Wagner zittert sich ins Finale des März-Super-4-Turniers

Der laut Wettervorhersage prognostizierte Regen ist glücklicher Weise ausgeblieben, und so stand am 3. Spieltag des März-Super-4-Turniers in der Südstadt der Ermittlung der 4 Halbfinalisten nichts im Wege. Dabei haben sich neben Ermin Dzafic und Hans Ebner auch Martin Kova und Christoph Wagner für die letzten Vier qualifiziert. Letztgenannter steht nach einem Dreisatz-Erfolg über Kova sogar schon im Finale. Ein Rückblick auf den 3. Spieltag beim März-Super-4-Turnier von C.L

Christoph Wagner noch einen Sieg vom Super-4-Hattrick entfernt

September-Grand-Slam-Sieger Christoph Wagner steht erstmals im Finale des März-Super-4-Turniers. Der 15jährige wahrte mit seinem 11. Einzelsieg auf Super-4-Ebene in Folge die Chance auf den “Super-4-Hattrick”. Nur noch ein Sieg trennt Wagner vom dritten Super-4-Turniersieg in Serie. Nach seinen Erfolgen beim Juni-Super-4 und beim November-Super-4 will der topgesetzte Junior hier aber nicht nur den erwähnten “Hattrick” realisieren, sondern erstmals in seiner Karriere auch die Führung im Champions-Race erobern. Noch ist der Ranglisten-Zweite aber nicht am Ziel, und auf der vorletzten Etappe dorthin, wäre der Jungstar am Sonntag Nachmittag im letzten Spiel des Tages gegen Martin Kova beinahe gestrauchelt. Zumindest stellte sich Wagner im 9. Duell mit dem wie immer höchst ambitioniert kämpfenden Kova phasenweise alles andere als souverän an. Den ersten Satz gewann Christoph trotz 5:1 Führung erst nach einem spannenden Finish mit 7:5. Den zweiten Durchgang holte sich ein taktisch klug agierender Kova, der auch im alles entscheidenden dritten Heat duchaus Chancen auf seine 3. Finalteilnahme beim März-Super-4-Turnier hatte. Einen 1:3 Rückstand aufgeholt, viel die Entscheidung in diesem Schlußsatz im obligaten 7. Spiel beim Stand von 3:3. Kova ließ gleich drei Spielbälle zum 4:3 ungenützt und verabsäumte in dieser Phase des Spieles, dem sich auf Hartplatz nach wie vor nicht wohlfühlenden Gegner den Todesstoß zu versetzen. Wagner wirkte fehlerhaft, wenig konstant und spielte vor allem am Netz unter jeder Kritik. Doch der 15jährige Shooting-Star der vergangenen Saison hat eines gelernt. Auch wenn es spielerisch einmal nicht nach Wunsch läuft, kann er sich mit Einsatz, Kampfkraft und der nötigen Ruhe aus kritischen Situationen befreien. So auch am Sonntag Nachmittag, wo er sich letztlich mit dem 7:5, 3:6, 6:3 gegen Kova für sein 7. Karriere-Finale, sein 3. Super-4-Endspiel qualifizierte, und im Head to Head mit Kova auf 3:6 verkürzte.

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“Berühmt war es nicht”

Dem Spielverlauf entsprechend, fielen dann auch die Statements der beiden Topspieler aus. “Berühmt war es nicht, aber ich stehe im Finale”, bemühte sich der Sieger gute Miene zum bösen Spiel zu machen. “Der Platz kommt mir nicht entgegen. Auch wenn ich mich wiederhole, aber der Platz ist wirklich extrem langsam. Mann kann kaum Druck machen”. Ähnlich argumentierte Wagner-Papa Karl, der das Semifinal-Duell seines Sohnes live vor Ort begutachtete. “Von Außen sind die Platzverhältnisse natürlich sehr schwer zu beurteilen, aber es sieht zumindest so aus, als wenn der Ball nach dem Aufsprung extrem an Geschwindigkeit verliert”. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Martin Kova, der sich nach dem Aus gegen Wagner immerhin mit der 5. Halbfinal-Teilnahme beim 6. März-Super-4-Start trösten konnte. Dennoch trauerte der 2fache März-Champion der großen vergebenen Chance auf sein mögliches drittes Finale nach. “Heute hätte ich ihn schlagen müssen. Wann wenn nicht heute”, ärgerte sich der bald 23jährige. “Christoph hat heute gar nicht gut gespielt. Man muss ihm auf die Vorhand spielen, und diese Taktik ist im zweiten Satz auch voll aufgegangen. Leider bin ich erst bei 1:5 im ersten Satz drauf gekommen. Da war es aber letztlich zu spät. Im dritten Satz hat leider Game bei 3:3 die Entscheidung gegen mich gebracht. Da war viel mehr möglich, habe ich beispielsweise einen Smash zum Gamegewinn vergeben. Schade heute wäre sehr viel mehr möglich gewesen”, analysierte Kova.

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Claus Lippert, 2.April 2006