Lucas Rydl will Terra-Rossa-Tradition bei Final-Turnieren der HTT fortsetzen

Nach 13 absolvierten Saisonturnieren und insgesamt 308 ausgetragenen Partien steht heute Abend im UTC La Ville das große Finale der heurigen Future-Tour-Saison auf dem Programm. Mit dem Endspiel zwischen Martin Haslinger und Lucas Rydl geht auch die Premieren-Veranstaltung des HTT-Future-Tour-Finals 2013 über die Bühne, das so nebenbei seriöse und gute Chancen hat, auch 2014 wieder im Tour-Kalender aufzuscheinen. Im wichtigsten Future-Tour-Match des Jahres und im wohl bislang bedeutendsten Spiel der Karrieren der beiden Final-Protagonisten, steht heute Abend (ab 20 Uhr LIVE auf www.hobbytennistour.at) jede Menge auf dem Spiel. Auf den Sieger des 309. und letzten Future-Tour-Singles der Saison 2013 wartet neben jeder Menge Prestige und einem riesigen in Silber gehaltenen Pott auch ein Siegerscheck im Wert von Euro 2.024,–, der zu einem Gratis-Tennisjahr 2014 auf der Hobby-Tennis-Tour berechtigt. Die beiden auserwählten Future-Tour-Stars für diesen finalen Showdown der Superlative heißen wie schon eingangs erwähnt Martin Haslinger und Lucas Rydl, die am gestrigen Halbfinal-Abend das Ladies-Duo Katharina Kothmayer und Tajana Lienbacher ausschalten konnten. Ein Bericht von C.L

img_0665

Lucas Rydl gewinnt vereinsinternes Geschlechter-Duell gegen Katharina Kothmayer

Lucas Rydl gegen Martin Haslinger, das Endspiel beim 1. Future-Tour-Final 2013 war so in dieser Zusammensetzung nicht unbedingt erwartbar. Vorallem die Finalteilnahme von Lucas Rydl kam für viele Tour-Insider doch mehr als überraschend. Auch für den 26jährigen selbst, der am Montag Abend den vereinsinternen “battle of sexes” gegen Katharina Kothmayer mit 4:6, 6:1, 6:1 für sich entschied, und seine Clubkollegin vom TC Terra Rossa in ein tiefes Tal der Enttäuschung beförderte. Dabei war die 18jährige Juli-Future-Championesse weitaus besser in dieses mit großer Spannung erwartete Semifinal-Gipfeltreffen der Terra-Rossa-Stars gestartet. Kothmayer drückte von Beginn weg aufs Tempo, bestimmte die Ballwechsel und holte sich früh das erste Break zum 2:0, während Rydl über weite Strecken des Eröffnungssatzes über die Rolle eines “Passagiers” nicht hinauskam, und auch dem Break bis zum Ende vergeblich nachlief. Doch statt gefestigt und selbstbewusst in den zweiten Satz zu gehen, baute Kothmayer in der Folge von Game zu Game ab. Rydl zog rasch mit 4:0 davon, während sein Gegenüber mit dem Game-Gewinn zum 1:4 lediglich das Ausfassen der drohenden Höchststrafe verhinderte. Das gleiche Bild dann auch im entscheidenden dritten Satz, wo Kothmayer zwar in der Anfangsphase bis 1:2 hoch halbwegs präsent war, letztlich aber wieder ein bitteres 1:6 ausfasste.

img_5293

“Die Kathi wird mich jetzt vermutlich das ganze nächste Jahr hassen”

Die 18jährige wirkte danach tief geschockt und schwer enttäuscht, verließ ohne die Pressekonferenz zu besuchen die Anlage, und dürfte wohl noch einen deprimierenden Abend verlebt haben. Ganz anders Lucas Rydl, der sich entgegen vieler Insidertipps zum Sieg über die höher eingeschätzte Clubkollegin ins Endspiel des Future-Tour-Finals gekämpft hatte. Dementsprechend locker, gelöst und glücklich saß der 26jährige im Foyer des UTC La Ville, und stellte sich beim abschließenden Pressegespräch geduldig den Fragen des Veranstalters. “Ich bin wieder ganz schlecht in die Partie hineingekommen, während die Kathi am Anfang extrem gut und druckvoll gespielt hat. Sie hat enormen Druck ausgeübt, und ich bin nur hinterhergelaufen. Da hat sie mächtig Gas gegeben, und ich war ziemlich chancenlos. Mit Beginn des zweiten Satzes bin ich aber besser ins Spiel gekommen, und dann habe ich die Ballwechsel dominiert. Im dritten Satz war es dann letztlich gar nicht einfach die Konzentration aufrecht zu halten, weil die Kathi recht schnell aufgegeben hat. Es war auch äußerst schwer, im Semifinale eines so wichtigen Turniers gegen eine Clubkollegin antreten zu müssen. Für die Kathi tut mir das extrem leid. Vermutlich wird sie mich jetzt das ganze nächste Jah hassen”, philosophierte Rydl. Der 26jährige hat nun im Endspiel die einmalige Chance, die Tradition seines Heimvereins des TC Terra Rossa fortzusetzen, bei großen und prestigeträchtigen Finalturnieren den Champion zu stellen. In den letzten beiden Jahren räumten die siegeshungrigen Rothemden des TC Terra Rossa drei von vier Titeln bei den Saisonfinal-Events ab. 2011 siegten Lukas Planteu beim Masters und Rares Maftei beim Challenger-Tour-Final, und im letzten Jahr setzte Thomas Peyerl beim Challenger-Tour-Final die imposante Terra-Rossa-Serie fort. “Diesmal wird es aber sehr schwierig, weil der Martin Haslinger extrem gut drauf ist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein besseres Resultat als bei unserem ersten Duell schaffen werde. Der Martin hat hier an diesem Wochenende bislang immerhin alle Gegner glatt und klar geschlagen”, so Rydl vor der Neuauflage des November-Future-Tour-Erstrunden-Spieles, das Haslinger vor zwei Wochen mit 6:3, 6:2 gewann.

img_0325

 “Schlägts heute Abend 13?” Martin Haslinger will sich mit seinem 13. Future-Tour-Einzelsieg in Serie seinen Traum vom “Final-Triumph” erfüllen

12 Spiele hat er zuletzt auf Future-Tour-Ebene ohne Niederlage für sich entschieden, mit dem 13. Sieg in Serie könnte sich Jungstar Martin Haslinger heute Abend im UTC La Ville einen ganz großen Traum erfüllen, und sich so nebenbei auch noch in die Geschichtsbücher der Hobby-Tennis-Tour eintragen. Als erster Champ eines Future-Tour-Finals, und als zweitjüngster Spieler der Open Ära seit 1990, der ein finales Abschluss-Event für sich entschieden könnte. Jünger als Haslinger als möglicher Future-Final-Gewinner war lediglich Ausnahmetalent Patrick Schwing, der sich im Jahr 2004 exakt 6 Tage vor seinem 15. Geburtstag zum HTT-Masterssieger 2004 kürte. Im 30. Karriere-Single und im fünften Finale seiner HTT-Laufbahn gilt der junge Hollabrunner am Dienstag Abend als großer Favorit auf den Titel, und das hat mehrere Gründe. Zum einen ist da seine bislang grandiose Vorstellung an diesem Wochenende, die ihm drei klare Siege gegen Rudolf Ronovsky, Jens Gudenus und Tajana Lienbacher bescherte. Dazu kommt die eingangs erwähnte und höchst imposante Siegesserie von 12 Matches ohne Niederlage, und dann ist da auch noch das bislang einzige Duell Haslingers mit seinem heutigen Gegner, das er vor zwei Wochen in Runde 1 des November-Future-Turniers souverän mit 6:3, und 6:2 für sich entschied. Wie überhaupt Haslinger auf dem Court derzeit eine unnahbare und unerschütterliche Rolle ausspielt. Der erst 15jährige wirkt selbstsicher, hat immenses Vertrauen in seine aktuelle Stärke und nach 12 Siegen en suite auch bei der Konkurrenz Eindruck gemacht und für einiges Kopfzerbrechen bei der Gegnerschaft gesorgt. “Ich weiß nicht wie ich den Haslinger schlagen soll”, gibt sich auch Finalgegner Lucas Rydl skeptisch.

img_0666

Martin Haslinger spult mit beeindruckender Beständigkeit auch das Semifinale gegen Tajana Lienbacher ab

Im gestrigen Semifinale jedesfalls hatte auch Tajana Lienbacher keine Möglichkeit, den Erfolgsrun des erst 15jährigen zu stoppen. Beim Aufschlag zu schwach und unbeständig, ließ die 28jähirge zwar am Return ab und an ihr großes Können aufblitzen, doch Gelegenheitstreffer reichten eben nicht, um Mister Beständigkeit Martin Haslinger aus dem Konzept zu bringen. Der 15jährige spulte sein Programm im Stile eines Schweizer Uhrwerks mit höchster Präzision ab, und schickte die Ader-Bezwingerin mit 6:1 und 6:3 nach Hause. “Die Enttäuschung ist nicht so groß, weil ich für dieses Turnier ja eigentlich gar nicht geplant war. Es ist trotzdem schade, denn wenn ich die Bälle öfters gut getroffen hätte, dann wäre heute viel mehr möglich gewesen. Vorallem im ersten Satz waren viele knappe Bälle und Games dabei”, resümierte Lienbacher. “Das war gar nicht so einfach, Lienbacher hat eigentlich super gespielt. Vielleicht hat sie zuviele Fehler gemacht, aber es war dennoch schwierig, das richtige Rezept gegen sie zu finden. Im Finale gegen den Lucas Rydl erwarte ich ein enges Match, ein sehr enges sogar”, betonte derweil der siegreiche Endspielfavorit aus Niederösterreich.