Clemens Kerschenbauer gewinnt seinen 2. Future-Tour-Titel

Clemens Kerschenbauer hat in atemberaubender Art und Weise das 16. Saisonturnier der Future-Tour gewonnen. Der 10jährige Heißsporn feierte am Sonntag Vormittag auf der Tennisanlage Leberstraße seinen 2. Karriere-Titel im Bambini-Bewerb der Nachwuchs-Turnierserie der Hobby-Tennis-Tour und strahlte nach drei hartumkämpften spannenden und letztlich siegreichen Matches gegen die Mädchen-Connection der Future-Tour mit dem Siegerpokal in Händen in die Kamera des Veranstalters. Alle Infos zum 16. Saisonturnier der Future-Tour von C.L

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“Rumpelstilzchen, beleidigte Leberwurst und großer Sieger”

Clemens Kerschenbauer – Alleinunterhalter der 16. Ausgabe der Future-Tour im Jahr 2006. So oder so ähnlich könnte die Schlagzeile zum Spätsommer-Auftritt der Nachwuchsstars am vergangenen Sonntag lauten. Der 10jährige Spross des Kerschenbauer-Clans war “Hans Dampf in allen Gassen”, sorgte einmal als Rumpelstilzchen, dann als beleidigte Leberwurst und schließlich als großer Champion des Bambini-Turniers für die Aufsehen erregenden Akzente an diesem Sonntag Vormittag. Im Finale sah man schließlich den “lieben Clemens” nämlich jenen, der sich spielerisch stark verbessert präsentierte und als Lohn dafür mit einem Zweisatz-Erfolg über Silvana Stamenkovic zu Titelehren kam. Davor aber sahen Mitstreiter, Eltern und Veranstalter den “bösen Clemens”, der vom “schlimmen Ich” und dem Druck des Gewinnenwollens getrieben, für seine obligaten Ausschreitungen auf dem Tenniscourt sorgte. Schon die Auslosung war Garantie für einen neuerlichen Eklat-Auftritt des 10jährigen. Challenger-Queen Jessica Glatzl bewies mit ihrem Griff in die Los-Schüssel keine glückliche Hand, bescherte dem Turnier den Erstrundenschlager der momentan vielleicht besten Bambini-Kids Clemens Kerschenbauer und Bozana Djordjic.

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Stark verbesserte Bozana “serviert” Clemens im ersten Satz vom Platz

Doch der Hit zum Auftakt von Jessica gezogen war nach einem turbulenten ersten Satz aber gleichzeitig auch Garantie für ein hochklassiges Eröffnungsmatch. Doch dazu später mehr. Zunächst wirbelte “Cleminio” nämlich im ersten Satz wie erwähnt mächtig Staub auf. Stetig von seiner Gegnerin unter Druck gesetzt, produzierte der spätere Sieger reihenweise unerzwungene Fehler. Die logische Folge war ein rascher Rückstand und der erste Ausraster des extrovertierten Juniors. Sein Racket unterzog er dem ultimativen Belastungstest, genauso wie die Nerven von Spielern und Veranstalter. Als Höhepunkt gab der Schlägerwerfer vom Dienst urplötzlich w.o., um wenig später nach Intervention des Veranstalters wieder auf den Platz zurück zu kommen. Durchgang 1 war dennoch weg, weil man mit einer derart “mickrigen mentalen Vorstellung” einfach nicht erfolgreich Tennis spielen kann, und weil sich die Nummer 1 der Bambini-Szene Bozana Djordjic weiter verbessert zeigte. Ihrer gewohnten Schlagsicherheit von der Grundlinie, hat die Bambini-Rekordsiegerin auch eine große Portion Kreativität ihrem Spiel zugefügt. Und über die Sommermonate dürfte der Bambini-Star gemeinsam mit ihrem Coach Franz Korger auch ganz ordentlich an ihrem Service gearbeitet haben. Denn die 10jährige, bislang in den Duellen mit Clemens meist dem Aufschlaggewitter des charismatischen Knaben ausgesetzt, drehte über die Sommerferien den Spieß um, und deckte ihren staunenden Erzrivalen mit Assen und Service-Winnern ein. Plötzlich entwickelte sich ein gigantisches Aufschlag-Duell, das auf Bambini-Ebene in Zukunft nichts mehr verloren hat.

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Halbfinalsieg über Radina Rakic bringt Clemens Finalticket beim 16. Saisonturnier

Krachende Aufschläge in den Sand, beinahe in Deckung gehende Returnspieler, Bozana & Clemens sorgten als “Bum-Bum-Kids” für staunende Blicke beim zahlreichen Publikum. War der kleine gelbe Filz dann doch einmal im Spiel, zeigten die Stars der Bambini-Szene großartige Ballwechsel. Und mit den zunehmenden Rallyes von der Grundlinie fand plötzlich auch Clemens zu seinem Spiel zurück. Mental unterstützt und gestärkt durch einige unnötige Fehler seiner gleichaltrigen Gegnerin, spielte der launische Lauser fortan gelöster, ruhiger und ergebnistechnisch vorne weg. Eine Szenerie, die sich bis zum Ende nicht mehr ändern sollte, und Clemens den knappen und nicht unumstrittenen Erfolg über Bozana brachte. Noch enger wurde sein Halbfinalauftritt gegen das 7jährige Supertalent Radina Rakic. Nach einem souveränen Startsatz geriet Clemens mit Verlust des zweiten Durchgangs ins Wanken, zitterte sich gegen eine ambitioniert spielende Radina aber zu einem 16:14 im entscheidenden dritten Satz und damit ins Endspiel gegen Silvana Stamenkovic. Radina wurde im Anschluss an den Bambini-Bewerb aber zum großen Star der Softball-Artisten. Das 7jährige Ausnahmetalent holte sich mühelos die letzten beiden Qualifikationsturniere der österreichischen Kleinfeldmeisterschaft in den Klassen U8 und U10, und wird damit zum österreichweiten Masters am 8. Oktober entsand.

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Claus Lippert, 19. September 2006