Andi Tolunay zittert sich zum Auftakt des Jänner-HTT-250-Turniers ins Achtelfinale

66 hochmotivierte Spieler die für sensationelle 80 Nennungen an diesem dritten Turnier-Wochenende des neuen Jahres sorgen, wer gedacht hatte, dass mit dem ersten Saisonhöhepunkt, dem Jänner-Grand-Slam-Turnier “Boom & Euphorie” fürs Erste auch schon wieder vorbei wären, der irrte gewaltig. Die erste Doppel-Veranstaltung der Saison mit der 12. Auflage eines hochkarätig besetzten Jänner-HTT-250-Turniers, und der mit Spannung erwartete Auftakt zur Challenger-Tour 2013, lassen nur wenige Tage nach dem “Australian Open-Triumph” von Victor Stabrawa, ein weiteres Tennis-Weekend vom Feinsten erwarten. Vorallem die Challenger-Asse brennen zweieinhalb Monate nach dem bislang letzten ausgetragenen Turnier auf ihren Einsatz. Gleich 7 Herren aus dem aktuellen 36 Teilnehmer starken Raster sind in ihrer Karriere schon zu Titelehren gekommen, ein klarer Beleg für die Attraktivität und Klasse der 7. Jänner-Challenger-Ausgabe im UTC La Ville. Und spätestens am gestrigen Freitag Abend sind auch die Stars des Jänner-HTT-250-Turniers draufgekommen, dass der erste Schlagabtausch des Jahres auf 250er-Ebene ein äußerst schwieriger werden wird, der exzellent besetzt ist, und für Maftei & Co zur echten Herausforderung werden könnte. Ein Bericht von C.L

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Rainer Stolz deklassiert Challenger-Star Sascha Kobsik mit der Höchststrafe

Es ist keinerlei Übertreibung, wenn man vor dem ersten Aufschlag zum 12. Jänner-HTT-250-Turnier von bis zu 10 höchst seriösen Titelanwärtern spricht. Selten gab es zuletzt auf 250er-Ebene einen derart ausgewogenen Turnier-Raster zu bestaunen, der uns bei normalem Verlauf höchste Spannung garantieren sollte. Vom topgesetzten Rares Maftei, der an diesem dritten Turnier-Wochenende des Jahres als einziger Top-Ten-Spieler im Einsatz ist, bis zum 14jährigen Shooting-Star Stefan Kraberger, der in den vergangenen Wochen mehmals sein großes Talent aufblitzen ließ, wir dürfen uns wirklich auf fünf großartige Turniertage freuen. Denn schon der Eröffnungstag lieferte einen kleinen Vorgeschmack auf ein möglicher Weise anstehendes Tennisfest. Einer der Hauptprotagonisten könnte dabei Rainer Stolz sein, der sich am Freitag Abend zum Auftakt keine Blöße gab, und seiner klaren Favoritenrolle gegen Challenger-Star Sascha Kobsik mehr als gerecht wurde. Der Tour-Star vom SV Sozialministerium, der im HTT-Computer nur mehr als Nr. 127 geführt wird, deklassierte in nicht einmal einer Stunde den 85 Plätze besser im Ranking eingestufen Gegner mit der Höchststrafe von 6:0, 6:0, und dürfte damit wohl auch Achtelfinal-Kontrahent Markus Hobiger eine schlaflose Nacht beschert haben.

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Thomas Peyerl schlägt Jungstar Matthias Wurzer und feiert seinen allerersten Einzelsieg beim Jänner-HTT-250-Turnier

Richtig gut läuft es derzeit auch bei Challenger-Tour-Final-Champion Thomas Peyerl. Nachdem der 28jährige sein großes Ziel mit dem Gewinn des Final-Turniers der Challenger-Stars im letzten November realisiert hat, eilt der Terra-Rossa-Star unbeschwert, hoch motiviert und vorallem exzellent spielend durch den Circuit. Als Nr. 176 ist “Tom” in seine siebente HTT-Saison gestartet, und nach starken Vorstellungen und dem Einzug ins Achtelfinale des Jänner-Grand-Slam-Turniers bereits auf Rang 94 und damit unter die Top 100 vorgestoßen. “Mein Ziel ist es, so rasch wie möglich in der Rangliste nach oben zu klettern, um bei den diversen Turnieren gesetzt zu sein, um auch das ein oder andere Mal ein Freilos zu erhalten”, skizzierte Peyerl seine anstehenden Vorhaben. Nun, einen weiteren Schritt dorthin setzte der 28jährige am Freitag Abend in Runde 1 des Jänner-HTT-250-Turniers, wo ihm mit einem 6:1, 7:6 über den hochtalentierten Niederösterreicher Matthias Wurzer ein doppelt bemerkenswerter Sieg gelungen ist. Einerseits hat Peyerl wie erwähnt einen überaus starken Auftaktgegner aus dem Weg geräumt, und obendrein war es beim dritten Antreten, der erste Jänner-HTT-250-Einzelsieg seiner Karriere. 2008 musste er sich Andreas Mayer in Runde 1 geschlagen geben, 2009 war gegen den Deutschen Jörg Gerber nichts zu holen, und fortan ließ sich “Tom” bei diesem Turnier nicht mehr blicken. 4 Jahre nach seinem letzten Jänner-HTT-250-Start krönte er seine Rückkehr aber mit einer Klasse-Leistung, die am Ende mit dem Aufstieg ins Achtelfinale belohnt wurde. Allerdings wurde das 182. Match seiner HTT-Laufbahn nach einer fulminanten Start-Offensive noch zu einer echten Zitterpartie. 6:1, 5:1 führte Peyerl, ehe er sich nach 5 in Serie verloren Games samt 5:6 Rückstand noch via Tie-Break in die nächste Runde hievte, wo übrigens die Nr. 4 des Turniers David Hühne wartet.

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Andreas Tolunay “zittert” sich gegen großartig spielenden Challenger-Star mit zwei Tie-Breaks ins Achtelfinale

Apropos zittern: Eine richtige “Flatterpartie” absolvierte am gestrigen Abend auch die Nummer 6 des Turniers Andreas Tolunay. Der 20jährige, “angeschlagen von einer Bundesherr-Übung” und mit einer “überheblich” wirkenden Vorstellung gegen einen bis in die Haarspitzen motivierten Manfred Buzek, so kam es letztlich nach knapp 100 Minuten Spielzeit zu einem mühsam und in zwei Tie-Breaks errungenen Startsieg des Favoriten. Auch wenn am Ende des Tages mit Andreas Tolunay nur einer der beiden Erstrunden-Kontrahenten den Einzug ins Achtelfinale schaffte, so hatte diese durchaus interessante und spannende Auftakt-Partie durchaus zwei Sieger zu bieten. Natürlich kann sich September-Future-Champion Manfred Buzek nach dem knappen 6:7, 6:7 jetzt nichts kaufen, und selbstverständlich überwiegt unmittelbar nach Spielende der Frust über den verpassten und durchaus möglichen Aufstieg, doch wenn die erste Enttäuschung verraucht sein wird, dann kann auch der immer besser in Fahrt kommende”rote Baron” über eine großartige Vorstellung glücklich sein. Wie Buzek eigentlich die gesamte Distanz über mit jener Nr. 25 im HTT-Computer auf gleichem Niveau fightete, der in jüngster Vergangenheit seinerseits immer wieder die Top 20 Asse ärgerte, läßt für die Zukunft einiges erhoffen. Der 29jährige lieferte – gestützt auf einen druckvollen und mittlerweile auch höchst effizienten Aufschlag  – dem großen Favoriten einen mehr als ebenbürtigen Kampf. Das es am Ende zu keiner Sensation reichte, lag wohl auch daran, dass sich Tolunay in den entscheidenden Phasen der beiden Tie-Breaks seine mittlerweile bereits beachtliche und umfangreiche Routine von 150 absolvierten Tour-Matches bei 82. Turnierstarts zu Nutze machte. In den entscheidenden Momenten wirkte der Terra-Rossa-Star cleverer, abgeklärter, und letztlich auch ruhiger, als der in solchen Phase doch noch unroutinierte Challenger-Star. Der 7:6, 7:6 Sieg war übrigens Tolunays erstes Erfolgserlebnis beim dritten Jänner-HTT-250-Antreten. Im ersten Satz eine 6:5 Führung nicht genützt, im zweiten Durchgang ein 5:3 und bei 6:5 einen Satzball ausgelassen, kein Wunder, dass Buzek nach dem vielleicht bislang besten Match seiner Karriere, so richtig angeschleimt war. “Ich bin brennheiß, weil mir die Coolness fehlte. Auf dieser Ebene fehlt mir noch die Abgebrühtheit”, klagte der Unterlegene. Eine andere Klage hatten derweil Christopher Caesar und Erich Schneider vorzubringen. Erstgenannter klagte – obwohl als Sieger aus der Night Session herausgehend – über die späte Ansetzung, und der unterlegene Erich Schneider haderte nach dem 3:6, 7:5, 1:6 ein wenig mit dem schwierigen Erstrunden-Los, das ihm Göttin Fotuna für den 250er-Saison-Auftakt beschert hatte.

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