Die jungen Wilden schlagen im HTT French Open Finale zurück

Nur drei Wochen nach den HTT US Open wird am heutigen Mittwoch Abend im Endspiel der 29. HTT French Open Auflage der nächste Grand Slam Titel vergeben. Und wie schon beim Hartplatz-Klassiker in der Südstadt mit dem Duell Martin Zehetner gegen Rene Lackner bringt auch der finale Showdown beim größten Sandplatz-Turnier der Szene auf der roten Asche des UTC La Ville zwischen Adrian Vorhemus und Yannick De Giacomo einen neuen HTT Grand Slam Champion hervor. Es wird übrigens der 51. in der Geschichte der Hobby-Tennis-Tour sein. Anders als bei dem von den Routiniers geprägten Endspiel der HTT US Open, mischen im finalen Schluss-Akt bei den HTT French Open aber die jungen wilden HTT-Asse ganz kräftig bei der Vergabe des 115. HTT-Grand-Slam-Titels der Open Ära seit 1990 mit. Aus dem UTC La Ville berichtet von den HTT French Open für hobbytennistour.at C.L

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“battle der underdogs” um die Sandplatz-Krone der HTT

Hätte jemand vor genau einer Woche am Tag des Nennschlusses für das mit 2000 Punkten dotierte dritte HTT Major Event des Jahres 2020 mit einem Endspiel zwischen dem Waldviertler Adrian Vorhemus und Grand-Slam-Debütant Yannick De Giacomo kokettiert, er wäre wohl schlichtweg für verrückt erklärt worden. Erst recht bei jenem hochklassigen Teilnehmerfeld mit 145 Startern aus 17 Nationen, bei dem die Elite so breit wie schon lange nicht mehr aufgestellt, Hobbytennis auf höchstem Niveau zum Besten gab. Sechs lange und vorallem aufgregende Turniertage später ist er aber tatsächlich Realität geworden, der “battle der underdogs” um die Sandplatz-Krone der HTT und um die Nachfolge von Markus Zellinger als HTT French Open Sieger. Und dieses Überraschungsfinale prolongiert zudem auch noch eine unglaubliche Serie, denn mit Vorhemus oder De Giacomo wird es den zwölften HTT-Grand-Slam-Sieger während der letzten zwölf ausgetragenen HTT Major-Turniere geben. Seit den HTT US Open 2017 konnte also kein Spieler im Circuit mehr als ein HTT Grand Slam Turnier für sich entscheiden. Ein deutlicher Beweis für die Ausgeglichenheit an der HTT-Spitze.

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Es bahnt sich ein mentaler und physischer Abnützungskampf im Finale an

Das vorerst jüngste Mitglied im elitären “Grand-Slam-Club der HTT”, der bislang ja wie erwähnt nur 50 Spieler seit 1990 umfasst, wird also im 75. Best of Five Duell der HTT Geschichte zwischen Adrian Vorhemus (18) und Yannick De Giacomo (21) ermittelt. Beide Spieler starten mit einer großartigen und viel Selbstvertrauen einflößenden 9:0 Bilanz in dieses 111. HTT Saisonfinale. Vorhemus ist mit 9:0 Siegen anno 2020 noch ungeschlagen, während De Giacomo mit 9:0 Siegen überhaupt noch kein Match auf der HTT (bei allerdings auch erst zwei Turnierteilnahmen) verloren hat. Das sind ganz nette statistische Spielereien, die aber heute Abend ab 17 Uhr (LIVE im Stream und im Ticker auf www.hobbytennistour.at) angesichts der anstehenden Best of Five Entscheidung keinerlei Bedeutung mehr haben werden. Es wird ein mentaler und physischer Abnützungskampf werden, den vermutlich der Spieler mit den größeren Reserven und Ressourcen nach einem anstrengenden Turnierverlauf für sich entscheiden wird. Selten sind bislang HTT-Grand-Slam-Finali spielerisch entschieden worden, und auch zwischen Vorhemus und De Giacomo bahnt sich nicht unbedingt der große Schlagabtausch mit feiner Klinge geführt für Tennisfeinschmecker an. Vorhemus könnte bei seinem zweiten HTT French Open Antreten nach 2016 das Kunststück des rumänischen Jungstars Eric Adochitei wiederholen, der 2018 als bislang letzter Spieler die HTT French Open ohne Satzverlust gewinnen konnte. In seinem 5. HTT Finale strebt der 18jährige zudem seinen zweiten HTT Karriere-Titel an. De Giacomo könnte sein HTT Grand Slam Debüt derweil mit dem Faktum krönen, als erst zweiter Spieler nach Alexander Geisler im Jahr 2009 den HTT French Open-Titel ohne aktuelles HTT Computer-Rankling zu erobern.

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De Giacomo schafft irre Aufholjagd gegen den HTT Ranglisten-Ersten

Den Grundstein dazu legte der 21jährige vom TC Kaiserebersdorf am späten Dienstag Nachmittag im ersten Semifinale gegen den HTT Ranglisten-Ersten Damian Roman aus Rumänien. Nach einem kapitalen Fehlstart – geschuldet vielleicht auch dem Umstand seines ersten Centercourt-Live-Matches im Verlauf dieses Turniers – samt 0:6 und 1:3 Rückstand, befreite sich De Giacomo vor den Augen seiner Familie mit einer sehenswerten wie sensationellen Aufholjagd aus dem sportlichen Würgegriff des an Nr. 1 gesetzten 24 fachen HTT Turniersiegers, und katapultierte sich nach exakt zwei Stunden Spielzeit mit 0:6, 6:4, 6:0, ins Endspiel des 885. Sandplatz-Turniers der 30jährigen HTT-Historie. “Nach vier Jahren Tennispause bin ich mit dem Finaleinzug sehr zufrieden”, betrieb der Roman-Bezwinger danach reichlich Understatement, während der unterlegene HTT Branchen Primus unverrichteter Dinge und maßlos enttäuscht durch die Hintertüre die Anlage am Altmannsdorfer Ast verließ. “Natürlich ist das eine ganz bittere Pille, vorallem nach einer 6:0, 3:1 Führung noch zu verlieren, und das in einem HTT Grand Slam Halbfinale. Ich bin gut ins Match gestartet, und habe leider in den engen Games Mitte des zweiten Satzes das Spiel aus der Hand gegeben. Das einizige was ich mir vorwerfen muss ist, dass ich ab 6:0, 3:1 wieder viel zu passiv gespielt habe”, so der TC Strebersdorf-Star, der sein sechstes HTT Grand-Slam-Finale und sein 39. HTT Karriere-Endspiel verpasste. Weiter warten heißt es für den 38jährigen damit auch in Sachen HTT Karriere-Titel Nr. 25. Die Chance auf das erste HTT Grand Slam Finale seit HTT Wimbledon 2016 gibt es aber schon in zweieinhalb Wochen, wenn mit HTT Wimbledon 2020 das nächste und letzte HTT-Grand-Slam-Turnier 2020 ansteht.

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Vorhemus ringt Prüger-Bezwinger Simon Linha nach Rückstand nieder

Zu einer weiteren Aufholjagd – wenn auch nicht in der Dimension des Matches davor – artete das zweite Semifinale der HTT French Open 2020 zwischen Adrian Vorhemus und Simon Linha aus. Die Night Session am Centecourt Lance Lumsden stand zunächst ganz im Zeichen des Prüger-Bezwingers, der mächtig loslegte, und die “doppelte Vorhand” aus dem Waldviertel nicht zur Entfaltung kommen ließ. 4:1 nach 23 Minuten, 5:2 nach einer halben Stunde, Linha steuerte geradlinig, konsequent und druckvoll in Richtung seines ersten HTT-Karriere-Finales, als der scheinbar gezündete Turbo des 25jährigen vom TC First Serve Vienna ins Stocken geriet. Bei 5:2 vergab der 2fache HTT Kitzbühel-Semifinalist zwei Satzbälle mit zwei verschlagenen Vorhandbällen, und ab dann ging die Post aus seiner Sicht in die verkehrte Richtung ab. Vorhemus holte fünf Games am Stück und den ersten Satz 7:5, ehe der 18jährige aus Niederösterreicher im zweiten Satz die Gegenwehr des längst mit Schmerzen im Ellbogen kämpfenden Gegners bei 2:2 brechen konnte, und am Ende nach 1:44 Stunden Spielzeit und mit einem souverän gestalteten Finish den Finaleinzug bei den HTT French Open 2020 fixierte.

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