Jetzt schlägts “13” – Philipp Schneider holt Masters-1000-Titel im La Ville

Masterssieger Philipp Schneider scheint gut zwei Wochen vor Beginn der HTT-Erste Bank Open in blendender Form zu sein. Der Niederösterreicher entschied am Mittwoch Nachmittag das Endspiel des 7. September-Masters-Series-1000-Turniers im UTC La Ville gegen Kitzbühel-Sieger Martin Zehetner klar für sich, und feierte in nur 72 Minuten mit einem nie gefährdeten 6:4, 6:2 Erfolg den insgesamt 13. Turniersieg seiner Karriere. Mit Saison-Titel Nr. 4 und dem fünften Turniersieg auf Masters-Series-1000-Ebene hievte sich Schneider zudem auch wieder auf den Ranglisten-Thron von Österreichs größter Breitensport-Tennis-Serie. Derweil musste Martin Zehetner zwar seine zweite Finalniederlage an diesem vorletzten Outdoor-Weekend des Jahres hinnehmen, mit insgesamt 900 eroberten Ranglistenpunkten hat der 34jährige aber einen mächtigen Schritt in Richtung zweiter Tour-Final-Teilnahme in Serie gemacht. Ein Bericht von C.L

img_9489

Philipp Schneider arbeitet sich in den diversen ewigen Bestenlisten emsig nach oben

Masterssieger Philipp Schneider hat das achtelfinale HTT-US-Open-Debakel vergessen gemacht, und sich mit dem Titelgewinn beim 7. September-Masters-Series-1000-Turnier für die Grand-Slam-Schmach von vor vier Wochen mehr als eindrucksvoll rehabilitiert. Der 35jährige Niederösterreicher lieferte im Endspiel des siebenten HTT-Masters-1000-Saisonturniers eine Klasseleistung ab, und triumphierte nach nur 72 gespielten Minuten ganz souverän in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:2. Für den gebürtigen Horner war es bereits der fünfte Erfolg auf höchster HTT-Ebene unter den vier Major-Events und der insgesamt bereits 13. Turniersieg seiner außergwöhnlichen Karriere, mit dem er sich auch in den diversen ewigen Bestenliste nach vorne arbeitete. Mit seinem 13. HTT-Titel zog Schneider mit den beiden HTT-Größen Bernhard Nagl und Christoph Wagner gleich, und ist nun bereits der acht erfolgreichste Titelsammler der Open Ära seit 1990. An HTT-Masters-1000-Turniersiegen schloß der in Diensten des Team Donaufeld stehende Linkshänder zu den ebenfalls mit 5 Titeln “geschmückten” und auf Position Nr. 5 rangierenden Vladimir Vukicevic und Franz Mayrhuber auf. Zudem ist Schneider bisher der einzige Spieler in diesem so ausgeglichenen Tennisjahr, der es auf vier Saisonerfolge brachte. Bei 88 verschiedenen Turniersiegern in 101 Saisonturnieren ein echtes Kunststück.

img_9483

img_9481

Schneider und Zehetner liefern würdigen Rahmen für das 100. HTT-Saisonfinale 2015

So viel zum Thema Statistik nach dem großartigen Schneider-Triumph, der auch sportlich auf dem Platz ähnlich souverän und imposant ausfiel. Am letzten September-Tag 2015 stand also das 100. Saisonfinale auf dem Programm, und mit dem sich duellierenden Top-Ten-Duo “Schneider-Zehetner” hatte man zwei mehr als würdige Protagonisten für diesen phantastischen Jubiläums-Auftritt zur Hand. Vier Mal standen sich die beiden Niederösterreicher bislang im Rahmen der Hobby-Tennis-Tour gegenüber, und immer lieferten sie auch eine sehenswerte Performance ab. Auch diesmal demonstrierten Schneider und Zehetner am Centercourt des UTC La Ville ihre große Klasse, wenngleich der Spannungsmoment diesmal vielleicht ein wenig zu kurz kam. Aus einem Break-Festival zu Beginn der Partie ging zunächst Schneider als Sieger hervor, der Zehetner zwei Mal dessen Service abnehmen, und 4:2 in Führung gehen konnte. Der für Deutsch Wagram spielende Kitzbühel-Sieger konterte zwar mit dem Re-Break zum 4:4, doch insgesamt erwies sich der 34jährige bei eigenem Aufschlag zu instabil, und so kassierte der Ranglisten-Sechste schließlich auch noch ein drittes Break im ersten Durchgang, das letztendlich für den Verlust des ersten Satzes mit 4:6 entscheidend war.

img_9344

Aufschlagschwacher Martin Zehetner im zweiten Satz chancenlos

Mit 6:0 gewonnenen Startpunkten und insgesamt 8 erfolgreich abgeschlossenen Ballwechseln zu Beginn des zweiten Satzes, sorgte Schneider früh für eine Art Vorentscheidung in diesem 935. Finale der HTT-Geschichte. Auch weil der 2fache Masterssieger bei eigenem Aufschlag sowas von überhaupt nichts anbrennen ließ, und Zehetner sich auch in Durchgang 2 nicht als “Service-Kanone präsentierte. Im Gegenteil: Der 34jährige mutierte zum Rohrkrepierer bei eigenem Aufschlag, brachte noch genau ein Service-Game durch, und hatte vorallem mit nur 38 Prozent an gewonnenen Punkten nach dem ersten Aufschlag nicht jene notwendige Quote, mit der man einen starken Return-Spieler vom Schlage eines Philipp Schneider unter Druck setzen kann. Mit zwei Rückhand-Patzern und den “unforced errors” Nr. 35 und 36 besiegelte Zehetner schließlich seine dritte Niederlage im fünften direkten Duell mit Schneider, und verfehlte im achten Karriere-Finale seinen vierten HTT-Titel letztlich doch mehr als deutlich. Trostpflaster für den an diesem Wochenende so fleißigen 34jährigen waren aber 900 Ranglistenpunkte, die Zehetner bei seinem Doppelpack-Auftritt sammelte, und die ihn im “Race to La Ville” auf Platz 6 nach vorne katapultierten.

img_9494