Raasdorf-Open 2015 – Harbarth-Rückkehr in die Siegerlisten mit HTT-Titel Nr. 31

Andreas Harbarth hat am Montag Nachmittag seine viereinhalbjährige Durststrecke ohne HTT-Titel beendet, und seinen ersten Turniersieg auf der Hobby-Tennis-Tour seit Jänner 2011 gefeiert. Der ehemalige Ranglisten-Erste gewann die stark besetzten Raasdorf Open 500 mit einem 4:6, 6:3, 6:2 Finalerfolg über den an Nummer 1 gesetzten Martin Rieth, und feierte seinen insgesamt 31. HTT-Karriere-Titel. Der Raasdorf-Challenger ging derweil an den erst 19jährigen Fabian Gollegger. Der Tour-Debütant rundete mit einem 6:2, 0:6, 6:4 über Gerald Janota eine höchst gelungene Veranstaltung im Marchfeld ab. Ein Bericht von C.L

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Raasdorf Open 500 auf einer schmucken Anlage mit 50 Startern und einem HTT-Superstar

Die Weinviertel ITN Tour im Rahmen der Hobby-Tennis-Tour erfeut sich immer größerer Beliebtheit, und ist heuer mit insgesamt 6 Veranstaltungen prominent im umfangreichen Turnierkalender der HTT vertreten. Nach den Marchegg Open im Mai stand am vergangenen Wochenende die zweite Station mit einem Turnier-Doppelpack auf der schmucken und drei Courts umfassenden  Anlage des TC Raasdorf auf dem Programm. Insgesamt 50 Spieler aus 23 ÖTV-Vereinen aus Wien und Niederösterreich fanden sich in der 650 Seelen-Gemeinde nahe der Bundeshauptstadt ein, darunter so bekannte HTT-Namen wie Bernd Jaschke, Matthias Hason, Martin Steinbauer oder Niklas Grünefeldt, um sich bei dem von Hauptsponsor Porsche Donaustadt unterstüzten Event erfolgreich in Szene zu setzen. Für viele Teilnehmer wohl unbemerkt, tummelte sich im 32er-Feld des HTT-500-Turniers aber auch einer der prominentesten und erfolgreichsten Spieler der bis 1990 zurückreichenden HTT-Geschichte. Andreas Harbarth, vom HTT-Computer auf der wenig schmeichelhaften Position Nr. 240 geführt, ist eine der Allzeitgrößen in 25 Jahren Hobby-Tennis-Tour. Der mittlerweile 31jährige hat in seiner HTT-Karriere so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.

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Andreas Harbarth und die schillernden Fakten seiner grandiosen HTT-Karriere

Als nur einer von insgesamt vier Spielern hat Harbarth bei allen vier Grand-Slam-Turnieren zumindest einmal gewonnen. Der persönliche Karriere-Grand-Slam zählt zu den Highlights in seiner beeindruckenden Laufbahn, die bis zum vergangenen Wochenende insgesamt 30 Turniersiege umfasste. 6 Grand-Slam-Titel, 2 Masters-Triumphe, 7 Masters-Series-1000-Turniersiege, 15 Erfolge auf HTT-500er-Ebene, olympisches Edelmetall und insgesamt 202 Wochen an der Spitze der HTT-Entry-List, das sind die schillernden Zahlen der Harbarth-Karriere, die im März 2011 ein zwischenzeitliches Ende fand. Im Vorjahr wagte der ehemalige HTT-Branchen-Primus mit eher mässigem Erfolg ein Comeback bei den NÖ-Turnieren der HTT, ehe er sich am vergangenen Turnier-Weekend erfolgreich wie eh und je zurückmeldete. Der in Diensten des TC Top Serve stehende 31jährige, gab auf dem Weg in sein 41. HTT-Karriere-Finale gegen die teilweise überforderte Konkurrenz gerade einmal 9 Games ab, wobei vorallem sein 6:2, 6:2 Semifinalsieg über Rene Matzka besonders beeindruckte. Harbarth übte dabei grimmige Revanche für die im Vorjahr im Achtelfinale erlittene Dreisatz-Niederlage, und zog in souveräner Manier ins Endspiel der Raasdorf Open ein, wo sich der topgesetzte und ohne Satzverlust glänzende Martin Rieth als Konkurrent um den Raasdorf-Open-Titel, 500 Ranglisten-Punkte und einen 100 Euro Gutschein von Racketvision aufbaute.

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Harbarth dreht im Endspiel gegen Martin Rieth ein 4:6, 1:3 und holt am Ende seinen 31. HTT-Karriere-Titel, womit er in der ewigen Bestenliste Martin Kova abhängt und nun alleine dritterfolgreichster Spieler der Open Ära seit 1990 ist

Und zunächst wurde Rieth im 52. Saisonfinale der Hobby-Tennis-Tour seiner zumindest laut ITN bestehenden Favoritenrolle auch voll auf gerecht. Der 42jährige vom TC Deutsch Wagram führte 6:4, 3:1, ehe Harbarth wieder einmal seine kämpferischen Qualitäten ausspielte, und zu einer seiner berühmten Aufholjagden ansetzte. Am Ende triumphierte der ehemalige Ranglisten-Erste nach 2:04 Stunden Spielzeit mit 4:6, 6:3, 6:2, und durfte beim 430. Sandplatz-Event der Geschichte und beim 245. HTT-500-Turnier der Open Ära seinen insgesamt 209 Einzelsieg und den 31. Karriere-Titel bejubeln. Damit ließ der 31jährige in der ewigen Bestenliste aller Turniersieger der Hobby-Tennis-Tour seinen Vereinskollegen Martin Kova (30 Turniersiege) hinter sich, und rangiert damit alleine auf dem großartigen dritten Platz. Mit dem 16. Titel bei einem 500er-Turnier ging auch der Sprung von Rang 240 auf Platz 56 der aktuellen HTT-Computer-Rangliste einher.

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Tour-Debütant Fabian Gollegger gewinnt Raasdorf-Challenger

Beim gleichzeitig stattfindenden Raasdorf-Challenger spielte sich ein völlig unbekannter Tour-Neuling in den Blickpunkt des Geschehens. Der erst 19jährige Fabian Gollegger imponierte bei seinem HTT-Debüt auf dem Weg ins Finale mit grandiosen Leistungen und nur neun abgegebenen Games, ehe er sich im 51. Saisonfinale am Raasdorfer Aderklaaerweg zum 296. Sieger der HTT-Geschichte kürte. Gegen Routinier Gerald Janota musste der Jungstar zwar erstmals über drei Sätze gehen, der 6:2, 0:6, 6:4 Erfolg im finalen Duell der Generationen war am Ende aber 60 Ranglisten-Punkte und einen 60 Euro Gutschein von Racketvision wert.

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Kadnar und Matzka mit epischem Dreistunden-Fight und die frühzeitigen Ausfälle von prominenten HTT-Namen

Was tat sich sonst noch bei der zweiten Auflage der Raasdorf Open am Stadtrand von Wien? Einen epischen Fight lieferten sich im Viertelfinale der Deutsch Wagramer Rene Matzka und Titel-Mitfavorit Alexander Kadnar vom TC Marchegg. Ehe sich Matzka für das semifinale Treffen mit Andreas Harbarth qualifiziert hatte, musste er knappe drei Stunden über die rote Asche des Raasdorfer TC rutschen. Bemerkenswert auch der Auftritt von Matthias Hason, der sich gegen den ITN-mäßig weitaus höher eingeschätzen Sebastian Bohynik erst im Tie-Break des dritten Satzes geschlagen geben musste. Bereits im Achtelfinale musste sich HTT-Australian-Open-Viertelfinalist Niklas Grünefeldt geschlagen geben. Der 13jährige vom TC Deutsch Wagram fand in Thomas Nussbichler seinen Bezwinger und Meister, und läuft seit seinem genialen Jänner-Grand-Slam-Auftritt der Höchstform zu Saisonbeginn hinterher. Und noch ein ganz prominenter HTT-Name fand sich im Tableau der heurigen Raasdorf-Open. Der HTT-French-Open-Finalist von 2012 Nikolaus Kremser vom WAC kämpfte sich immerhin bis ins Viertelfinale, wo gegen Hason-Bezwinger Sebastian Bohynik Endstation war.

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Turnierdirektor Martin Zehetner zieht ein durchwegs positives Fazit

Am Ende von vier tollen Tennistagen am Aderklaaerweg zog dann auch noch Turnier-Direktor Martin Zehetner ein zufriedenstellendes Fazit. “Das Teilnehmerfeld war ein sehr erfreuliches, sowohl was die Anzahl der Nennungen und die Dichte betrifft. Mit dem Raasdorfer TC haben wir eine super Anlage mit motivierten Leuten, auch wenn wir leider nur 3 Plätze zur Verfügung hatten. Erfreulich ist auch, dass die HTT-Niederösterreich mittlerweile auch von immer mehr Spielern aus Wien wahr genommen wird. Am Schluss möchte ich mich bei allen Spielern für ihr Kommen bedanken, und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen bei den Raasdorf Open 2015.

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