Peter Hillebrand krönt erfolgreiches Wochenende mit Premieren-Titel beim März-HTT-250

Der Niederösterreicher Peter Hillebrand hat seinen beeindruckenden Siegeszug beim März-HTT-250-Turnier auch im Finale fortgesetzt, und mit einem souverän herausgespielten 6:2, 6:2 Erfolg über Februar-HTT-250-Champion Martin Steinbauer das bislang beste Turnier seiner Karriere mit dem Titelgewinn gekrönt. Der 41jährige Putzmannsdorfer, der im Viertelfinale mit einem Sieg über die ehemalige Nummer 1 Franz Mayrhuber für Aufsehen sorgte, ließ im Endspiel des 100sten beim UTC La Ville ausgetragenen Single-Events gegen einen müde wirkenden Martin Steinbauer nichts anbrennen, und jubelte nach nur 62 gespielten Minuten über den ersten Turniersieg seiner HTT-Laufbahn. Während sich Hillebrand als 215. Turniersieger der Geschichte seit 1990 über den erstmaligen Einzug in die Top 100 der HTT-Computer-Rangliste freuen durfte, ging für Martin Steinbauer an einem trostlosen Faschings-Dienstag eine tolle Serie zu Ende. 9 Matches war der 31jährige auf HTT-250-Ebene ungeschlagen, ehe er sich mit 40 unerzwungenen Fehlern bei seiner dritten Final-Teilnahme erstmals in eine Niederlage manövrierte. Ein Bericht von C.L

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“Siegen oder Fliegen” – Martin Steinbauer verliert erstmals ein Tour-Finale und das nach einer durchwachten Nacht vor dem März-HTT-250-Endspiel

“Siegen oder Fliegen”, das war bislang das Motto von Martin Steinbauer auf der Hobby-Tennis-Tour. 10 Turniere bestritt der 31jährige vom Westkap Kapellerfeld vor seinem März-HTT-250-Auftritt, und nimmt man einmal das heurige Jänner-Grand-Slam-Turnier mit seinen 6 zu spielenden Runden aus, dann gab es für “Steini” nur zwei Optionen. Entweder er verabschiedete sich gleich in Runde 1 zum Auftakt (7 Mal geschehen), oder er trug den Pokal davon (2 Mal passiert). Von daher war Steinbauer am Dienstag Abend rein statistisch betrachtet der ganz große Ttielfavorit, zumal er sich ja mit der imposanten Siegesserie von 9 gewonnenen HTT-250-Matches en suite ins finale Treffen mit Mayrhuber-Bezwinger Peter Hillebrand aufmachte. Allerdings dürfte der 31jährige schon vor dem ersten Ballwechsel gewusst haben, dass ihm heute Abend die blendende Statistik nicht wirklich helfen wird können. Steinbauer hatte eine wahre und durchwachte Horror-Nacht hinter sich. Der Marathon-Erfolg im Semifinale über Stephan Böhm hatte seinen Tribut gefordert, und so kämpfte der 2fache Titelträger vom Westkap Kapellerfeld mit Krämpfen in den Beinen und nach übermässigem Magnesiumkonsum auch mit Krämpfen in der Bauchgegend.

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Nach nur 29 Minuten geht der erste Satz mit 6:2 an Peter Hillebrand

Dementsprechend “geschlaucht” wirkte Steinbauer im Endspiel des 8. März-HTT-250-Turniers, und das gegen einen Peter Hillebrand, der vom ersten Ballwechsel an klar machte, dass er nach seiner Finalniederlage beim Jänner-HTT-250-Turnier diesmal nicht mit dem Teller für den zweiten Platz Richtung Ternitz heimreisen wollte. Der 41jährige war nach einer anfänglichen Break-Orgie mit drei Aufschlagverlusten der erste der beiden Finalisten, der sein Service zum 3:1 durchbringen konnte. Steinbauer – noch halbwegs bei Kräften – hielt dagegen, wehrte im Folge-Game zwei Break-Chancen Hillebrands ab, ehe er mit einem Vorhand-Winner auf 2:3 verkürzte. 11 Minuten später sah die Sache aber doch recht deutlich für den Mayrhuber-Bezwinger aus, der mit drei Games in Serie den ersten Satz nach Hause spielte, und auch statistich unterlegt die dominierende Rolle im nur 29 Minuten dauernden Durchgang 1 inne hatte. 6:2 Games, 30:21 Punkte, 3:1 Breaks, und nur 6 unerzwungene Fehler bei gleichzeitig 23 unforced errors seines Gegners, Hillebrand hatte längst die Weichen Richtung Premieren-Titel gelegt.

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Mit zwei frühen Breaks zu Beginn des zweiten Satze sorgt Hillebrand für eine rasche Vorentscheidung

Die Vorentscheidung war dann bereits nach 15 weiteren Minuten gefallen, als sich Hillebrand zu Beginn von Durchgang 2 mit einem Doppel-Break 3:0 absetzte, und der immer müder und langsamer werdende Steinbauer von Fehler zu Fehler eilte. Eines der beiden frühen Breaks konnte “Steini” zwar im vierten Game zum 1:3 wieder wett machen, doch ein prompt kassiertes drittes Break zum 1:4 machte die kurzfristig angedachte und erhoffte Aufholjagd des 31jährigen wieder zunichte. 8 Punkte in Serie waren es schließlich, mit denen ein solide spielender Hillebrand auf 5:1 davon zog, ehe Steinbauer mit seinem ersten durchgebrachten Aufschlagspiel im zweiten Satz Ergebniskosmetik betreiben, und auf 2:5 verkürzen konnte. Am Sieg des Peter Hillebrand war aber nicht mehr zu rütteln. Der 41jährige vom TC Harland nützte kurz darauf gleich seinen ersten Matchball mit einem Rückhand-Slice-Winner, und durfte sich um exakt 21:20 Uhr über den ersten Turniersieg seiner HTT-Karriere freuen. Den Viertelfinal-Coup mit dem Sieg über Franz Mayrhuber hatte Hillebrand also im 10. Saison-Match mit einem glasklaren 6:1, 6:2 Finalerfolg über Martin Steinbauer gekrönt, und damit ein glänzend verlaufendes Wochenende siegreich abgeschlossen.

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Peter Hillebrand und was er zum ersten Titelgewinn seiner Karriere zu sagen hatte

“Meine Freude ist sehr groß. Ich wollte diesen Turniersieg unbedingt, und ich bin glücklich darüber das es funktioniert hat. Das Turnier war super, mir ist es durchgehend gut gegangen. Ich habe gestern gegen Tolunay eine starke Leistung gezeigt, und am Sonntag die ehemalige Nummer 1 geschlagen. Heute im Finale hat es mir der Gegner mit vielen Eigenfehlern etwas leichter gemacht”, erklärte der frischgebackene März-HTT-250-Champion in einer ersten Stellungnahme. “Mit den 250-Turnieren wird es ITN-mässig jetzt wohl ein bißchen knapp, also werde ich nun natürlich versuchen, die 500er-Serie zu knacken. Wobei ein Turniersieg da eher schwieriger wird, aber vielleicht ist einmal ein Halbfinale oder sogar Finale drinnen”, ließ Hillebrand ein wenig in seine Zukunftspläne blicken.

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Tief enttäuschter Martin Steinbauer über die Gründe seiner Final-Niederlage

Tief enttäuscht stellte sich dann auch der unterlegene Martin Steinbauer den Fragen bei der Pressekonferenz. “‘Ich habe mich heute von Anfang an nicht gut gefühlt. Ich weiß nicht was heute los war. Der Hillebrand hat halt das Nötigste gespielt, und es waren viele enge Bälle, die ich anders gesehen hätte. Aber davon hätte ich mich nicht rausbringen lassen dürfen. Gratuliere ihm trotzdem, und beim nächsten Mal werde ich es besser machen”, betonte Steinbauer, der sich nicht auf seine körperlichen Probleme ausreden wollte. “Natürlich habe ich es ein wenig gespürt, aber ich habe schon beim Einschlagen gemerkt, dass ich irgendwie schlecht zum Ball stehe. Ich hatte auch beim Aufschlag kein Gefühl und deshalb auch ganz schlecht serviert. Ja, er hat die Partie dann ganz ruhig runter gespielt, während ich mich nicht mehr getraut habe, zu den Linien zu spielen”, so Steinbauer, der dann auch noch zum Turnier insgesamt kurz Stellung bezog. “Im Großen und Ganzen war es ok, aber natürlich überwiegt jetzt gerade die Enttäuschung. Morgen schaut die Welt aber wieder anders aus”, bilanzierte Steinbauer, der als kleines Trostpflaster den erstmaligen Einzug unter die Top 50 mitnehmen kann.

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