Lukas Prüger besteht Feuertaufe im ersten Match als neue HTT-Nummer 1

Jungstar Lukas Prüger hat die Feuertaufe in seinem ersten Match als neue Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour mit Bravour bestanden, und am frühen Sonntag Nachmittag seinen Premieren-Auftritt im Rahmen der HTT-Tour-Finals 2017 im UTC La Ville souveränst über die Bühne gebracht. Der Saisondominator vom Schwechater TC setzte sich im Auftakt-Single der Gruppe A gegen den steirischen Vorjahresfinalisten Alexander Schager in nur 53 Minuten völlig mühelos mit 6:1, 6:1 durch, und blieb damit auch im vierten direkten Saisonduell mit dem an Nummer 5 gesetzten Obersteirer siegreich. Prüger gab in seinem ersten Match als HTT-Ranglisten-Leader nur zwei Games ab, und unterstrich vor den Augen des sichtlich beeindruckten ATP-Turnierdirektors und Eurosport-Kommentators Alexander Antonitsch eindrucksvoll seine Favoritenrolle auf den Gewinn des prestigeträchtigen HTT-Tour-Finals-Titels. Schager hingegen muss sich nach seinem verpatzten Auftakt an den Strohhalm “Round Robin Modus” klammern und seine positiven Erfahrungen und Erlebnisse aus dem Vorjahr abrufen, als er ebenfalls nach einer Niederlage im ersten Vorrunden-Match mit einer grandiosen Leistungssteigerung bis ins Finale stürmte. Ein Bericht von C.L

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Matter Auftakt-Schlager in Gruppe A – Schager mit Tennis-Magerkost

Am Ende waren gerade einmal 53 Minuten gespielt, und der von vielen Insidern im Vorfeld als Topspiel apostrophierte Schlager am Centercourt des UTC La Ville zwischen Lukas Prüger und Alexander Schager doch einiges schuldig geblieben. Vo der Zeit her war es eine Lehrstunde, die Prüger seinem Gegenüber aus der grünen Mark zum Auftakt der Gruppe A erteilte, bei näherem Betrachten der Match-Facts wurde aber schnell klar, dass auch Lukas Prüger bei seinem allerersten Tour-Finals-Match nicht restlos überzeugend spielte, und das überdeutliche 6:1, 6:1 heller glänzt als es das Geschehen am Centercourt widerspiegelt. Es war vorallem die eher mäßige Performance von Alexander Schager, die zu diesem ergebnistechnischen Klasseunterschied führte. Wenn du als Nummer 5 der Hobby-Tennis-Tour und mit dem eigentlich hohen Grundniveau eines Alexander Schagers ausgestattet bist, dann sind 32 unerzwungene Fehler bei nur 8 angebrachten Winnern eine mehr als trostlose und vorallem stark ausbaufähige Bilanz. Vier Doppelfehler, dazu mehr als bescheidene Quoten beim Service und mangelnde Effizienz bei Breakchancen und Spielbällen runden die karge Schager-Bilanz bei seinem zweiten in Serie verloren HTT-Tour-Finals-Auftakt-Auftritt ab.

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28 Fehler in 27 Minuten – Prüger und Schager mit “zurückhaltendem” 1. Satz

Dabei war der 22jährige perfekt in die Day-Session des zweiten Spieltages gegen die neue Nummer 1 gestartet. Prüger schien sichtlich beeindruckt vom Ambiente und dem Drumherum am Centercourt, und setzte vor den Augen seines Bruders und jenen von Kitzbühel-Turnierdirektor Alexander Antonitsch sein erstes Aufschlagspiel in den Sand. Vier unerzwungene Fehler bei nur einem Service-Winner, ja der HTT-Branchen-Primus zeigte in seinem ersten Spiel als neue Nummer 1 und bei seinem Masters-Debüt mehr als nur den Hauch der gesunden Nervosität. Dieses “berühmte” Momentum hätte Schager – der immerhin schon die Erfahrung von 5 HTT-Tour-Finals-Matches besitzt – mit mehr Routine und Cleverness nützen müssen, doch stattdessen half der Mann aus Leoben tatkräftig mit, dem 19jährigen Gegenüber raschest in die Spur zu helfen. Zwei leichte unforced errors von der Grundlinie, dazu ein Doppelfehler, und Schager hatte seinen Gegner zurück in die Partie geholt. Und mit diesem prompten Re-Break ging dann die Post ab, und zwar nur mehr in eine Richtung. Zum 2:1 noch mit Mühe und erst nach Abwehr von zwei Break-Möglichkeiten gekommen, wurde der Rest des ersten Satzes zum Solo für den 6fachen Saisonsieger. 27 Minuten lang mit 28 gemeinsam produzierten Fehlern hatten Prüger & Schager dem Publikum eher Tennisschonkost statt der erhofften Gala geboten. Wieweil vorallem die Neo-Nummer 1 natürlich immer wieder zwischendurch mit brilanten Winnern sein granz großes Können und Potential andeutete.

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Schager erwischt rabenschwarzen Tag und Prüger führt Gruppe A nach Tag 1 an

Vielleicht musste der 19jährige dieses Potential aber auch gar nicht abrufen, denn aus der erwarteten Reaktion seines eigentlich so starken Gegners wurde auch in Durchgangs Nr. 2 nichts. Schager erwischte einen rabenschwarzen Tag, und daran änderte auch nichts das Auftakt-Game dieses zweiten Satzes, in dem Schager sein einziges Aufschlagspiel im gesamten Match durchbringen konnte. Das einzige was der 22jährige Leobener an diesem Nachmittag zu bieten hatte, war eine “fragwürdige” Konstanz über beide Sätze. Sowohl in Durchgang 1 als auch in Heat Nr. 2 wies die HTT-Match-Statistik 4 Punkte bei 16 Fehlern für den Ranglisten-Fünften aus. 22 Minuten nachdem sich Schager 1:0 in Führung gebracht hatte, war die Partie aber auch schon vorbei. Prüger kam zu 6 Games in Serie, und mit einem exakt an die Linie gesetzten Return, verwandelte der HTT-French-Open-Champion gleich seinen ersten Matchball zum 6:1, 6:1 Erfolg und zur Führung nach dem ersten Spieltag in Gruppe A.

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Lukas Prüger: “Das war so cool, aber doch was ganz anderes als sonst”

“Es war ein geiles Feeling im Nebel einzulaufen und mit der Musik in den Wechselpausen. Das war so cool, aber eben doch was ganz anderes als sonst immer. Man fühlt sich wie ein Profi. Vielleicht war das auch der Grund, warum wir beide nur schwer in diese Partie reingekommen sind. Wir haben beide ganz viele Fehler zu Beginn gemacht, da war der Alex sogar besser als ich. Da hätte es auch 0:2 oder gar 0:3 stehen können. Speziell im zweiten Satz habe ich dann aber zu meiner Sicherheit gefunden und konnte dann auch Druck ausüben”, so Prüger der dann bei der Pressekonferenz nach seinen Erfahrungen im ersten Match als Nummer 1 befragt wurde: “Im Match an sich denke ich nicht darüber nach ob ich die Nummer 1 oder die Nummer 100 bin, aber beim Einlaufen heute, als ich als Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour angekündigt wurde, war das schon eine coole Sache”, so der 19jährige, der angesichts seiner neue Rolle als HTT-Branchen-Primus keinen zusätzlichen Druck verspürt und sich auch nicht in der Rolle des Gejagten sieht. “Als der Gejagte fühle ich mich nicht unbedingt weil ich weiß, dass wenn ich mein Spiel nicht abrufen kann, dann wird es gegen jeden Gegner in diesem Turnier schwierig. Und die anderen Spieler wissen auch, dass sie gegen mich ihr bestes Tennis auspacken müssen um mich schlagen zu können”, so Prüger in seiner gewohnt zurückhaltenden Art.

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Alexander Schager: “Ich habe natürlich noch immer den Glauben daran, dieses Turnier gewinnen zu können”

Den schweren Gang zur Pressekonferenz hatte nach seinem Auftakt-Debakel auch Alexander Schager anzutreten, und er tat dies gewohnt professionell: “Es war nicht so gut wie ich es mir erwartet oder erhofft hätte. Der Anfang war noch halbwegs ok, dann bin ich irgendwie rausgekommen und habe es dem Lukas auch recht einfach gemacht. Das wars dann auch schon”, antwortete der Steirer kurz und bündig. Und angesprochen auf das Vorjahr, wo er ja mit seinem Semifinal-Triumph über Gabriel Jovanovic für Furore sorgte und bis ins Endspiel stürmte, meinte der Oktober-HTT-500-Sieger: “Ich bin eher skeptisch, weil der Platz heuer neu ist und sich viel langsamer als im Vorjahr präsentiert. Ich habe natürlich noch immer den Glauben daran, dieses Turnier gewinnen zu können, auch nach der heutigen Leistung, aber die Umstände sprechen eher weniger dafür, eben wegen der Platzverhältnisse und auch weil ich sicher heuer nicht so stabil in meinen Leistungen bin wie im vergangenen Jahr”, beeilte sich Schager klarzustellen.

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