Tag der Kantersiege beim Jänner-Grand-Prix-Turnier

Fünf Kantersiege brachte der zweite Spieltag des Jänner-Grand-Prix-Turniers 2007. Ungefährdet blieben dabei größtenteils auch die Favoriten, die sich mit klaren Zweisatz-Erfolgen für das Achtelfinale qualifizieren konnten. Ein Rückblick auf Tag 2 von C.L

Vladkov feiert souveränes Hallen-Debüt gegen Jaswinder Saroy

Der souveränste Auftritt am Samstag Vormittag gelang dabei dem April-Without-Top-Ten-Sieger Filip Vladkov. Der Bulgare deklassierte in seiner aller ersten Hallenpartie seiner Hobby-Tennis-Tour-Karriere einen überforderten Jaswinder Saroy mit der Höchststrafe von zweimal 6:0. “Ich habe seit Oktober nicht mehr Tennis gespielt, von daher war das relativ leichte Match zum Auftakt ideal für mich”, meinte Vladkov. Für Saroy setzte es hingegen bereits die vierte Erstrundenniederlage in Serie, und die zweite Auftaktpleite beim Jänner-Grand-Prix nach 2005. “Ein paar Winner sind mir trotzdem gelungen, ein Ass habe ich auch geschlagen, und Doppelfehler ist mir keiner passiert”, freute sich der Inder über kleine Teilerfolge.

Italien-Juli-Turniere_05_5567.jpg

Vorjahresfinalist Ebner gewinnt Schlagerspiel gegen Doppel-Olympiasieger Pokitsch

Überraschend deutlich endete auch das Schlagerspiel des Tages zwischen dem Ranglisten-Dritten Hans Ebner und Doppel-Olympiasieger Helmut Pokitsch. Mit einem letztlich klaren 6:1, 6:0 Kantersieg schoss sich Ebner ins Achtelfinale und seinen Gegner aus dem Turnier. Der Korneuburger agierte gewohnt “fehlerfrei” und meldete damit gleich in seinem ersten Match seine Anwartschaft auf den Jänner-GP-Titel an. Der Vorjahresfinalist ist damit wie im letzten Jahr mit einem Sieg in seine zweite Saison auf der Tour gestartet. “Meine Vorhand funktioniert Gott sei Dank wieder. Helmut hat einfach zu viele Fehler gemacht”, sah der 37jährige Niederösterreicher die Gründe für seinen deutlichen Erfolg. Im Achtelfinale am morgigen Sonntag wird Ebner gegen Jürgen Thomann übrigens sein 60. Karriere-Match bestreiten, während sich Pokitsch am Sonntag voll und ganz einem Wintercup-Match widmen kann. “Unglaublich wie schlecht ich heute gespielt habe”, war sein knapper Kommentar ehe er sich mit einem Krügerl vor den Fernseher zur Weltcup-Abfahrt in Wengen zurückzog.

Italien-Juli-Turniere_05_5554.jpg

Fünfter Asiate mit Einzelsieg – Jeffry Dang schlägt Florian Suschitzky

Den ersten Sieg seiner noch kurzen Karriere hat am Samstag Vormittag hingegen Jeffry Dang eingefahren. Der junge Mann aus Vietnam besiegte in einer knapp 75 Minuten dauernden Erstrundenpartie Florian Suschitzky mit 6:1 und 6:2. Dang bot eine ansprechende Leistung und ist somit der fünfte asiatische Tourspieler mit zumindest einem Einzelsieg. Bisher gelang dies Tashi Liu (China), Nariman Jabbari (Iran), Jaswinder Saroy (Indien) und Elaf Al-Ani (Irak). Dang trifft im Achtelfinale übrigens auf den Sieger der Partie Wener Novak gegen Robert Macheev. “Ich weiß nicht ob ich heute besser gespielt habe als bei meinem ersten Turnier im vergangenen November. Ich weiß nur, dass ich extrem müde bin und hoffentlich bis morgen wieder fit sein werde”, meinte der Asiate zu seinem ersten Einzelsieg auf der Tour. “Es wird schön langsam besser, ich brauche noch ein bißchen Zeit”, sah auch Verlierer Florian Suschitzky seinen unerfolgreichen Kurzauftritt nicht gänzlich negativ. Nach seinem Aus gegen Dang trainierte “Flo” noch gut 40 Minuten mit Rene Karlik und zeigte dort echt starke Schläge. “Schade das ich dieses Potential noch nicht in ein Turniermatch bringe”, erklärte Suschitzky.

Italien-Juli-Turniere_05_5545.jpg

Thomann gewinnt gegen Pröbstl das “Duell der Jürgens”

Apropos starke Trainingsleistungen. Das bringt uns ohne Umwege zu Jürgen Pröbstl, einem der Trainingsweltmeister der Hobby-Tennis-Tour. Der Niederösterreicher mit dem Atom-Aufschlag, der ohne Wettkampf-Atmosphäre wohl Top-20-Spieler wäre, musste im “Erstrunden-Duell der Jürgens” seinem Vornamen-Vetter den Vortritt ins Achtelfinale lassen. Thomann siegte 6:2, 6:1, und darf als Belohnung in der nächsten Runde gegen die Nummer 2 des Turniers Hans Ebner auf den Court. Thomann setzte sich als der Spieler durch, der weniger Fehler beging. Denn technisch war zwischen Sieger und Verlierer kein Unterschied zu merken, schon gar nicht in der Höhe des Ergebnisses. Doch Pröbstl wirkte weniger fit als sein Gegenüber und musste speziell im zweiten Satz auch wieder mit seinen bekannten hartnäckigen Rückenproblemen kämpfen. “Jetzt geht es ab nach Hause auf die Couch. Zu Beginn ging es noch ganz gut, aber ab der zweiten Stunde habe ich meinen Rücken wieder gespürt”, resümmierte Pröbstl.

Italien-Juli-Turniere_05_5579.jpg

Ainberger trotzt zum Auftakt Holzer und einem Darmvirus mit Erfolg

Roman Ainberger steht hingegen wie im Vorjahr im Achtelfinale des Jänner-Grand-Prix-Turniers. Mit einem 6:2, 6:3 über Michael Holzer kam der 19fache Turniersieger nach zwei Erstrundenniederlagen zuletzt, wieder einmal zu einem Erfolgserlebnis. Der 32jährige, durch einen Darmvirus leicht geschwächt, siegte ohne zu glänzen, und war nach dem knapp 80minütigen Saisonauftakt nicht unzufrieden. “Ich habe im zweiten Satz mehr Fehler gemacht, da ist Holzer aber auch stärker und besser ins Spiel gekommen. Für das erste Match bin ich aber zufrieden. Ich habe eine sehr lange Pause hinter mir und bin froh über jedes Match das ich bekomme”, sagte Ainberger, der im Achtelfinale auf Aigner-Bezwinger Martin Bölzlbauer treffen wird. Ein wenig enttäuscht aber keineswegs deprimiert zeigte sich nach dem Match Michael Holzer. “Da war mehr drinnen, ich habe viele Chancen leichtfertig vergeben. Ich habe mit einem neuen Schläger gespielt. Das soll zwar keine Ausrede sein, aber ein wenig ungewohnt war es trotzdem. Dazu habe ich gestern noch mit Rene Karlik auf Sand trainiert, das war keine so gute Idee”, glaubte Holzer die Gründe für sein frühes Aus zu kennen.

Italien-Juli-Turniere_05_5595.jpg

Claus Lippert, 13. Jänner 2007