Rene Gräflinger folgt Alex Schager ins HTT-Wimbledon-Finale 2019

Österreichs größte Breitensport-Tennisserie kurz genannt HTT, bekommt am Dienstag Abend ein neues Siegergesicht auf Grand-Slam-Ebene. Im finalen rot-weiss-roten Südgipfel duellieren sich ab 18 Uhr Live auf www.hobbytennistour.at der Steirer Alexander Schager und der Kärntner Rene Gräflinger um den prestigeträchtigen Titel eines HTT-Wimbledonsiegers. Der Sieger der 28. Auflage des Aldiana Juni Grand Slam Turniers bei WAT Landstraße wird zum 48. HTT-Grand-Slam-Sieger der Open Ära avancieren, und sich neben 2000 Punkten für die HTT-Computerrangliste auch noch eine einwöchige Urlaubsreise an die Costa del Sol sichern. Favoriten für das 111. Grand-Slam-Endspiel der HTT-Geschichte gibt es keinen, denn beide Finalisten sind am Montag Abend ohne auch nur einen Satz im Verlauf des Turniers abgegeben zu haben, in ihr jeweils erstes HTT-Major-Finale eingezogen. Vom dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres in der Baumgasse berichtet für hobbytennistour.at C.L

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Scheidl trotz starkem Start mit verlorenem ersten Satz gegen Schager, der im Semifinale sein 150. HTT-Karriere-Single bestritt

In Runde 1 gegen den Qualifikanten Niklas Plessl feierte er seinen 100. HTT-Karriere-Einzelsieg, im gestrigen Semifinale gegen Vorjahressieger Bernhard Scheidl bestritt er das 150. HTT-Single seiner Laufbahn, an Jubiläen mangelt es also nicht, wenn der steirische Tennisexport Nr. 1 Alexander Schager dieser Tage im Wimbledon der HTT aufschlägt. Jetzt freilich soll der ganz große Coup her, Schager peilt bei seinem 12. HTT-Grand-Slam-Start endlich den heiß ersehnten und schon lange erhofften ersten HTT-Grand-Slam-Titel an. Die Grundlage dafür schuf sich der 23jährige Steirer am Montag Nachmittag im Semifinale gegen Vorjahressieger und Titelverteidiger Bernhard Scheidl. 6:4, 7:6, auch im dritten direkten Duell mit dem Serve & Volley Spezialisten vom Neusiedler See behielt Schager die Oberhand, und zog erstmals seit den HTT-US-Open 2015 wieder in ein Grand-Slam-Finale ein. Sein 10. HTT-Karriere-Endspiel schien zu Beginn allerdings in weiter Ferne, denn der Titelverteidiger war es, der zunächst das Geschehen am Centercourt von WAT Lamdstraße als der effizientere Spieler dominierte. Zwei Break-Chancen im Eröffnungs-Game erfolgreich abgewehrt, selbst gleich die erste Möglichkeit zum Break und zum 2:0 genützt, dazu eine 40:0 Führung bei eigenem Aufschlag, Scheidl schien früh mit 3:0 davonzuziehen, als der an Nummer 3 gesetzte Burgenländer fünf Punkte in Folge abgeben und das Re-Break einstecken musste. Statt 3:0 führte Scheidl nur 2:1, um wenig später auch noch ein zweites frühes Break zum 2:3 zu kassieren. Das war auch schon die Entscheidung im ersten Durchgang, den Schager mit 6:4 heim servierte, und das war auch schon das letzte Break in dieser von den Aufschlägern dominierten Auseinandersetzung am Centercourt.

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Nach 100 semifinalen Minuten und der ersten Juni-Grand-Slam-Niederlage nach 8 Siegen in Serie endet Scheidls Regentschaft als HTT-Wimbledonkönig mit 4:6, 6:7

Im zweiten Durchgang waren zwei Break-Chancen Scheidls das höchste der Gefühle für die chancenlosen Rückschläger, und so musste die Entscheidung im Tie-Break fallen. Dort patzte zunächst Schager mit seinen Doppelfehlern Nr. 5 und 6 zum 1:2, insgesamt blieb der 23jährige aber nach exakt 100 gespielten Minuten souverän mit 7:3 siegreich. Mit 46 zu 45 Punkten hatte Scheidl in diesem zweiten Satz sogar einen Punkt mehr gemacht, auf das ganze Match gesehen, beging der entthronte HTT-Wimbledonsieger von 2018 aber zuviele Fehler am Netz. Während sich Schager mit exakt 50 Winnern seinen Weg ins Endspiel bahnte, patzte Scheidl ungewohnt oft in seinem Paradebereich am Netz. Nur 27 Mal bei 47 Versuchen punktete der 33jährige Routinier am Netz, für einen Volley-Künstler wie Scheidl eine eher bescheidene Quote. Und so endete an diesem 8. Juli 2019 zwei Minuten nach 18 Uhr die Regentschaft von HTT-Wimbledonsieger Bernhard Scheidl nach acht Rasen-Grand-Slam-Einzelsiegen in Folge. “Körperlich war dieses Turnier wieder anstrengend, und das habe ich heute im Semifnale gespürt”, klagte Scheidl, der sich mit dem semifinalen Aus und mehr als 1200 unverteidigten Punkten wohl aus den Top Ten der HTT-Computer-Rangliste verabschieden wird.

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Rene Gräflinger feiert solide spielend eine klaren Sieg über einen zu passiv agierenden Martin Zehetner

Derweil hat auch Rene Gräflinger seinen dynamischen und höchst erfolgreichen Weg ins HTT-Wimbledon-Endspiel fortgesetzt, und am frühen Montag Abend mit einem niemals gefährdeten 6:3, 6:1 Kantersieg über den an Nummer 4 gesetzten Martin Zehetner bei seiner HTT-Wimbledon-Premiere auf Anhieb das Finale erreicht. Der 33jährige Ferlacher, der im Viertelfinale auch gegen Vukicevic-Bezwinger Mathias Wagner kurzen Prozess gemacht hatte, steht damit ohne Satzverlust in seinem zweiten Saison- und Karriere-Endspiel. Der Vorschluss-Runden-Hit gegen Martin Zehetner lief übrigens ähnlich an, wie jener zwischen Schager und Scheidl. Zehetner hatte den besseren Start zu verzeichnen, zum 1:0 serviert und zwei Break-Chancen vor der Brust. Ein schlechter Stopp, und ein missglückter Netzangriff, und schon waren die ersten beiden von insgesamt später acht Break-Chancen ausgelassen. Damit ist auch schon ein Mitgrund für das abermalige Scheitern des Martin Zehetner bei einem HTT-Grand-Slam-Turnier erwähnt. Der elementare Fehler in Zehetners Spiel am Centercourt war aber seine zu zögerliche, passive und phasenweise defensive Ausrichtung. Zwei Meter hinter der Grundlinie kann man auf Sand spielen, auf Kunstrasen bekommst du aber – vorallem gegen einen Speler wie Gräflinger – keinen Zugriff auf die Partie.

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Martin Zehetner nach 30 unforced errors – “Es gibt Tage, da sollte man gar nicht auf einen Tennisplatz gehen, und ein solcher war heute”

Dabei wären selbst mit seiner destruktiven Art Kunstrasentennis zu spielen, genug Chancen vorhanden gewesen, das zweite HTT-Wimbledonfinale offener zu gestalten. Bezeichnender Höhepunkt des Zehetner’schen Dilemmas war wohl das fünfte Game im zweiten Satz, in dem Gräflinger nicht weniger als drei Doppelfehler servierte, und Zehetner selbst da keine seiner vielfachen Möglichkeiten zum Break nützen konnte. 30 unforced errors hatten sich am Ende in Zehetners Spiel zu einer bitteren 3:6, 1:6 Niederlage summiert. Der 38jährige muss damit weiter auf seinen ersten HTT-Grand-Slam-Titelgewinn warten. Auch im zehnten Anlauf hat es nicht geklappt. 5 Mal im Semifinale, 2 Mal im Finale und 3 weitere Male im Viertelfinale musste der Ranglisten-Neunte nun schon seine HTT-Major-Hoffnungen begraben. “Es gibt Tage, da sollte man gar nicht auf den Tennisplatz gehen, und ein solcher war heute”, konstatierte der Unterlegene. Gräflinger hingegen krönte mit einer soliden Vorstellung seinen HTT-Wimbledon-Erfolgslauf, und kann am Dienstag im Finale gegen Alexander Schager gleich mit seinem ersten Turniersieg ein HTT-Grand-Slam-Turnier gewinnen. Er wäre der 21. HTT-Wimbledonsieger der Geschichte.

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