Alexander Geisler mit bester Medaillen-Bilanz aller Zeiten zum Olympia-Superstar 2011

Die IX. Olympischen Spiele der Hobby-Tennis-Tour sind schon wieder Geschichte! Am Montag Nachmittag kurz nach 16 Uhr sorgten Bernhard Nagl und Christoph Kramer mit ihrem Erfolg im kleinen Finale des Herren-Tennis-Doppel-Turniers für den letzten ausgelassenen Jubel im Rahmen von Olympia 2011. Das größte Sportfest des Jahres, es war schrill und aufregend,  und mit 90 Teilnehmern aus 11 Nationen die größte Veranstaltung unter den fünf Ringen seit der 2004er-Ausgabe auf der Schmelz. Die intensive und vier spannungsvolle Tage andauernde Goldjagd mitten in Simmering hatte aber mehr zu bieten als nur ein rekordverdächtig anmutendes, internationales Starterfeld. Das neunte Olympia-Weekend der Open Ära bot sportlich gesehen hoch dramatische Wettkämpfe, und bescherte allen Olympioniken und Zuschauern wieder einmal unvergessliche Momente, wie den frenetisch bejubelten Hockey-Erfolg der All-Stars, die erst mit dem allerletzten Penalty die “Goldene” festmachen konnten, oder der Bronze-Thriller im kleinen Fußball-Finale, als das Berzengi-Team eine Minute vor Schluss mit 1:3 aussichtslos zurückliegend, mit einer sensationellen Aufholdjagd auf das Podest stürmte. Die 96stündige Medaillen-Show offenbarte aber auch, dass Gold-Silber und Bronze recht rasch zur Nebensache verkommen können. Armin Kronberger liegt seit dem Olympia-Wochenende mit einem Gipsbein darnieder, und “Junior-Blondie” Michael Donner weiß seit Samstag Abend aus leidvoll gemachter Erfahrung, dass die verschiedenen Knöpfe eines Dartboards höchst unterschiedliche Funktionen haben. Damit hatte Olympia wie so oft die ganze Bandbreite an Emotionen zu bieten. Sieg und Niederlage, Triumphe und Tragödien, Jubel und Tränen lagen einmal mehr ganz dicht beieinander. Wir laden dich jetzt ein, gemeinsam mit uns noch einmal einen Blick zurück auf das Sportfest des Jahres in “Wort & Bild” zu machen. Ein Bericht von C.L

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Wie der Maria-Himmelfahrts-Tag zum Killer der Siegerehrung wurde

Wie immer nach dem Ende eines Großereignisses, steht für die Sportler und den Veranstalter das große “Bilanz ziehen” an. So natürlich auch nach den rekordverdächtigen 2011er-Spielen, die mit 12 Medaillen-Entscheidungen in 7 Sportarten die zweitumfangreichsten der Geschichte waren. Und während die Olympioniken nüchtern betrachtet am abschließenden Medaillenspiegel ihre Erfolgsbilanz ablesen können, entwickelt sich das “Bilanzieren” aus Veranstalter-Sicht doch um einiges diffiziler. Die Ereignisse aus 4 Tagen Olympia glänzten nämlich nicht allesamt so hell wie das insgesamt 74 Mal überreichte Edelmetall in Gold, Silber und Bronze. 90 Olympia-Starter aus 11 Nationen, mammutmäßige letztlich auch programmgemäß abgewickelte Wettkämpfe und dazu großteils sonniges und trockenes Wetter, auf den ersten Blick lief die olympische Medaillenjagd in perfekten Bahnen ab. Doch es gab auch einige Bereiche, die in einer ersten Nachbetrachtung mit dem Attribut “Olympia unwürdig” auf die Verbesserungsliste für 2012 wanderten. Da wäre zunächst einmal die olympische Siegerehrung, die bei aller Wertschätzung der sportlichen Leistungen das Herzstück einer jeden Olympiade darstellen sollte. Die heurige Medaillen-Zeremonie kann man gestrost als Mega-Flop titulieren. Traditionell am Sonntag Abend vor versammelter Teilnehmerschar am Centercourt zelebriert, fiel das muntere “aufs Podest hüpfen” heuer aus. Eine stimmungslose Medaillenübergabe im Dunkel der Simmeringer Sonntag Nacht war höchst unwürdig gegenüber den imposanten Leistungen der Olympia-Stars. Das große Problem in diesem Zusammenhang war der im Kalender als Feiertag ausgewiesene 15. August. Eigentlich hatte man im Vorfeld mit dem “blauen Montag” eine riesige Freude. Weil man sich seitens der Sportler über zwei zusätzliche Bewerbe freuen konnte, und aus Sicht des Veranstalters das olympische Mega-Programm “stressfreier” gegenüber den Aktiven umsetzbar schien. Doch genau dieser Feiertags-Montag wurde dann zum Killer der stets stimmungsvollen Siegerehrung am Centercourt des TC Top Serve.

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Zusätzliche “Platte” soll 2012 für raschere Abwicklung der Tischtennisbewerbe sorgen

Schon Tage zuvor wurde der Maria-Himmelfahrts-Tag per Wetter-Prognose als trüb und nass angekündigt. Damit stand der Veranstalter plötzlich vor der unangenehmen Entscheidung, das Olympia-Programm entweder wie ursprünglich geplant schön ausgedehnt auf 4 Tage durchzuziehen, oder – in weiser Vorsicht – die Wettkämpfe doch in hurtigem Tempo bis Sonntag Abend soweit voranzutreiben, um am frühen Nachmittag des Feiertags das olympische Mega-Programm in trockenen Tüchern zu haben. Man entschied sich für die “sichere Variante”, der zwar letztlich die Siegerehrung zum Opfer fiel, andererseits aber für eine organisatorische Punktlandung am Montag Nachmittag sorgte. Denn keine 10 Minuten nachdem der letzte Bewerb der Spiele entschieden war, setzte der angekündigte Regen die Anlage des TC Top Serve unter Wasser. Die entfallene Siegerehrung fehlte trotzdem, und wird 2012 wieder fixer Bestandteil der Olympiade sein. Korrekturen sind für die kommende Saison auch beim Tischtennis vorzunehmen. Der heuer erstmals ins olympische Programm aufgenommene Doppel-Bewerb, sorgte zwar bei den Aktiven für große Freude und jede Menge Spaß an der Platte, insgesamt kam man aber mit einem fast vollen zusätzlichen 64-Raster im Einzel ganz schön in Bedrängnis. Eine zusätzliche Tischtennisplatte wird 2012 aber für einen reibungslosen und flotten Ablauf der Ping-Pong-Bewerbe sorgen.

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Alexander Geisler avanciert mit bester Edelmetall-Bilanz aller Zeiten zum Olympia-Superstar 2011

Kommen wir nun aber zur sportlichen Bilanz der IX. Olympischen Spiele 2011 in der Simmeringer Leberstraße. Über die einzelnen Bewerbe mit ihren vielen Überraschungen, Sensationen und gestürzten Favoriten werden wir laufend berichten, dennoch gibt es einige Damen und Herren, die der Veranstaltung unter den fünf olympischen Ringen ihren Stempel aufdrückten. Zum Superstar der 2011er-Spiele avancierte ganz ohne Zweifel Alexander Geisler. Der Tiroler Goldhamster sammelte gleich fünf dieser äußerst begehrten Olympia-Medaillen, und strahlte am Montag Nachmittag bei der olympischen Foto-Session hochkarätig behängt mit der August-Sonne um die Wette. Und der Zillertaler hatte auch allen Grund dazu, ist er doch in der Geschichte nach Jelena Triunfovic, Claus Lippert, Tamara Pater und Christoph Wagner erst der fünfte Olympiateilnehmer, der drei Goldene bei einem Turnier mit nach Hause nehmen konnte. 5 Medaillen bei einem Event, das schaffte bislang erst Christoph Kramer 2010. Nur Claus Lippert holte 2004 bei den XL-Games auf der Schmelz 6 Medaillen. Dennoch hat der 30jährige Tiroler mit seiner heurigen Medaillenbilanz von 3x Gold und 2x Silber Geschichte geschrieben, ist sie doch an der Wertigkeit des gewonnenen Edelmetalls gemessen, die erfolgreichste aller Zeiten. Platz 2 im Medaillenspiegel eroberte Olympia-Legende Martin Kova, der mit 2x Gold und 2x Silber ebenfalls ganz kräftig abräumte. Mit dem Triumph im montägigen Finale des neu geschaffenen Tischtennis-Doppel-Bewerbs, holte sich Kova zudem bereits den 10. Olympiasieg seiner Karriere, womit er die Ewigenbilanz aller Medaillengewinner überlegen anführt. Platz 3 im 2011er-Spiegel ging übrigens an Olympia-Neuling Daniel Anzeletti, der mit dem goldenen Double im Tischtennis zum Superstar der Ping-Pong-Bewerbe avancierte, und mit gewonnenem Silber im Herren-Doppel-Bewerb des Tennisturniers so nebenbei auch noch zu einer echten Sensation wurde. Der Titel weiblicher Superstar von Olympia 2011 ging an Ines Kreilinger, die mit zwei Mal Gold im Tennis ihre Ausnahmestellung festigte. Eine strahlende Heldin war die 21jährige Oberösterreicherin bei ihrem Olympia-Debüt aber nicht. Denn die im Rahmen der Veranstaltung aufgekommene Kritik an ihrem Einsatz im Mixed an der Seite von Franz Korger,  beantwortete die junge Dame aus Braunau mit einem Boykott der Siegerehrung. Näheres zu diesem Olympia-Eklat kannst Du beim Rückblick auf die Tennis-Bewerbe nachlesen. Übrigens: Jessica Glatzl, Philipp Mayer und Dominik Abweser waren mit je zwei vierten Plätzen die Sieger der sogenannten “Blechwertung”.

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