Auftakt zu großartig besetztem Turnier-Triple-Pack im UTC La Ville

Nur eine Woche nach dem rekordbringenden Auftakt zur Grand-Slam-Saison 2014, steht uns am letzten Jänner-Wochenende schon der nächste großartig besuchte HTT-Turnier-Triple-Pack ins Haus. 105 Spieler aus 10 verschiedenen Nationen haben für die 13. Auflage des Jänner-HTT-250-Turniers, die Premieren-Ausgabe des Jänner-Future-Turniers und dem erst zum siebenten Mal ausgetragenen Doppelbewerb des Jänner-Grand-Slam-Turniers imposante 119 Nennungen abgegeben. Damit prolongieren die Stars der Hobby-Tennis-Tour die famose Serie unglaublicher Nennergebnisse, die mittlerweile auch über die Grenzen der HTT-Community hinaus mit unterschiedlichen Reaktionen registriert werden. Mit Beginn der neuen Saison gibt es übrigens auch ein paar Änderungen in Sachen “Teilnahmeberechtigung” in den einzelnen Turnierkategorien. So stehen in der allseits beliebten HTT-250er-Serie absofort die Türen für Spieler ab einem ITN von 4,5 offen, während die Future-Tour mit ITN 7,5 herab reglementiert wurde. Die beiden Single-Events des Wochenendes stehen diesmal aber ganz klar im Schatten einer Jänner-Grand-Slam-Doppel-Ausgabe, die mit 27 teils hochkarätigen Paarungen für einen eigentlich nicht mehr erwarteten “Doppel-Boom” sorgt. Ein Bericht von C.L

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Top Serve-Duo Berzengi-Meinhart mit Super-Comeback und der souveränen Quali für den Hauptbewerb des Jänner-Grand-Slam-Doppel-Turniers

Das Gejammere über halbleere Doppel-Raster und mäßig besetzte Veranstaltungen der HTT-Doppel-Series hat mit einem Schlag ein Ende gefunden. 27 Doppelpaare beim Jänner-Grand-Slam-Turnier 2014 sorgen für eine phantastische Besetzung, die Erinnerungen an die Glanzzeiten im Doppel vor einigen Jahren wach werden läßt. Während in dem von den frischgebackenen Doppel-Masterssiegern Christian Kreidl und Benedikt Schratt angeführten Hauptbewerb am Freitag Abend noch die sprichwörtliche Ruhe vor dem großen Sturm herrschte, standen am gestrigen Eröffnungstag nicht weniger als 7 Partien in der Qualifikation auf dem Programm. Im Blickpunkt dabei stand der große Comeback-Auftritt des TC Top Serve-Duos Nihad Berzengi und Patrick Meinhart. Ranking besitzen die beiden Olympia-Silbernen von 2010 längst keines mehr, gemeinsame Spielpraxis fehlt ebenso, und dennoch haben Berzengi-Meinhart am Freitag Abend mit einem souveränen Doppelpack-Auftritt ohne Satzverlust überrascht, und die Qualifikation für den Hauptbewerb eindrucksvoll unter Dach und Fach gebracht. Die beiden Top-Server eliminierten zunächst die im vergangenen Jahr lange Zeit ungeschlagen agierende Challenger-Paarung Sladek-Ronovsky mit 6:4, 6:3, und fügten den Jänner-Grand-Slam-Vorjahressemifinalisten eine bittere Quali-Pleite zu. Eineinhalb Stunden später buchten Berzengi-Meinhart mit einem 6:4, 6:4 Erfolg über das neuformierte Duo Marko Bogdanov und Julian Sigmund das erhoffte Ticket für den Hauptbewerb. Mehr Mühe als erwartet hatte am Freitag Abend das rumänische Duo Ancutici-Schmid, das nach relativ klar gewonnenem ersten Satz erst im Tie-Break von Durchgang 2 die mit den beiden Challenger-Spielern Patric Weidinger und Martin Böö besetzte Auftakthürde gemeistert hatte. Problemlos für die zweite Runde des Quali-Turniers haben sich auch das zweite am Start befindliche Top-Serve-Duo mit Alexander Kastler und Reinhard Paizoni und die WAC-Paarung Toader-Vesely qualifiziert. Ebenfalls noch im Rennen um einen der vier begehrten Aufstiegsplätze im hochkarätig besetzten Hauptbewerb sind die Vorjahres-Semifinalisten Mario Ferrari und Peter Steinberger. Die Ranglisten-Fünften deklassierten zum Auftakt die serbisch-österreichische Paarung Stojkov-Zeisel glatt mit 6:1 und 6:3.

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Deutschlands Nr. 2 Jan-Philipp Toader führt 13. Auflage des Jänner-HTT-250-Turniers an

Ist das erste Saisonturnier der HTT-250er-Serie aufgrund der neuen Teilnahmebestimmungen (ab ITN 4,5) nun stärker oder schwächer besetzt als viele Vorjahres-Veranstaltungen dieser so beliebten ersten Turnierkategorie hinter den großen Top-Veranstaltungen? Nun, ein Blick auf den prächtig besetzten Raster läßt in dieser Hinsicht noch kein Urteil zu. Die großen bekannten Namen die teilweise im letzten Jahr noch die 250er-Titel an Land zogen, sucht man vergeblich im 36 Mann starken Jänner-HTT-250-Tableau. Und doch zieren einige ganz interessante Namen den prall gefüllten 32er-Raster, wie beispielsweise der topgesetzte Deutsche Jan-Philipp Toader, wie der 11fache Turniersieger und HTT-US-Open-Champion von 2012 Christoph Kramer, wie der von vielen Insidern als Favorit gehandelte Jungstar Patrick Joksch vom TK Big Point Muckendorf, oder auch Terra-Rossa-Star Andreas Tolunay, der gleich zum Auftakt mit einem ganz souveränen 6:1, 6:3 Erfolg über Challenger-Tour-Final-Champion Gerald Marhold seine Ansprüche auf Karriere-Titel Nr. 5 anmeldete. Beim Jänner-Grand-Slam-Turnier vor einer Woche bestritt der 21jährige in Runde 1 gegen Mike Jarosch sein 200. Karriere-Match, und ein zweites Jubiläum könnte der hier an Nummer 2 gesetzte Wiener dann feiern, wenn er beim Jänner-HTT-250-Turnier den Weg ins Finale finden würde. Ein krönender Erfolg im Endspiel würde Tolunay den 100. Einzelsieg seiner HTT-Laufbahn bescheren.

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Christoph Fragner gewinnt Bundesländer-Derby gegen Wolfgang Tschanett und der tiefe Fall von Olympiasieger Philipp Mayer

Ebenfalls bereits im Achtelfinale steht Alexander Walter. Der 42jährige vom Ober St. Veiter TC schickte den völlig außer Form geratenen Olympiasieger von 2010 Philipp Mayer mit 6:2, 6:3 nach Hause, und feierte nach knapp 65 Minuten Spielzeit nicht nur den ersten Sieg im Jahr 2014, sondern gleichzeitig auch den 20. Einzelsieg seiner HTT-Karriere. Philipp Mayer hingegen befindet sich weiterhin auf einem scheinbar unaufhaltsamen Sturz ins Bodenlose. Der einst auf Sandplatz so gefürchtete Linkshänder aus Oberösterreich, der in seiner Karriere unter anderem so namhafte Tour-Stars wie den ehemaligen Ranglisten-Ersten und 30fachen Turniersieger Andreas Harbarth oder auch den einstigen Sandplatzkönig  Markus Seitner auf seine persönliche Abschussliste brachte, und seine kometenhaft beginnende Karriere früh mit Olympiagold 2010 krönte, tümpelt mittlerweile höchst erfolglos durch die Tour und rangiert auf einem wahrhaft unbefriedigenden 86. Ranglistenplatz. Seine anhaltende Erfolglosigkeit berechtigt den 31jährigen Schärdinger zudem bereits zum Challenger spielen, was vor gut drei Jahren noch total undenkbar gewesen wäre. Glatt in “Zwei” düste am Freitag Abend auch Christoph Fragner ins Achtelfinale des 13. Jänner-HTT-250-Turniers. Der Oberösterreicher gewann das Bundesländer-Derby gegen Vorarlbergs Nr. 2 Wolfgang Tschanett mit 6:2, 6:3, und könnte nun in der Runde der letzten 16 auf den favorisierten Jungstar Patrick Joksch treffen. Ein siegreiches Tour-Debüt legte am Eröffnungstag auch Dominik Kaufmann hin. Der 28jährige fightete nach verlorenem ersten Satz im Duell gegen Maximilian Fötsch imposant zurück, und fixierte schließlich mit 4:6, 6:1, 6:1 seinen Platz im Jänner-HTT-250-Achtelfinale. Dort steht übrigens auch Markus Eichleter. Der Kärntner blieb im Auftakt-Match seines 65. Karriere-Turnierstarts  gegen einen mit Blasen an der Schlaghand kämpfenden Thomas Hiebl in zwei Stunden mit 4:6, 6:3, 6:0 erfolgreich, und hat nun gute Chancen auf sein erstes Saison-Viertelfinale.

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Erstrunden-Radau von Klapil & Kovarik wird zum Ärgernis für Christoph Eigenseder

Einen kurzen Blick wollen wir zum Abschluss auch noch zur Premieren-Auflage des Jänner-Future-Turniers machen. Dort gibt es aufgrund der neu reglementierten Zulassungskriterien einen Favoritenkreis, der noch nie so groß und umfangreich war wie an diesem Weekend. Holt sich einer der vielen arrivierten Future-Tour-Stars den Titel, oder kann einer der vielen Newcomer nach dem Pokal greifen? Viele Fragen, deren Antworten nach dem ersten Turniertag noch offen bleiben. Von den routinierten Assen kämpften sich der topgesetzte Serbe Miroslav Jelic mit einem mühsam errungenen 7:6, 1:6, 6:0 über einen abermals unglücklich agierenden Dieter Wurmböck, und Jens Gudenus mit einem glasklaren 6:2, 6:0 über den rekonvaleszenten Christoph Eigenseder eine Runde weiter, wobei Letztgenannter fuchsteufelswild die Halle verließ. Es war weniger das mit nur zwei gewonnenen Games doch recht deftig ausgefallene Debakel das Eigenseder echauffierte, als vielmehr das im Radau über die Bühne gehende Auftakt-Duell am Nachbarsplatz zwischen Werner Kovarik und David Klapil. Auch nach 206 gespielten Karriere-Turnieren fehlt Kovarik die Gelassenheit wenn es auf dem Platz nicht nach Wunsch läuft. Und weil Klapil auch als Heißsporn bekannt ist, gab es ein recht lautes Duell am 3er-Court, das am Ende Klapil mit 2:6, 6:4, 7:5 als Sieger sah.

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Starke Debüts auf Future-Tour-Ebene von Claus Brüstl und Patrick Weisz

“Endlich wieder einmal gewonnen”, freute sich am Freitag Abend auch der an Nummer 2 gereihte Lukas Lachnit. Der 24jährige vom TC Felixdorf rang zum Auftakt seinen niederösterreichischen Landsmann Kurt Eckardt mit 6:4, 7:6 nieder, und bekommt es nun im Achtelfinale mit Tour-Debütant Claus Brüstl zu tun. Der erst 17jährige “Newcomer”  vom Schwechater TC bewahrte bei seiner Premieren-Vorstellung gegen Manfred Ader die Nerven, und siegte nicht unverdient mit 6:4 und 6:1. Ähnlich souverän gestaltete auch Brüstls Freund Patrick Weisz seinen ersten Tour-Auftritt. Der 18jährige ließ Clemens Lederbauer beim 6:2, 6:2 nie ins Spiel kommen, und zog ohne Probleme ins Achtelfinale ein. Dorthin wäre auch Petra Herold am Freitag Abend gerne eingezogen, doch eine ansprechende Leistung samt früher 4:0 Führung im ersten Satz blieb am Ende gegen Serbiens Zoran Marinkovic unbelohnt. Die 39jährige vom TK Big Point Muckendorf handelte sich im zweiten Durchgang sogar eine ganz und gar nicht verdiente Null ein, und haderte nach dem Spiel mit ihrer Vorstellung. “Irgendwie bringe ich das auf der Hobby-Tennis-Tour nicht so hin”, lächelte die Niederösterreicherin bei ihrer Match-Analyse.

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