Der erste Schritt ins neue Jahr

Nihad Berzengi ist der erste Sieger des neuen Jahres

Nihad Berzengi ist der erste Sieger des neuen Jahres auf der Hobby-Tennis-Tour. Der 15jährige Future-Tour-Spieler setzte sich im Eröffnungsspiel des Jänner-GP-Turniers gegen Helmut Gruna durch. Nach 1 Stunde und 22 Minuten jubelte der Junior über den Achtelfinaleinzug bei seinem Jänner-GP-Debüt, und machte seine vor dem Turnier getätigten Ankündigungen war. “Den Gruna schlage ich sicher”, meinte Nihad nach der Auslosung, und tatsächlich präsentierte sich der Future-Tour-Challenger-Sieger vom vergangenen Wochenende im ersten Satz aggressiv und spielfreudig. Nach knapp 20 Minuten war der erste Durchgang unter Dach und Fach, ehe im zweiten Heat Sand ins bis dahin rund laufende Getriebe kam. Berzengi fluchte mehr als er spielte, und sah sich nach durchwachsener Leistung plötzlich bei 3:5 dem Satzverlust gegenüber. Doch mit Kampfgeist rettete er sich in den Tie-Break und letztlich zum Sieg. “Ich habe gut begonnen, aber im zweiten Satz eine sehr schlechte Leistung geboten. Das wird im Achtelfinale gegen Krammer nicht reichen, da werde ich mich gewaltig steigern müssen”. Der erste Auftritt im 45. Karriere-Turnier war hingegen der letzte von Helmut Gruna, der wieder einmal mit enormen Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Bis Gruna richtig im Match war, stand er mit Satzverlust längst mit dem Rücken zur Wand. “Es ist immer das selbe bei mir. Ich brauche zulange um zu meinem Spiel zu finden. Den ersten Satz habe ich nicht nur verschlafen, sondern verschossen. Viele Fehler und wenig Rhythmus, da wird es schwer. Außerdem hängt jede Menge Lebkuchen bei mir am Fleisch. Die Feiertage waren heftig”, sagte Gruna, der weiter auf seinen 10. Karriere-Einzelsieg warten muss.

Alex Szele zum 2x im Achtelfinale beim Jänner-GP und mit seiner Leistung zufrieden

Alexander Szele steht zum 2x im Achtelfinale des Jänner-GP-Turniers. Der 23jährige deklassierte in einer knappen Stunde Erstrundengegner Christian Mersich mit 6:0 und 6:4. Szele dominierte das Geschehen auf Court Nr. 4 nach Belieben, und wirkte nach seinem gelungenen Saisonauftakt relaxt und zufrieden. “Ich war über den klaren ersten Satz selbst überrascht. Danach bin ich ein wenig überheblich geworden. Ich war froh, dass mein Gegner ein Ehrengame schaffte. Dann habe ich etwas den Rhythmus verloren. Insgesamt bin ich mit dem ersten Spiel aber sehr zufrieden. Das viele Tennis in der letzten Zeit zahlt sich scheinbar aus”, meinte Alex der im Kampf um ein Viertelfinalticket auf Bernhard Wittholm treffen wird. Für Szele wäre es nach 2004 das zweite Ergebnis unter den Top Acht des Saisonauftaktbewerbes. Trotz Niederlage zeigte sich Christian Mersich mit seinem Jänner-GP-Debüt zufrieden. “Nachdem ich den ersten Satz klar verloren hatte, war mein Ziel ein Game zu gewinnen. Ich habe im zweiten Durchgang mental hart daran gearbeitet, und es hat funktioniert. Immerhin war ich schon 4:3 voran, aber diese Führung in einen Satzgewinn zu verwandeln, ist die nächste Stufe und die habe ich noch nicht drauf. Meine technischen Mängel lassen momentan nicht mehr zu, aber ich werde im Sommer mehr trainieren”.

13. Turnierstart am Freitag den 13. brachte Jürgen Pröbstl kein Glück

Mehr als knapp eine Stunde dauerte auch der 13. Auftritt von Jürgen Pröbstl am Freitag den 13. nicht. Der Niederösterreicher, der in den letzten Wochen an einer hartnäckigen Grippe-Erkrankung laborierte, war beim 1:6, 2:6 gegen Günter Zack ohne Chance. “Es ist heute nicht viel zusammen gelaufen, dann habe ich noch Schläger gewechselt, genützt hat das alles nichts”. Günter Zack präsentierte sich in seinem 40. Karriere-Spiel zwar nicht voll austrainiert, allerdings hoch motiviert, das November-Without-Top-Ten-Resultat zu wiederholen, und aus der optisch günstigen Auslosung das Maximum herauszuholen. “Die Anfangsphase war holprig, ich habe einige Zeit benötigt, um den Rhythmus zu finden. Die letzten Wochen habe ich sehr viel Tischtennis gespielt, und das ist von der Bewegung her ja bekanntlich völlig konträr zum Tennis. Jetzt freue ich mich aber schon auf das Achtelfinale am Sonntag”.

Gelungene Daviscup-Ravanche – Ronald Raith steht nach Zweisatzsieg über Werner Novak im Achtelfinale

Einen gelungenen Start ins neue Jahr verzeichnete auch Ronald Raith. Der 44jährige Routinier besiegte am Freitag Abend Werner Novak in zwei Sätzen, und stellte im Head to Head Vergleich auf 2:1. Nach einem ausgeglichenen ersten Satz, Novak vergab bei 4:2 Führung einen Breakball auf 5:2 und verlor noch 5:7, brachte das erste Break im zweiten Satz die endgültige Entscheidung zugunsten Raiths. In knapp 20 Minuten holte er sich den zweiten Satz, und revanchierte sich damit erfolgreich für die im vergangenen Mai erlittene Zweisatz-Schlappe im Daviscup-Achtelfinale gegen Novak. “Leider habe ich im ersten Satz den Ball zum 5:2 nicht verwandelt. Noch ärgerlicher war die vergebene Chance bei 5:4. Im zweiten Satz war nach dem 0:1 bei mir die Luft raus, dann ist alles sehr schnell gegangen. Trotzdem war das heute eines meiner besseren Spiele. Ich bin mit meiner Leistung nicht unzufrieden. Jetzt gibts Vollgas beim Grand-Slam-Turnier nächste Woche”, analysierte Novak den einzigen Auftritt bei seinem 40. Turnierstart. Das Jubiläums-Antreten ging also trotz ansprechender Leistung ergebnistechnisch daneben. Novak musste wie schon im letzten Jahr in Runde 1 die Segel streichen, und kassierte die 6. Erstrundenniederlage in Folge. Werner`s letzter Einzelsieg liegt schon beinahe 4 Monate zurück.

Starkes Comeback – Mario Eberhard kehrt nach 4 Monaten Pause mit 25. Karriere-Einzelsieg auf die Tour zurück

Ähnlich lange liegt auch der bislang letzte Tour-Einsatz des Mario Eberhard zurück, doch der Tennisclown meldete sich am gestrigen Freitag mit einem starken Auftaktmatch lautstark zurück. Eberhard rang in einer kampfbetonten Partie November-Without-Top-Ten-Finalist Walter Posteiner mit 6:3, 4:6 und 6:3 nieder, bejubelte den 25. Einzelsieg seiner Karriere im 40. Turnier, und hatte nach dem Spiel sehr viel Freude über eine sensationelle hohe Erfolgsquote am Netz. “Ich habe ständig attackiert, und nur einen einzigen Fehler am Netz gemacht. Mit der ersten Partie seit August bin ich absolut zufrieden”. Enttäuscht zeigte sich Walter Posteiner, der bei seinem 10. Antreten auf der Tour in keiner Phase an seine Leistungen vom letzten Turnier anschließen konnte. “Mit so einer Vorbereitung kann man auch nicht gewinnen” urteilte Walter nach dem Erstrundenduell und verwies auf eine “durchzechte” Nacht.

“Turbulentes Finish” mit Lichtausfall, vergebenen Matchbällen und Spielabbruch

Wie überhaupt der erste Tag beim Jänner-GP-Turnier 2006 wenig gut für die zuletzt beim November-Without-Top-Ten-Turnier erfolgreichen Spieler verlief. Denn auch Halbfinalist Florian Dinter blickt auf ein unrund verlaufendes Auftaktmatch zurück. Zunächst kommt Dinter zu seinem Duell mit Klaus Leister um 45 Minuten zu spät in die Halle, was zur Folge hat, dass ein dramatisch und spannend verlaufendes Finish einer sonst eher durchschnittlichen Partie mit einem Abbruch endet. Dinter empörte sich über die Verlegung auf Sonntag, weil er gerade so richtig in Schwung gewesen wäre, und Leister haderte nach Spielende mit sich selbst, seinen vergebenen Matchbällen und den Hallenbetreibern, die kurzfristig um Punkt 23 Uhr mit einer Lichtabschaltung die gekommene Sperrstunde ankündigen wollten. “Mitten in meinem Aufschlag ist auf einmal das Licht ausgefallen. Das hat mich geärgert und aus der Konzentration gerissen. Dann habe ich noch drei Matchbälle ausgelassen. Ich wollte das Match unbedingt in zwei Sätzen gewinnen, damit ich mir am Sonntag den dritten Satz ersparen kann”, war Leister nach einem desaströs gespielten Tie-Break (0:7) verärgert.

Schlagerspiel des Tages endet nach zwei Tie-Break-Entscheidungen “remis”

Ebenfalls als unvollendet musste der Schlager des Eröffnungstages in die Ergebnislisten aufgenommen werden. Juli-Without-Top-Ten-Sieger Philipp Svatek und die Nummer 2 des Turniers Christoph Foitik lieferten sich den erwartet harten und ausgeglichenen Kampf um ein Achtelfinal-Ticket. Nach zwei Stunden und zwei Tie-Breaks ist noch immer alles offen, muss Ronald Raith weiter auf seinen nächsten Gegner warten. Der Abbruch kam Oktober-Without-Top-Ten-Sieger Christoph Foitik vermutlich mehr entgegen, plagte sich der 27jährige am Ende der Marathonpartie mit einem hartnäckigen Krampf zum Satzausgleich. Fortsetzung wie erwähnt am Sonntag Nachmittag.

Claus Lippert, 13.Jänner 2006