Strebersdorfer Kronprinz nach fast 4 Jahren zurück in der Erfolgsspur

TC Strebersdorf-Ass Felix Sagasser durfte am Dienstag Abend erstmals seit fast vier Jahren wieder das Gefühl eines Turniersieges auf der Hobby-Tennis-Tour voll auskosten. Der 21jährige Wiener gewann am gestrigen Finaltag des 26. September-HTT-500-Turniers eine kuriose und von insgeamt 20 Breaks geprägte finale Auseinandersetzung gegen Theo Berger vom Altmannsdorfer TC in 2:12 Stunden Spielzeit mit 6:4, 3:6, 6:1, holte erstmals überhaupt auf HTT-500er-Ebene einen Titel, und feierte seinen insgesamt fünften HTT-Karriere-Turniersieg. Für seinen ersten Titelgewinn seit November 2015 – damals triumphierte Sagasser als 17jähriger bei den HTT-Challenger-Finals – wurde der 21jährige mit dem erstmaligen Einzug unter die Top 20 der HTT-Computer-Rangliste belohnt. Aus dem UTC La Ville berichtet für hobbytennistour.at C.L

img_9847

Felix Sagasser mit Beinahe-Aus im Semifinale und jetzt erstmals Sieger eines HTT-500-Turniers

In einem kuriosen, unterhaltsamen, und manchen Phasen auch hochklassigen Match, hat Felix Sagasser am Dienstag Abend in der Night Session am Centercourt Lance Lumsden das Endspiel der 26. Auflage des September HTT 500 Turniers gegen den Sieger dieses Events von 2017 Theo Berger in drei Sätzen gewonnen, und sich damit in die von elitären Namen und HTT Größen der Vergangenheit nur so wimmelnden Siegerliste eingetragen. Mit Spielern wie Mayrhuber, Kiss, Glatzl, Roman, Kopf, Niedhart in einem Atemzug genannte zu werden, ist auch das ganz große Ziel des Felix S., der sich mit seinen Leistungen der letzten Wochen und seiner insgesamten Entwicklung weiter rasch in Richtung HTT-Elite orientiert. Der bislang größten Coup seiner HTT-Karriere hing allerdings am Tag vor seinem Triumph an einem mehr als seidenen Faden. Im Semifinale gegen Florian Pimishofer stand Sagasser nach massiven Startschwierigkeiten und einem 3:6, 1:4 Rückstand eigentlich schon unter der Dusche, ehe er sich mit Leidenschaft, Kampfgeist und dem nötigen Glück ins Tie-Break, von dort in einen dritten Satz und am Ende mit 6:1 in sein siebentes HTT-Karriere-Finale rettete.

img_9846

15 Breaks in 19 Games – die traurige Aufschlagbilanz der beiden Finalisten nach den ersten beiden Sätzen

Dort stand das zweite direkte Duell in diesem Jahr gegen den September-HTT-500-Champion von 2017 Theo Berger an, der im Semifinale tags zuvor auch schon ein Highlight abgeliefert hatte, und den topgesetzten Titelfavoriten Andreas Szabados mit 6:1, 6:1 vernaschte, und im dritten direkten Duell mit dem Top-Ten-Mann aus Niederösterreich seinen dritten Sieg einfuhr. Mit großer Spannung war daher das Endspiel zwischen Sagasser und Berger erwartet worden. Zwei junge hungrige Spieler mit ähnlicher Spielweise, ein heißer Fight am Abend des 24. September war zu erwarten. Geworden ist es am Ende wie bereits erwähnt eine vorallem in Sachen Aufschlag höchst kuriose Partie, die schon im ersten Satz untypisch für aufschlagende Männer über die Bühne ging. Sagasser brachte im ganzen ersten Heat nur 2 Mal sein Service durch, einmal mehr als sein Gegenüber, und das reichte bei ansonsten sieben zu sehenden Breaks für ein knappes 6:4. Erst den siebenten Satzball nach 63 Minuten konnte Sagasser verwandeln, und auch in der Folge avancierte der 21jährige nicht gerade zum Aufschlagspezialisten. Im gesamten zweiten Satz brachte die neue Nr. 17 der HTT-Computer-Rangliste kein einziges Mal den Aufschlag durch, brachte es insgesamt nur auf 7 Punkte bei eigenem Service, und war angesichts der ebenfalls eklatanten Aufschlagschwäche seines Gegners mit 3:6 am Ende ergebnistechnisch noch gut bedient.

img_9697

Die Stimmen zum 26. September-HTT-500-Finale

Zum Start des dritten Satzes, hatten die Besucher am Centercourt des UTC La Ville bereits 15 Breaks in 19 ausgespielten Games gesehern, und Theo Berger hatte an diesem Abend scheinbar vor, diese eher fragwürdige Bilanz noch weiter aufzupolieren. Denn der 18jährige erwischte einen wahren Katastrophenstart in diesen dritten Durchgang, crashte mit 1:12 Punkten und 0:3 Games in die Entscheidung hinein, und hatte damit längst alle Trümpfe aus der Hand gegeben. Der wieder solider spielende Sagasser konnte sich sogar einen Aufschlagverlust zum 1:3 leisten, Berger hatte nichts mehr zuzusetzen, und beendete “standesgemäß” mit einem Doppelfehler den höchst unterhaltsamen 132 Minuten dauernden Finalfight um den September-HTT-500-Titel. 21 Doppelfehler hatte Berger am Ende produziert, 11 Breaks kassiert, damit kannst Du im Normalfall auf dieser HTT-Ebene kein Spiel gewinnen. “Ich fühle mich eigentlich derzeit richtig gut, spiele von der Grundlinie anständiges Tennis, und war insgesamt mit meinem Turnierabschneiden sehr zufrieden. Der Aufschlag ist aber eine echte Katastrophe”, zeigte sich Berger auch selbstkritisch. “Abgesehen davon, dass die ganz großen Spieler beim HTT Laver Cup im Einsatz waren, und keine Top 5 Spieler im Raster standen, bin ich doch sehr stolz, erstmals in der HTT-500er-Kategorie angeschrieben zu haben. Ich bin noch nicht ganz vorne bei den Besten dabei, aber da möchte ich auf jeden Fall hin. Dieser Turniersieg war ein sehr guter Schritt in diese Richtung. Danke an meine Fans, sie haben mir sehr geholfen, vorallem auch im Halbfinale, wo ich auch hätte verlieren können. Der erste Turniersieg nach so langer Zeit ist echt toll. Ich denke ich bin einer der wenigen Spieler im Circuit, die den Sprung von der Challenger-Tour zu einem 500er-Titel gerschafft hat”, zeigte sich der neue September-HTT-500-Sieger erfreut und doch bescheiden.

img_9662