Stefanie & Quintina verschonen zweiten HTT-Spieltag im UTC La Ville

Mit einer handfesten Überraschung ist am Samstag Vormittag der zweite Spieltag beim 12. April-HTT-250-Turnier im UTC La Ville in Szene gegangen. Der an Nummer 1 gesetzte Alexander Lovrek vom TC Moosbrunn musste sich völlig unerwartet dem zum Auftakt über Tour-Neuling Aaron Kroboth siegreich gebliebenen Lokalmatador Robin Reich geschlagen geben, und damit den Traum vom sechsten HTT-Karriere-Titel vorzeitig begraben. Dem 42jährigen, der im April vor drei Jahren sein Debüt auf der HTT feierte, und in Kürze sein 60. Turnier bestreiten wird, unterlief mit einem deutlichen 2:6, 3:6 Aus gegen Reich übrigens der selbe Fauxpas wie exakt vor einem Jahr beim April-HTT-250-Turnier, als sich Lovrek ebenfalls als Nummer 1 gesetzt und mit einem Freilos ausgestattet, im Achtelfinale einem gewissen Stefan Urban beugen musste. Lovrek kassierte am gestrigen Vormittag zudem die dritte Auftakt-Niederlage in Serie, und muss damit weiter auf seinen ersten Saisonsieg unter freiem Himmel und auf den insgesamt 70. Sieg seiner HTT-Laufbahn warten. Robin Reich hingegen trifft im Viertelfinale auf den Sieger der Partie Daniel Riel gegen Lukas Danzer. Was sich sonst noch kurz zusammengefasst am zweiten Spieltag beim April-HTT-250-Turnier und beim April-Future ereignete, berichtet C.L

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Stefanie, Quintina und Lukas schwächeln am zweiten Spieltag des April-HTT-250-Turniers im UTC La Ville

Was war das im Vorfeld der Saisonturniere Nr. 29 und 30 nicht wieder für eine Panikmache in Sachen Wetter und dessen mögliche Auswirkungen auf die beiden HTT-Single-Events im UTC La Ville. Zwei ach so böse Wettertiefs namens “Stefanie” & “Quintina” würden den Turnier-Doppelpack am Altmannsdorfer Ast ins Wasser fallen lassen und die beiden Filzkugel-Shows auf der roten Asche in ein Terminchaos stürzen. Pustekuchen, denn am gestrigen Samstag erfreuten sich die 72 Damen und Herren aus 12 Nationen an beinahe perfekten äußeren Verhältnissen, und erst als die Night-Session zwischen Lukas Danzer und Pavol Cabada kurz vor 22 Uhr ihren Sieger hatte, begann es über dem Dr. Karl Waltl Weg leicht zu nieseln. Erwähnter Lukas Danzer war übrigens neben dem an Nummer 5 gesetzten Lukas Schöggl der einzige Akteur im qualitativ so hochwertigen 32er-Raster des Hauptfeldes, der über die volle Distanz von drei Sätzen gehen musste. Kam Danzers Marathon am Centecourt des UTC La Ville nicht ganz unerwartet, waren die geschobenen Überstunden von Salzburgs HTT-Star Lukas Schöggl doch als Überraschung zu werten. Denn der 27jährige hatte in seiner Auftaktpartie mit Sascha Rybak “nur einen Qualifikanten” zu bekämpfen. Doch der wehrte sich nicht nur nach Kräften, sondern nützte im ersten Satz auch perfekt den Umstand aus, dass sich sein favorisiertes Gegenüber bei seiner Outdoor-Premiere im Jahr 2016 schwächlich präsentierte. Die erste Partie unter freiem Himmel ist immer eine schwierige und zugleich prekäre Aufgabe, zumal die Umstellung von den Indoor-Teppich-Courts auf die rote Outdoor-Asche seine Zeit braucht.

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Ernesto Peithner feiert ersten Sieg in einem HTT-Hauptbewerbs-Match, Frankreich hat mit Xavier Collet einen neuen Star unter der “tricolore”, und Andras Szele machte “ungarisches Gulasch” aus seinem Doppelpartner

Die Phase der Gewöhnung auf Sand hat hingegen Tour-Neuling Ernesto Peithner bereits hinter sich. Nach seinem vorwöchigen Auftritt beim April-HTT-500-Turnier, als der 23jährige Niederösterreicher die Qualifikation für das Sandplatz-Opening verpasste, feierte der Newcomer vom TC Sieghartskirchen am gestrigen Samstag seinen ersten Einzelsieg in einem HTT-Hauptbewerb. Peithner rang in einem spannenden Match den in Diensten des Post SV Linz stehenden Michael Ganhör mit 6:3, 4:6, 6:2 nieder, und plant nun im Achtelfinale den nächsten Coup gegen den französischen HTT-Erste-Bank-Open-Challenger-Champion von 2014 Nils Klermund. Apropos “vive la france”: Nach den beiden Jungstars Nils Klermund und Noah Deron, sowie Monsieur Arnauld Dablon, hat die “Grande Nation” seit diesem Wochenende einen weiteren spielstarken Akteur unter der “tricolore” laufen. Xavier Collet, der übrigens im September 2013 bei den WAT Landstrasse Open schon einmal Finalluft schnupperte, und damals im Endspiel gegen Englands Nr. 1 Adam Goodsell die historische Chance verpasste, als erster Franzose auf der HTT einen Titel zu gewinnen, schickt sich dafür dieser Tage an, bei seinem HTT-Debüt Teil 2 ein richtig starkes Resultat abzuliefern. Der 37jährige blieb nach seinem Startsieg über Vahe Malkyan aus dem Iran auch gegen Klagenfurt-Challenger-Champion Simon Weber klar siegreich, und deklassierte den Jungstar von der Marswiese mit 6:3 und 6:0. Im Kampf um einen Platz im Semifinale wird Collet übrigens auf Ungarns Spitzenmann Andras Szele treffen. Der als Nummer 2 gesetzte Mann aus Budapest beglich am Samstag Abend im abschließenden Single-Match auf “Pista 2” eine sechs Monate alte Rechnung mit seinem Doppelpartner Patric Weidinger. Der hatte beim Oktober-HTT-150-Turnier mit einem 7:6, 6:2 Erstrundensieg über Ungarns HTT-Star Nr. 1 für eine echte Sensation und ein Trauma beim “Pusta-Server” gesorgt. Am Samstag Abend aber setzte es grimmige Revanche, und machte der 26jährige aus seinem Widerpart mit 6:1, 6:2 echtes “ungarisches Gulasch”.

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Jahrgang 2005 – Moritz Haas mit sensationeller Talentprobe in der April-HTT-250-Quali

Was tat sich sonst noch am zweiten Spieltag des April-HTT-250-Turniers im UTC La Ville? Der an Nr. 6 gesetzte Fabio Günther wurde seiner Favoritenrolle im Duell mit dem über die Quali gekommenen HTT-Future-Tour-Finals-Champion Moritz Mocker gerecht, und schickte den Jungstar mit 6:2, 6:2 in Richtung heimwärts. Wenig zu bestellen hatte mit Filip Loisel ein weiterer Qualifikant, der sich im Erstrunden-Treffen mit WAT-Landstrasse-Jungstar Fabian Dopf allerdings auch mit heftigen Krämpfen herzuschlagen hatte, ehe er mit 1:6, 5:7 die Segel streichen musste. Einen jungen Mann gilt es schließlich auch noch zu erwähnen, obwohl er den Hauptbewerb des 12. April-HTT-250-Turniers mit einer 3:6, 0:6 Niederlage doch klar verfehlte. Doch sein Auftritt in Runde 1 der Qualifikation erzeugte einiges an Aufsehen, und machte Lust auf mehr. Der jüngste Mann im Feld beeindruckte bei seinem HTT-Debüt im Konzert der Großen gegen einen phasenweise lustlos wirkenden Felix Paucz mit einer höchst quirligen und für einen 10jährigen äußerst starken Darbietung, und prolongierte mit einem 6:0, 6:3 Erfolg auch die am Vortag ins Rollen gekommenen jugendlichen Festspiele auf der Hobby-Tennis-Tour.

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Sieg und Niederlage für die Marinkovic-Geschwister, und mit Christian Brix ist der einzige Top 200 Mann beim April-Future bereits ausgeschieden

Ein kurzer Blick zum gleichzeitig stattfindenden April-Future-Turnier sei uns am Ende dieses Berichtes auch noch gestattet! Dort steht “Nordlicht” Timo Nenonen die Nr. 896 der HTT-Computer-Rangliste als erster Viertelfinalist fest. Der 36jährige aus Porvoo bezwang Rudolf Pinggera mit 6:3, 6:3, und wartet nun in der Runde der letzten Acht auf Olympiasieger Marcus Rotter oder Tarik Mustafik aus Mazedonien, der wohl für das Highlight des Tages sorgte. Denn der 14jährige vom Sportzentrum Gudrun warf nicht nur Russlands Rekordolympiasiegerin Diana Ulojan aus dem Bewerb, nein die Nr. 1030 im HTT-Computer-Ranking wehrte bei seiner Aufholjagd nach 2:5 Rückstand im dritten Satz sogar vier Matchbälle gegen seine doppelte so alte Gegnerin ab. Beeindruckend waren einmal mehr auch die Vorstellungen der HTT-Juniors beim 4. April-Future, wo sich vorallem Boris Marinkovic bei seinem HTT-Debüt und auch Alexander Rieger mit klaren Zweisatzsiegen ein Achtelfinal-Ticket sicherten. Marinkovic besiegte die höher eingeschätzte Sophie Schröckenstein mit 7:5, 6:0, und Alexander Rieger eliminierte mit Christian Brix den Februar-Future-Finalisten und einzigen Top 200 Spieler im Feld. Erstmals seit Jänner schlug auch Benjamin Rehberger wieder im HTT-Circuit auf, und der 19jährige vom UTC Loretto behielt gegen die an der Grundlinie äußerst stark spielende Sabrina Marinkovic mit 6:4, 6:4 die Oberhand, wodurch Rehberger seinen ersten Hauptbewerbs-Sieg seit September vergangenen Jahres feiern durfte.

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