Girlie-Power in der Mai-Grand-Slam-Quali

113 Spieler aus 60 verschiedenen ÖTV-Vereinen und 6 Bundesländern haben für die 25. Ausgabe des Sangenor-Mai-Grand-Slam-Turniers im Union Tennis Center La Ville genannt, und für dieses Mega-Event der Hobby-Tennis-Tour ist am gestrigen Feiertag die aus 32 Spielern bestehende Qualifikation für das zweite HTT-Grand-Slam-Saisonturnier in Szene gegangen. Und obwohl die Topstars der HTT-French-Open noch die Ruhe vor dem vielleicht heißesten Turnier-Wochenende des Jahres genießen konnten, gab es am ersten Spieltag bereits hoch interessante Matches und richtig gutes Tennis zu sehen. Im Blickpunkt dabei stand einmal mehr die HTT-Jugend, die sich trotz gleichzeitig stattfindendem HTT-Juniors-Grand-Slam in Mauer auch bei den “Großen” wieder einmal ganz stark präsentierte. Und dann war da auch noch ein gewisser Werner Kovarik, der sich bei seinem 14. Mai-Grand-Slam-Start endlich aus der Krise spielte. Ein Bericht von C.L

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Werner Kovarik schafft bei seinem 14. HTT-French-Open-Antreten erstmals seit Jänner 2012 wieder den Sprung in ein Grand-Slam-Hauptfeld

HTT-Evergreen Werner Kovarik hat beim Sangenor-Mai-Grand-Slam-Turnier im UTC La Ville mit zwei klaren Siegen über das oberöstereichische Duo Michael Miko und Rebecca Gschossmann mit Erfolg die Qualifikation überstanden, und sich erstmals seit den HTT-Australian-Open 2012 wieder für den Hauptbewerb eines HTT-Grand-Slam-Turniers qualifiziert. 9 Mal scheiterte der mittlerweile 41jährige seither beim Versuch, ein HTT-Major-Main-Draw zu erreichen, ehe er sich am gestrigen Feiertag endlich aus seiner persönlichen Grand-Slam-Miesere hievte. Zunächst deklassierte der im HTT-Entry-Ranking auf Position Nr. 442 abgerutschte Wiener mit Michael Miko die 12jährige Nr. 702 der Computer-Rangliste mit 6:1, 6:1, ehe er zur Belohnung die Night-Session des Eröffnungstages am Centercourt bestreiten durfte, und dort mit 6:0, 6:1 gegen Kerres-Bezwingerin Rebecca Gschossmann seinen ersten HTT-Grand-Slam-Hauptbewerbs-Startplatz seit viereinhalb Jahren fixierte. “Ich wusste gar nicht mehr wann ich das letzte Mal bei einem Grand-Slam-Turnier im Hauptbewerb spielen durfte, darum freut mich der heutige Tag um so mehr”, strahlte Kovarik, den mit den HTT-French-Open ohnehin eine ganz besondere Beziehung verbindet. Immerhin debütierte er vor 17 Jahren im Mai 1999 als damals 24jähriger Jungspund beim Mai-Grand-Slam-Turnier, und brachte es seither immerhin auf stolze 243 Turnierteilnahmen. Erster Gegner im Hauptfeld wird übrigens der frischgebackene Mai-Challenger-Champion Mario Lippert sein.

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Sophie Schröckenstein seit sechs Spielen ungeschlagen und bei ihrem HTT-Grand-Slam-Debüt auf Anhieb für den Hauptbewerb qualifiziert

In phantastischer Hochform befindet sich derzeit auch eine ganz junge Dame namens Sophie Schröckenstein. Der 15jährigen Niederösterreicherin gelang am vergangenen Dienstag das grandiose Kunststück, sich als erste Dame seit August 2014 und seit Dijana Peric in die Siegerliste eines HTT-Herrenturniers einzutragen. Damit ist Schröckenstein nach Tamara Pater, Ines Kreilinger, Jutta Torda, Katharina Kothmayer und Dijana Peric erst die sechste Dame, der dies in der Open Era der Ladies seit 2004 gelang. Der neunte Damen-Titel der HTT-Geschichte spülte die erst seit April auf der HTT engagierte Schröckenstein erstmals in ihrer noch jungen Karriere unter die Top 500 der Rangliste, und ihren momentanen Erfolgsrun prolongierte der Teenager am gestrigen Donnerstag mit einer souveränen Quali-Vorstellung im UTC La Ville. Gerade einmal 6 Games gab die 15jährige gegen die teils überforderten Christian Aspalter und Jens Gudenus ab, ehe sie sich bei ihrem Grand-Slam-Debüt über einen Platz im Hauptbewerb freuen durfte. Und dort geht es für Schröckenstein heute Vormittag in der Eröffnungspartie des zweiten Spieltages nicht nur um den Aufstieg in die zweite Runde, sondern auch um den Ausbau ihrer imposanten Siegesserie von 6 gewonnenen Matches en suite, und im Duell mit Jungstar Noah Castillo vielleicht auch schon um den Titel “bester Qualifikant”, der von tennislife.at mit dem Gewinn einer Tennistasche prämiert wird.

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Noah Castillo und Alexander Rieger liefern atemberaubendes Quali-Finale

Für das Quali-Highlight am gestrigen Eröffnungstag der HTT-French-Open sorgte übrigens erwähnter Noah Castillo, der sich in einem wahren Marathon über sechs Sätze und 5 Stunden durch die Quali seines Major-Debüts kämpfte. Der junge Mann aus der Dominikanischen Republik bewies am Donnerstag Nachmittag seine ganz großen Kämpfer-Qualitäten, die gepaart mit seinen spielerischen Möglichkeiten einen nur ganz schwierig zu schlagenden Spieler aus ihm machen. Das mussten auch Comebacker Lukas Draschkowitz bei seiner Saison-Premiere und Jungstar Alexander Rieger leidvoll erfahren, die sich jeweils drei Sätze lang auf Augenhöhe mit dem Shootingstar matchten, ehe dieser im Finish beide Partien zu seinen Gunsten entschied. Vorallem das Quali-Finale gegen Alexander Rieger war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten, und wurde schlielich erst im Tie-Break des entscheidenden dritten Satzes entschieden. Im Hauptbewerb darf die Nummer 881 der HTT-Computer-Rangliste nun gegen die amtierende und frischgebackene Mai-Future-Championesse Sophie Schröckenstein ran.

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