Die Bilanz – Superstar Planteu überstrahlt mit Tennis-Furioso ein Turnier der Superlative

Trotz “French Open & Olympischen Spielen der Hobby-Tennis-Tour” dürfte das am letzten Mittwoch zu Ende gegangene Masters zum neuen Aushängeschild des HTT-Circuits avanciert sein. Das traditionsreichste Turnier der Hobby-Tennis-Tour hat in seinem 22. Bestandsjahr die beiden bislang größten Events der Szene überflügelt. Alle Beteiligten waren sich einig, die 22. Auflage des Saisonfinales der Top 8 am Altmannsdorfer Ast, diesmal unter der Patronanz von Tour-Sponsor Babolat, hievte den Hobby-Tennis-Sport in eine neue Dimension. Das 62ste und letzte Saison-Turnier glänzte wenige Wochen vor Weihnachten soll hell wie noch nie. Die besten Spieler der HTT waren ohne Ausnahme ins UTC La Ville gekommen, doch am Ende dominierte ein einziger Mann das Geschehen. Lukas Planteu unterstrich seine Ausnahmestellung beim 6 Tage dauernden Round-Robin-Höhepunkt mit sensationeller Performance und feierte mit fünf Siegen ohne Satzverlust einen mehr als verdienten Mega-Erfolg. Eine Masters-Bilanz von C.L

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Web-Genie Christoph Eigenseder verpasst der Tour-Webseite anläßlich des Masters einen maßgeschneiderten Auftritt

“Es war einfach großartig und ein unglaublicher Rahmen, in dem selbst wir Dilettanten uns einmal richtig wichtig vorkommen durften”, fasste der neue Masterssieger aus Völkermarkt ein zu Ende gehendes Event zusammen, das allen Beteiligten noch ziemlich lange in Erinnerung bleiben wird. Innovativ, schillernd, spektakulär, so präsentierte sich die 22. Auflage des prestigeträchtigsten Turniers der Hobby-Tennis-Szene, das nach 15jähriger Austragung im Tennispoint Vienna heuer erstmals im UTC La Ville beheimat war. Und anders als bei vielen Masters-Ausgaben der Vergangenheit, wo Pseudo-Asse und Möchtegern-Stars mit ihren Allüren und Last-Minute-Absagen für massigst Ärger sorgten, fanden sich heuer die Top-Stars der Hobby-Tennis-Szene ohne Ausnahme zum erstmaligen Showdown auf Opti-Court ein. Sogar Jungstar Victor Stabrawa war extra von einem ÖTV-Turnier aus Salzburg angereist, und unterstrich damit die Wichtigkeit der Masters-Premiere auf dem Stadthallen-Boden des UTC La Ville. Das Saisonfinale der erfolgreichsten Hobby-Tennis-Spieler hat aber nicht nur unter den Akteuren einen ganz besonderen Stellenwert, nein auch die Wirtschaft hat die Exklusivität dieses Events im Breitensportbereich erkannt. Extra in neuem “lila gehaltenen” Gewand präsentierte sich zu diesem Anlaß auch die Webseite von hobbytennistour.at, und der “Festtags-Anzug von Web-Genie Christoph Eigenseder geschneidert”, passte laut Tour-Community wie angegossen. Damit war eine Plattform geschaffen, auf der sich namhafte Firmen und Größen des Tennissports präsentierten, und mit reger Sponsor-Tätigkeit das Event am Altmannsdorfer Ast untersützten.

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Babolat, Waldquelle, Tengo, La Ville und Praschak-Tennis als großzügige Sponsoren der 22. Masters-Auflage

Der französische Tennisartikel-Hersteller Babolat ließ sich nicht “lumpen”, und wartete mit einem Ausrüstervertrag für den Sieger auf. Raimund Stefanits vom Gastgeber-Verein UTC La Ville sorgte dafür, dass die Masters-Stars den schnellen Opticourt-Belag während der sechs Turniertage exklusiv, zeitlich unbegrenzt und obendrein gratis benützen konnten. 135 Millionen Liter Mineralwasser füllte der Kobersdorfer Getränkehersteller Waldquelle im letzten Jahr ab, mehr als 100 Flaschen des vom Fuße des Paulibergs stammenden Wassers lieferte die mittelburgenländische Firma auch ins UTC La Ville, wo die Stars des HTT-Masters während der hitzigen und schweißtreibenden Duelle kostenlos ihren Durst stillen konnten. Die Firma Tengo Sport aus Liesing stellte sich mit jeder Menge Sachpreisen ein, und die Tennisanlage Praschak mit Heidenreichstein-Open-Veranstalter Klaus Praschak zeichnete für die einmal mehr prächtig und pompös schillernde Trophäe des Sieger verantwortlich.

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HTT-TV und hobbytennistour.at sorgen für sensationelle “coverage” und eine Live-Stream-Premiere

Für mehr als einen zarten Hauch von großer weiter ATP-Tenniswelt sorgte am vergangenen verlängerten zweiten Advent-Wochenende auch das zum zweiten Mal unter der Leitung von Donaufeld-Chef Gerald Milabersky im Einsatz gewesene HTT-TV. Die innovative Form der Berichterstattung in bewegten Bildern, fand bei den Fans der HTT daheim am Computer großen Anklang. Das bereits bewährte Team mit dem charmanten, fachkundigen und eloquenten Moderatoren-Duo Jutta Torda und Gerald Milabersky nahm den Stars des Turniers die Angst vor dem Neuen und den Respekt vor der laufendenKamera, hinter der in gewohnt fachmännischer Manier Georg Vogt und Christian Karst die Fäden zogen.

Eine neue Dimension erlebte das 22. Babolat-Masters auch in Sachen Live-Berichterstattung. Gab es in der jüngeren Vergangenheit das “sogenannte Match of day” live zu bestaunen, wurde den Fans der Hobby-Tennis-Tour anno 2011 die ganze Palette umfangreichster “coverage” geboten. hobbytennistour.at lieferte alle 15 Masters-Matches mit dem Angebot von “Score-Ticker und Statistik” live, und sorgte zudem via HTT-TV für eine phantastische Premiere. Erstmals konnte man das Finalgeschehen beim Saisonfinale der Top 8 per Live-Stream verfolgen, ein bislang noch nie gebotenes Service. Für exklusive und hochwertige unbewegte Bilder sorgte die erstmals engagierte Masters-Fotografin Tatjana Aubram, die mit ihrer Kamera nicht nur perfekte Action-Fotos für den täglich aktuellen Turnierreport lieferte, sondern ein extrem gutes Gespür für den richtigen Augenblick den Knopfdrucks bewies.

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Superstar Lukas und Kronprinz Victor – die beiden prägenden Persönlichkeiten des Masters-Turniers 2011

Sportlich war die 22. Auflage beim Masters mit Sicherheit die bislang beste der Open Ära. Der alljährlich getätigte Spruch “vom besten Masters aller Zeiten”, hatte heuer wirklich seine Gültigkeit, wenngleich natürlich nicht alle acht Protagonisten des Saisonabschluss-Turniers mit einer außergewöhnlichen Performance glänzen und aufzeigen konnten. Über allem thronte in diesen Tagen natürlich ohenhin Lukas Planteu, der mit Turbo-Tennis zum Titel preschte, und mit fünf Siegen ohne Satzverlust in Serie nicht nur den bomastischen Siegerscheck in Höhe von 2.500,– Euro vom Centercourt schleppte, sondern sich auch im Kreis historischer Masters-Helden der glorreichen Vergangenheit dieses Events etablierte. Im allerersten rein von Masters-Debütanten bestrittenen Endspiel schlug der 31jährige Kärntner den zum WAT Ottakring zurückkehrenden Jungstar Victor Stabrawa mit 6:4, 6:4 und damit gleich zum zweiten Mal binnen 5 Tagen. Damit avancierte Stabrawa mit dem Vize-Masters-Titel irgendwie zum Kronprinzen dieser Veranstaltung. Der 19jährige war der fitteste Spieler des Turniers, und auch nach verlorenem Finale noch guter Dinge. In der mit allen vier Saison-Grand-Slam-Siegern hochkarätig besetzten Vorrunden-Gruppe B, hatte sich der Junior auf dem ungeliebten blauen Opticourt als Zweiter der Gruppenphase ins Semifinale vorgerarbeitet, wo er im Duell der Generationen, dem 27 Jahre älteren Masterssieger von 2009 mit 6:3, 7:5 das Nachsehen erteilte. Stabrawas Pech an diesem Wochenende war nur, dass ihm ein in Hochform angereister Lukas Planteu auf der Nase herum tanzte.

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Für arrivierte Masters-Klientel “Kiss & Mayrhuber” endet jeweils dritter Start beim Saisonfinale der Top 8 im Semifinale

In einem mit 5 Neulingen besetzten 22. Masters-Turnier, reichte es für die arrivierte Klientel diesmal nur für das Semifinale. Mario Kiss und Franz Mayrhuber, beide zum jeweils dritten Mal am Start, durften nach Turnierende und dem Einzug in die Vorschluss-Runde mit zwiespältigen Gefühlen Bilanz ziehen. Vorallem für Mario Kiss, für den der finale Showdown der Top 8 zum großen Triumph hätte werden sollen, endete das Masters in einer kollektiven Enttäuschung. Der 32jährige legte mit zwei atemberaubenden Vorstellungen in der Gruppenphase los, wobei vorallem sein Auftritt im Eröffnungsspiel gegen den Tiroler Vorjahresfinalisten Thomas Guem imponierte. Kiss deklassierte sein Gegenüber mit der Höchststrafe von 6:0, 6:0, und sorgte damit auch bei der Konkurrenz für sorgenvolle Mienen. Mit einem Schlag avancierte der Masters-Finalist von 2007 zum Titelfavoriten, alles schien glatt zu laufen, doch in Wahrheit hatte Kiss seine Titelchancen schon am Dienstag vor dem ersten Aufschlag abzuschreiben. Einmal mehr wurde der Ranglisten-Siebente zum großen Masters-Pechvogel, denn genau wie vor einem Jahr erkrankte er auch heuer wieder an einer ärgerlichen Grippe. Die wurde “Super-Mario” vorallem mit Fortdauer des Turniers zum Verhängnis, wo er sich nach zwei grandiosen Erfolgen im für ihn bedeutungslosen letzten Gruppen-Match gegen Franz Mayrhuber sowie im Halbfinal-Schlager gegen Lukas Planteu und am Ende seiner Kräfte geschlagen geben musste. Nicht “Fisch und nicht Fleisch” war auch der dritte Masters-Start von Franz Mayrhuber. Der älteste Spieler im Feld feierte in seinem Auftakt-Match gegen die Nummer 1 der Tour Markus Kurzemann seinen 100. Single-Auftritt und einen 7:6, 7:5 Erfolg, doch schon beim zweiten Antreten gegen Angstgegner Thomas Guem, wurde der 46jährige wie schon im letzten Jahr  Opfer der permanent zur Schau getragenen Serve & Volley-Performance des Tirolers.

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Durchwachsene Masters-Bilanz für Vorjahresfinalist Thomas Guem und Wimbledon-Sieger Fabian Mayrhuber

Apropos Guem! Der Tiroler durchlebte ein ständiges “Up and down” bei seinem zweiten Masters-Start. Vom 0:6, 0:6 Debakel im Eröffnungsspiel, stieg der Schönwieser 24 Stunden mit einem klaren Zweisatzsieg über Franz Mayrhuber wie Phönix aus der Asche, ehe er im abschließenden Gruppen-Match gegen Vorarlbergs Markus Kurzemann den “West-Gipfel” in drei Sätzen verlor. Raus aus dem Rennen um die Halbfinalplätze war der Tiroler aber erst am letzten Vorrundentag, wo er in der undankbaren Rolle des Zusehers vergeblich auf Schützenhilfe von Mario Kiss hoffte. Durchwachsen, so kann man auch das Masters-Debüt von Wimbledonsieger Fabian Mayrhuber bezeichnen. Der 22jährige vom WAC hatte mit einem hart erkämpften Dreisatz-Erfolg über US Open-Champion Franz Korger eine gelungene Premiere beim Saisonfinale zu bejubeln, danach aber nichts mehr zu lachen. Gegen Victor Stabrawa ließ “Fabi” mit einer grottenschlechten Leistung, Sieg und Selbstvertrauen liegen, um sich abschließend in seinem besten Match beim Masters gegen Lukas Planteu in zwei Sätzen zu verabschieden.

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Markus Kurzemann rettet seine Nummer 1 Position, und Franz Korger ist trotz siegloser Masters-Premiere nicht unzufrieden abgereist

Als Nummer 1 im Champions-Race und klar führender Entry-List-Leader kam Markus Kurzemann mit großen Zielen und kühnen Hoffnungen an den Altmannsdorfer Ast, als um drei Pünktchen geschlagene Nummer 2 in der Saison-Abschluss-Wertung und nur hauchdünn an der Spitze gebliebene Entry-Nummer 1, beendete der 31jährige Vorarlberger drei Tage später sein enttäuschend ausgefallenes Masters-Debüt. Von Franz Mayrhuber zum Auftakt niedergelaufen und niedergekämpft, von Mario Kiss im zweiten Vorrunden-Match geradezu aus der Halle geschossen, spielte Kurzemann am Samstag Abend mit dem Gedanken, sich den abschließenden Auftritt am Sonntag gegen Thomas Guem zu schenken. Was zur fatalsten Idee des Jahres geworden wäre, denn im Nachhinein stellte sich heraus, dass ihm genau der Dreisatz-Erfolg über Tirols derzeit besten HTT-Spieler im letzten Gruppen-Match die Nummer 1 Position rettete. Als einziger Spieler ohne einen Matcherfolg musste US Open-Sieger Franz Korger die Heimreise antreten, und dennoch fiel das Single-Masters-Debüt des 2fachen Doppel-Masters-Champions keineswegs unzufriedenstellend aus. Korger wollte in der Hammer-Gruppe mit allen vier Major-Siegern der heurigen Saison kein “Opfer” sein, der starken Konkurrenz ebenbürtige Duelle liefern, und am Ende einen gewonnenen Satz zu Buche stehen haben. Drei spannende Sätze  bei der Niederlage gegen Fabian Mayrhuber, ein knappes 5:7, 6:7 im besten Match des Turniers gegen den späteren Sieger Lukas Planteu, und abermals drei verlorene Sätze im Entscheidungsspiel gegen French-Open-Sieger Victor Stabrawa, damit hatte Korger am Ende alle seine Ziele erreicht. “Es ist halt ein Unterschied, ob man auf der Tour bei einem normalen Turnier spielt, oder beim Masters binnen weniger Tage drei Matches auf allerhöchstem Niveau bestreiten muss”, beschrieb der 36jährige ganz treffend jenes Szenario, das uns in den sechs Turniertagen beim 22. Babolat-Masters 2011 im UTC La Ville begeistert hat. Auf ein Wiedersehen bei der 23. Masters-Auflage im November 2012.

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