Robin Reich feiert Heimsieg im La Ville und ersten HTT-Karriere-Titel

Lokalmatador Robin Reich hat am Mittwoch Abend im 16. Anlauf seinen ersten Turniersieg auf der Hobby-Tennis-Tour gefeiert. Der 21jährige vom UTC La Ville landete im Endspiel des 9. Oktober-HTT-150-Turniers mit einem 6:3, 6:4 Finalerfolg über HTT-Rekordmann Christoph Kramer einen vielumjubelten Heimsieg, und avancierte zum 380. Siegergesicht der HTT-Geschichte seit 1990. Derweil verpasste der unterlegene Christoph Kramer am gestrigen Abend mit der in gerade einmal 66 Minuten erlittenen Final-Schlappe die große Chance, mit seinem 13. HTT-Karriere-Titel in die Top Ten der ewigen Bestenliste aller Turniersieger der Open Ära einzuziehen. Ein Bericht von C.L

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Christoph Kramer verpasst mit Finalniederlage beim Oktober-HTT-150-Turnier den Einzug in die Top Ten der erfolgreichsten HTT-Turniersieger

Die HTT-Legenden Christoph Wagner und Bernhard Nagl mit je 13 HTT-Turniersiegen vor Augen, scheiterte Christoph Kramer am Mittwoch Abend beim Versuch, seinerseits mit Titelgewinn Nr. 13 in den elitären Top Ten Club der erfolgreichsten HTT-Stars aller Zeiten einzuziehen. Im Endspiel des 101. Saisonturniers musste sich der 33jährige Leopoldsdorfer dem 12 Jahre jüngeren Lokalhero Robin Reich mit 3:6, 4:6 geschlagen geben, und im 27. Endspiel seiner Laufbahn die 15. Niederlage einstecken. Im 295. Turnier seiner seit 1997 andauernden Karriere hatte Kramer im Viertelfinale gegen Andreas Fuchs als erster Spieler überhaupt die magische Grenze von 600 HTT-Single-Matches erreicht, im Semifinale gegen den topgesetzten Klaus Stattmann den 320. Sieg eingefahren, der 13. Titel mit gleichzeitig verbundenem Einzug in die Top Ten der ewigen Bestenliste blieb Kramer aber verwehrt. Zu passiv, zu fehlerhaft und insgesamt zu “entspannt”, konnte Kramer den Premierensieg seines Gegner nicht verhindern.

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Robin Reich revanchiert sich erfolgreich für das Viertelfinal-Aus beim März-Challenger und steht erstmals unter den Top 100 der HTT-Entry-List

Dabei lief zunächst alles optimal für den Routinier vom TC Top Serve, der mit seiner 27. Endspiel-Teilnahme auf der HTT in dieser Statistik zu Franz Mayrhuber aufschließen konnte. Kramer gelang das frühe Break zum 2:1, ehe er ungewohnter Weise mit zwei Volley-Punkten vorne am Netz seinen Aufschlag halten, und das rasche Break zum 3:1 bestätigen konnte. Ähnlich wie Vladmir Vukicevic am Tag zuvor im Endspiel des September-Masters-Series-1000-Turniers konnte aber auch Kramer aus dieser schnellen Führung kein Kapital schlagen. Fünf Games in Folge musste er einem plötzlich groß aufspielenden Robin Reich überlassen, der nach nur 29 Minuten den ersten Durchgang mit 6:3 unter Dach und Fach brachte. In der Folge genügte dem Final-Debütanten vom UTC La Ville eine einzige und auch gleich genützte Break-Chance zum 2:1, ehe er im Stile eines Klassemannes seine Aufschlagspiele absolvierte, und nach insgesamt nur 1:06 Stunden Spielzeit im 16. Anlauf den ersten Turniersieg seiner Karriere erobert hatte. Mit 32 Winnern bei nur 22 unforced errors, hatte der risikobereitere und auch weitaus aggressivere Spieler am Ende hoch verdient den Titel beim 362. Hallenturnier der Open Ära gewonnen. Damit gelang dem 21jährigen auch die Revanche für das Viertelfinal-Aus beim März-Challenger in diesem Jahr und der erstmalige Einzug in die Top 100 der HTT-Computer-Rangliste. In der neusten Ausgabe der HTT-Entry-List wird Robin Reich als Nr. 87 ausgespuckt.

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Die Stimmen zum 101. Saisonfinale

“Ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung heute. Ich konnte viel Druck machen und ich denke doch, ein hohes Tempo gespielt zu haben. Deswegen habe ich das Spiel heute auch gewonnen. Mein erster Turniersieg freut mich natürlich sehr. Ich habe zuletzt sehr viele Turniere gespielt, bin teilweise auch recht weit gekommen, aber zu einem Turniersieg hat es eben noch nie gereicht. Darum freue ich mich sehr, dieses Finale für mich entschieden zu haben”, diktierte Robin Reich bei seinem ersten Siegerinterview ins Mikro der HTT-Presse. “Irgendwie habe ich heute nicht den richtigen Zugang zu diesem Spiel gefunden. Ich war komplett ruhig vor dem Spiel und dann auch sehr passiv während des Matches. Der Robin hat sehr gut gespielt, vorallem war er sehr aggressiv, und hat auch besser serviert als ich. Insgesamt ist er der bessere Spieler gewesen und hat daher auch völlig verdient gewonnen. Ich war das ganze Turnier über nicht zu 100 Prozent mit meiner Leistung zufrieden. Ich weiß ich kann noch besser spielen, und das werde ich bis zu den Challenger-Tour-Finals auch machen müssen”, urteilte indes der unterlegene Christoph Kramer nach der finalen Niederlage beim Oktober-HTT-150-Turnier. Kleiner Trost für den 33jährigen: Auch er wird nach diesem Turnier in die Top 100 der HTT-Computer-Rangliste zurückkehren.

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