Alle guten Dinge sind drei – Fabian Mayrhuber steht erstmals in

einem Grand-Slam-Finale

Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt! WAC-Star Fabian Mayrhuber steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Finale auf der Hobby-Tennis-Tour. Der 21jährige beendete am Montag Vormittag im ersten Halbfinale des 19. September-Grand-Slam-Turniers den Erfolgs-Run von Tour-Neuling Christoph Prinz und setzte sich gegen den Debütant vom UTC Schweiggers in 2:13 Stunden mit 7:6, 3:6, und 7:5 durch. Ein Bericht von C.L

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Christoph Prinz verliert ersten Satz des Halbfinales gegen Mayrhuber im Tie-Break

Was fehlte bislang den “US Open der Freizeitspieler” in der Südstadt im Vergleich zum Major-Highlight der Profis in New York außer dem Arthur Ashe Stadium, 22. 547 Zuschauern und den rund 22,6 Mio an Preisgeld? Richtig, der Wind fehlte, und dieser störende Begleiter der selbst bei Nadal & Co im Fernsehen für so manch kuriose Situation sorgte, ist seit Montag Vormittag auch beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres auf der Hobby-Tennis-Tour ein Thema. Nach drei wettertechnisch relativ angenehmen Spieltagen, fanden die Akteure des September-Grand-Slam-Halbfinales mit einem Schlag komplett andere Verhältnisse vor. Dies bekamen auch die beiden Protagonisten des ersten Vorschluss-Runden-Duells auf dem Plexipave-Court des Tennispoint Südstadt zu spüren. Sowohl für den ohne Satzverlust ins Halbfinale gestürmten Zwettler Christoph Prinz, wie auch für Guem-Bezwinger Fabian Mayrhuber war es speziell am Return außerordentlich schwierig, halbwegs kompetitiv zu bleiben. Kein Wunder daher auch, dass die Aufschläger zunächst das Geschehen am Centercourt dominierten, und sich da vorallem Christoph Prinz in Szene setzte. Denn während sein Gegenüber Fabian Mayrhuber im dritten Aufschlagspiel beim Service erstmals schwächelte und prompt das Break zum 2:3 kassierte, schien Prinz von Wind und Halbfinal-Atmosphäre scheinbar unbeeindruckt dem siebenten Satzgewinn im Verlauf des Turniers entgegen zu steuern. Der Waldviertler führte 4:2, doch dann leistete er sich den Luxus, einige “big points” leichtfertig zu vergeben. So fehlte ihm bei 4:2, 15:40 nur ein Punkt zu einem letztlich wohl entscheidenden zweiten Break. Im Folge-Game ließ der 26jährige Niederösterreicher ein 40:30 zum 5:3 aus, kassierte stattdessen das Break zum 4:4 und war fortan seine bis dahin durchaus vorhandene Überlegenheit für den Rest der Partie los. Im Gegenteil: Bei 4:5 und eigenem Aufschlag musste der Müller-Bezwinger zwei Satzbälle Mayrhubers abwehren, ehe er sich in den Tie-Break rettete. Dort ließ Prinz bei einer 6:4 Führung dann seinerseits zwei Satzbälle ungenützt, ehe er nach fast einer Stunde Spielzeit den Tie-Break 6:8 und damit den ersten Satz im Verlauf des Turniers verloren hatte.

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“Mir wäre der Straninger im Finale viel lieber als der Kova”

Den zweiten Durchgang entschied ein einziges Break, das Prinz zum 4:2 gelang und dem Niederösterreicher letztlich mit 6:3 den Satzausgleich sicherte. Gleichzeitig war damit auch eine megaspannende Entscheidung garantiert, die beide Spieler phasenweise wie den Sieger aussehen ließ. Das erste Break im Schlußakt gelang Mayrhuber zum 3:1, Prinz konterte allerdings postwendend mit dem Re-Break. Dann schien der Neuling die Vorentscheidung herbeigeführt zu haben. Das Break im ominösen siebenten Game zum 4:3 war aber trotz Spielball zum 5:3 auch nur ein Strohfeuer. Mayrhuber kämpfte sich zurück, stellte auf 4:4 und hievte eine ohnehin auf Augenhöhe ausgeführte Begegnung in ein superspannendes Finish. Dort behielten die Aufschläger zunächst die Nerven, so lange bis Christoph Prinz im letzten Game bei 5:6 servieren musste um im Turnier zu bleiben. Wa letztlich nicht gelang, womit nach 2:13 Stunden Fabian Mayrhuber mit 7:6, 3:6 und 7:5 sich erstmals über den Einzug in ein Grand-Slam-Finale freuen durfte. “Endlich, endlich einmal darf ich fünf Sätze spielen”, jubelte der Sieger, während der unterlegene Underdog trotz knapper Niederlage eine durchaus positive Premieren-Bilanz ziehen konnte. “Insgesamt war es ein gutes Turnier für mich. Ich denke das es sich auch in der Zukunft bei mir ausgehen wird, um auf der Hobby-Tennis-Tour dabei zu sein”, verabschiedete sich Prinz. Und während der Zwettler mit 90 Race-Punkten die Heimreise antrat, riskierte der Sieger schon einen ersten kleinen Ausblick in Richtung Finale. “Mir wäre der Straninger als Gegner im Finale eigentlich lieber. Weil da mit Sicherheit ein schönes Match zustande kommen würde, was beim Kova vermutlich nicht der Fall wäre. Und sollte morgen ein ähnlicher Wind gehen wie heute, dann könnte es gegen den Martin richtig zäh werden. Ich freue mich aber in jedem Fall auf mein erstes best of five-Finale. Ich glaube man kann ein Match über drei Gewinnsätze sicher viel lockerer angehen als ein best of three Match”, so der 21jährige vom WAC.

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Claus Lippert, 13. September 2010