Dejanovic und Brunner im Endspiel-Duell bei den HTT-Challenger-Tour-Finals 2014

Serbiens Jungstar Nemanja Dejanovic und der seit 12 Matches ungeschlagene Gernot Brunner spielen im Rahmen der HTT-Challenger-Tour-Finals 2014 im UTC La Ville weiter groß auf. Die beiden Titel-Mitfavoriten zauberten am Montag Abend im Semifinale des 95. HTT-Saisonturniers eine äußerst starke und sehenswerte Performance auf den Centercourt, und ließen der überforderten Konkurrenz nach jeweils nur rund 50 Minuten Spielzeit gerade einmal 3 Games. Dejanovic “verklopfte” im halbfinalen “Junior-Duell” der beiden jüngsten Challenger-Tour-Final-Teilnehmer den oberösterreichischen Klermund-Bezwinger Lukas Obermüller mit 6:0, 6:2, und feierte damit bereits seinen 41. Saison-Einzelsieg. Ebenso imposant löste auch der niederösterreichische Tour-Newcomer Gernot Brunner sein Finalticket. Der 26jährige Ollersdorfer deklassierte den HTT-Challenger-Tour-Final-Champion von 2012 Thomas Peyerl mit 6:1, 6:0, und baute seine aktuelle Siegesserie auf 12 Matches ohne Niederlage aus. Das große Endspiel steigt heute Abend ab 20:15 Uhr – LIVE – auf www.hobbytennistour.at Ein Bericht von C.L

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Serbiens Jungstar Nemanja Dejanovic greift nach seinem 41. Saison-Einzelsieg im Semifinale gegen Lukas Obermüller nach seinem zweiten großen Challenger-Saison-Titel nach dem sommerlichen Kitzbühel-Triumph

Die beiden bislang in atemberaubender Manier durch das Turnier brausenden Challenger-Stars Nemanja Dejanovic und Gernot Brunner haben auch im gestrigen Semifinale der HTT-Challenger-Tour-Finals im UTC La Ville ihre Muskeln spielen lassen. Das Top-Duo des 300. Hallen-Events der Open Ära demonstrierte am Montag mit zwei weiteren Kantersiegen seine Ausnahmestellung in diesem Saison-Abschluss-Turnier der besten Challenger-Spieler, und steht sich nun am heutigen Abend ab 20:15 Uhr im Kampf um den prestigeträchtigen Titel, die Nachfolge von Gerald Marhold, einen 300 Euro Gutschein von Toursponsor Babolat und ein ganzes Jahr HTT gratis gegenüber. Dejanovic gab auf seinem Weg in sein 5. Saisonfinale lediglich 10 Games ab, und beeindruckte Zuschauer und Mitspieler mit einer für sein Alter schon recht fortgeschrittenen und ausgereiften Tenniskunst. Der Schützling von Vladimir Vukicevic, der übrigens auch schon Spaniens Nr. 2 Luis Agullo-Castill zum Future-Tour-Final-Titel führte, ist mit 41 Saisonsiegen natürlich vollgepumpt mit Selbstvertrauen, und wird laut allgemeiner Expertenmeinung auch im Endspiel konkurrenzlos sein. Der 3fache Saisonsieger hat im Finale der HTT-Challenger-Tour-Finals zudem die große Chance, nach dem Triumph in Kitzbühel den zweiten großen Challenger-Titel in diesem Jahr an Land zu ziehen. Einziges Fragezeichen beim 15jährigen bleibt wohl jenes nach dem Nervenkostüm vor einem Endspiel, das mit Sicherheit keines wie jedes andere sein wird. Im Semifinale freilich ließ der serbische Jungstar keinerlei Nervosität oder Anspannung erkennen, was vielleicht aber auch daran lag, dass Obermüller nach seinen sensationellen Vorrunden-Auftritten im Halbfinale nicht mehr annähernd an seine Leistungen der Tage davor anknüpfen konnte. Dejanovic machte mit enorm hohem Tempo von Beginn weg klar, wer der Chef im Rang ist, und holte sich im Rekordtempo 10 Games in Serie, ehe er dem abermals extra aus Oberösterreich angereisten Obermüller die Doppel-Null ersparte. Der Linz-Sieger zeigte Moral holte sich ein Break und ein gewonnenes Aufschlagspiel, und färbte das Semifinal-Aus in einen zu akzeptierenden Turnierabschluss.

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Allergrößte Hochachtung für 800 Reisekilometer für ein Hobby-Tennis-Turnier

Wie überhaupt man den Obermüllers mit Turnierende ein großes Kompliment ausstellen muss. Das Lukas in einer Gruppe mit dem französischen Stadthallen-Triumphator Nils Klermund und dem 3fachen Challenger-Champion Thomas Löffelmann als Sieger hervorgehen würde, und dabei zwei Mal noch mit sehenswerten Aufholjagden für Furore sorgte, macht den sportlichen Aspekt des Obermüller’schen Wien-Gastspieles zu einem höchst erfolgreichen. Doch nicht unerwähnt darf auch bleiben, dass einmal mehr eines der vielen enthusiastischen Eltern-Paare massiv mithalf, eines dieser ganz speziellen Tenniserlebnisse wahr zu machen. Es ist nicht selbstverständlich, 800 Reisekilometer für ein Hobby-Tennis-Turnier auf sich zu nehmen, um dem Sohnemann die Ausübung seiner großen Leidenschaft zu ermöglichen. Am gestrigen Semifinaltag extra nochmals 400 Kilometer abgespult, gut möglich auch, dass Lukas nach zweistündiger Autofahrt die Spritzigkeit fehlte, während sein Gegenüber quasi um die Ecke wohnt, und zu Fuß den Weg auf den Centercourt beschreiten konnte. Am Ende gab es von den Obermüllers sogar noch eine Original Linzertorte für den Veranstalter, und massigst Lob für eine gelungene Veranstaltung. “Mit meiner Leistung bei diesem Turnier bin ich generell sehr zufrieden. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich hier ins Halbfinale kommen kann, das war natürlich eine große Bereicherung für mich. Das Turnier war wieder super aufgezogen. Die HTT hat das wieder großartig gemacht, und ich möchte im nächsten Jahr so viele Turniere wie möglich spielen, und ich freue mich schon auf das Tennisjahr 2015”, erklärte Obermüller, der aber auch zu seiner Semifinal-Pleite Stellung nahm: “Mit meiner Leistung heute kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Ich bin ja nicht umsonst 200 Kilometer hergefahren, um mich dann so abschießen zu lassen. Eigentlich war ich locker drauf, aber Nemanja hat wirklich sehr gut gespielt. Das ist heute blöd gelaufen, aber das nächste Mal schlage ich ihn”, lächelte der junge Oberösterreicher. “Der Gegner heute im Halbfinale hatte nicht meine Klasse, und daher war es leicht für mich”, ließ derweil Dejanovic bei der abschließenden Pressekonferenz ausrichten, und demonstrierte damit sein riesiges Selbstvertrauen, das er mit 41 Saisonsiegen angesammelt hat.

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Gernot Brunner feiert gegen Thomas Peyerl seinen 12. Sieg in Serie, und fügt dem Sieger von 2012 die allererste Niederlage bei den HTT-Challenger-Finals zu

An Selbstvertrauen dürfte es aber auch Tour-Newcomer Gernot Brunner nicht mangeln. 12 Siege in 12 Spielen hat der 26jährige seit seinem Wien-Debüt auf der HTT vor knapp mehr als einer Woche hingelegt, und damit nicht nur am letzten Abdruck die Quali für dieses Saisonfinale der besten Challenger-Spieler geschafft, sondern auch eine wirklich beeindruckende Siegesserie auf der Challenger-Tour hingelegt. Der 26jährige profitierte zu Beginn vielleicht auch vom Umstand, als Nobody nicht die Beachtung bei der Konkurrenz gehabt zu haben, was sich mit der imposanten Erfolgsbilanz aber grundlegend geändert hat. Den “Brunner” hat man mittlerweile auf dem Radar, auch Topfavorit Nemanja Dejanovic weiß um die Gefährlichkeit seines heutigen Endspielgegners. “Ich glaube im Finale wartet ein starker Gegner auf mich”, konstatierte der 15jährige. Und in der Tat könnte Brunner der einzige Spieler im Feld der HTT-Challenger-Tour-Finals sein, der dem phantastisch aufspielenden serbischen Jungstar Paroli bieten könnte. Geht man nach dem Ausgang des Semifinales, dann ist das so. Denn den HTT-Challenger-Tour-Final-Champion von 2012 und Knapp-Bezwinger Thomas Peyerl mit 6:1, 6:0 zu “verprügeln”, da gehört schon was dazu. Brunner “arbeitet” seine Gegner derzeit mit solidem Grundlinien-Tennis auf, und er hat natürlich ein “aufgeblähtes” Selbstbewusstsein nach 12 Siegen en suite. Das bekam auch der bis gestern beim Challenger-Tour-Final mit 6:0 Siegen noch ungeschlagene Terra-Rossa-Star Thomas Peyerl im “Semi” zu spüren. Zwar gelang dem 30jährigen nach kassiertem Break im Eröffnungs-Game prompt das Re-Break zum 1:1, doch das war es auch schon an positiven Aspekten für jenen Mann, der als erster Spieler der Geschichte zum zweiten Mal den Titel beim HTT-Challenger-Tour-Final gewinnen hätte können. Stattdessen rutschte Peyerl ins Debakel, musste 11 Games in Serie seinem Gegenspieler überlassen, und verpasste mit seiner allerersten Niederlage bei den Challenger-Tour-Finals auch seinen insgesamt 130. Karriere-Einzelsieg.

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Die Stimmen zum zweiten Semifinale bei den HTT-Challenger-Tour-Finals 2014

“Der Gernot hat heute sehr gut gespielt. Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber ich habe vielleicht auch nicht meinen besten Tag gehabt. Ehrlich gesagt: Ich ärgere mich gar nicht, ich bin auch nicht enttäuscht. Ich bin ins Semifinale gekommen, und das ist ein starkes Ergebnis. Natürlich habe ich nach 6:0 Siegen bei den Challenger-Tour-Finals jetzt meine erste Niederlage kassiert, aber ich habe mich wie schon erwähnt heute auch auf dem Platz gar nicht geärgert. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Semifinale ist in Ordnung, und vielleicht wird es ja nächstes Jahr wieder mehr”, zog Thomas Peyerl nach einem guten Turnier seine persönliche Bilanz. “Ich habe heute eine grundsolide Leistung geboten. Ich habe die Vorhand heute super erwischt, und der Gegner hat mit Sicherheit auch ein bißchen geschwächelt. Er hat viele leichte Eigenfehler gemacht, da waren auch viele wichtige Punkte dabei, darum ist auch das Ergebnis letztlich so klar ausgefallen. Ich denke trotzdem, dass ich verdient gewonnen habe”, resümierte Brunner, der zum Abschluss auch noch einen Ausblick auf sein zweites Karriere-Finale binnen einer Woche wagte: “Das wird sehr sehr sehr schwierig. Ich bin sicher nicht der Favorit, aber ich werde meine Außenseiterchancen so gut wie möglich nützen”.

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