Alexander Schager zurück im Kampf um die Tour-Finals-Semifinalplätze

Vorjahresfinalist Alexander Schager hat sich am vierten Spieltag der HTT-Tour-Finals 2017 im UTC La Ville zurück ins semifinale Aufstiegsrennen der an Spannung reichen Vorrunden-Gruppe A gebracht. Der 22jährige Steirer setzte sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gegen einen phasenweise inferior agierenden Christoph Beutler in nur 61 Minuten mit 6:2, 6:4 durch, und stürmte nach seinem am vergangenen Sonntag gegen Lukas Prüger erlittenen Auftakt-Debakel auf Platz 2 seiner Vorrunden-Gruppe. Vor dem dritten Spieltag am morgigen Donnerstag haben daher neben dem bereits fix qualifizierten Lukas Prüger noch alle Spieler die Möglichkeit auf einen Platz in der Vorschluss-Runde bei der 28. Auflage der HTT-Tour-Finals 2017 im UTC La Ville. Ein Bericht von C.L

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Schager zurück im Aufstiegsrennen und Beutler mit einer launischen Night Session

Die Entscheidung, wer aus Gruppe A neben Saisondominator Lukas Prüger den Einzug ins Halbfinale der HTT-Tour-Finals 2017 schafft, ist also auf Donenrstag vertagt und lässt an Spannung keine Wünsche offen. Seit gestern Abend sind auch die Chancen des im Auftaktmatch arg zersausten Alexander Schager wieder intakt, so wie im Vorjahr im Semifinale des mittlerweile prestigeträchtigsten Hobby-Tennis-Turniers Österreichs aufzulaufen. Der 22jährige aus der Obersteiermark wahrte in der Night-Session des vierten Spieltages am Centercourt des UTC La Ville mit einem in nur 61 Minuten errungenen 6:2, 6:4 Erfolg über Christoph Beutler seine Halbfinal-Chancen, und stellte nach seinem dritten Sieg in Serie über den HTT-Wimbledonfinalisten im Head to Head mit dem HTT-Olympiazweiten von 2016 auf 3:3. Schager ist also zurück im Aufstiegsrennen um einen Platz im “Semi”, wie gut der Oktober-HTT-500-Champion aus Leoben aber drauf ist, darüber konnte das sechste direkte Duell mit Beutler am Dienstag spät nachts keinen Aufschluss geben. Beutler lieferte unmittelbar nach einer Gala-Vorstellung im Doppel an der Seite von Andreas Trinko gegen das HTT-Top-Doppel Krawcewicz-Krauskopf eine seiner mittlerweile bereits berühmt berüchtigten launenhafitgen Vorstellungen ab, nach der sich jegliche Analysen und Aufschlüsse auf Leistungen und Formkurven geradezu verbieten. Wäre aktuell nicht “Tour-Finals-Time”, und eine Aufgabe daher nicht ohne Folgen für den weiteren Turnierverlauf und noch dazu jedes “Tun und Handeln” der Spieler einem breiten Fokus der Wiener Tennisszene ausgesetzt, dann hätte Beutler gestern Abend wohl ein klassisches “walk over” am Centercourt des UTC La Ville hingelegt.

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Beutler nach inferiorem ersten Satz in Durchgang 2 mit Pflichterfüllung

Der 33jährige hatte schon nach knapp 20 Minuten die Laune an diesem Masters-Einzel gegen Schager verloren. Da war der Topstar von der Marswiese seinem steirischen Gegenüber schon zwei Mal mit abgegebenem Aufschlag entgegen gekommen, und 1:4 zurück. Nach dem Schager’schen 5:1 spielte Beutler nur mehr “Punkt oder Plane”, kam mit dieser Taktik zum 2:5 und machte es – so komisch das auch klingen mag – seinem Gegner damit nicht so leicht. Denn Rhythmus gab es in dieser Phase keinen für Schager, der dann nach nur 24 Minuten aber doch zum 6:2 Satzgewinn kam. Was würde nun im zweiten Satz folgen, fragte man sich drau0en im Publikum! Eine Aufholdjagd wie am Samstag gegen Matthias Wolf oder eine abgeschenkte Kurznummer zu später Stunde? Beutler nahm sich selbst in die Pflicht, begann diese Partie ernster zu nehmen und holte aus den ersten vier Games immerhin eine 3:1 Führung heraus. Der Gegner 170 Kilometer aus der Steiermark angereist, Beutler als aktueller Top Ten Spieler immerhin einer der im Fokus stehenden HTT-Stars mit einer gewissen Vorbildfunktion für die vielen Kids und Jugendlichen auf der Hobby-Tennis-Tour, und sich dieser Rolle bewusst geworden, zeigte Beutler, wozu er mit einem Racket in Händen eigentlich fähig ist. Nach 61 Minuten war die weit hinter den Erwartungen gebliebene Night Session zwar ohne spielerische Höhepunkte vorüber, Beutler aber trotz fehlendem Spaß an der Sache Sportsmann genug, um sich auch noch den an diesem Abend sicher lästigen Fragen beim On-Court-Interview zu stellen. Bei einem “Edelweiß” sah die Welt dann schon wieder anders aus, und die PK mit Moderator Mathias Wagner konnte nach Mitternacht beginnen:

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Christoph Beutler: “Ich möchte einfach wieder Spaß haben auf dem Platz”

“Nach dem Doppel war ein bißchen die Luft draußen und ich hatte irgendwie extrem Probleme mich in diese Partie reinzubeißen. Das ist mir gegen den Matthias Wolf noch gelungen. Wahrscheinlich war der Auftritt dort im ersten Satz auch inferior, heute im zweiten Satz habe ich ein bisserl was probiert. Aber ich bin mit meinem Aufschlag total unzufrieden. Auf dem Platz scheint mir die bessere Wahl zu sein, einen zweiten statt einem ersten Aufschlag zu servieren, und somit ist auch ein “Break vor” noch kein großer Vorteil. Schager hat gut gespielt und es gut gemacht, wenige Eigenfehler produziert und von daher verdient gewonnen”, bilanzierte der Ranglisten-Zehnte. Befragt nach seinen weiteren Plänen für den Rest der HTT-Tour-Finals antwortete Beutler: “Das Motto wird sein, dasss ich mich weiter auf das Doppel konzentrieren  werde. Da sind wir durch und vielleicht kann ich mich daher mehr auf das Single fokussieren, aber ich möchte einfach Spaß haben, und den hatte ich heute selten bis gar nicht. Vielleicht gelingt es mir gegen Lukas reinzukommen, und ich kann wieder mein Spiel aufziehen. Dann kommt das Ergebnis von alleine, oder auch nicht wenn der Lukas zu gut sein sollte”, so der 33jährige Marswiese-Star.

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Alexander Schager: “Es war ein komisches Match”

Schagers Analyse fiel dann wie folgt aus: “Ich glaube der Christoph hat heute einen ähnlichen Tag erwischt wie ich am Sonntag gegen den Lukas. Ich habe das gespielt was ich spielen musste. Wenn er besser gespielt hat, konnte ich mich steigern, aber zwischendurch war es schwer, weil mir natürlich der Rhythmus fehlte. Es war ein komisches Match, aber im Endeffekt habe ich gewonnen und noch die Chance aufs Semifinale. Ich werde versuchen auch gegen Wolf zu gewinnen, am besten in zwei Sätzen. Das wird spannend, denn er hat ja auch noch die Chance aufzusteigen. Und er kann gut spielen, ich habe mir auch im Finale beim Oktober-HTT-500-Turnier schwer getan. Gerade auf diesem Platz schätze ich ihn sehr stark ein, und er hat zuletzt ja gute Ergebnisse geliefert. Das wird sicher eine offene Partie, aber ich hoffe natürlich auf einen Sieg”, blickte Schager noch auf kommenden Donnerstag vor.

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