saison fixierte der in Diensten der Marswiese stehende Wiener auch noch seine Premieren-Teilnahme an den HTT-Tour-Finals, obwohl er in drei aufeinanderfolgenden Endspielen als Verlierer vom Platz musste. Diesen Fluch will Beutler bei den Tour-Finals besiegen, und die Gegner tun gut daran, dem vermeintlich “ewigen Zweiten” mit der nötigen Konzentration und Ernsthaftigkeit zu begegnen.

Beutler Christoph
Beutler Christoph
at
Age 39
Height 188cm
Weight 82kg
Plays Right-handed
Joined 2014-02-04
Season statistic
Wins 22
Defeats 8
Champion 0
Entry 7
Race to Masters

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Sarcevic Nenad – serbischer Stier als 12. internationaler Spieler der Open Era bei den HTT-Tour-Finals

Er ist nach Jovan Milanovic (Serbien), Tashi Liu (China), Adrian Tismanariu (Rumänien), Robin Douglas und David Hühne (beide Deutschland), Branislav Grznar (Slowakei), Rares Maftei (Rumänien), Hüseyin Tüfekci (Türkei), Ignacio Martin (Spanien), Damian Roman (Rumänien) und seinem Landsmann Vladimir Vukicevic der insgesamt erst zwölfte “internationale” Spieler der Open Era seit 1990, der sich für die HTT-Tour-Finals qualifizieren konnte. Und das erst im allerletzten Abdruck mit einem Sensationssieg im Viertelfinale des November-Masters-Series-1000-Turniers, als er den auf Masters-Kurs befindlichen Shooting-Star Philipp Wiegele nach klarem Rückstand noch in drei Sätzen niederkämpfte. Der “serbische Stier” wie er sich selbst gerne nennt, hat als herrausragende Saisonergebnisse die Finalteilnahmen bei den BMTC Open und beim August-Masters-Series-1000-Turnier, und das Semifinale bei den HTT-US-Open zu Buche stehen.

Sarcevic Nenad
Sarcevic Nenad
rs
Age 40
Height -cm
Weight -kg
Plays Right-handed
Joined 2015-05-21
Season statistic
Wins 26
Defeats 11
Champion 0
Entry 8
Race to Masters