Kevin Köck muss HTT-Branchen-Primus den Vortritt ins Tour-Finals-Endspiel lassen

Saisondominator Lukas Prüger und Sensationsmann Matthias Wolf bestreiten am zweiten Dezember-Tag 2017 (nicht vor 16 Uhr LIVE auf www.hobbytennistour.at) das Endspiel der 28. Auflage der HTT-Tour-Finals im UTC La Ville. Der erste der beiden Top Ten-Stars der sich für den finalen Showdown beim großen Saisonfinale der Hobby-Tennis-Tour qualifizierte war Lukas Prüger. Der an Nummer 1 gesetzte HTT-French-Open-Sieger wurde am Freitag Abend mit einem 6:4, 6:3 Erfolg im Duell der beiden jüngsten Tour-Finals-Teilnehmer gegen Kevin Köck seiner “leichten Favoritenrolle” gerecht, und erreichte damit bei seinen letzten 7 Turnierstarts auf der HTT zum 7. Mal in Folge das Finale. Die Neuauflage des vor drei Wochen über die Bühne gegangenen und äußerst hochklassigen November-Masters-Series-1000-Finales zwischen den beiden Jungstars konnte zwar nicht ganz den Erwartungen standhalten, der 77 Minuten dauernde erste Semifinal-Akt der beiden Masters-Debütanten war aber wohl der letzte Beweis, dass auch in den Top Ten der HTT einen Generatonswechsel vonstatten geht. Ein Bericht von C.L

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Prüger mit gelungener Revanche für die November-Masters-Series-1000-Final-Niederlage und dem erstmaligen Finaleinzug bei den HTT-Finals

Lukas Prüger hat am Freitag Abend vor toller Kulisse und den Augen seiner Familie erfolgreich Revanche für jene zuletzt erlittene Niederlage genommen, mit der im Endspiel des letzten HTT-Masters-Series-1000-Saisonturniers seine unfassbare Serie von 31 Siegen en suite zu Ende ging. Sein Bezwinger damals, der ebenfalls 19jährige Kevin Köck konnte am gestrigen Abend aber nicht zum Wiederholungstäter avancieren, und musste mit 4:6, 3:6 die vierte Niederlage im fünften direkten Duell mit dem HTT-Branchen-Primus hinnehmen. Prüger siegte in seinem 85. Karriere-Match, fixierte dort den 11. Finaleinzug seiner Laufbahn und hat dort heute Nachmittag die große Chance, eine außergewöhnliche Saison zu einer phantastischen zu machen, und sich mit dem ersten Masters-Titel zum ungekrönten König der HTT empor zu spielen. Zudem wäre Prüger, genauso übrigens wie sein Finalgegner Matthias Wolf erst der sechste Spieler der Geschichte, der sich gleich beim Debüt die Masterskrone aufsetzen würde.

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Prüger in 77 Minuten mit 6:4, 6:3 erster Masters-Finalist 2017

Das erste Semifinale am Centercourt des UTC La Ville begann kurios, denn Köck ging trotz dreier fabrizierter Doppelfehler mit 1:0 in Führung. Die kleine Chance, die Partie gleich von Anfang an in eine andere Richtung zu lenken, ließ Köck im ersten Game als Rückschläger mit vier ungenützten Break-Chancen aus. Besser löste die Nummer 1 die Causa Breakbälle, und mit dem 2:1 spielte der Jungstar vom Schwechater TC fortan in diesem ersten Satz vorne weg. Bis 4:3 transportierte der topgesetzte “Schwechater” dieses Break, ehe er mit Doppelfehler Nr. 4 das Re-Break zum 4:4 kassierte. Wie so oft in diesen Tour-Finals-Tagen gesehen, war ein geschafftes Break also nicht der entscheidende Vorteil. Der erst im Oktober für die Erste Bank Open verlegte Rebound Ace ist bei weitem nicht so schnell wie jener Opti Court Belag im letzten Jahr, und damit kommt dem Aufschlag heuer nicht die ganz große Bedeutung zu. Prüger schlug aber postwendend zurück, nahm Köck zum zweiten Mal dessen Service ab, und machte im folgenden Aufschlagspiel nach 41 Minuten den ersten Satz mit 6:4 klar. Durchgang Nr. 2 dauerte sechs Minuten kürzer, Köck musste zwei Mal seinen Aufschlag zum 1:2 und am Ende zum 3:6 abgeben, und damit nach 77 gespielten Minuten den Traum vom Tour-Finals-Endspiel beim Premieren-Auftritt ad acta legen. Grund zur Traurigkeit besteht im Köck-Lager aber keiner. Der 19jährige kann auf eine großartige Saison zurückblicken und zog nach seinem bislang mit Abstand besten Jahr in der abschließenden Pressekonferenz Bilanz:

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“Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich Semifinale bei den Finals spielen werde, dann hätte ich ihn gefragt, ob ……………..

“Ich habe heute verdient verloren, einfach weil ich die wichtigen Punkte nicht gemacht und nicht weggespielt habe. Wenn ich dann nicht zu zwingend war, dann hat mir der Lukas die Bälle um die Ohren geknallt. Ich konnte teilweise nur mehr reagieren, er hat wirklich verdient gewonnen”, eröffnete Köck, der dann zum Unterschied zwischen dem verlorenen Masters-Semifinale und dem siegreichen Endspiel auf HTT-1000er-Ebene vor drei Wochen befragt wurde. “Damals haben wir beide besser gespielt, der Belag spielt natürlich auch eine große Rolle, denn ich glaube schon, dass der Boden hier am Centercourt dem Lukas besser entgegen kommt als Teppich, wo ich vielleicht bessere Chance habe”, so der 19jährige, der trotz Enttäuschung nach verlorenem Tour-Finals-Semi auf eine grandiose Saison zurückblicken kann. “Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich Semifinale bei den Finals spielen werde, dann hätte ich ihn gefragt ob er deppert ist. Ich war lange verletzt, bin heuer eigentlich mit den 250er-Turnieren zurückgekommen und war total unfit. Dann ist es relativ schnell bergauf gegangen. Ich habe dann kein Turnier mehr vor dem Viertelfinale verloren, und jetzt in der Hallensaison lief es sowieso perfekt. Mit den Leistungen der letzten sechs Turnierteilnahmen sehe ich mich sogar verdient in diesem starken Tour-Finals-Teilnehmerfeld”, resümierte der Köck, der sich auch über ein neues Karriere-High-Ranking am kommenden Montag freuen wird können. “Das ist auf jeden Fall voll geil Nummer 5 der HTT zu sein. Vorallem bei der Dichte an guten Spielern. 2018 habe ich im Frühjahr überhaupt nichts zu verteidigen, und ich hoffe es geht spielerisch so weiter, und dann wäre mein größter Wunsch auch einmal Nummer 1 der HTT zu werden. Ein noch größerer Wunsch wäre freilich davor ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, und ich glaube in der Form wie ich mich in den letzten paar Monaten präsentiert habe, ist das möglich. Ich mache jetzt Pause und im Jänner werde ich dann voll angreifen”, zeigte sich der 19jährige zuversichtlich. “Ich werde alles von meinem Tour-Finals-Debüt in Erinnerung behalten. Das Ambiente hier ist einfach großartig. Auf so einem Platz zu spielen, mit On-Court-Interviews, Pressekonferenz, gutem Essen, Nebelmaschine, Kommentator, Live-Ticker, das hat man nicht jeden Tag. Ich hoffe ich kann 2018 wieder dabei sein. Auf diesem Weg möchte ich mich nochmals beim Veranstalter bedanken. Man kann sich gar nicht genug bedanken, was er hier alles auf die Beine stellt ist unglaublich. Das hier ist noch geiler als in der Stadthalle spielen. Das ist große Klasse, dafür verdient er einen Applaus, der zigtausend Jahre andauern müsste” gab es großes Lob vom neuen Ranglisten-Fünften für die Turnier-Organisation.

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“Ich werde im Finale top motiviert sein, voll aktiv und aggressiv spielen”

“Als erstes muss ich sagen, dass es ein bisserl schade ist, dass wir beide nicht jenes Niveau zeigen konnten, mit dem wir vor zwei Wochen aufzeigen konnten. Das war damals eine Monsterpartie und sowas hätte sich ein Tour-Finals-Semifinale in jedem Fall verdient. Der Start von uns beiden war heute fatal. Eigentlich ein kleines Weltwunder, dass wir beide unsere Aufschlag-Games durchbringen konnten. Ich habe eine Spur schneller ins Spiel gefunden, und das hat mir vielleicht am Ende den Sieg gebracht”, startete die Nummer 1 in die abschließende PK. Auch die verbesserte Aufschlagleistung war am Ende ein Thema. “Ich habe nur ein Break kassiert, das ist ganz gut. Ich bin froh über meine Aufschlagleistung heute, das hat mir die Sache sicher um ein Stück weit erleichtert. Sicher auch ein Faktor, warum ich heute als Sieger vom Platz gegangen bin”, betonte Prüger, der mit großer Vorfreude dem Endspiel entgegen fiebert. “Ich freue mich irrsinnig auf das Finale morgen, weil es so cool und eine große Ehre ist, jeden Tag auf diesem Platz bei so einem Ambiente spielen zu dürfen. Ich werde topmotiviert sein, aktiv und aggressiv spielen, und wenn mir das gelingt sollte ich ganz gute Chancen haben”, so der 6fache Saisonsieger.

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