Martin Zehetner mit Bänderverletzung im HTT-US-Open-Semifinale

Serbiens HTT-Superstar Vladimir Vukicevic hat am Donnerstag Abend als erster Spieler das Endspiel der 27. HTT-US-Open-Auflage in der Südstadt erreicht, und damit so wie im Vorjahr im Finale die Chance, sich nach drei HTT-Wimbledon-Erfolgen und einem HTT-Australian-Open-Sieg nun auch bei den HTT-US-Open in die elitäre Siegerliste einzutragen. Der Ranglisten-Dritte aus Sombor profitierte im Semifinale gegen den 2fachen Kitzbühel-Sieger Martin Zehetner aber auch von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners, der bei 1:6, 5:5 mit dick geschwollenem Knöchel und einem nunmehr bestätigten Verdacht auf eine Bänderverletzung nach einem böse aussehenden Ausrutscher am Centercourt vom Platz humpelte. Zehetners Verletzung unterbrach einen bis dahin hochklassigen und spannenden zweiten Satz, der für einen eher mäßigen Eröffnungssatz mehr als entschädigte. Vukicevic Endspielgegner wird übrigens am heutigen Nachmittag in der zweiten Semifinal-Partie zwischen Philipp Jahn und Markus Zellinger ermittelt, der im letzten Viertelfinale und in einem großartigen Match den steirischen HTT-US-Open-Finalisten 2015 Alexander Schager in drei Sätzen niederkämpfte. Aus der Südstadt berichtet für hobbytennistour.at C.L

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Zehetner mit Bänderverletzung im Semifinale ausgeschieden

Am frühen Donnerstag Abend des 13. September 2018 hat unser geliebter Tennissport wieder einmal sein häßliches Gesicht gezeigt, und in Form des Verletzungsteufels zugeschlagen. Der 2fache Kitzbühel-Champion Martin Zehetner war das tragische Opfer. Der 37jährige Niederösterreicher knöchelte im zweiten Satz des HTT-US-Open-Halbfinal-Schlagers gegen den 3fachen serbischen HTT-Wimbledonsieger Vladimir Vukicevic gegen Ende beim Stand von 5:5, 30:40 und der Breakmöglichkeit zum 6:5 um, und musste nach kurzer Erstversorgung durch seinen Gegner schweren Herzens aufgeben. Dabei hatte Zehetner nach einem völlig verkorksten ersten Satz gerade zu einer phantastischen Aufholjagd angesetzt, gemeinsam mit Vukicevic das erste Semifinale des letzten HTT-Grand-Slam-Turniers auf ein sensationelles Niveau gehoben, und durchaus berechtigte Chancen, den entscheidenden dritten Satz, und in weiterer Folge womöglich sein drittes HTT-Grand-Slam-Karriere-Finale zu erreichen.

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Vukicevic mit imposanter Vorstellung im ersten Satz

Am Ende aber war es ein “gebrauchter Tag” aus Sicht des Ranglisten-Zwölften aus Deutsch Wagram, der schon mit einer mäßigen Vorstellung im ersten Satz sein Unheil nahm. Es wurden bittere 32 Minuten für den 9fachen Turniersieger, der mit so großen Ambitionen dieser Tage zu Werke ging, und auf seinen zweiten HTT-US-Open-Finaleinzug nach 2014 hoffte. Zehetner war in dieser ersten halben Stunde des vorgezogenen ersten Semifinales stets nur “auf der Reise”, immer den berühmten Schritt zu spät, und “Erste Reihe fußfrei-Zuschauer” beim imposanten Auftreten jenes Mannes, der eigentlich gerade mit der Aufarbeitung seiner bislang schwächsten HTT-Karriere-Saison kämpft. Doch Vukicevic hatte in diesem ersten Durchgang leichtes Spiel, setzte 17 Winner ins Feld des Gegners, ließ keine einzige Break-Chance zu, und nahm seinem schwächlich wirkenden Gegenüber gleich drei Mal den Aufschlag ab. Zum, 1:0, 4:1 und zum 6:1, Vukicevic schien in Richtung neuerlicher HTT-US-Open-Finalteilnahme zu marschieren, während Zehetner wieder einmal sein “HTT-Major-Semifinal-Fluch” zu schaffen machte. Denn immerhin schon drei Mal scheiterte der Routinier in Vorschluss-Runden bei HTT-Grand-Slam-Turnieren.

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Hochklassiger zweiter Satz wird jäh durch Zehetners Verletzung unterbrochen

Vukicevic hatte hingegen längst Kurs in Richtung zweitem Saisonfinale in Serie eingeschlagen, und mir dem neuerlich früh gelungenen Break zum 2:0 scheinbar für eine Vorentscheidung gesorgt. Doch dann nahm diese Revanche-Partie für das HTT-US-Open-Semifinale von 2014 (damals siegte Zehetner mit 7:6, 6:4) plötzlich eine Wende. Eine hin zum Guten aus spielerischer und neutraler Sicht. Denn aus der One Man Show war ein grandios anzusehender Schlagabtausch zweier Topspieler geworden, die sich mit phantastischen Punkten und Ballwechseln zu gegenseitigen Höchstleistungen pushten. Zehetner gelang das dafür notwendige Re-Break zum 1:2, er holte ein zweites Break zum 4:3, lag zwischenzeitlich 5:3 voran und servierte bei 5:4 auf den Satzausgleich, ehe Vukicevic wieder seine Klasse demonstrierte, und mit dem Re-Break zum 5:5 zurückschlug. Den Rest kennen wir! Zehetner hat die Break-Möglichkeit zum 6:5, knöchelt um, und muss kurz darauf sportlich die Segel streichen. “Es ist so schade, aber ich habe sofort gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Und dann ist der Fuß recht schnell ganz stark angeschwollen. Jetzt wird es wohl auch nichts mehr mit dem Masters”, hatte Zehetner sogar in den Augenblicken seiner Verletzung den Blick schon wieder in die Zukunft gerichtet. “Es tut mir extrem leid für den Martin. So möchte man natürlich nicht gewinnen. Ich hoffe er wird schnell wieder fit und ich wünsche ihm nur das Beste. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder auf den Platz für eine Revanche”, zeigte sich Vukicevic betroffen und fair.

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Vukicevic mit HTT-Grand-Slam-Karriere-Finale Nr. 10 – keiner hat in den letzten 10 Jahren öfters ein HTT-Major-Endspiel erreicht

Immerhin: Vukicevic steht als erster Finalist der HTT-US-Open 2018 in der Südstadt fest, und der heuer weit unter seinen Möglichkeiten spielende Ranglisten-Dritte hat mit diesem Erfolg einmal mehr bewiesen, dass er trotz aller Kritik der letzten Monate und vielen Unkenrufen “seine Zeit wäre abgelaufen” bei HTT-Grand-Slam-Turnieren noch immer seinen Mann steht. Für den 37jährigen aus Sombor wird es am kommenden Sonntag sein 28. HTT-Karriere-Finale sein, damit ist er der fünfterfolgreichste Spieler gemessen an Endspielteilnahmen in der gesamten HTT-Geschichte. Und eigentlich noch imposanter ist seine Finalbilanz auf Grand-Slam-Ebene, denn Vukicevic hat bei den HTT-US-Open sein 10. HTT-Major-Endspiel erreicht. In den letzten 10 Jahren stand auf der HTT kein Spieler öfters in einem Final-Match der vier wichtigsten und größten Turniere der Hobby-Tennis-Tour.

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Die Top 10 der HTT-Stars mit den meisten Grand-Slam-Finalteilnahmen in der letzten 10 Jahren

1. Vladimir VUKICEVIC 10 HTT Grand Slam Endspiele
2. Damian ROMAN 5 HTT Grand Slam Endspiele
Peter KLAGER 5 HTT Grand Slam Endspiele
4. Fabian MAYRHUBER 4 HTT Grand Slam Endspiele
Victor STABRAWA 4 HTT Grand Slam Endspiele
6. Christoph BEUTLER 3 HTT Grand Slam Endspiele
Bernhard SCHEIDL 3 HTT Grand Slam Endspiele
Renee GLATZL 3 HTT Grand Slam Endspiele
Franz MAYFRHUBER 3 HTT Grand Slam Endspiele
Andreas HARBARTH 3 HTT Grand Slam Endspiele