“Wenn nicht jetzt, wann dann” so lautet nicht nur der anläßlich der Handball-WM 2007 von der Kölner Musikgruppe “Die Höhner” produzierte Hit, sondern auch das Motto für Martin Kova vor dem September-Grand-Prix-Finale 2010. Noch nie seit seinem letzten Turniersieg im April 2006 stand der 27jährige so nahe vor dem heiß ersehnten 30. Titelgewinn seiner Hobby-Tennis-Tour-Karriere, wie an diesem 29. September 2010. Und das liegt weniger an einer etwaigen Kova`schen Hochform, als vielmehr am Gegner im September-Grand-Prix-Finale 2010. Der heißt nämlich Christoph Kramer und konnte in bislang neun direkten Duellen mit Kova noch nie den Platz als Sieger verlassen. Bleibt diese Serie aufrecht, dann kehrt Martin Kova nach viereinhalbjähriger Durststrecke ohne Titelgewinn in die Siegerlisten der Hobby-Tennis-Tour zurück. Ein Bericht von C.L

Kova-Drama um scheinbar unrealisierbaren 30. Karriere-Titel steht vor dem Ende

“Wenn nicht jetzt wann dann, wenn nicht hier, sag mir wo und wann”, die Klänge des Handball-WM-Songs von 2007 passen so perfekt zur Szenerie rund um das große und mit Spannung erwartete Endspiel des 17. September-Grand-Prix-Turniers, dass man glauben könnte, der Höhner-Hit wäre für Martin Kova geschrieben worden. Und in der Tat scheint an diesem 29. September 2010 der Moment gekommen zu sein, dass sich der ehemalige Ranglisten-Erste endlich zum 30. Turniersieg seiner Karriere aufschwingen kann. Denn langsam aber sicher wird das Kova-Drama um den scheinbar unrealisierbaren Jubiläums-Erfolg zur never ending story und obendrein echt nervig. 68 Turnierstarts ohne “happy end” sind seit dem April-GP-Titel im Jahr 2006 vergangen, sieben Endspiele hat der ehemalige Ranglisten-Erste seitdem in den Sand gesetzt.

Kova im 54. Endspiel seiner Laufbahn mit einer 9:0 Head to Head-Sieg-Garantie

Diesmal freilich wird es klappen, spricht doch so ziemlich alles für den September-Grand-Prix-Sieger von 2005. Robin Douglas (2x), Mario Kiss, Thomas Müller, Florian Böhm, Bernhard Nagl und Fabian Mayrhuber hießen die äußerst starken “Spielverderber” bei den sieben gescheiterten finalen Versuchen, Karriere-Titel Nr. 30 zu erobern. Mit Christoph Kramer wartet da nun doch der vermutlich bislang “leichteste” Kova-Gegner. Obendrein geht der 27jährige angesichts dieser Ausgangsposition recht entspannt in sein insgesamt 54. Karriere-Endspiel, weiß er doch ob einer 9:0 Head to Head Bilanz ganz genau, was gegen Christoph Kramer am Centercourt zu tun sein wird. Und noch eine weitere Statistik spricht für Kova! Immerhin spielt er bereits sein 11. September-Grand-Prix-Turnier, wobei er zum fünften Mal im Endspiel steht, während Kramer bei seinem fünf September-GP-Starts vor der heurigen Auflage nicht einen einzigen Einzelsieg landen konnten.

Kova und Kramer – die Rekordstarter der HTT im Gleichschritt Richtung Masters

Übrigens: Kramer und Kova sind die beiden Rekordspieler der Hobby-Tennis-Tour was Turnierteilnahmen betrifft. Zusammen haben die beiden 27jährigen die jeweils seit 1997 auf der Tour im Einsatz sind, 387 Turniere und 897 Single-Matches bestritten. Und mittlerweile sind die beiden Clubkollegen auch im Champions-Race im Gleichschritt Richtung Masters unterwegs. Entgegen den Plänen und Wünschen einiger Topstars, die sich gegen einen Mastersstart von Kova und Kramer ausgesprochen haben, punkten die beiden TC Top-Serve-Stars in Abwesenheit der Top-Ten-Elite derzeit nach Belieben und lachen sich heimlich ins Fäustchen über soviel Ungeschicktheit der Konkurrenz.

Claus Lippert, 28. September 2010