Svatek & Ainberger ziehen ins Viertelfinale beim April-GP ein

Am Mittwoch Abend haben sich nach Hans Ebner zwei weitere Spieler für das Viertelfinale des April-GP-Turniers 2006 qualifiziert. Juli-Without-Top-Ten-Sieger Philipp Svatek und November-Grand-Prix-Champion Roman Ainberger blieben in ihren Achtelfinalpartien jeweils in zwei Sätzen erfolgreich. Der Bericht zum 3. Spieltag von C.L

Roman Ainberger deklassiert Günter Zack, will aber noch nicht vom Titel reden

Seit Mittwoch Abend ist Roman Ainberger die alleinige Nummer 7 der Ewigen-Bestenliste jener Spieler mit den meisten Einzelerfolgen auf der Tour. Der 31jährige feierte im Achtelfinale gegen Günter Zack den 106. Einzelsieg seiner Karriere, und überholte damit nur zwei Tage nach seinem Jubiläumserfolg den Chinesen Tashi Liu in dieser Wertung. Mit einem ungefährdeten 6:0, 6:1 “verprügelte” der 19fache Turniersieger auch seinen zweiten Gegner im Rahmen des April-GP-Turniers. 10 Jahre nach seinem letzten Antreten bei diesem Event, scheint der ehemalige Ranglistenerste langsam aber sicher wieder an alte Zeiten anschließen zu können. Davon will Ainberger freilich noch nichts wissen, auch nicht über einen möglichen 20. Karriere-Titel reden. “Ich habe über 6 Wochen keinen Schläger in der Hand gehabt, von daher bin ich schon zufrieden wie es im Moment läuft. Eigentlich bin ich überrascht über meine bisherigen Leistungen. Die Gegner haben es mir aber auch nicht sonderlich schwer gemacht, und sie waren genau die Richtigen um sich für kommende Aufgaben einzuspielen. Speziell in der Meisterschaft am Samstag wäre es ja wichtig, eine gute Leistung zu zeigen. Ich nehme jedes Spiel um in Form zu kommen. Beim Aufschlag bin ich zur Zeit noch etwas unsicher, ansonsten bin ich zufrieden. Jetzt würde mich ein Match gegen Hans Ebner sehr reizen”, meinte der 31jährige. Für Günter Zack war hingegen im Achtelfinale Endstation. Jubelte er am Tag davor noch über seinen 20. Karriere-Einzelsieg gegen Patrick Meinhart, erlebte “Zacki” am Mittwoch eine seiner bittersten Stunden auf der Tour. “Kein Vergleich zum Match gegen Meinhart. Ich habe einfach ganz schlecht gespielt. Ich glaube durch meine vielen Doppelfehler hat Ainbeger einen ganzen Satz gewonnen. Man muss aber auch sagen, dass Ainberger die Bälle um ein vielfaches härter übers Netz schlägt als Meinhart”, zog ein enttäuschter Zack Bilanz.

Svatek gewinnt Centercourt-Schlager gegen Leiner

Der Schlager des Tages stand dann als “Abendpartie” am Centercourt auf dem Programm. Svatek gegen Leiner, das Topspiel hielt über weite Strecken, was man sich von diesen beiden Namen erwarten konnte. Ein großteils von der Grundlinie aus geführtes Duell entwickelte sich am Ende sogar zu einem Krimi, in dem Svatek glücklicher war. Nicht nur das seinem Gegner gleich zwei Saiten seines Rackets rissen, verwandelte er den Matchball im Tie-Break mit einem unnehmbaren Netzroller. “Es war ein enges Match, und ich habe nicht unglücklich gespielt. Leiner hat im zweiten Satz schon 4:2 geführt”, zeigte sich Svatek erleichtert. Nächster Gegner beim April-GP-Debüt wird nun der Sieger aus dem Trio Valek-Hos und Aubram sein. Für Leiner endete sein zweiter April-GP-Start so wie sein erster Auftritt vor 6 Jahren, nämlich im Achtelfinale. Da war auch der Erstrundenerfolg zum Auftakt gegen Bernd Saurugger kein Trost.

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Andreas Hradtezky verpatzt Andreas Kolar sein Comeback-Match

Die gleiche Bilanz wie Leiner kann seit Mittwoch auch Andreas Hradtezky vorweisen, nur mit dem Unterschied, dass er nach seiner zweiten Achtelfinal-Qualifikation beim zweiten April-GP-Antreten noch die Möglichkeit hat, einen Platz im Viertelfinale zu erobern. Der Niederösterreicher konnte im Duell der Namens-Vetter gegen Andreas Kolar zwar nicht überzeugen, dennoch beging er sein “doppeltes Jubiläum” standesgemäß mit einem Sieg. Hradtezky spielt einerseits hier beim April-GP sein 50. Karriere-Turnier, und gegen Kolar gelang dem 29jährigen immerhin der 30. Einzelsieg seiner Laufbahn. Dennoch wirkte Hradtezky nach dem erfolgreichen Turnierauftakt alles andere als zufrieden. “Die Leistung war schwach. Das einzige positive heute ist das Ergebnis. Kolar spielt genau das Tennis, welches mir am wenigsten liegt”, analysierte der Traiskirchner. Für den unterlegenen Gegner brach zwar nach seinem Comebackmatch nicht die Welt zusammen, dennoch schwankte der mittlerweile 32jährige – Tourinsidern auch als Andreas Zettel bekannte – Newcomer zwischen Zufriedenheit und Ärger über das Ergebnis. “Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden mit meiner Leistung. Ich denke da war mehr drinnen. Leider hatte ich gegen Ende des ersten Satzes ein Blackout beim Zählen. Dann bin ich aus meinem Rhythmus gekommen. Wenn man allerdings bedenkt, wie lange ich jetzt nicht aktiv Tennis gespielt habe, dann geht das 3:6, 3:6 in Ordnung”, betonte Kolar. Seinen letzten Auftritt, damals noch als Andreas Zettel hatte der 32jährige beim Juli-GP-Turnier des Jahres 2000, wo er in Runde 1 Bruno Eberhard in zweiten Sätzen ausschalten konnte, ehe er zum Achtelfinalduell mit Martin Kova nicht angetreten war.

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“Zwerg” Glatzl kippt “Riese” Mersich aus dem Bewerb

Den Schlusspunkt hinter Spieltag 3 beim April-GP-Turnier 2006 setzten Renee Glatzl und Christian Mersich. Im eigentlich “ungleichen Duell” (Zwerg gegen Riese), zeigte der 11jährige Future-Tour-Spieler einmal mehr seine vor allem technischen Vorzüge, und siegte im einzigen Dreisatzmatch des Tages gegen Christian Mersich mit 1:6, 6:1 und 6:2. Der rasch und überraschend abgegebene erste Satz hinderte den Junior aber nicht, seinem Gegenüber einen beinahe zwei Stunden dauernden Schlagabtausch zu liefern. Schließlich hatte der “Kleine” den längeren Atem, fügte Mersich bei dessen 15. Turnierstar die sechste Erstrundenniederlage in Serie zu, und qualifizierte sich seinerseits beim 2. Turnierstart auf der großen Tour zum zweiten Mal für das Achtelfinale. Dort wartet am Samstag November-Without-Top-Ten-Finalist Walter Posteiner.

Claus Lippert, 3. Mai 2006