Ein Kärntner stiehlt den Tour-Stars die Show

Lukas Planteu gewinnt als ungesetzter Spieler das 20. Jänner-Grand-Slam-Turnier

Der Überraschungssieger des total verrückten ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres heißt Lukas Planteu. Der 30jährige Kärntner triumphierte im Endspiel des 20. Jänner-Grand-Slam-Turniers gegen Jungstar Victor Stabrawa in fünf Sätzen mit 6:4, 6:2, 4:6, 4:6, 6:3 und feierte damit seinen allerersten Turniersieg auf der Hobby-Tennis-Tour. Nach exakt 3:02 Stunden Spielzeit hatte Planteu ein hochklassiges und megaspannendes Endspiel für sich entschieden und mit 200 Siegpunkten auch die Führung im Champions-Race übernommen. Ein Bericht von C.L

 

Zum 20. Geburtstag des Jänner-Grand-Slam-Turniers gibts grandioses Endspiel

Es war die bereits 20. Auflage in der Geschichte des Jänner-Grand-Slam-Turniers und ohne Zweifel die mit Abstand verrückteste Ausgabe des jeweils zu Saisonbeginn auf dem Programm stehenden 200-Punkte-Indoor-Klassikers. Zum Jubiläum gab es ein noch nie dagewesenes Feld an Topsielern, einen Mega-Raster der Superlative, mit einem Wort das ultimative Turnier der Hobby-Tennis-Szene. Dazu glänzte der Major-Saison-Auftakt mit einem unüberbietbaren Turnierverlauf, geprägt von Favoritenstürzen und Sensations-Coups von Außenseitern, mit denen nie und nimmer zu rechnen war. Und als Zuckerguss obendrauf, quasi als Sahnehäubchen auf der Geburtstagstorte zum “20ten” bekam man am Schlusstag des Jänner-Grand-Slam-Turniers noch ein grandioses Finale geboten. Mit zwei Major-Final-Rookies obendrein, die noch nie zuvor in ihrer Tour-Karriere Endspielluft geschnuppert hatten, und dennoch für einen famosen Höhepunkte eines kuriosen Grand-Slam-Weekends sorgten. Keiner von den schwer favorisierten “Fab Four”, ja nicht einmal einer der Stars aus den komplett angetretenen Top-Ten schaffte den Sprung hinein in den ersten finalen Major-Showdown der neuen Saison.

 

Jänner-Grand-Slam-Turnier in der Vergangenheit schon Bühne für siegreiche Ungesetzte

Harbarth, Kiss, Geisler, Mayrhuber und wie sie alle heißen, die Stars der Szene nacheinander und frühzeitig aus den Bewerb gekegelt, hatten mit der Entscheidung des 20. Jänner-Grand-Slam-Turniers nichts zu tun. Doch die eigentlich so große Überraschung, war sie denn wirklich eine solche? Ein Blick in die Archive zeigt: Das Jänner-Grand-Slam-Turnier in seiner 20jährigen Geschichte diente schon öfters als Bühne für Underdogs und Überraschungen. Ungesetzte Spieler die zu Titelehren kamen sind beim Jänner-Grand-Slam fast schon Tradition. Im Jahr 2000 siegte ein 14jähriger Nobody namens Christoph Nozin als erster ungesetzter Spieler beim Jänner-Grand-Slam. Zwei Jahre später in der Saison 2002 komplettierte der ehemalige Ranglisten-Erste Klaus Hofer seine außergewöhniche und bis heute unerreichte Jänner-Grand-Slam-Erfolgsbilanz. Als Ungesetzter feierte der Jänner-Grand-Slam-Rekordsieger seinen fünften und letzten Titel, im Finale übrigens in vier Sätzen gegen Florian Urach. Tja und dann war da ja auch noch die 2009er-Auflage, in der Branislav Grznar ungesetzt den damaligen Titelverteidiger Mario Kiss in drei Sätzen aus der Halle schoss und “Super-Mario” als Jänner-Grand-Slam-Champ entthronte. Man hätte es also wissen müssen, das erste Saison-Major-Turnier scheint geradezu prädestiniert für erfolgreiche Aufstände aufmüpfiger Außenseiter.

 

Epochales Finale mit 5 Sätzen, 182 Minuten und 295 ausgespielten Punkten

Und dann stand der Abend des 25. Jänner 2011 an, und mit ihm ein finales Märchen in fünf Akten, das keine Wünsche offen ließ. Im Gegenteil: Es war ein epochales Finale, das 5 Sätze und 182 Minuten dauerte und in 295 ausgespielten Ballwechseln und Punkten Hobby-Tennis vom Feinsten brachte. Ein 30jähriger Kärntner und ein 19jähriger Hernalser spielten die Hauptrollen in diesem finalen Schluss-Akt und hätten – bei entsprechendem Publikumszuspruch – standing ovations kassiert. Denn was die beiden “Major-Final-Rookies” Lukas Planteu und Victor Stabrawa in den drei Stunden Jänner-Grand-Slam-Finale ablieferten, hätte massigst Szenenapplaus verdient. Hobbytennis auf höchstem Niveau, Spannung bis zur letzten der insgeamt 182 hochinteressanten Minuten und dazu ein Spielverlauf, der außerordentlich gut die kämpferische und mentale Ausnahmeleistung beider Akteure zeigte.

 

Lukas Planteu nützt einzige Break-Chance des Startsatzes zur 1:0 Führung

Den ersten Punkt eines am Ende phantastischen Finales gewann Planteu mit einem unnehmbaren Return, das erste Game holte aber Stabrawa, der mit einem Ass und zwei Service-Winnern einen perfekten Konter zum Start lancierte. Damit geriet Planteu gleich zu Beginn unter Druck, sein Vorhaben und seinen Fahrplan für dieses – sein erstes – Grand-Slam-Finale in die Tat umzusetzen. “Ich werde mich auf meinen Aufschlag konzentrieren”, verriet der Kärntner am Vorabend des großen Finales. Und gestützt auf seinen Paradeschlag sollte der spätere Sieger letztlich auch die beiden ersten Sätze gewinnen. Ein flottes und attraktives Match war mit diesem ersten Heat angelaufen, in dem Stabrawa die ersten sechs Games lang mit einer niedrigen Eigenfehler-Quote auffiel und Planteu mit aggressivem Angriffstennis punktete. Die Entscheidung fiel im siebenten Game, wo Planteu die einzige Break-Möglichkeit des gesamten Startsatzes zum 4:3 nützte, und in der Folge zum 6:4 ausservierte. Nach 31 Minuten hatte der Kärntner seinen zweiten Satzball verwandelt und mit einem lauten “Yes” samt geballter Faust war durchaus Erleichterung über die 1:0 Satzführung bei Planteu erkennbar.

 

Von leeren Wasserflaschen und köstlichen Milky-Ways

Stabrawa hingegen agierte in weiterer Folge in einer Art “Schock-Starre”, anders ist die Anfangsphase des zweiten Satzes nicht beschreibbar. Der 19jährige kassiert zwei weitere Breaks, läßt obendrein seine ersten drei Break-Chancen in diesem Endspiel aus, und liegt damit rasch 0:4 zurück. Ja und während Stabrawa im Rest des insgesamt 39 Minuten dauernden zweiten Durchgangs keine seiner sieben Break-Möglichkeiten verwerten kann, versuchte ein aggressiv und druckvoll spielender Planteu entsprechend nachzusetzen. Was ihm letztlich auch gelang, immerhin war der zweite Satz mit 6:2 an den Mann aus Völkermarkt gegangen und mit einer 2:0 Satzführung “scheinbar” die halbe Miete zum großen Grand-Slam-Triumph eingefahren. Doch obwohl letztlich klar und deutlich ausgegangen, hatte dieser zweite Satz noch zwei ganz interesante Szenen zu bieten. Äußerst aufschlussreich war es, den beim Stand von 4:6, 0:3 bis dahin chancenlosen Victor Stabrawa zu beobachten. Nichts war die ersten 45 Minuten nur annähernd nach Wunsch gelaufen, der ersehnte erste Major-Titel für den 19jährigen in weite Ferne gerückt, doch der Junior ließ sich dadurch überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Seelenruhig nahm er die Geschehnisse der ersten 13 Games zur Kenntnis, zog sich in der Wechselpause ein köstliches und Blutzucker erhöhendes Milky-Way rein, und das alles obwohl er mit Satz und zwei Breaks zurücklag. Mental war mit dem Jungstar also durchaus noch zu rechnen. Und dann war da noch eine Szene in der Wechselpause beim Stand von 4:1, die Erinnerungen an das Jahr 2008 wach werden ließ. Der groß aufspielende Planteu verließ den Centercourt um seine Wasserflasche aufzufüllen, und damit unterlief dem Kärntner ein grober taktischer Schnitzer der letztlich zum Glück für ihn ohne Folgen blieb. Im Vorfeld eines “best of five-Finales” mit möglichen 5 Sätzen mit nur einer Wasserflasche aufzutauchen ist sträflich. Planteu musste flüssigen Nachschub organisieren, verlor Körperspannung und geriet aus der Konzentration und prompt im nächsten Game bei 0:40 in Bedrängnis. Eine Wasserflasche hatte ja schon einmal in einem Jänner-Grand-Slam-Finale für Schlagzeilen gesorgt. 2008 war es, als Andreas Harbarth mit einer 2:0 Satzführung und Break vor, im dritten Durchgang aus dem Rhythmus kam. Kiss machte sich mit einer leeren Wasserflasche auf den Weg, ließ Harbarth mehr als fünf Minuten warten und für den Rest des Matches ziemlich chancenlos aussehen.

 

Planteu im dritten Satz zwei Punkte vom 5:2 entfernt – doch Stabrawa siegt mit 6:4

Eine Stunde und acht Minuten waren gespielt, Planteu führte also mit 2:0 Sätzen und war auf dem besten – vorallem aber schnellsten – Weg, auch sein sechstes Match in diesem hochkarätig besetzten ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres zu gewinnen. Erst recht, als dem Kärntner gleich im ersten Game wieder das frühe und aus Sicht Stabrawas unbedingt zu vermeidende Break gelang. Allerdings hatte der 19jährige gleich im nächsten Game erstmals in diesem Finale ein Erfolgserlebnis beim Aufschlag seines Gegners. Trotz 40:0 Führung Planteus gelang Stabrawa mit fünf Punkten in Folge das erste Break in diesem Spiel. Die Intensität an powervollen Ballwechseln war weiter ungebrochen hoch, beide Spieler glänzten mit sensationellen und genialen Punkten, wobei weiter Planteu der druckvollere der beiden Finalisten war. Der Kärntner Korger-Bezwinger legte weiter nach, führte mit einem zusätzlichen Break 4:2 und war bei Stabrawas Aufschlagspiel und 0:30 nur zwei Punkte vom 5:2 entfernt. Und in dieser Phase waren erstmals auch Reaktionen und Emotionen im Spiel des Victor S. zu sehen. Zunächst muss der 19jährige nach einem tiefen und genial gesetzten Volley seines Gegners lachen, weil dem an diesem Abend scheinbar einfach alles zu gelingen schien. Dann schreit sich der Neuzugang des TC Sportlights zum ersten Mal den Frust von der Seele und zwei Ballwechsel später fliegt erstmals auch sein Racket durch die Halle. Doch mit diesen ersten gefühlsmäßigen Regungen nach Außen, scheint Stabrawa irgendwie zu erwachen. Zu Null holt er sich mit seinem zweiten Break das 4:4, wehrt zwei Breakchancen Planteus zum 4:5 ab und verkürzt mit Break Nummer 3 zum 4:6 auf 1:2 in Sätzen.

 

Stabrawa gewinnt auch Satz Nr. 4 und sorgt so für das vierte Fünfsatz-Finale der Tour-Geschichte

Die ruhige, besonnene und abgeklärte Art Stabrawas hatte sich also bezahlt gemacht, und sie sollte dem ehemaligen WAT-Ottakring-Star auch im längst angebrochenen vierten Satz noch weiter helfen. Denn in diesem Durchgang Nummer 4, der von den starken Aufschlägern dominiert und geprägt wurde, war Nervenstärke, Ruhe und Coolness gefragt. Bis 4:3 ging alles mit dem Service und ohne auch nur einer Break-Chance für die “Herren am Return” über die Bühne. Stabrawa nützte am Ende den Vorteil, in diesem vierten Heat vorne weg servieren zu können, während bei Planteu von Aufschlag-Game zu Aufschlag-Game der Druck des hinten nach servierens im größer wurde. Bei 3:4 dann die logische Kosequenz und zu Null das Break für Stabrawa, der Minuten später mit 6:4 zum 2:2 in Sätzen ausgleichen kann.

Mario Kiss bleibt einziger Spieler der Tour-Geschichte, der 0:2 Satzrückstand noch in einen Sieg verwandeln konnte –

Im 77. Grand-Slam-Finale der Hobby-Tennis-Tour-Geschichte musste also in einem allesentscheidenden fünften Satz die Frage geklärt werden, welcher der beiden Major-Final-Rookies zum ganz großen Triumph kommen würde. Wieder legte Stabrawa mit dem Aufschlag zum 1:0 vor, doch mit seinem 20. Vorhand-Winner und einem lauten “Come on” zum 1:1 hatte sich Planteu aus der sich anbahnenden Lethargie befreit und so scheinbar auch den Frust über die verlorenen Sätze 3 und 4 verdaut. Dennoch war der Weg für Lukas noch ein weiter und längst sein jüngerer Kontrahent im Vorteil. Weil in einem fünften Satz bekanntlich weniger die spielerischen Fähigkeiten entscheidend sind als vielmehr die mentalen und körperlichen Fertigkeiten eines Akteurs. Und der Umstand nach 0:2 Sätzen zurück zu kommen sollte mehr mentale Reserven freimachen, als nach einer vergebenen 2:0 Führung um den sicher geglaubten Titel zittern zu müssen. Andererseits ist es in der Best-of-Five-Geschichte der Hobby-Tennis-Tour nur einem einzigen Spieler gelungen, nach 0:2 Satzrückstand noch einen Grand-Slam-Titel davonzutragen. Mario Kiss gelang dieses Kunststück beim Jänner-Grand-Slam 2008, als er Harbarth 4:6, 5:7, 6:2, 6:3, und 6:0 in die Knie zwang. Und dabei sollte es auch bleiben, weil Stabrawa in diesem erst vierten Fünfsatz-Finale der Tour-Ära womöglich ein wenig zu siegessicher wurde. Der Jungstar hatte zwar zu Beginn des fünften Satzes den Stoppball als probates Mittel zum Erfolg entdeckt, allerdings auch ein Break zum 1:2 kassiert. Und diesem lief der Junior bis zum Ende vergeblich hinterher. Auch ein gerissenes Schuhband, irgendwie provisorisch gebunden, konnte Planteu jetzt nicht mehr stoppen. Der 30jährige wollte gar nicht erst den Nervenkitzel des “Ausservierens” auf sich nehmen, und breakte Stabrawa zum entscheidenden 6:3.

 

Der neue Terra-Rossa-Star: “Vom Looser des letzten Jahres zum Grand-Slam-Sieger – das ist ein geiles Gefühl”

Der erste Fünfsatz-Fight seit Juni 2008 als Michael Kunz im “Wimbledon-Finale der HTT” Andreas Harbarth besiegte war nach 3:02 Stunden zu Ende und Lukas Planteu mit 6:4, 6:2, 4:6, 4:6, und 6:3 der insgesamt 28. Sieger eines Grand-Slam-Turniers auf der Hobby-Tennis-Tour. Stefan Rieger, Christoph Kramer, Markus Seitner, Markus Kurzemann, Franz Korger und Viktor Stabrawa besiegt, 200 Punkte für das Champions-Race kassiert, der Kärntner Sensationssieger hatte mit einem perfekten Tennis-Wochenende sein persönliches Tennis-Märchen geschrieben und nach dem grandiosen Final-Abend mit gewonnener Pracht-Trophäe und riesiger Champagner-Bottle leicht lachen. “Das ist ein geiles Gefühl. Ich habe die ersten zwei Sätze unglaublich stark gespielt. Die 5 Matches auf dem Weg ins Finale haben mich unheimlich sicher gemacht. Leider ist es wie schon im Halbfinale gegen Korger noch einmal eng geworden. Ich habe dann im vierten Satz versucht, so wenig Kraft wie möglich zu verbrauchen. Die ersten beiden Sätze waren aber wiegesagt ein Wahnsinn. Der Victor hatte das Spiel das mir getaugt hat, und er selber keinen Rhythmus. Bei meiner 4:2 Führung im dritten Satz dachte ich, dass es für Victor jetzt aus ist. Dann habe ich irgendwie die Körperspannung verloren und die Konzentration war auf einmal auch weg. Als er dann den dritten Satz gewonnen hatte, war ich kräftemäßig ziemlich fertig. Bist du narrisch, er hat dann sehr druckvoll gespielt, und ich habe nur mehr irgendwie versucht Kräfte zu sammeln, um im fünften Satz halbwegs fit zu sein. Das war mein größtes Ziel”, so der Völkermarkter. Es ist der Wahnsinn, ich bin von Null und vom totalen Looser des letzten Jahres zum Grand-Slam-Sieger aufgestiegen. Allerdings muss ich in der Zukunft jetzt diese Leistung wiederholen. Die totale Genugtuung hätte ich erst, wenn ich beweisen kann, dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege war”, strahlte Planteu nach seinem zehnten Grand-Slam-Einzelsieg im elfen Major-Single seiner Karriere. In der kommenden Saison verstärkt der Mann mit dem eher untypischen Kärntner Familienamen übrigens den TC Terra Rossa. “Weil ich mich dort sehr wohl fühle und die Kommunikation dort stimmt”, so der frischgebackene Grand-Slam-Champion. “Und woher mein Name kommt? Keine Ahnung, ich denke weil wohl irgendwelche Franzosen im Grenzgebiet Slowenien-Kärnten hängen gebieben sind”. Nun es waren wohl Kaufleute aus Wallonien lieber Lukas, die sich im Mittelalter ansiedelten, das verrät ein Blick ins Stadt-Archiv auf die Geschichte Völkermarkts.

Victor Stabrawa: “Ich habe zu passiv gespielt und ich war nicht locker genug”

Beinahe hätte sich am Dienstag Abend in diesem epochalen Endspiel auch der Kreis in der Stabrawa-Karriere geschlossen. Ein Major-Titel bei jenem Turnier, wo vor drei Jahren alles begann, das wäre es auch Sicht des Jungstars und seiner Fans gewesen. Im Jänner 2008 debütierte ein 16jähriges schüchternes Bürscherl im Circuit, stürmte unbekannter Weise beim Premieren-Auftritt bis ins Viertelfinale, ehe eine fiebrige Erkältung den sensationellen Erfolgslauf des jungen Nobodys stoppte. Drei Jahre später wird Stabrawa als möglicher Kronprinz für den Ranglisten-Thron der Hobby-Tennis-Tour gehandelt und als solcher wurde der designierte Harbarth-Nachfolger an diesem ersten Major-Weekend des Jahres dieser ihm zugedachten Rolle erstmals vollauf gerecht. Auch wenn es mit dem “Happy End” samt Grand-Slam-Titel knapp nicht reichte. “Ich habe zu passiv gespielt und ich war in diesem Finale einfach nicht locker genug. Der Planteu hat die ersten beiden Sätze aus meiner Sicht unglaublich gespielt, und mir fehlte der Rhythmus den ich von meinem Training auf Sand auch gewohnt bin. Die Enttäuschung ist natürlich da, hält sich aber auch in Grenzen. Weil ich im dritten Satz bei 2:4 schon dachte das es vorbei ist. Jetzt habe ich sogar den fünften Satz erreicht, von daher ist die Enttäuschung relativ. Ab den Sätzen 3 und 4 hat auch meine Schulter geschmerzt. Dennoch bin ich mit dem Erreichten bei diesem Turnier sehr zufrieden”, analysierte der 19jährige.

Italien-Juli-Turniere_05_30001.jpg

Claus Lippert, 2. Februar 2011