Die Favoriten bei der 25. HTT-Wimbledon-Auflage

24 Jahre ist es mittlerweile schon wieder her, als ein gewisser Gerald Müllner auf den Rasen-Courts des damals im Wiener Prater gelegenen STAW-Platzes die Premieren-Auflage des heuer bereits zum 25. Mal anstehenden HTT-Wimbledon-Turniers für sich entschied. Mehr als zwei Jahrzehnte sind seither ins Land gezogen, mit vielen großen Namen der HTT-Geschichte in der umfangreichen Siegerliste des HTT-Rasen-Klassikers, mit einem 2014 endlich besiegten Fluch, wonach kein HTT-Wimbledon-Champion jemals seinen Titel mit Erfolg verteidigen konnte, und mit vielen Sensationen, Tragödien und unvergesslichen Momenten. Seit gestern Freitag läuft nun die Jubiläums-Ausgabe des dritten HTT-Saison-Grand-Slam-Turniers, die zum dritten Mal nach 2004 und 2012 am Wasserpark in Wien-Floridsdorf zur Austragung gelangt. Ein Bericht von C.L

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Damian Roman könnte mit Karriere-Grand-Slam Nr. 5 seine persönliche Titelsammlung auf allen vier Bodenbelägen komplettieren

Knapp nach 18:30 Uhr war es am gestrigen Freitag soweit, da betrat Titelverteidiger Andreas Trinko bei seinem HTT-Saison-Debüt den Centercourt des TC Vienna 2013, und eröffnete damit quasi offiziell das dritte HTT-Major-Event in diesem Jahr. Und trotz eines klaren und ungefährdeten Auftaktsieges über WAT-Landstrasse-Star Kevin Alexander Köck wird eine Wiederholung des doch überraschenden Vorjahres-Triumphes alles andere als einfach. Denn die Konkurrenz hat sich formiert und ist breitest aufgestellt beim 70. HTT-Rasenturnier der Open Era. Angeführt wird das hochkarätige und 56 Spieler umfassende Teilnehmerfeld vom aktuell besten Spieler der heurigen Saison, vom rumänischen HTT-French-Open-Champion und Ranglisten-Ersten Damian Roman, der sich am vergangenen Wochenende mit dem Finaleinzug beim Juni-Masters-Series-1000-Turnier mit dem ungewohnten und extrem schnellen Bodenbelag anzufreunden versuchte, und der mit einem möglichen fünften Grand-Slam-Karriere-Erfolg seine persönliche Titelsammlung auf allen vier Bodenbelägen komplettieren könnte.

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Serbiens Rasenkönig Vladimir Vukicevic könnte bei seinem Comeback zum HTT-Wimbledon-Rekordsieger avancieren

Gespannt wartet die Szene aber vorallem auf das Comeback von Rasenkönig Vladimir Vukicevic, der sich erstmals seit seinem körperlichen Zusammenbruch bei der HTT-French-Open-Playersparty wieder bei einem HTT-Event als aktiver Spieler präsentiert. Und der serbische HTT-Superstar gilt natürlich als ausgewiesener Rasen-Experte, kein Wunder bei einem näheren Blick auf seine Bilanzen: 2012 noch knapp im Endspiel am Neuseeländer Ari Davis gescheitert, dominierte Vukicevic fortan das Turnier im HTT-Rasen-Mekka nach Belieben. 2013 holte er erstmals den Titel, 2014 brach der Ausnahmekönner aus Sombor den HTT-Wimbledon-Fluch als erster erfolgreicher Titelverteidiger der Turniergeschichte, ehe er sich im Vorjahr nach unglaublichen 29 Rasen-Einzelsiegen in Folge im Semifinale gegen Christoph Beutler geschlagen geben musste. Mit seinem angepeilten HTT-Wimbledon-Hattrick würde er zu HTT-Wimbledon-Rekordsieger Claus Lippert aufschließen, der mit 3 Einzel, und 2 Doppeltiteln die Bestenliste noch alleine anführt.

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Konkurrenz handelt Bernhard Scheidl als den ganz großen Titelfavoriten

Als der ganz große Favorit auf den Sieg beim 99. HTT-Grand-Slam-Turnier der Geschichte wird in Spielerkreisen aber ein Mann gehandelt, dem das Spiel auf den ultraschnellen Rasen-Courts am Wasserpark wie auf den Leib geschneidert scheint. Die Rede ist von Bernhard Scheidl, dem Serve & Volley-Gott aus Neusiedl am See, der mit seiner offensiven Art Tennis zu spielen nach seinem Vorjahres-Semifinale heuer für den ganz großen Coup bereit scheint. Zumindest die Konkurrenz sieht den bärtigen 30jährigen in der Rolle des großen Gejagten. “Der Scheidl wird hier nur ganz schwer zu schlagen sein, die Verhältnisse hier sind für ihn maßgeschneidert”, äußerte sich auch die HTT-Nr. 1 Damian Roman ganz klar in Richtung der Favoritenrolle des HTT-Australian-Open-Champions von 2015. Spricht man über die heißesten Titel-Anwärter, dann fallen natürlich auch noch die Namen von Titelverteidiger Andreas Trinko, jener vom Olympiasieger von 2011 Patrick Wiesmühler und vom amtierenden HTT-French-Open-Finalisten Renee Glatzl. Von den ausgewiesenen Rasenspezialisten fehlen eigentlich nur Vorjahresfinalist Christoph Beutler, dem das Vorwochen-Aus beim Vorbereitungsturnier am Wasserpark die Motivation geraubt haben dürfte, und der souveräne und hoch verdiente Sieger des Rasen-Masters-Series-1000-Turniers Niklas Ottowitz, der schweren Herzens auf eine Teilnahme verzichten musste um einen Urlaub in Kroatien anzutreten. Weiter nicht am Start ist auch der HTT-Wimbledonfinalist der Jahre 2013 und 2014 Peter Klager, der sein HTT-Comeback für September ankündigte.

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David Hühne wird erstmals seit 2007 aus dem HTT-Entry-Ranking fallen, und Martin Kova glänzt erst zum dritten Mal nach 2001 und 2011 beim HTT-Wimbledon-Turnier

Neben den aktuellen Stars fehlen aber noch zwei prominente HTT-Namen, die mit dem HTT-Wimbledon-Turnier eine ganz spezielle Beziehung verbindet. Da wäre einmal Deutschlands langjährige Nummer 1 David Hühne, der vor 9 Jahren im Sommer 2007 sein Tour-Debüt ausgerechnet beim HTT-Wimbledon-Turnier feierte, und dessen bislang letzten Turnierstart vor exakt einem Jahr bei der letzten Auflage des Rasen-Klassikers über die Bühne ging. Einher geht damit der erstmalige Exodus des mittlerweile 36jährigen aus der HTT-Entry-List nach diesem Turnier-Wochenende. Und dann fehlt auch noch der HTT-Wimbledon-Rekordmann in Sachen Turnierteilnahmen, nämlich Martin Kova. Seit 1997 war der 33jährige insgesamt 17 Mal hier am Start, fehlte nur in den Jahren 2001 und 2011, und hält bei höchst beeindruckenden 99 Einzelsiegen auf Major-Ebene. Die Rekordjagd nach dem 100. Erfolg muss also mindestens bis zu seinem möglichen 19. HTT-US-Open-Start Anfang September warten.