Vukicevic vs. Beutler – Traumfinale um ersten HTT-Australian-Open-Titel

HTT-Superstar Vladimir Vukicevic steht zum zweiten Mal in Serie im Endspiel der HTT-Australian-Open. Der serbische Ranglisten-Erste gewann am Mittwoch Abend die Neuauflage des letztjährigen Jänner-Grand-Slam-Finales gegen Serve & Volley-König Bernhard Scheidl nach fast zwei Stunden Spielzeit mit 7:6, 6:4, und greift am heutigen Abend in seinem fünften HTT-Karriere-Grand-Slam-Finale nach seinem dritten Major-Titel. Gegner dort wird Jänner-HTT-500-Champion Christoph Beutler sein, der in einem einseitigen zweiten Halbfinal-Duell gegen einen völlig von der Rolle agierenden Lukas Prüger in nur 46 Minuten mit 6:2, 6:0 in sein zweites Grand-Slam-Endspiel nach HTT-Wimbledon 2015 eilte. Ein Bericht von C.L

img_0238

Christoph Beutler eilt gegen Lukas Prüger in nur 46 Minuten zum 9. Sieg in Serie und in sein zweites HTT-Karriere-Grand-Slam-Finale

Den beiden Finalisten des 25. Jänner-Grand-Slam-Turniers 2016 fehlt jeweils nur mehr ein Sieg, um sich erstmals in die Siegerliste der HTT-Australian-Open einzutragen. Am Mittwoch Abend fixierten Vukicevic und Beutler mit zwei überzeugenden Halbfinal-Darbietungen den mit Spannnug erwarteten finalen Showdown und ihr viertes direktes Duell im Rahmen der Hobby-Tennis-Tour. Wobei vorallem der semifinale Auftritt von Christoph Beutler äußerst imposante Dimensionen annahm. Selbst mit einer Topleistung unterwegs, erwischte der 31jährige sein Gegenüber an einem rabenschwarzen Tag. Lukas Prüger war in einer knappen Dreiviertelstunde wohl so chancenlos wie noch nie in seiner gesamten Karriere. Der 18jährige brachte keinen Fuß auf den Platz, kaum brauchbare Bälle über das Netz und wurde vom Ranglisten-Vierten ganz weit unter Wert geschlagen. Schon der Start in diesen Halbfinal-Schlager ging aus Sicht des Jungstars gründlich danaben. Gleich zwei Mal gab Prüger sein Service ab, und mit dem frühen 0:3 Rückstand war der erste Durchgang auch schon schnell entschieden. Richtig bitter und beinahe demütigend wurde es aber im zweiten Satz, den Prüger in nur 14 Minuten mit 0:6 verloren hatte. Auch statistisch betrachtet gab es an diesem Debakel nichts zu beschönigen. Ganze 4 Punkte bei einer bescheidenen Aufschlag-Bilanz von nur 20 Prozent an Punkten nach dem ersten Service dokumentierten auf grausige Weise, dass Prüger an diesem Abend einfach nicht konkurrenzfähig war.

img_6113

Lukas Prüger: “Mein Kopf war total leer”

“Ich fühle mich körperlich gar nicht schlecht, aber mental hat mich dieses Turnier extrem gefordert. Ich wusste schon in der Früh beim Aufstehen, dass das heute nichts wird. Mein Kopf ist leer, und ich konnte in diesem Spiel einfach nie zulegen. Schade, aber solche Tage gibt es eben. Ich weiß, dass ich an einem guten Tag gegen Beutler und all die anderen Spieler auf der HTT gewinnen kann”, so der 18jährige nach seinem zweiten HTT-Australian-Open-Halbfinal-Aus nach 2014. “Am Ende hat mir der Lukas fast schon ein bißchen leid getan. Beim ihm ging gar nichts, und bei mir alles. Ich habe sehr gut gespielt, und von Beginn an Druck auf ihn ausgeübt. Jetzt freue ich mich auf das Finale gegen den Vladi und ich hoffe wir können ein tolles Match zeigen”, betonte Christoph Beutler, der heuer mit 9:0 Siegen noch immer ungeschlagen ist, und sich zudem erfolgreich für die Viertelfinal-Niederlage bei den letztjährigen HTT-US-Open revanchierte.

img_8592

Vladimir Vukicevic gewinnt Neuauflage des letztjährigen HTT-Australian-Open-Finales gegen Titelverteidiger Bernhard Scheidl

Wie überhaupt der Halbfinal-Tag bei den HTT-Australian-Open unter dem Motto “Revanche” stand. Denn auch Serbiens Nummer 1 Vladimir Vukicevic übte am Mittwoch Abend im ersten Semifinale gegen Bernhard Scheidl Revanche für eine ganz bittere Niederlage. Im Endspiel der HTT-Australian-Open 2015 musste sich der Ranglisten-Erste aus Sombor ja bekanntlich Bernhard Scheidl in vier Sätzen geschlagen geben, und das obwohl er eigentlich als Favorit in die Partie gegangen war. Und warum dieser Serve & Volley Spezialist vom Neusiedler See dem serbischen Rasenkönig im Vorjahr den Jänner-Grand-Slam-Titel wegschnappte, und vor dem vierten direkten Duell mit Vukicevic im Head to Head 2:1 in Führung lag, bekam man am gestrigen Abend am Centercourt des UTC La Ville zu sehen. Mit permanentem Offensivspiel – dokumentiert durch 67 Netzangriffe in zwei Sätzen – machte Scheidl seinem Gegner erneut das Leben richtig schwer. Vukicevic war am Ende wohl froh, einen ganz starken Tag als Rückschläger gehabt zu haben, andernfalls eine weitere Niederlage im Rahmen der HTT-Australian-Open durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Denn Scheidl hatte den besseren Start in dieses Match, holte sich gleich im Eröffnungs-Game ein Break und knackte bei 2:2 ein weiteres Mal den Aufschlag des Ranglisten-Ersten. 4:2 führte Scheidl, als sich der Burgenländer eine unverständliche Auszeit nahm. 11 Punkte in Serie gingen an Vukicevic, der sich 12 der ab 2:2 gespielten 13 Ballwechsel sicherte und plötzlich 5:4 voran lag. Mit dem Service ging es allerdings ins Tie-Break, wo sich Vukicevic schließlich hauchdünn mit 7:5 durchsetzen konnte. Im zweiten Durchgang fiel die Vorentscheidung bereits in Game Nummer 3, als sich Vukicevic nach 11 Minuten Kampf auf Biegen & Brechen das einzige Break sicherte, und dieses bis zum Schluss mit ganz souverän absolvierten Aufschlagspielen verwaltete. Nach 1:57 Stunden Spielzeit war Scheidls erste Niederlage bei den HTT-Australian-Open nach 10 Siegen en suite mit 6:7, 4:6 besiegelt.

img_3174

I