Titelverteidiger Vukicevic nach HTT-US-Open-Revanche bereits im Semifinale

HTT-Superstar Vladimir Vukicevic hat in der Nacht von Montag auf Dienstag als erster Spieler ein Ticket für das Halbfinale der 28. HTT-Tour-Finals-Auflage im UTC La Ville gelöst. Der serbische Titelverteidiger setzte sich im Vorrundenschlager der Gruppe B und einer Neuauflage des heurigen HTT-US-Open-Finales gegen Team Donaufeld-Star Patrick Wiesmühler nach hartem Kampf und 1:47 Stunden Spielzeit in drei Sätzen mit 4:6, 6:3, 6:3 durch, und ist damit schon vor dem abschließenden dritten Spieltag am Mittwoch und seinem letzten Vorrundenspiel gegen Landsmann Filip Markovic vorzeitig Gruppensieger. Für den unterlegenen HTT-US-Open-Sieger Patrick Wiesmühler steht indes am Mttwoch Abend eines “kleines Finale” gegen November-Masters-Series-1000-Sieger Kevin Köck um den zweiten Platz in Gruppe B und den damit verbundenen Aufstieg ins Semifinale der HTT-Tour-Finals 2017 an. Ein Bericht von C.L

img_0099

Vukicevic steht zum dritten Mal nach 2013 und 2016 im Semifinale der HTT-Tour-Finals

Vladimir Vukicevic ist am Montag Abend in dem mit großer Spannung erwarteten Vorrunden-Duell mit Patrick Wiesmühler die Revanche für die heuer im September erlittene Finalniederlage bei den HTT-US-Open geglückt. Der 36jährige aus Sombor hatte in der Nightsession des dritten Spieltages bei den “Finals” im UTC La Ville allerdings einen harten Kampf auszufechten, ehe er mit dem 165. Einzelsieg seiner Karriere bei seinem fünften Masters-Start zum dritten Mal nach 2013 und 2016 das Semifinale erreicht hatte. Das vierte Treffen mit dem HTT-US-Open-Sieger wurde das erwartet engen Duell, in dem Wiesmühler den besseren Start hatte, am Ende aber mit körperlichen Problemen kämpfend, dem auf hohem Niveau servierenden Ranglisten-Zweiten aus Serbien den Vortritt lassen musste.

img_3552

Wiesmühler genügt ein Break um den ersten Satz mit 6:4 zu gewinnen

Dem ersten Satz – nicht ganz auf dem erhofft hohen Niveau verlaufend –  fehlten zunächst die Spannungsmomente, weil beide Akteure bei eigenem Aufschlag nichts anbrennen ließen, und souverän ihre Service-Games durchbrachten. Aus heiterm Himmel gelang Wiesmühler dann im ominösen und berühmt berüchtigten siebenten Spiel des ersten Satzes das einzige und damit entscheidende Break, als der 24jährige einen perfekt getimten Lob über Vukicevic lupfte. Im Folge-Game demonstrierte Wiesmühler mit exzellenten Spielzügen und phantastischen Grundschlägen, warum er von Experten und Insidern als ganz heißer Titelmitfavorit hier bei den HTT-Tour-Finals 2017 gehandelt wird. Bei 5:3 ließ der HTT-Olympiasieger von 2011 noch einen Satzball ungenützt, ehe er bei 5:4 und eigenem Aufschlag mit einem großartigen Vorhand-Passierball den ersten Durchgang nach 39 Minuten mit 6:4 eingetütet hatte.

img_9869

Souverän servierender Vukicevic dreht Vorrunden-Schlager gegen Wiesmühler und revanchiert sich für die Finalniederlage bei den HTT-US-Open

Nur 14 Minuten waren nach Wiesmühlers verwandeltem Matchball vergangen, da hatte der Vorrunden-Kracher eine dramatische Wende genommen. Denn Vukicevic holte sich in einer knappen Viertelstunde fünf Games in Serie zur glatten 5:0 Führung, und schien gegen einen in dieser Phase nicht existierenden Gegner der in Spielerkreisen verpönten Null entgegen zu streben. Wiesmühler raffte sich allerdings auf, startete eine am Ende zwar unbelohnte Aufholjagd, zeigte aber hervorragende Moral und “verschönerte” mit drei Games en suite das Resultat. Mit 6:3 hatte Vukicevic das letzte Match des dritten Spieltages bei den HTT-Tour-Finals in einen dritten Satz gehievt, und dort gleich zu Beginn zwei kritische Momente zu überstehen. Wiesmühler begann nämlich überfallsartig und mit einem zu Null gewonnenen Aufschlagspiel, ehe er zwei Break-Chancen zum vielleicht richtungsweisenden 2:0 vorfand. Große Vorwürfe muss sich der 24jährige im Nachhinein aber nicht machen, denn Vukicevic packte zwei Mal sein bestes Service aus, und glich zum 1:1 aus. Es waren bezeichnende Szenen die stellvertretend für den ganzen dritten Satz standen. Denn der 3fache HTT-Wimbledonsieger zeigte sich im gesamten Entscheidungssatz bei eigenem Aufschlag unantastbar, und transportierte das zum 2:1 errungene Break in der Folge sicher bis ans Satzende. Wiesmühler musste nun also bei 3:5 gegen den Matchverlust servieren, und er tat dies erbärmlich mit zwei Doppelfehlern und einem letzten zu Null verlorenen Aufschlagspiel.

img_3555

Vukicevic mit seinem 7. Tour-Finals-Einzelsieg in Serie und erleichtert bereits im Semifinale zu stehen

Dementsprechend erleichtert präsentierte sich der 36jährige dann spät nachts in der Players-Lounge am Buffet der HTT-Touf-Finals. “Ich freue mich sehr heute gewonnen zu haben. Der Patrick ist für mich richtig unangenehm zu spielen, von daher ist die Erleichtung jetzt schon sehr groß. Ich freue mich aber auch über den Umstand, schon im Semifinale zu stehen. Das macht die Sache um vieles einfacher und leichter. Ich habe jetzt keinen Druck und kann locker in das letzte Vorrundenspiel gehen. Die Semifinal-Quali schon in der Tasche zu haben tut gut”, äußerte sich der 3fache HTT-Wimbledonsieger, der hingegen keine Emotion hinsichtlich der gelungenen HTT-US-Open-Final-Revanche zeigte. “Ich habe heute kein einziges Mal an dieses Match im September gedacht. Ich hatte den Fokus nur auf der heutigen Partie. Das HTT-US-Open-Finale ist für mich vergessen”, so Vukicevic, der sich auch in den diversen Top-Ten-Statistiken der HTT-Tour-Finals nach oben spielt. Der Ranglisten-Zweite, nun schon sieben Matches bei den Tour-Finals ungeschlagen, feierte insgesamt seinen 11. Einzelsieg auf Masters-Ebene, und ist damit nun Nr. 9 der ewigen Bestenliste alle Spieler mit den meisten Single-Erfolgen beim Saisonfinale der HTT. Vor ihm als nächster Spieler rangiert der 2fache Masterssieger und heurige Ersatzmann Franz Mayrhuber mit 12 Einzelsiegen.

img_3560

Patrick Wiesmühler: Meine Beine haben sich angefühlt wie einzementiert

Mit am Tisch des Siegers in der Players Lounge saß auch der unterlegene Patrick Wiesmühler, der dann fair und abgeklärt seinen zweiten Auftritt bei den heurigen Tour-Finals analysierte. “Es war insgesamt ganz ok. Der Vladi hat heute teilweise unmenschlich serviert, während ich den Ball diesmal nicht zu 100 Prozent am Schläger hatte, und auch nicht zu 100 Prozent fit war. Der Knackpunkt aus meiner Sicht waren vielleicht die beiden vergebenen Break-Chancen zu Beginn des dritten Satzes auf ein mögliches 2:0, und der Hänger im zweiten Satz bis 0:5 war natürlich auch alles andere als optimal. Ich bin da teilweise komplett eingebrochen. Körperlich und auch mein Spiel ist weggebrochen. Ich kann mir aber nicht erklären warum. Teilweise fühlten sich meine Beine an wie einzementiert, dann ging es wieder besser. Vielleicht war es die Uhrzeit, ich habe wirklich keine Ahnung. Aber der Vladi wäre heute sowieso nur schwer zu schlagen gewesen. Ich habe ihn überhaupt noch nie so servieren gesehen wie heute Abend”, betonte der 10fache HTT-Titelträger nach seinem 120. HTT-Karriere-Match.

img_3557