Kapitel Nr. 8 in Kovas Pleitenserie

Kramer vereitelt mit 1. GP-Titel seiner Karriere den Jubiläums-Triumph von Kova

Rekordmann Christoph Kramer ist derzeit nicht zu stoppen! Eine Woche nach seinem Triumph im Better Tennis Club von Traiskirchen prolongierte der 27jährige Leopoldsdorfer mit dem Sieg beim 17. September-Grand-Prix-Turnier 2010 seinen momentan Erfolgslauf auf der Hobby-Tennis-Tour, und feierte am Centercourt des TC Top Serve mit einem 0:6, 6:3, 6:3 gegen seinen bisherigen Angstgegner Martin Kova den ersten Grand-Prix-Titel und insgesamt siebenten Turniersieg seiner Karriere. Mit Saison-Erfolg Nummer 2 vereitelte der neue September-GP-Champion aber vorallem auch den diesmal fix angepeilten 30. Karriere-Turniersieg von Martin Kova. Weil der ehemalige Ranglisten-Erste auch im achten finalen Versuch seit April 2006 kläglich scheiterte, läßt der heiß ersehnte Jubiläums-Titel weiter auf sich warten. Dabei war die Chance riesig groß wie nie, stand dem 27jährigen Wiener im Endspiel doch Lieblingsgegner Christoph Kramer gegenüber. In bislang neun direkten Duellen hatte Kramer ebensooft das Nachsehen, “wenn nicht jetzt, wann dann”, titelte darum auch die Tour-Homepage am Vortag des vermeintlich großen Kova-Tages. Doch wieder einmal kam alles ganz anders! Ein Bericht von C.L

Italien-Juli-Turniere_05_29174.jpg

Kova nach 6:0 in nur 18 Minuten auf dem sicher scheinenden Weg zum Titel

Gerade einmal 22 Minuten waren gespielt, der sentimentale Favorit Martin Kova mit Satz und Break 6:0, 1:0 voraus, und nach Einbahnstraßen-Tennis der einseitigsten Art drauf und dran erstmals seit April 2006 wieder ein Turnier auf der Hobby-Tennis-Tour zu gewinnen. Näher war er in den vergangenen viereinhalb Jahren nie dran am Jubiläums-Triumph, außer vielleicht vor exakt zwei Jahren an selber Stelle, wo er im Finale des September-GP-Turniers 2008 gegen Thomas Müller 6 Matchbälle vergab. Was bitte sehr konnte jetzt noch passieren, dachte man sich draußen im Publikum! 6:0, 1:0, dazu ein bis dahin quasi inferiores Gegenüber und obendrein im Hinterkopf ein blütenweißes 9:0 im Head to Head. Ja dieser Martin Kova steuerte unaufhaltsam und in Riesenschritten dem 30. Turniersieg seiner außergewöhnlichen Laufbahn entgegen. Dachte man zumindest! Alles war bereit für den großen Moment! Der Sekt kühl gestellt, um seinem September-Grand-Slam-Finalbezwinger Fabian Mayrhuber Anschauungsunterricht im Titel-Feiern zu erteilen, die Story zum Jubiläumserfolg war fertiggestellt, und die neuen Ewigen-Tour-Bilanzen korrigiert. Vergessen schienen zudem die bittersten Augenblicke seiner Karriere vor zwei Jahren, als er auch im September-GP-Finale stehend bei 7:6, 5:3 sechs Matchbälle gegen Thomas Müller vergeigte. Viel eher bekam man in diesen Momenten das komische Gefühl, wie verrückt doch Tennis sein kann. Da kämpft der ehemalige Ranglisten-Leader viereinhalb Jahre und 68 Turniere lang vergeblich um den 30. Titel, und dann bekommt er diesen quasi “geschenkt”. Denn auf der anderen Seite des Netzes irrte zu dieser Zeit mit Christoph Kramer ein Gegner umher, dem man angesichts seiner erschreckenden Performance sämtliche Qualitäten eines guten Tennisspielers absprechen musste. Nach zwei “halbwegs” passabel gespielten und trotzdem verlorenen Games, crashte der Traiskirchen-Sieger mit einer Katastrophen-Vorstellung in ein noch selten gesehenes Centercourt-Desaster. Bei 0:2, 15:15 machte Kramer seinen letzten Punkt im ersten Satz, danach ratterte er mit 0:15 Punkten in Serie in nur 18 Minuten in ein 0:6 Debakel. Ganze 6 Punkte hatte er in diesem desaströsen ersten Finalsatz gewonnen – ein absoluter Minusrekord!

Italien-Juli-Turniere_05_29160.jpg

Wie Kramer plötzlich mit einer Flasche Puntigamer die Wende schaffte

Insgesamt waren 0:17 Punkte vergangen, als Kramer nach einem Kova-Fehler mit der Vorhand wieder einmal ergebnistechnisch anschreiben konnte. Am erneut raschen Break zur 1:0 Kova-Führung im zweiten Satz änderte das aber nichts. Nach 0:7 Games, gerade einmal 7 erzielten Punkten und nur 22 Minuten Spielzeit verschwand Kramer dann plötzlich in der Kantine des TC Top Serve und kehrte mit einer Flasche “Puntigamer” in der Hand zurück. “Jetzt ist es mir egal, vielleicht hilft ein Bier”, nahm Kramer die bitteren ersten 20 Minuten des Endspiels mit Humor. Und als beim 27jährigen “Hopfen & Malz” tatsächlich verloren schienen, half ihm ein kräftiger Schluck des steirischen Gerstensaftes wieder auf die Sprünge. Zuvor freilich hätte Kova im folgenden und längsten Game des Matches alles klar machen können. Zwei Spielbälle zum alles entscheidenden 2:0 läßt Kova aus, während Kramer die vierte Break-Möglichkeit in diesem 16 Punkte dauernden Monster-Game zum 1:1 Ausgleich nützt. In diesem zweiten Game spürt man bei Kramer erstmals sowas wie Gegenwehr, die Kova scheinbar gleicher Maßen irritiert. Hatte Kramer bis dahin mit seiner abgrundschlechten Leistung Kova jeglichen Grund zur Nervosität genommen, schien Martins scheinbare Souveränität mit einem Schlag zu zerbröckeln. Das Kramer`sche Re-Break war die Initialzündung zu einer sensationellen und in diesem Form nie und nimmer zu erwartenden Aufholdjagd. Die Wende war eingeleitet, plötzlich waren sie wieder da, die Versprechungen und Vorhaben von Kramer für dieses zehnte direkte Duell mit seinem Vereinskollegen. Einen heißen Tanz mit Kampfgeist bis zum Umfallen hatte der Leopoldsdorfer dem angehenden Jubiläums-Triumphator versprochen, und einen solchen hatte er Kova nun angetragen. Auf einmal war der Sieger von 29 Turnieren wie paralysiert und nicht mehr fähig, dem unbekümmert agierenden Gegner entsprechend Paroli zu bieten. Kova war völlig von der “sprichwörtlichen Rolle” und hatte sich nach 48 frustrierenden Minuten um die großartige Ausgangslage zu Beginn des Finales gebracht.

Italien-Juli-Turniere_05_29168.jpg

Mit verlorenem dritten Satz schreibt Kova ein weiteres bitteres Kapitel seiner Pleitenserie seit April 2006

Dunkle Wolken am tiefgrauen Himmel über Simmering waren aufgezogen, und hatten irgendwie symbolisch das bevorstehende Unheil in Kovas Tenniswelt angekündigt. Im Nachhinein betrachtet wäre es wohl besser gewesen, wenn sich diese bedrohlich über der Tennisanlage stehende Regenfront mit einem kräftigen Guss entladen und dem Endspiel damit eine Verschiebung verpasst hätte. Dann wäre Kova um die Schmach herumgekommen, die die abschließenden 45 Minuten des 17. September-Grand-Prix-Finales für ihn parat hatten. Denn der 27jährige Wiener führte 1:0, fand im Folgegame bei 30:40 eine Breakchance zum 2:0 vor und hätte damit wohl im 54. Endspiel seiner Tour-Karriere die Vorentscheidung herbeigeführt. Doch stattdessen stolperte Kova in einen 1:3 Rückstand und konnte einen mittlerweile selbstbewusst und sicher agierenden Kramer nur noch einmal kurzfristig mit einer strittigen Out-Entscheidung aus dem Konzept bringen. Die Frage, ob ein Kramer-Ball zu lang oder doch auf der Linie war, kostete dem späteren Sieger kurzfristig die Konzentration und das Game zum 3:3. Mit dem Re-Break schien ein eher enttäuschendes 43. Saison-Endspiel zumindest spannungsmäßig einem “grande finale” zuzusteuern. Doch weit gefehlt! Kova war der nervlichen Anspannung im Finish nicht gewachsen, und verspielte mit drei ganz schwachen Schluss-Games die Chance auf den möglichen 30. Karriere-Titel. Mit einer Vorhand ins Netz beendete der ehemalige Ranglisten-Erste ein weiteres trauriges und höchst bitteres Kapitel in der scheinbar zur Endlos-Saga mutierenden Kova`schen Pleitenserie seit April 2006. Mit dem frustrierten Ausruf “sinnlos” begab er sich an Netz zum Shakehands, während Kramer mit einem lauten “endlich” die Welt vor Glück umarmen hätte können und sein Racket vor Freude küsst.

Italien-Juli-Turniere_05_29162.jpg

“Extrem geil” wie Kramer seinen ersten Sieg im zehnten Duell mit Kova einschätzt

Sieg und Niederlage waren wieder einmal ganz nahe beieinander gelegen und an diesem Nachmittag des 29. Septembers 2010 noch lange nach dem Matchball für Jedermann offensichtlich. Kova saß noch 20 Minuten danach zusammengekauert im Simmeringer “Grau” am Centercourt und spürte in diesen Momenten wohl auf die ganz brutale Art, wie einsam man in der Niederlage oft ist, während Kramer in der Vereinskantine von Ilse Frey zusammen mit den Doppel-First-Series-Siegern Rebecca Riemer und Patrick Meinhart schon mal “vorfeierte”, ehe er sich zur großen Siegerehrung bereit machte. Dort ließ er dann die Korken knallen, strahlte mit dem bislang größten gewonnenen Pokal in Händen und ließ bei der anschließenden Sekt-Dusche Erinnerungen an den Mai 2008 wach werden, als er damals seinen ersten Tour-Titel euphorisch feierte. “Ich weiß nicht ob dieser Erfolg heute mein größter ist, nein ich glaube mein erster Turniersieg steht ganz oben, da geht nichts drüber. Aber gleich danach kommt dieser Sieg heute. Extrem geil kann ich nur sagen. Die Emotionen sind zwar jetzt nicht ganz so groß wie damals, auch weil das Wetter nicht passt. Aber ich habe heute schon vor dem Match ein verdammt gutes Gefühlt gehabt. Bei 5:2 im zweiten Satz habe ich mir gedacht, dass ich dieses Finale packen werde. Mir war schon bewusst, dass der Kova noch einmal zurückkommen wird, und das ich schon 9 Mal gegen ihn verloren habe, aber ich war mir aufgrund meiner Spielweise diesmal ziemlich sicher. Ich habe endlich eine Variante gefunden, wie ich den Kova ärgern und schlagen kann. Die bleibt aber natürlich mein Geheimnis. Ich war voll fokussiert heute und ich habe extrem locker gespielt”, jubilierte der Sieger. Vergessen war in diesen Augenblicken auch der erste Satz, der getrost als ulitimative Katastrophenleistung bezeichnet werden kann. “Ja das war wirklich ganz schlecht, da habe ich mir schon gedacht das wird das schnellste Finale der Geschichte werden”, lachte Kramer.

Italien-Juli-Turniere_05_29181.jpg

Kova trotz mehr gewonnener Punkte (80:75) der tragische September-GP-Verlierer

Gut möglich, dass der seit nunmehr acht Spielen ungeschlagene 27jährige aus Leopoldsdorf mit dem September-Grand-Prix ein neues Lieblingsturnier gefunden hat. Mit dem letzten Outdoor-GP der Saison verbinden Kramer ja seit jeher ganz besondere Erinnerungen. 1997, also vor 13 Jahren debütierte er als 14jähriges Bürscherl, und im Vorjahr bei der 16. Auflage feierte er mit dem 72ten in Serie gespielten Turnier einen neuen Rekord in Sachen Turnierteilnahmen ohne Unterbrechung. Kurios auch, dass der Tour-Rekordler bis zum heurigen Auftritt bei fünf September-GP-Starts nicht ein einziges Match gewinnen konnte. Diesmal waren es gleich vier Einzelsiege an der Zahl, womit sich in Kramers persönlicher September-GP-Historie vom Debüt bis zum ersten Grand-Prix-Sieg der Kreis auf genialste Art und Weise geschlossen hat. Im Head to Head gegen Kova auf 1:9 verkürzt, dazu mit dem Vereinskollegen die Pläze 4 und 5 im Champions-Race getauscht, das 195. Karriere-Turnier Kramers mit dem 385. Single seiner Laufbahn haben sich also voll ausgezahlt. Und übrigens: Seit November 2007 “tourt” der 27jährige jetzt nunmehr ohne Pause, der bislang letzte Auftritt am vergangenen Wochenende war der 106ste in Serie. Unglaublich wie die ganze Geschichte rund um dieses 17. September-Grand-Prix-Finale. Denn zum Abschluss der Finalberichterstattung sei noch erwähnt, dass Kova trotz mehr gewonnener Punkte (80:75) als tragischer Verlierer die Bühne September-GP verlassen musste. “In diesem Leben nimmer, und du kannst es dir aussuchen ob ich eher 30 Jahre alt werde oder den 30. Titel gewinne”, verabschiedete sich Kova beim Veranstalter. Der wiederum hatte ein Turnier über die Bühne gebracht, das nicht unbedingt zu den absoluten Saison-Highlights zählte.

Italien-Juli-Turniere_05_29183.jpg

Jetlag – die Nummer 1 des Turniers Markus Seitner gibt kampflos auf und zittert nun um Mastersteilnahme

Wobei die beiden Finalisten keine Schuld trifft, dass der 60-Punkte-Klassiker in der Leberstraße als eher glanzloses Event in die Analen der Tour-Geschichte eingehen wird. Fehlende Stars, lausiges Wetter, und ein farbloses Turniergeschehen, die 17. Auflage des September-GP-Turniers wird man eher rasch vergessen haben. Bei allergrößter Wertschätzung, aber die Herren Kramer, Kova und Sterzl im Semifnale, diese Besetzung hatte eher WTB-Charakter. Doch die großen Namen im Circuit glänzten durch kollektive Abwesenheit oder verabschiedeten sich – wie im Falle der Nummer 1 gesehen – kampflos. Markus Seitner sah sich direkt aus Hawai kommend außer Stande, am Sonntag Nachmittag zu seinem Erstrundenmatch gegen Marcus Rotter auf den Platz zu gehen. Was bei der Konkurrenz für einigen Ärger sorgte, weil der Veranstalter das Turnier am Samstag extra nur für den Salzburger aufgehalten hatte. “Er wird ohnehin nicht kommen, das schafft keiner mit diesem Jetlag”, munkelten Kramer & Co am Samstag Nachmittag. Und was die Konkurenz schon wusste, wurde dann am Sonntag für den Salzburger Sandplatzkönig vergangener Tage zur Realität. Das ohnehin “mau” besetzte September-GP-Turnier hatte seine Nummer 1 verloren. Indes: Der gestörte Schlaf-Wach-Rhythmus Seitners hätte wohl ohnehin keine optimale Leistung zugelassen. Weitaus größere Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen als der Jetlag bereitet Seitner aber derweil sicher ein Blick auf das Champions-Race. Denn als aktueller Nummer 8 schwimmen dem 10fachen Turniersieger langsam aber sicher die Felle davon. Er sieht seinen Mastersstart in Gefahr, und zwar völlig zurecht, bestätigte Christoph Kramer am Mittwoch Abend. “Ich habe ein SMS von ihm bekommen, worin er sich nicht mehr sicher ist, ob es für ihn heuer zum Masters reicht”. Aus gutem Grund, immerhin hat der 30jährige nur mehr drei Gelegenheiten vor dem Masters um an wichtige Race-Punkte zu kommen!

Italien-Juli-Turniere_05_22284.jpg

Patrick Meinhart: “So leicht war es noch nie ein GP-Turnier zu gewinnen”

Apropos Masters: Auf dem Weg dorthin – also im Race – hat der Ausgang des 17. September-GP-Turniers nur bedingte Auswirkungen. Ok, Titelträger Kramer und Finalist Kova, beide von der Tour-Elite ja als unwillkommene Teilnehmer beim Masters abqualifiziert, brachten sich mit ihren Top-Ergebnissen in wirklich aussichtsreiche Positionen. Dahinter ist aber wenig bis gar nichts passiert. Weitaus tiefer – aufgrund fahrlässig liegengelassener Ranglistenpunkte – sitzt der Schlag für die schwänzende Elite aber wenn sie das teilweise mäßige Niveau des September-GP-Finales zwischen jenen beiden Herren miterlebt hätten, mit denen sie Ende November die acht Masters-Startplätze teilen müssen. Doch kommen wir nun weg vom Masters und dem komisch verlaufenden Race, und machen wir noch einen letzten Blick zurück auf das September-Grand-Prix-Turnier 2010. “So leicht war es noch nie in der 20jährigen Geschichte ein Grand-Prix-Turnier zu gewinnen” stellte der im Viertelfinale gescheiterte Patrick Meinhart ganz richtig fest. Den Beweis dafür bekam man am Mittwoch Abend präsentiert, als Christoph Kramer im 195. Versuch sein erstes Grand-Prix-Turnier gewann. Jener Kramer, der sich im Viertelfinale mit Marcus Rotter über drei Sätze mühte. Das Finale mit der großartigen Konstellation zwischen den beiden längstdienenden Spielern unter den noch Aktiven rettete am Ende ein ansonsten eher unspektakuläres Turnier. Die Mischung aus einem starlosen Teilnehmerfeld und dem tristen Wetter speziell am Sonntag, sorgten für eine eher enttäuschende Bilanz.

Italien-Juli-Turniere_05_29164.jpg

Nur Tour-Debütant Johannes Mayer ragte in einem farblosen Turnier heraus

In dem Einheitsgrau und der Simmeringer September-Tristesse, ragten nur ganz wenige “bunte” Farbtupfer heraus. Einer von ihnen war aber mit Sicherheit Tour-Neuling Johannes Mayer. Der 27jährige Oberösterreicher vom UTC Münzkirchen überzeugte drei Runden lang mit souveränen Ergebnissen und tadellosen Leistungen. Gegen das Trio Raith-Hobiger-Baumgartner auf dem Weg ins Halbfinale nur 8 Games abgegeben, traute man dem Schärdinger Newcomer auch im “Semi” gegen Martin Kova durchaus was zu. Doch mit einer zwischenzeitlichen 4:2 Führung im ersten Satz hatte Mayer sein Pulver verschossen. Ebenfalls eine gelungene Tour-Premiere feierte Philipp Baumgartner. Der 19jährige in Innsbruck geborene und seit seiner Kindheit in Wien lebende Debütant schaltete im Achtelfinale Friedrich Böck ganz deutlich aus, ehe er im Newcomer-Duell an Johannes Mayer scheiterte. Wenig berauschend waren hingegen die Erstrunden-Auftritte von Markus Hobiger, Gerald Marhold und Roman Arbeiter. Erstgenannter fiel in seinem Match gegen Johannes Mayer eher mit seiner “Verbal-Show” auf, Marhold kam zum Auftakt gegen Kramer um eine ganze Stunde zu spät, und wer zu spät kommt, den bestraft ja bekanntlich das Leben. Eine Entschuldigung für das vorzeitige Aus hatte eigentlich nur Roman Arbeiter, der gegen Patrick Meinhart aufgrund seiner Verkühlung eine Parkemed-Dosis ausschwitzte und beim 3:6, 2:6 mit Fortdauer der Partie an Kraft verlor.

Italien-Juli-Turniere_05_29151.jpg

Claus Lippert, 30. September 2010