Maximilian Wild lässt Matthias Wolf erneut über die Klinge springen

Das spannende Rennen um die Nummer 1 Position der Hobby-Tennis-Tour zwischen dem seit 39 Wochen ganz oben stehenden Lukas Prüger und seinem ersten Verfolger Matthias Wolf ist am Montag Abend mit den beiden Semifinalspielen beim Kalksburg Open Masters Series 1000 Turnier unspektakulär zu Ende gegangen. Nachdem sich die beiden Ranglisten-Führenden quasi im Gleichschritt mit einer bitteren Zweisatz-Niederlage vom sechsten HTT-Masters-Series-1000-Turnier des Jahres verabschieden mussten, bleibt auch an der Spitze der HTT-Computerrangliste alles beim alten. Lukas Prüger startet als Branchen-Bester in seine 40. Woche als Nummer 1, und Matthias Wolf muss vorerst mit 185 Punkten Rückstand weiter mit der Rolle des “Kronprinzen” vorlieb nehmen. Das große Finale bei der 3. Auflage der Kalksburg Open bestreiten indes Florian Kopf und Maximilian Wild. Ein Hochgeschwindigkeitsfinale steht uns damit ins Haus! Aus Kalksburg für hobbytennistour.at – C.L

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Florian Kopf als neuer Angstgegner von HTT-Branchen-Primus Lukas Prüger

Dem Ranglisten-Ersten Lukas Prüger ist ein neuer Angstgegner auf der HTT erwachsen. Wie schon im Viertelfinale der mit 1000 Euro dotierten OTC Open vor einer Woche, hat WAC-Star Florian Kopf auch das semifinale Gigantenduell bei den Kalksburg Open gegen seinen Freund und Doppelpartner Lukas Prüger für sich entschieden. In einem speziell von Prüger recht fehlerhaft geführten Match, behielt Kopf diesmal sogar in zwei Sätzen die Oberhand, und gewann das zweite Duell binnen einer Woche locker mit 6:2, 6:3. Der 26jährige, aktuell nur die Nr. 45 im HTT-Computer spielte eine grundsolide Partie, kam immer wieder mit seinen hammerharten Grundlinienschlägen zum Erfolg,. und durchtauchte letztlich auch eine kleine Schwächeperiode zu Beginn des zweiten Satzes seines siebenten HTT-Masters-Series-1000-Semifinales unbeschadet. Kopf steht damit zum 6. Mal in seiner HTT-Karriere in einem Finale, und peilt dort den vierten Turniersieg seiner Laufbahn und den ersten Titelgewinn seit dem Cash4Car Cup-Triumph im März 2017 an. “Es war ok, und ich bin mit meinem heutigen Auftritt zufrieden, urteilte der Sieger, während der unterlegene Lukas Prüger richtig “angenascht” unter die Dusche verschwand. Die abermals nicht konstant genug ausgefallene Leistung, die vielen ungewohnten Fehler im Vergleich zur Supersaison 2017, und die Präzision seines Gegners in vielen Ballwechseln des vorangegangenen Halbfinales, machten den HTT-Branchen-Leader stinkig. “Im Moment ist mir egal, ob ich weiter die Nummer 1 bin oder nicht. Ich bringe derzeit einfach keine durchgängig gescheite Leistung auf den Platz”, polterte der 12fache Turniersieger.

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Maxi Wild “rettet” Lukas Prüger die Nummer 1 und schießt sich eindrucksvoll ins siebente HTT-Finale seiner Karriere

Am Ende war das 2:6, 3:6 gegen Florian Kopf trotzdem ein Ausrutscher ohne Folgen. Zum 17. Mal in Serie stand Prüger bei einem Turnier der drei obersten HTT-Kategorien zumindest im Viertelfinale, ließ sich 360 Ranglistenpunkte gutschreiben, und geht damit bereits in seine 40. Woche en suite als Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour. Zum 7. Karriere-Titel auf HTT-Masters-1000-Ebene reichte es zwar nicht, die Spitzenposition behält Prüger aber inne, und das hat er auch dem Shooting-Star des Jahres 2018 Maximilian Wild zu verdanken. Der 18jährige vom UTC Stockerau feierte im Semifinale der unteren Tableau-Hälfte einen ungefährdeten Zweisatz-Erfolg über den diesmal enttäuschend spielenden Ranglisten-Zweiten Matthias Wolf, und servierte den 4fachen Saisonsieger und Nummer 1-Anwärter vom SKVS Flötzersteig in lediglich 66 Minuten mit 6:1, 6:2 ab. Wild erwischte gegen den mit großen Vorschusslorbeeren ins Semifinale gestarteten Zehetner-Bezwinger einen Traumstart, und machte in atemberaubendem Stil dort weiter, wo er vor vier Wochen im Endspiel der Flötzersteig Open aufgehört hatte. Mit einer gigantischen One Man Show, in der er mit seiner gnadenlos geschwungenen Vorhand sein Gegenüber zum Statisten degradierte.

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Matthias Wolf nach Semifinal-Debakel enttäuscht

Nach nur 9 Minuten und einem einzigen Punkt für den Gegner, hatte Wild sich 3:0 abgesetzt, und die Weichen frühzeitig Richtung Sieg gestellt. Wolf wirkte paralysiert, unbeweglich an der Grundlinie, viel zu defensiv und vorallem passiv agierend, und hatte dem wie aus einem Guss spielenden Flötzersteig-Open-Champion nichts entgegenzusetzen. Nach 31 Minuten war der erste Satz mit 6:1 durch, und der im Publikum sitzende Wild-Clan doch ein wenig erleichtert. Der 18jährige hatte dann bei 2:0 eine kurze künstlerische Pause eingelegt, Wolf mit zwei verlorenen Games quasi aus dem Nichts zurück ins Spiel geholt, und die Hoffnungen des 4fachen Saisonsiegers auf eine Wende genährt. Wild bewies aber Nervenstärke und Klasse, brachte sein nächstes Aufschlagspiel souverän durch, und marschierte mit letztlich vier in Serie gewonnenen Games ohne Umwege und weitere Komplikationen in sein siebentes HTT-Saison- und Karriere-Finale. Der junge Niederösterreicher holte zudem im sechsten direkten Duell mit Wolf seit Jänner den insgesamt dritten Sieg und nach seinem Final-Triumph bei den Flötzersteig Open den zweiten Erfolg in Serie. Wild kann damit am Dienstag Abend mit einem Sieg im Endspiel gegen Kopf die Führung in der Jahreswertung “Race to La Ville” übernehmen, während Wolf sichtlich enttäuscht dem zweiten Semifinale lauschte. “Ich bin nicht sonderlich traurig, die Nummer 1 heute verpasst zu haben. Das war nie mein Ziel vor Beginn dieser Saison. Ich wollte bei den vier Grand Slams gut abschneiden, und wenn möglich auch einen Major-Titel gewinnen. Dieses Ziel habe ich verpasst, und diese Enttäuschung wiegt ganz klar schwerer”, so der 30jährige.

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