Markus Schiller im einzigen Samstag-Match siegreich

Mit nur einem Match wurde am Samstag das März-Without-Top-Ten-Turnier fortgesetzt. Dabei feierte Markus Schiller mit einem 6:0, 3:6, 6:2 Erfolg über Helmut Gruna den zweiten Einzelsieg seiner Karriere und den Einzug ins Achtelfinale, wo er übrigens auf Markus Posteiner treffen wird. Ein Kurzbericht von C.L

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Ein ständiges Auf und Ab prägt die ersten beiden Sätze zwischen Schiller und Gruna

Für das Erstrunden-Duell zwischen Markus Schiller und Helmut Gruna war ein echter Marathon im Vorfeld prognostiziert worden, umso überraschender war die einzige Samstag-Partie des März-Without-Top-Ten-Turniers nach nur 85 Minuten schon wieder Geschichte. Eine mit höchst kuriosem Spielverlauf noch dazu, denn nach nur 20 Minuten hatte Schiller mit sechs in Folge erzielten Games den ersten Satz mit 6:0 gewonnen, und sich in einem von vielen Eigenfehlern geprägten Match als der weniger fehlerhafte Spieler präsentiert. 15 Minuten später stand es schon wieder 5:0, diesmal aber für Gruna, der einen viertelstündigen Schiller-Durchhänger gnadenlos zur klaren Zwischen-Führung nützte. Sechs Games für Schiller in Serie, dann fünf Games für Gruna in Folge, zu diesem Zeitpunkt einer äußerst kuriosen Partie ahnte niemand, dass der demoralisiert wirkende Markus Schiller sein mentales Zwischentief im zweiten Heat so rasch überwinden, und von den folgenden neun Games gleich acht für sich entscheiden sollte. Das “Ehrengame” genügte Gruna freilich zum Gewinn des zweiten Durchgangs und dem damit verbundenen Satzausgleich.

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Schiller beendet mit drittem Matchball eine Doppelfehler-Orgie

Das spielerische Wellental von Schiller und Gruna dauerte dann auch im entscheidenden dritten Heat weiter an. Zusammen mehr als drei Dutzend Doppelfehler produziert, damit war rasch einer der Hauptgründe für das wenige berauschende Spiel auf beiden Seiten gefunden. Und während Schiller mit der Variante Sicherheitstennis zumindest phasenweise so etwas wie Spielkultur in dieses Erstrunden-Duell einbringen konnte, war Grunas Vorstellung in seinem 75. Karriere-Match einer spielerischen Bankrott-Erklärung gleichzusetzen. Da halfen auch vereinzelte Winner-Schläge nichts, genauso wenig wie die Ergebnis-Kosmetik im Finalsatz zum 2:5 und die Abwehr von zwei Matchbällen, die der 34jährige brillant zunichte machen konnte. Beim ersten Matchball Schillers, setzte Gruna einen Return direkt vor die Füsse des ans Netz stürmenden Gegners. Ein großartiger Return vereitelte Minuten später Schillers zweiten Matchball, ehe der frühere Baseball-Profi und American-Footballer der Vienna Vikings seine dritte Chance zum vielumjubelten Erfolg nützen konnte. Mit einem perfekten Volley beendete der 115kg-Mann einen Nerven-Krimi samt Doppel-Fehler-Orgie zu seinen Gunsten.

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Markus Schiller plant die Top 100 bis Mai und die Top 50 bis Saisonende

“Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt hier bei diesem Turnier. Speziell über das Ergebnis freue ich mich sehr. Es war ein hartes Match, ein langer mühsamer Weg bis hin zum Aufstieg. Ich habe sehr stark begonnen, dann einen kompletten Hänger im zweiten Satz gehabt. In der Entscheidung habe ich dann auf Sicherheit gespielt, versucht den Ball im Spiel zu halten, und das hat ganz gut geklappt. Trotzdem war es eng. Ich bin auch zufrieden mit der Tatsache, dass ich jetzt wieder ein paar Punkte für die Rangliste gemacht habe. Mein Ziel sind die Top 100 bis Mai, und vielleicht kann ich bis Saisonende ja sogar unter die Top 50 kommen. Für das Achtelfinale am Sonntag gegen Markus Posteiner rechne ich mir nicht so viel aus. Posteiner spielt sehr aggressiv und mit viel Topspin. Aber ich werde wieder auf Sicherheit spielen und mein Bestes geben. Lassen wir uns überraschen. Ich freue mich in jedem Fall auf dieses Match”, erklärte der 32jährige.

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Helmut Gruna steht nach Niederlage im 75. Kariere-Single vor einem Rätsel

Vor einem Rätsel stand hingegen unmittelbar nach seinem 55. Turnierstart Helmut Gruna. Der 34jährige ist zur Zeit einfach unsagbar weit von seiner einstigen Normalform entfernt. “Ich kann nicht sagen warum nichts geht, ich kann überhaupt nicht viel sagen zu diesem katastrophalen Match”, stammelte ein sichtlich enttäuschter Gruna. Minuten später erklärte der 34jährige beim Abgang aus der Halle aber immerhin noch so viel: “Natürlich fehlt mir das Training und das freie Spielen zwischen den Turnierstarts so wie früher. Doch das allein erklärt wohl auch nicht meine heutige Katastrophen-Vorstellung”.

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Claus Lippert, 10. März 2007