Titelfavoriten bei den OTC Open im Viertelfinale unter sich

Am dritten Spieltag der mit 1000 Euro dotierten OTC Open hat wie angekündigt spät nachmittags eine Regen- und Gewitterfront die schmucke Tennisanlage am Jennerplatz erreicht und den Spielplan kurzfristig durcheinander gewirbelt, Auswirkungen auf die Topstars der Szene hatte der Wetterwechsel aber keine. Die Favoriten auf den fünften Masters-Series-1000-Saisontitel und den 300 Euro Siegerscheck tummeln sich nach einem heißen Turnier-Wochenende ohne Ausnahme im Viertelfinale, auch wenn der an Nummer 2 gesetzte Christoph Beutler beispielsweise bis knapp vor Einbruch der Dunkelheit zittern musste, ehe er den stark spielenden HTT-Masterssieger von 2011 Lukas Planteu in drei Sätzen bezwungen hatte. Im vorgezogenen ersten Viertelfinale erwischte es im Live-Spiel des Tages dann hingegen die Nummer 1 der HTT Damian Roman, der sich im Top-Duell der OTC-Sieger von 2014 und 2015 dem oberösterreichischen Jungstar Florian Brunner nach einem insgesamt enttäuschenden Match klar in zwei Sätzen geschlagen geben musste. Ein Bericht von C.L

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Beutler trotzt kühlem Wetter und einem stark spielenden Gegner

Binnen einer halben Stunde war plötzlich alles anders, bei der bis Sonntag Nachmittag so heißen dritten Auflage der OTC Open. Dunkle Wolken, ein erster Regenschauer der mächtgen nächtlichen Gewitterfront und ein Temperatursturz um gut und gerne 10 Grad, sorgten quasi von einer Minute zur anderen für völlig neue Verhältnisse bei den OTC Open. Feucht, kühl  und langsam statt trocken, heiß und schnell, diese Bedingungen schmeckten auch dem bei den OTC Open an Nr. 2 gesetzten Ranglisten-Dritten Christoph Beutler nicht besonders, der richtig “fighten” musste, um sich gegen einen phasenweise extrem stark spielenden Lukas Planteu durchzusetzen und ins Viertelfinale zu retten. 2:6, 6:3, 6:4 lauteteten am Ende die Glückszahlen von Christoph Beutler, der bei seinem zehnten Turnierstart im Jahr 2016 zum zehnten Mal zumindest das Viertelfinale erreichte. Davor freilich hatte der 32jährige von der Marswiese allerdings einen nervenaufreibenden Entscheidungssatz hinter sich zu bringen. Nach einer scheinbar klaren und vorentscheidenden 3:0 Führung, kam sein Gegenüber höchst eindrucksvoll mit 4 in Serie gewonnenen Games  zurück, und wer weiß schon was passiert wäre, wenn Beutler bei 30:40 die Break-Chance des ehemaligen Ranglisten-Ersten vom Team Donaufeld nicht mit einem Ass abgewehrt hätte. Im Folgegame gelang Beutler dann das letztlich entscheidende Break zum 5:4, ehe er im Finish noch zwei Break-Möglichkeiten Planteus zum 5:5 abwehren musste, bevor der 30. Saisoneinzelsieg feststand.

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Favoritensiege im Achtelfinale des 75. Saisonturniers und Achtung auf Lokalmatador Michael Steiner, der auf seinem Weg ins Viertelfinale der OTC Open erst fünf Games abgegeben hat

Die anderen Titel-Aspiranten beim 75. Saisonturnier zogen ohne Mühe in die Runde der letzten Acht ein. Der 15fache HTT-Turniersieger Philipp Schneider deklassierte in seinem 30. HTT-Saisonmatch Alexander Porzer mit 6:1, 6:2, und trifft im Kampf um eines der vier Semifinal-Tickets auf Juni-Masters-Series-1000-Champion Niklas Ottowitz. Der Kärntner feierte gegen Matthias Wolf einen 7:6, 6:2 Erfolg, und hatte im ersten Satz mit einem engagiert zu Werke gehenden Gegner doch erhebliche Probleme, um auf Masters-Series-1000-Ebene den sechsten Einzelsieg in Folge verbuchen zu können. Ganz glatt fixierte derweil der HTT-Australian-Open-Sieger von 2015 Bernhard Scheidl seinen Viertelfinaleinzug bei den OTC Open. Der 30jährige aus Neusiedl am See jagte den über die Quali gekommenen und bereits in seinem fünften Match an diesem Weekend agierenden Daniel Eisenkölbl über den 5er-Court, und darf sich nach einem 6:1, 6:0 Kantersieg nun über ein Duell mit Lokalmatador Michael Steiner freuen, der die Konkurrenz um den 300 Euro Scheck langsam aber sicher zum Nachdenken bringt. Natürlich ist HTT-Wimbledon-Semifinalist Matthias Braun als Rasenspezialist kein Experte für die rote Asche, und natürlich ist auch der launisch und unberechenbar spielende  HTT-French-Open-Finalist Renee Glatzl an einem Tag wie eben gestern nicht der Maßstab, Laufkundschaft sind die beiden von Steiner besiegten HTT-Stars aber auch keine, und so sind nur 5 abgegebene Games auf dem Weg ins Viertelfinale doch beeindruckend und in jedem Fall ein ernster Warnschuss an die Konkurrenz, zu der auch Philipp Schlaffer zählt, der sich eher still und heimlich mit Siegen über Filip Markovic und den Qualifikanten Roman Arbeiter unter die Top des OTC Open spielte.

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