Russische Krise nach Triple-K.o beim März-Without-Top-Ten

Mit einem “Triple-K.o” für die russische Tour-Armada endete der dritte Spieltag beim März-Without-Top-Ten-Turnier. Das Trio “Macheev, Perepelkin, Komoarov” musste sich in einer Art “inoffizieller Länderkampf” gegen die österreichischen Vertreter Christoph Foitik, Matthias Emerschitz und Andreas Hradtezky mit 0:3 geschlagen geben. Die totale Pleite der ansonsten so erfolgreichen russischen Tourstars verhindert Alexander Komarov, der in seinem Erstrundenmatch gegen Andreas Hradtezky zumindest einen Satzgewinn landen konnte. Insgesamt sind die russischen Tourspieler aber schon seit 5 Spielen sieglos. Ein Bericht von C.L

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Robert Macheev gegen Matthias Emerschitz ohne Chance

Der erste Russe der sich am Sonntag Nachmittag vom dritten Without-Top-Ten-Turnier der Saison verabschieden musste war Robert Macheev. Der 26jährige kassierte dabei die zweite Erstrundenniederlage in Serie, ein Umstand den der November-Second-Series-Finalist zuletzt nicht mehr gewohnt war. Denn Macheev erwies sich im Verlauf der heurigen Indoor-Saison seit Oktober als höchst konstant und verlässlich was seine Auftritte in der Halle angeht. Acht Turniere hintereinander überstand “Robert” beinahe problemlos immer die erste Runde, ehe beim Jänner-Grand-Slam-Turnier gegen Roman Ainberger die tolle Serie riss. Doch schon beim Turnier darauf, dem Februar-Without-Top-Ten rehabilitierte sich Macheev bereits wieder, schaffte er den Einzug ins Halbfinale, ehe ihn seine Bronchitis-Erkrankung stoppte. Und diese verflixte Krankheit ist es auch, die der Champions-Race-Achte für die zuletzt matten Leistungen als Grund sieht. “Ich kämpfe jetzt schon viele Wochen mit dieser hartnäckigen Krankheit. Dabei habe ich viele Kräfte verloren. Ich hätte zwar den Emerschitz auch voll fit nicht bezwungen, aber die Niederlage wäre wohl anders ausgefallen”, kommentierte der 26jährige sein deutliches 3:6, 0:6 Aus gegen Emerschitz. Der 15. Turnierstart brachte Macheev also kein Glück.

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Stanislav Perepelkin schlittert in schweres Auftakt-Debakel gegen Christoph Foitik

Ein ähnliches Schicksal trägt derzeit auch Stanislav Perepelkin mit sich. Mit einer phantastischen Serie seit seinem Tourdebüt ausgestattet, warf ihn eine Verletzung im November “formtechnisch” aus der Bahn. Seiner Hochform läuft der 23jährige seither vergeblich nach, und seit Sonntag Nachmittag auch den positiven Resultaten. Der Hallen-Super-4-Finalist kassierte nämlich genauso wie Macheev die zweite Erstrunden-Niederlage auf der Tour in Folge. Bei den ersten fünf Turnierstarts seit seinem Debüt im vergangenen Oktober stand “Stani” dreimal im Finale, einmal im Halbfinale und nur beim Jänner-Grand-Slam ereilte ihn frühzeitig – nämlich im Achtelfinale – das Aus, ehe seit dem Februar-GP auch “ergebnistechnisch” nichts mehr geht. Waren Erstrunden-Pleiten dem sympathischen Moskauer bislang “fremd”, musste er am Sonntag Nachmittag schon zum zweiten Mal hindereinander für eine solche eine Erklärung finden. Diesmal sogar nach einer schmerzvollen Auftaktpleite, die gegen Christoph Foitik mit 1:6 und 1:6 äußerst deutlich ausfiel. “Foitik hat einen Supertag erwischt, und ich habe eine ganz schwache Leistung gebracht. Dann sind solche Ergebnisse eben möglich”, erklärte der Champions-Race-Zehnte. Außerdem fühlte sich Perepelkin vor dem ersten Match beim März-Without-Top-Ten nicht ganz wohl. Als Ausrede läßt er das aber auch nicht gelten. Abseits des Courts sah man hingegen die beiden russichen Topspieler Telefonnummern austauschen. Ob sich da ein neues Dream-Team für die bevorstehende intensive Doppel-Freiluftsaison anbahnt? “Wir wollen nur auf Sand ein bißchen trainieren, weil wir uns beide schon auf die Sandplatzsaison freuen und dort viel vorhaben. Aber wer weiß, was sich vielleicht ergibt”, zeigte sich Macheev geheimnisvoll.

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Alexander Komarov holt gegen Andreas Hradtezky zumindest einen Satz

Kein Geheimnis machte hingegen der dritte am Sonntag Nachmittag frühzeitig gescheiterte russische Tourstar Alexander Komarov ob der Gründe für sein Scheitern gegen Andreas Hradtezky. “Ich habe gestern gefeiert”, übrigens eine Erklärung die der Tourveranstalter am Sonntag Nachmittag von vielen Verlierern zu hören bekam. Komarov verabschiedete sich vom März-Without-Top-Ten-Turnier aber keinesfalls chancenlos und schon gar nicht nach einer schlechten Leistung. In einem recht offenen und ausgeglichenen Duell mit Hradtezky entschieden in einem spannenden Finish ganz wenige Punkte über Sieg oder Niederlage. Das es am Ende auch für “Alex” bereits die zweite Niederlage in Folge war, komplettiert die These von der derzeit herrschenden “russischen Tenniskrise” auf der Hobby-Tennis-Tour. Positiv bewertbar ist im Fall Komarov aber sicherlich die Tatsache, dass der Perepelkin-Doppelpartner nach seiner brutalen Achtelfinalniederlage beim Jänner-Grand-Slam-Turnier gegen Andreas Harbarth wieder den Weg zurück in den Kreis der Tourspieler gefunden hat. Ein Zeichen, dass der russische Kampfgeist von Alex, Stani & Robert insgesamt ungebrochen ist, und sich die Tour-Konkurrenz lieber keine allzu großen Hoffnungen auf eine Prolongierung der russischen Krise einstellen sollte.

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Claus Lippert, 11. März 2007