Doppel-Masterssieger 2006 ab 14 Uhr gesucht

Wer ist das beste Doppel-Team der Hobby-Tennis-Tour? Diese Frage wird heute ab 14 Uhr im großen Finale des 3. Doppel-Masters 2006 beantwortet. Im definitiv letzten Freiluft-Match der Saison stehen sich ab 14 Uhr die großen Turnierfavoriten und Titelverteidiger Franz Korger und Claus Lippert sowie die Juni-Super-4-Champions Michael Kunz und Josef Scharbl gegenüber. Eine kleine Vorschau auf den “finalen” Doppel-Showdown von C.L

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Letztes Open-Air-Match wird zur Neuauflage des Vorrunden-Duells

Die Hallensaison 2006/07 steht unmittelbar vor der Türe, davor gibt es aber am heutigen Nachmittag noch den allerletzten Open-Air-Auftritt der Hobby-Tennis-Tour-Stars mit dem Doppel-Masters-Endspiel 2006. Der Freiluft-Kehraus ab 14 Uhr wird dabei zur mit Spannung erwarteten Neuauflage des Vorrundenspieles vom vergangenen Sonntag, das Kunz und Scharbl überraschend klar mit 6:4 und 6:2 für sich entschieden hatten. Genau dieses Match könnte den Ausgang des zweiten Aufeinandertreffens der Doppel-Top-Stars aber entscheidend beeinflussen. 96 Stunden nach Duell Nr. 1 werden die Karten vor dem Super-Finale neu gemischt.

Kunz-Scharbl vor dem Endspiel in der besseren Position

Viele Tourinsider erwarten für die Neuauflage des Vorrundenhits nämlich ein recht offenes Match mit knappem Ausgang. Kunz-Scharbl sind einerseits in der angenehmen Position zu wissen, wie man die 4fachen Saisonsieger Lippert-Korger besiegen kann. Andererseits wissen die beiden Aufschlaghünen sehr wohl, dass man die Vorjahressieger an einem Tag erwischt hat, an dem sie extrem formschwach agiert haben. Ein weiteres Faktum ist mit Sicherheit auch die Tatsache, dass der Vorrundenschlager ohne Bedeutung für den Aufstieg ins Semifinale war. Das heißt zwar nicht, dass Lippert und Korger mit dem Vorsatz zu verlieren in die Partie gegangen sind, doch ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war im zweiten Satz bei den Titelverteidigern nicht zu erkennen. Dazu werden Kunz-Scharbl wohl auch nicht mehr so locker wie in diesem Vorrundenspiel auftreten können. Diesmal zählt der Sieg, ansonsten hätten die beiden Doppel-Stars das falsche Match gegen Lippert und Korger gewonnen.

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Lippert und Korger machen sich vor dem Finale Mut

Ein großes Fragezeichen steht auch hinter den Formschwankungen der beiden Top-Doppel. Die Tagesform könnte entscheiden. Können sich Korger und Lippert im Vergleich zum bisherigen Turnierverlauf nicht wesentlich steigern, dann wird es auch im Finale nichts zu holen geben. Die bislang mit Abstand schlechteste Performance in einem gemeinsamen Turnier der bereits vor dem Endspiel feststehenden Champions-Race-Sieger hat sicherlich eine gewisse Verunsicherung bei Lippert-Korger hervorgerufen. Andererseits versuchen die beiden Vorjahressieger positive Aspekte des bisher matten Mastersauftritts zu finden. “Wir haben alle Chancen im Finale. Ein zweites Mal passiert uns so eine schwache Leistung gegen Kunz und Scharbl sicher nicht. Außerdem waren wir im ersten Duell 4:1 vorne, sind dann wieder unkonzentriert und nachlässig geworden”, glaubt Claus Lippert. “Man muss positiv nach vorne schauen. Wir haben verdammt schlecht gespielt und stehen dennoch im Finale. Das zählt doch auch. Man braucht oft in einem Turnier so Matches, wo man sich durchkämpfen muss, bevor man einen Sieg einfahren kann”, macht Korger gute Stimmung vor dem großen Finalschlager.

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“Wir können sie zu jeder Zeit schlagen” Die Kampfansage von Michael Kunz

Der nach Außen getragene Zweckoptimismus der Titelverteidiger läßt die Herausforderer Michael Kunz und Josef Scharbl derweil völlig kalt. Sie haben die bislang einzige direkte Partie klar gewonnen, sind als einziges Team in diesem Turnier noch ungeschlagen und planen auch noch den fünften und letzten Schritt zum großen Triumph zu machen. Trotz starker Leistungen sind Kunz-Scharbl aber nicht so naiv und blauäugig um zu glauben, dass das Finale ein Spaziergang werden könnte. “Uns ist bewusst, dass Lippert und Korger am Sonntag einen schwachen Tag hatten. Wenn sie in Form sind, wird es sicher ein enges Match geben. Aber wir sind stark genung, um auch dann das Spiel für uns entscheiden zu können. Ich glaube wir können sie zu jederzeit schlagen”, analysierte Kunz. Die große stabile, konstante Form spielten die beiden Mastersfinalisten in den letzten Wochen aber auch nicht aus. Beim September-Without-Top-Ten-Turnier im Viertelfinale gegen Alexander und Franz Udovc unter die Räder gekommen, beim Oktober-Without-Top-Ten von Robin Douglas und Alex Udovc im Achtelfinale vernascht, in der Vorrunde gegen Harbarth-Winkler am Rande einer Niederlage, und sogar im Semifinale gegen Reinhard und Jeannine Hos mit großer Mühe im zweiten Satz, lediglich gegen Lippert-Korger wussten die beiden Doppel-Spezialisten zu glänzen.

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Lippert-Korger wollen zehnten gemeinsamen Turniersieg

Für Kunz-Scharbl wäre es nach dem Gewinn des Juni-Super-4-Turniers nicht nur ihr zweiter Doppel-Titel auf der Hobby-Tennis-Tour, sondern mit Sicherheit auch ihr bislang größter Karriere-Erfolg. Lippert-Korger könnten den zehnten gemeinsamen Titel erringen, mit einer Wiederholung des Masters-Sieges den fünften Saisontitel erobern und damit zum bislang erfolgreichsten Doppel des Jahres Kova-Wagner (ebenfalls 5 Turniersiege) aufschließen. Für Olympiasieger Franz Korger wäre es Karriere-Doppel-Titel Nr. 11 auf der Tour und der zweite Masters-Erfolg. Das ein oder andere weitere Ziel verfolgt am heutigen Nachmittag auch Claus Lippert. Er könnte mit seinem siebenten Doppel-Titel im Jahr 2006 mit Martin Kova (ebenfalls 7 Saison-Doppel-Turniersiege) gleichziehen, und mit seinem möglichen 27. Karriere-Titel im Doppel den insgesamt 80. Turniersieg seiner Laufbahn fixieren. Zudem will er das “dritte Double” in Serie, sprich Champions-Race-Sieg und Masters-Titel in einem Jahr. 2004 und 2005 ist es gelungen, heuer fehlt noch ein Matcherfolg zum dritten Triumph.

Claus Lippert, 19. Oktober 2006