Kinder an die Macht – 12jähriger Tour-Neuling feiert Rekordsieg beim Februar-Future

Tour-Neuling Alexander Schober hat sich am Mittwoch Abend mit seinem Premieren-Erfolg beim 3. Februar-Future-Turnier im UTC La Ville in die Rekordbücher der Hobby-Tennis-Tour gespielt. Der Junior vom City & Country Club besiegte im finalen Geschlechter-Duell des 14. Saisonturniers die Sharif-Bezwingerin Andrea Mutschlechner nach 1:26 Stunden Spielzeit mit 6:3, 6:4, und avancierte mit 12,2 Jahren zum jüngsten HTT-Turniersieger aller Zeiten. Schober knackte damit den Uralt-Rekord aus dem Jahre 2003, als Stefan Schwing beim November-HTT-250-Turnier mit 12,4 Jahren eine fast elfeinhalb Jahre haltende Bestmarke fixierte. Ein Bericht von C.L

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Alexander Schober knackt mit zarten 12,2 Jahren den elfeinhalb Jahre alten Rekord von Stefan Schwing als jüngster Turniersieger aller Zeiten

Die als Rekord für die Ewigkeit gehaltene Bestmarke des jüngsten HTT-Titelträgers von Stefan Schwing ist seit Mittwoch Abend Geschichte. Der bis vor einer Woche noch gänzlich unbekannte Alexander Schober, knackte gleich bei seinem Tour-Debüt den Allzeit-Rekord für den “jüngsten HTT-Champion”, und hievte sich mit seinen zarten 12,2 Jahren in die mit Daten und Rekorden aus 25 Jahren höchst umfangreiche Ewigen-Bestenliste von Österreichs größter Breitensport-Tennisserie. Vorallem aber imponierte der Junior mit geballter Tenniskunst, die ihm einiges an Hochachtung seitens der staunenden Konkurrenz und den Premieren-Titel beim Tour-Debüt einbrachte. Schober holte als zweiter Newcomer in diesem Jahr nach Nikolaus Wedenig beim Saison-Eröffnungsturnier gleich beim ersten Antreten den Titel, und stürmte als 274. Turniersieger der Geschichte unter die Top 500 der am Donnerstag Früh erschienenen neuen HTT-Entry-List.

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Mutschlechner mit vielen ausgelassenen Groß-Chancen, und Schober mit dem Gewinn des ersten Satzes nach 44 Minuten

Schober startete in das 315. Indoor-Finale der Open Ära gegen Andrea Mutschlechner erwartungsgemäß als der aktivere Spieler und mit dem frühen Break zum 2:0. Doch statt der nötigen Sicherheit und dem von vielen Insidern erwarteten Alleingang bekamen die Zuseher einen “unlockeren” Junior und eine höchst ambitionierte Dame zu sehen, die keineswegs daran dachte, dem favorisierten Jungstar freiwillig das Feld zu überlassen. Mutschlechner konterte mit dem prompten Re-Break zum 1:2, und dürfte am Ende des Tages wohl einer Vielzahl an teils leichtfertig ausgelassenen Groß-Chancen nachtrauern. Drei Spielbälle zum 2:2 ließ die 38jährige ungenützt, bei 3:3 leistete sich die Sharif-Bezwingerin den Luxus zweier vergebener Break-Chancen zum 4:3, ehe es schnell ging, und Schober ab diesem Moment in nur 8 Minuten mit 12:2 Punkten den Gewinn des ersten Satzes fixierte.

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Schober behält im Finish gegen immer stärker werdende Gegnerin die Nerven, und fixiert nach 1:26 Stunden den ohne Satzverlust errungenen Premieren-Titel

In Durchgang 2 kann Mutschlechner zunächst ihr Service bis 2:2 halten, ehe die 38jährige das erste Break zum 2:3 hinnehmen muss. Wer allerdings dachte, der Junior würde nun im Eilzugstempo Richtung Titelgewinn streben, der irrte gewaltig. Mutschlechner zeigte sich weiterhin höchst ambitioniert, und wuchs mit herrlichen Punktgewinnen teilweise sogar über sich hinaus. Mit zwei phänomenalen aus dem Handgelenk geschüttelten Passierbällen, sicherte sich die Nr. 781 der HTT-Computer-Rangliste sogar das Re-Break zum 4:4. In dieser Phase aber zeigte Schober dann, dass er neben seinen technischen Fähigkeiten auch durchaus im mentalen Bereich schon gewisse Fertigkeiten besitzt. Der 12jährige spielte ein grandioses Return-Game zum 5:4, ehe er die Partie ausservierte, und ausgerechnet mit seinem ersten Ass zum umjubelten Ende brachte. Ohne Satzverlust und mit nur 23 abgegebenen Games in 5 Matches hatte Schober seinen Premieren-Sieg in einen wahren Triumph verwandelt, der auch die auf den Centercourt stürmende Mama glücklich machte.

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Die Stimmen zum 14. HTT-Saisonfinale im UTC La Ville

“Ich freue mich sehr, dieses Turnier gewonnen zu haben, vorallem auch weil es mein erster Turniersieg überhaupt war. Ich bin froh darüber, bei den Erwachsenen gewonnen zu haben, und schwere Gegner geschlagen zu haben. Das Match war bis weit hinein in den zweiten Satz sehr spannend. Es war äußerst schwierig, weil die Andrea sehr wenige Fehler gemacht hat, und enorm sicher spielte”, analysierte der nunmehr jüngste Champion der HTT-Geschichte. “Das ich nun der jüngste Sieger aller Zeiten bin, freut mich extra”, betonte der 12jährige bei seiner allerersten Pressekonferenz. Zu der trat wenig später auch die unterlegene Andrea Mutschlechner an, die am Mittwoch Abend die große Möglichkeit ausließ, als erst sechste Frau der Geschichte einen HTT-Titel an Land zu ziehen. “Ich bin total glücklich und stolz, dass ich bei meinem erst dritten Turnierstart so weit gekommen bin”, strahlte die Finalistin. “Das Spiel war aus meiner Sicht extrem schwer. Alexander ist jung und richtig schnell, und er hat alle Bälle erwischt. Ich hatte keine Waffe, um ihn zu gefährden, er war der bessere Spieler”, konstatierte die 38jährige.

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