Prüger stellt mit HTT-Titel Nr. 14 die alte Ranglisten-Hierachie wieder her

HTT-Branchen-Primus Lukas Prüger ist zu Beginn des letzten Outdoor-Monats drauf und dran, eine bislang als eher mäßig gehandelte Saison in eine höchst erfolgreiche umzuwandeln. Der Ranglisten-Erste vom Schwechater TC, der im Vergleich zur rekordverdächtigen Super-Saison aus dem Vorjahr bis vor einer Woche hinter den letztjährigen Resultaten und Leistungen hinterherhinkte, ist bei der durch das anhaltende Regenwetter in Erinnerung bleibenden 10. Auflage des August-Masters-Series-1000-Turniers eindrucksvoll in die Rolle des HTT-Dominators zurückgekehrt. Der 20jährige setzte sich im siebenten Masters-Series-1000-Finale der laufenden Saison klar gegen den 3fachen serbischen HTT-Wimbledonsieger Vladimir Vukicevic durch, und fixierte in gerade einmal 71 Minuten Spielzeit mit einem nie gefährdeten 6:2, 6:0 Erfolg den 14. HTT-Turniersieg seiner Karriere. Mit dem 7. Tiitelgewinn auf Masters-1000-Ebene konnte der topgesetzte Prüger in der ewigen Bestenliste aller HTT-Masters-Series-1000-Champions zu seinem Finalgegner auf Platz 3 aufschließen, und er durfte sich als erster Spieler im Jahr 2018 über einen fünften Saisonturniersieg freuen. Vukiceivc hingegen muss nach seinem Final-Debakel weiter auf den ersten Turniersieg seit November letzten Jahres warten. Ein Bericht von C.L

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Lukas Prüger legt mit Zwischenspurt samt August-Masters-Series-1000-Titel das Rennen um die Nummer 1 auf Eis

Lukas Prüger hat mit einem fulminanten Zwischenspurt die alte Hackordnung in der HTT-Computer-Rangliste wieder hergestellt. Der frischgebackene August-Masters-Series-1000-Champion, der vor drei Wochen bei den mit 1000 Euro dotierten OTC Open mit hauchdünnen 5 Punkten die Rangliste vor Flötzersteig-Star Matthias Wolf anführte und um seine Leaderposition zitterte, ist mit zwei Turniersiegen in Serie der Konkurrenz wieder mit Riesenschritten enteilt. Nicht weniger als 1.860 Punkte hat Prüger in den letzten drei Wochen gegenüber Wolf gutgemacht, und zwischen sich und seinen ersten Verfolger einen gewaltigen Respektabstand gelegt. Das Rennen um die Nummer 1 ist vorerst auf Eis gelegt, und Lukas Prüger drauf und dran, seine Ausnahmestellung im Circuit erneut zu untermauern. Auch im Race to La Ville, das bis vor einer Woche noch einen spannenden Vierkampf mit Wolf, Wild und Scheidl versprochen hatte, ist Prüger wieder auf und davon. Es kann also richtig schnell gehen im Tennis, und das hat am Dienstag Abend auch Serbiens HTT-Superstar und der 15fache Titelträger Vladimir Vukicevic leidvoll erfahren müssen. Der Ranglistendritte, der am Eröffnungstag des August-Masters-1000-Turniers seinen 37. Geburtstag feierte, konnte sich im Endspiel nicht selbst beschenken, und kassierte nach einer sowohl mental als auch spielerisch schwachen Final-Vorstellung eine mehr als deutliche Niederlage.

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Vukicevic trotz Finalpleite raus aus der Krise und mit einem gelungenen Start seiner erhofften Aufholjagd im Race to La Ville

Dabei hatte Serbiens Rasenkönig in den Runden vor seinem 27. HTT-Karriere-Finale einen guten Eindruck gemacht, und den Weg raus aus der ersten echten Krise seiner erfolgsgewohnten Laufbahn gefunden. Beim achten Saisonantreten, hatte sich der an Nummer 2 gesetzte Vukicevic – zugegeben auch mit einer guten Auslosung – in sein erstes Saisonfinale, und sein erstes HTT-Endspiel seit November 2017 gespielt. Ohne Satzverlust hatte er sich gegen den russischen Qualifikanten Vitali Tsarev, Jungstar Fabian Dopf und im sechsten Duell des HTT-Klassikers gegen den 2fachen HTT-Tour-Finals-Gewinner Philipp Schneider durchgesetzt, und damit auch die Aufholjagd im “Race to La Ville” höchst erfolgreich gestartet. Zum Comeback in den HTT-Siegerlisten reichte es letztlich aber nicht, denn im Traumfinale des ehemaligen Ranglisten-Ersten mit dem aktuellen Ranglisten-Führenden, erwischte Vukicevic einen rabenschwarzen Dienstag Abend. Das Unheil nahm womöglich schon vor dem ersten Aufschlag seinen Lauf. Nachdem sich Vukicevic aufgrund des Katastrophenwetters mit drei Hallensiegen für das August-Masters-Series-1000-Finale qualifiziert hatte, musste er zum finalen Showdown wieder raus auf die rote Asche des UTC La Ville.

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Vukicevic und Prüger im 95. HTT-Saisonfinale mit dem ersten offiziellen HTT-Match am Court “Lance Lumsden”

Es war entgegen aller Wetterprognosen just am Finaltag trocken geblieben, und so wurde den Herren Prüger und Vukicevic eine ganz spezielle Ehre im Endspiel des 95. Saisonturniers der HTT zuteil. Die beiden HTT-Topstars sorgten für das erste offizielle HTT-Match auf dem während der österreichischen Senioren-Staatsmeisterschaften eingeweihten neuen Centercourt des UTC La Ville namens Lance Lumsden. Auf dem “Lumsden”, der sich von den massiven Regenfällen der vergangenen Tage ungewohnt langsam präsentierte, erwischte Prüger den besseren Start. Ihm gelang gleich einmal ein frühes Break, entscheidend für den ersten Satz war aber das dritte Game, das sich zu einem langen und kuriosen Aufschlagspiel des Ranglisten-Leaders entwickelte, und in dem sich erstnals das ganze Vukicevic-Dilemma des Tages zeigte. Der 37jährige war nicht in der Lage das Re-Break zu fixieren, obwohl sein Gegner vier Doppelfehler servierte, und er selbst vier Break-Chancen vor der Brust hatte. Damit war Prüger mit 3:0 auf und davon, später sogar 5:1 voran, als er sich sein einziges ganz schwaches Aufschlagspiel leistete. Vukicevic verkürzte auf 2:5, und hatte gleichzeitg sein Pulver für diesen Abend schon verschossen.

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Vukicevic kassiert 12. Finalniederlage seiner Karriere, und Lukas Prüger ist froh über die Entspannung im Rennen um die Nummer 1

Es folgten die wohl bittersten 36 Minuten der Vukicevic-Karriere, denn dem 37jährigen war kein weiterer Gamegewinn mehr gegönnt. Mit einem Doppelfehler hatte der Ranglisten-Dritte den ersten Satz beendet, und auch danach lief nichts mehr beim 4fachen HTT-Grand-Slam-Sieger zusammen. 19 unerzwungene Fehler, nur 20 Prozent an Punkten nach dem zweiten Aufschlag, mit unterirdischen Service-Quoten und ohne weiteren Game-Gewinn schlitterte der Ausnahmekönner aus Sombor im zweiten Satz in die zwölfte Finalniederlage seiner HTT-Karriere. 600 Punkte gab es als Trostpflaster, während Prüger auf der anderen Seite voll abräumte. Der 20jährige feierte seinen 35. Saisoneinzelsieg, glich im Head to Head gegen Vukicevic auf 1:1 aus, und prolongierte eine außergwöhnliche Erfolgsserie bei den drei höchsten Turnierkategorien der HTT. In den letzten 19 Turnieren, stand Prüger immer mindestens im Viertelfinale. Ein famose Konstanz, die seine klare Ranglistenführung erklärt und rechtfertigt, und die den nunmehr 14fachen Turniersieger auch zum Topfavoriten für die bevorstehenden HTT-US-Open macht. “Bis auf meine heutige Finalleistung, bin ich mit dem Turnier sehr zufrieden. Es war nämlich alles andere als selbstverständlich, bei dieser großartigen Besetzung den Titel zu holen. Ich habe aber vorallem im Viertel- und im Semifinale richtig gut gespielt. Es war nach langer Zeit wieder einmal jene Leistung, die ich mir eigentlich vorstelle. Das Finale war leider unter den Erwartungen. Der Vladi war mental überall, nur nicht am Tennisplatz, und ich habe mir schwer getan, meine Leistung abzurufen. Ich hatte von Beginn an schwere Beine, und auch die Bedingungen waren nicht die leichtesten. Am Ende bin ich auch froh, dass im Rennen um die Nummer 1 jetzt wieder Entspannung drinnen ist”, urteilte der Sieger.

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