Französischer Qualifikant begeistert beim 25. April-HTT-500-Turnier

Im Schatten des serbischen Tennis-Dramas rund um Vladimir Vukicevic, hatte der dritte Spieltag des 25. April-HTT-500-Turniers im UTC La Ville noch einige weitere Höhepunkte zu bieten. Wer hätte beispielsweise vor dem ersten Aufschlag zu dieser so stark besetzten Jubiläums-Ausgabe des ältesten und traditionsreichsten Sandplatz-Turniers der HTT-Open Era mit einem Qualifikanten im Viertelfinale gerechnet? Wohl niemand, und so stellte der sensationelle Viertelfinal-Einzug des französischen Jungstars Nils Klermund eine echte Topsensation dar. Erst der 2fache Masterssieger Philipp Schneider stoppte das “Tricolore-Wunder” und trifft im Semifinale auf Damian Roman, der sich mühevoller als erwartet in die Vorschluss-Runde kämpfte. Komplettiert wird das Halbfinale beim 28. Saisonturnier von Victor Stabrawa, der ohne zu glänzen einmal mehr seinem Ruf gerecht wurde, ein echter Sandplatzspezialist zus sein. An der Nebenfront beim April-Challenger platzte hingegen am Sonntag Nachmittag der Traum des Gastgeber-Vereins vom clubinternen Finale zwischen Robin Reich und Roxana Repasi. Das Wunderkind hatte sich den Magen verdorben und musste ihr mit Spannung erwartetes Viertelfinale kampflos aufgeben. Ein Bericht von C.L

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Nils Klermund sorgt für “Tricolore-Wunder” beim April-HTT-500-Turnier und lüftet auch gleich sein “süsses” Erfolgsgeheimnis

Neben Serbiens HTT-Superstar Vladimir Vukicevic war vorallem Frankreichs Jungstar Nils Klermund das ganz große Gesprächsthema am dritten Spieltag des Sandplatz-Openings im UTC La Ville. Der 17jährige vom TK Big Point Muckendorf feierte am vergangenen Wochenende seinen rein sportllich betrachtet wohl bislang größten HTT-Karriere-Erfolg. Natürlich bleibt sein Name untrennbar mit dem Triumph beim Erste-Bank-Open-Challenger-Turnier 2014 verbunden, als der damals 15jährige in der Wiener Stadthalle der “Grande Nation” ihren ersten HTT-Titel schenkte. Sein Auftritt an diesem Weekend ist aber rein vom sportlichen Aspekt her doch höher einzuschätzen. Bereits in der Qualifikation zum 28. Saisonturnier zeigte der 17jährige mit starken Leistungen und zwei Siegen ohen Satzverlust auf. Und das gegen den höher eingeschätzten Elias Stehrer und gegen den frischgebackenen April-HTT-150-Champion Theo Berger, dem Klermund gerade einmal drei Game überließ. Damit hatte sich Monsieur Klermund höchst verdient ein Ticket für den Hauptbewerb gesichert und dort im 100. Match einer HTT-Karriere die Chance gegen den ebenfalls über die Quali gekommenen Tour-Newcomer Christoph Soukup sogar das Achtelfinale zu erreichen. Was er auch tat, mit 7:5, 6:1 zudem obendrein ein weiteres Mal überzeugend. Und damit legte er auch die Basis, um im Achtelfinale zur ganz großen Turniersensation ausholen zu können. Klermund rang den an Nummer 7 gesetzten, und seit 5 Spielen beim April-HTT-500-Turnier unbesiegten Champion des Jahres 2012 Fabian Mayrhuber in drei Sätzen mit 6:4, 4:6, 6:4 nieder, und jubelte über seinen insgesamt 60. Karriere-Einzelsieg. Am Ende lüftete Nils dann auch noch sein “süsses” Erfolgsgeheimnis. Eine Schoko-Keks-Mischung namens Pick Up von Bahlsen lieferte die Energie für Klermunds Siegeszug durch das April-HTT-500-Turnier. Der Backwarenhersteller aus Hannover wird seine helle Freude haben!

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Sandplatzkönig Victor Stabrawa läuft mit der roten Asche unter seinen Füßen wieder zur Hochform auf

Erst im Viertelfinale wurde das “Tricolore Wunder” gestoppt, und das von Philipp Schneider, der sich dann doch noch als eine Nummer zu groß für den französischen Teenager entpuppte. Schneider, der 2014 bei seinem bisher einzigen Auftirtt hier das Semifinale beim April-HTT-500-Turnier erreichte, hatte auf dem Weg in sein drittes Saison-Semifinale nicht die ganz großen Namen aus dem Weg zu räumen, blieb allerdings gegen Ungarns Nummer 1 Andras Szele, den Sandplatzwühler Hans Kunst und die französische Turnier-Überraschung Nils Klermund auch ganz souverän und ohne Verlust eines Satzes. Weit aus mehr Mühe hatte da schon der 3fache HTT-US-Open-Sieger Damian Roman, um sich gegen die hungrige Meute an Herausforderern zu behaupten. Schwerstarbeit war vorallem im Achtelfinale zu verrichten, als sich der an Nummer 2 gesetzte Rumäne gegen Michael Baswald im 90. HTT-Single seiner Laufbahn erst nach drei Sätzen ins Viertelfinale gekämpft hatte. Dort ließ er dann gegen einen müde wirkenden Peter Frotz seine Klasse aufblitzen und fixierte mit 6:2, 6:3 das im Semifinale stattfindende fünfte direkte Duell mit Philipp Schneider. Unter den Sohlen die rutschige rote Asche spürend, läuft auch Sandplatzkönig Victor Stabrawa langsam aber sicher wieder zur Hochform auf. Zwar ist der HTT-French-Open-Champion noch weit weg von jener Major-Performance mit der er vor 11 Monaten das größte Sandplatz-Event der Stadt für sich entscheiden konnte, dennoch muss man mit dem Mann vom WAT Ottakring auf Sand einfach immer rechnen. Am Sonntag ging der 24jährige zwei Mal über drei Sätze, ehe er sich im Achtelfinale gegen Brasiliens Reginaldo Dos Santos für die Niederlage beim Erste Bank Open 500 Turnier revanchierte, und im Viertelfinale auch die Träume von Alexander Schagers Premieren-Titel auf der HTT platzen ließ.

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HTT-Teenie-Superstar Roxana Repasi muss mit einem verdorbenen Magen kampflos aufgeben, während Robin Reich die Hoffnungen auf einen Heimsieg der La-Ville-Stars beim 10. April-Challenger am Leben hält

Ebenfalls bereits im Semifinale steht die 10. Auflage des April-Challenger-Turniers, und dort musste man sich seitens des Gastgebervereins mit dem Umstand abfinden, dass das von vielen erhoffte Traumfinale der beiden La-Ville-Stars Robin Reich und Roxana Repasi nicht stattfinden wird. Während der an Nummer 4 gesetzte Robin Reich nämlich seinen Doppelpack-Auftritt am gestrigen Sonntag mit Bravour meisterte, und sowohl gegen Deutschlands Stefan Gandre als auch gegen den überaus stark agierenden Roland Hanslik die Oberhand behielt, musste derweil La-Ville-Wunderkind Roxana Repasi das Unternehmen “clubinternes Finale” abblasen. Die 12jährige hatte sich den Magen verdorben, und musste schweren Herzens und mit glasigen Augen ihren mit riesiger Spannung erwarteten Viertelfinal-Auftritt absagen. Ihr Match am Abend davor in der Night-Session am kleinen Centercourt ihres Heimvereins gegen den Spanier Luis Agullo Castell hatte für riesig viel Aufsehen gesorgt, und das Interesse an ihrem April-Challenger-Start weiter gesteigert. Untertags landeten schon ganz viele Anfragen beim Veranstalter, wann denn das Wunderkind zum Einzug ins Semifinale aufschlagen würde. Persönlich war sie noch ins La-Ville gereist, um den HTT-Veranstalter von ihrer krankheitsbedingten Absage zu informieren, ehe kommende Woche ein großes interntionales Jugendturnier im Ausland ansteht. Nutznießer der Repasi-Absage war Kevin Papousek, der nach seinem Marathon-Sieg am Centercourt gegen HTT-Rekordmann Christoph Kramer sichtlich erleichtert war, um das Duell mit dem weiblichen Teenie–Superstar der HTT herum gekommen zu sein.

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Christoph Kramer als Verlierer des April-Challenger-Sonntags

Der große Verlierer des gestrigen dritten Spieltages beim April-Challenger-Turnier war ganz ohne Zweifel Christoph Kramer. Der 33jährige Leopoldsdorfer, der bereits am Samstag zum Auftakt gegen Patric Weidinger wenig überzeugend agierte, setzte im Achtelfinale gegen Fischer-Bezwinger Kevin Papousek auch den dritten Versuch in den Sand, sich mit einem Challenger-KAT-1-Erfolg für das große Challenger-Tour-Final zu qualifizieren. Nicht annähernd irgendeine Qualität war im Spiel des HTT-Rekordlers auszumachen, mit der er insgesamt 11 HTT-Karriere-Titel erobern konnte. Offensichtlich ist auch, dass Kramer mit dem selbst erzeugten Druck, endlich eines dieser Challenger-Events gewinnen zu wollen, höchst kontraproduktiv handelt und schnellstens diese Schiene verlassen muss. Kramer wäre gut beraten, sich wieder auf HTT-250er-Ebene zu betätigen, und den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen. Einziger Erfolgsmoment für Kramer war an diesem Wochenende wohl die Tatsache, dass er mit seinem Antreten seinen persönlichen Rekord an Turnierteilnahmen gegenüber Markus Hobiger behielt. Mit nunmehr 289 Turnierstarts hielt der ehemalige Ranglisten-Zweite die HTT-Legende Markus Hobiger (288 Turnierstarts) noch einmal auf Abstand.

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