Trostloser Sonntag – Mario Pritz mit Single-Aus & Doppel-Triumph

Auch die Protagonisten des 18. Saisonturniers sind sich einig! Selten hat es in letzter Zeit eine derart “schwächlich” besetzte Veranstaltung auf 150er-Ebene gegeben wie an diesem vergangenen Wochenende. Qualitativ ist der mit 150 Punkten dotierte Indoor-Umzug an den Altmannsdorfer Ast eine bessere Challenger-Ausgabe mit einer handvoll 150er-Stars, die den eigentlich geplanten Südstadt-Auftritt mit ihrer Anwesenheit aufputzen. Dementsprechende Tristesse herrschte am gestrigen zweiten Spieltag des 3. April-HTT-150-Turniers. Wobei Trübsal nur im sportlichen Bereich angesagt war. Abseits der Courts herrschte bei frühlingshaften Verhältnissen auf der Terrasse des La-Ville-Restaurants beste Stimmung. Die Stars der Szene unterhielten sich prächtig, äußersten ihre Vorfreude über die bevorstehende Sandplatzsaison, und ließen mit ihrer guten Laune nicht erahnen, was drinnen in der Halle an trostloser und spannungsloser Performance abging. 11 Matches mit 22 Sätzen, 3 walk over-Entscheidungen während des Spieles, 8 von 11 Matches, in denen der Verlierer mit maximal gewonnenen 5 Games seine Sachen packen musste, von einem Doppel-Debakel auf Masters-Series-Ebene einmal ganz abgesehen, Spannung, Dramatik und einfach lebendiges Tennis sehen anders aus. Immerhin hat das 256. Hallenturnier der Open Ära aber zumindest nach Setzliste ein attraktives und programmgemäßes Semifinale. Die Top 3 des Turniers mit Markus Hobiger, Andreas Tolunay, Wolfgang Tschanett und dazu der seit Wochen in prächtiger Spiellaune befindliche März-Challenger-Finalist Philipp Scheider, da besteht für den Rest der Veranstaltung im UTC La Ville ja noch berechtigte Hoffnung auf Besserung! Ein Bericht vom schwarzen Sonntag von C.L

cimg7735

April-HTT-150-Turnier erst mit dem zweiten rein rot-weiss-roten Viertelfinale der gesamten Hallensaison 2012/2013

Beginnen wir den Report über einen der schwächsten und trostlosesten Turniertage der letzten Zeit mit einem Novum, welches das April-HTT-150-Turnier im UTC La Ville zu bieten hatte. Markus Hobiger gegen Jens Gudenus, Sebastian Riba gegen Philipp Scheider, Wolfgang Tschanett gegen Mario Pritz und Martin Mayerhofer gegen Andreas Tolunay, erst zum zweiten Mal in der gesamten Hallensaison seit Mitte Oktober fand ein HTT-Viertelfinale ohne internationaler Beteiligung statt. Ja, die ausländischen Tour-Stars gehören längst zum gewohnten Bild, wenn die besten Acht eines Turniers aufschlagen. Wie erwähnt nur einmal – nämlich beim März-Challenger vor wenigen Wochen – gab es in der zu Ende gehenden Hallensaison auch schon ein rein rot-weiss-rotes Viertelfinale. Und ein Blick ins Archiv unterstreicht die mittlerweile gigantische internationale Präsenz, die Maftei, Hupasch & Co auf der Hobby-Tennis-Tour inne haben. Seit dem April-HTT-150-Turnier 2012, also im Zeitraum von exakt einem Jahr, gab es in insgesamt 79 Single-Turnieren nur 10 Veranstaltungen, in denen Österreichs HTT-Stars im Viertelfinale komplett unter sich waren. So überraschend ist diese Statistik aber freilich gar nicht, wenn man sich den Anteil ansieht, den die “Inter-Stars” mittlerweile im Circuit einnehmen. Kanpp mehr als 80 Spieler aus 38 verschiedenen Nationen, die Hobby-Tennis-Tour anno 2013 ist eine wirklich internationale Veranstaltung geworden.

img_1733

Alle HTT-Turniere ohne internationaler Viertelfinal-Beteiligung seit April 2012

1. April-HTT-500-Turnier 2012 Beywinkler – Ganglberger, Fab. Mayrhuber – Thier, Walter – Kreilinger, Eckart – Kurzemann
2. April-Masters-Series 2012 Fr. Mayrhuber – Kramer, Loibl – Kiss, Stabrawa – Kova, Salinger – Pillichshammer
3. Mai-Grand-Slam 2012 Beywinkler – Kreilinger, Kremser – Kiss, Geisler – Planteu, Philipp – Horacek
4. Juli- HTT-250-Turnier 2012 Eckart – Paizoni, Gal – Bayr, Pratsch – Schneider, Buchhammer – Pritz
5. Juli-Challenger 2012 Elender – Klusacek, Mild – Baumann, Steinberger – Sladek, Ronovsky – Stangl
6. Babolat-Kitz-Trophy 2012 Kreilinger – Wachta, Mayr – Eckart, Beywinkler – Schmidhofer, Horacek – Bayr
7. August-HTT-250-Turnier 2012 Schwärzli – Buchhammer, Kramer – Mohr, Kunz – Pillichshammer, Sommer – Eichleter
8. Oktober-HTT-150-Turnier 2012 Baumann – Böck, Ader – Pratsch, Eichleter – M. Pliemitscher, Kunz – Tolunay
9. März-Challenger 2013 Baumann – Pretl, Weidinger – Wimmer, Pratsch – Pichler, Kobsik – Scheider
10. April-HTT-150-Turnier 2013 Hobiger – Gudenus, Riba – Scheider, Tschanett – Pritz, Mayerhofer – Tolunay

cimg7739

Markus Hobiger “schummelt” sich mit zwei “Walk-Over-Entscheidungen” ins Semifinale des April-HTT-150-Turniers, und Jens Gudenus stürmt bis ins Viertelfinale

Kommen wir nun aber zum sportlichen Geschehen des zweiten Spieltages beim 3. April-HTT-150-Turnier und damit zum erwähnten Trauerspiel was “Spannung & Dramatik” betrifft. Ins Semifinale “geschummelt” hat sich beispielsweise der an Nummer 1 gesetzte Markus Hobiger. Allerdings hat der 36jährige Guntramsdorfer auf dem Weg in die Vorschluss-Runde seine Gegner nicht mit falschen Out-Rufen betrogen, sondern nach seinem Freilos in Runde 1 gleich von zwei “Walk Over Entscheidungen” seiner Gegner profitiert. Denn nachdem am Vorabend schon Challenger-Tour-Final-Champion Thomas Peyerl mit heftigen Kopfschmerzen aufgeben musste, verzichtete im Viertelfinale auch Jens Gudenus auf ein zu Ende spielen seiner Partie. Der Challenger-Star hatte im Achtelfinale zuvor nämlich mehr Mühe als er sich wahrscheinlich erwartet hatte, um Routinier Werner Kovarik im zweiten Match bei seinem 187. Karriere-Turnier-Start in die Schranken zu weisen. Vielleicht war der Buzek-Bezwinger im ersten Satz zu “locker” unterwegs, und auch verleitet, den bulligen Gegner zu unterschätzen. Doch Kovarik lieferte nach langer Zeit wieder einmal eine Gesamt-Performance ab, die erstens ansprechend war, und zweitens Lust auf mehr und Hoffnung für die anstehende Sandplatzsaison machte. Spielerisch mit deutlicher Aufwärtstendenz, entwickelte der 38jährige Ottakringer im zweiten Satz auch endlich wieder einmal jenen Kampfgeist, der heutzutage in jedem Match nötig ist, um noch irgendwie reüssieren zu können . Die Aufgabe im dritten Satz passte da zwar nicht ins Bild, hatte aber andere Gründe. Weil er zu diesem Zeitpunkt schon wusste, dass er die Folge-Partie gegen die Nummer 1 des Turniers Markus Hobiger nicht absolvieren wird, wollte er Jens Gudenus nicht unnötig körperlich belasten. Umso überraschender kam dann die Aufgabe des Jens G., der nach klar verlorenem ersten Satz gegen Hobiger am Netz auftauchte, und dem verdutzten Niederösterreicher zum zweiten “walk over” binnen 24 Stunden gratulierte. Für den 29jährigen Wiener hatte sich das Turnier trotzdem voll ausgezahlt, und dieses April-HTT-150-Turnier bleibt damit in der “Gudenus-Bio” ein ganz wichtiges Kapitel. 2012 also vor exakt einem Jahr, feierte er hier sein Tour-Debüt, und musste sich in Runde 1 erst nach drei Stunden und drei Sätzen gegen die russische Tennis-Lady Diana Ulojan geschlagen geben. Und heuer beim ersten Turnierstart seiner Karriere, bei dem es galt Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen, krachte Gudenus gleich bis ins Viertelfinale. Macht aufgerechnet +20 Punkte im Ranking, was den 29jährigen wieder einen Schritt näher in Richtung Top 50 der HTT-Computer-Rangliste bringt.

cimg7734

Philipp Scheider seit Wochen in Hochform und mit der dritten Semifinal-Teilnahme in Serie, während Jänner-Challenger-Champion Sascha Kobsik seit seinem großen Triumph nur mehr schwächelt

Er ist seit Wochen in bestechender Form, und hat sich am Sonntag Abend bereits zum dritten Mal in Serie für ein Semifinale auf der Hobby-Tennis-Tour qualifiziert. Die Rede ist von März-Challenger-Finalist Philipp Scheider, der beim Sprung unter die Top 4 des 18. Saison-Events nichts anbrennen ließ. Zunächst demoralisierte er im Achtelfinale die Nummer 4 des Turniers Sascha Kobsik, der in seinem 70. Karriere-Match im 35. Turnier seiner Laufbahn eine unterirdische Leistung ablieferte. “Ich bin mit dem Kopf derzeit nicht bei der Sache”, begründete der 31jährige seinen mehr als mäßigen Auftritt. Seit dem großen Triumph beim Jänner-Challenger-Turnier läuft es nicht mehr richtig rund beim Wiener, der bei 6 Turnierstarts seit dem Gewinn des Premieren-Titels nur mehr einmal eine dritte Runde erreichte. Dabei schien die Ausgangslage für Kobsik vor dem 18. Saisonturnier gar nicht schlecht. Als Nr. 4 des Turniers mit einem Freilos ausgestattet, dazu die positiven Erinnerungen an das letzte Jahr, als sich Sascha durch die Qualifikation bis ins Viertelfinale kämpfte. Doch am Sonntag Nachmittag war die Nr. 46 der HTT-Entry-List mit einer Leistung unterwegs, die nicht einmal Top 100 Niveau hatte. Das dürfte ihm selbst auch bewusst gewesen sein, als er schließlich bei 1:6, 0:3 vom Platz ging, um das totale Debakel in Form eines 0:6 zu verhindern. Auf der anderen Seite war Philipp Scheider als Achtelfinal-Los auch alles andere als eine günstige Konstellation, um womöglich entspannt wieder eine weitere Heldentat in Angriff zu nehmen. Derweil könnte hingegen der Kobsik-Bezwinger “himself” zur großen Überraschung des dritten HTT-150-Turniers der Saison werden. Der 19jährige vom City & Country Sportklub legte im Viertelfinale noch eins nach, und besiegte dort mit Lokalmatador Sebastian Riba auch seinen dritten Gegner in diesem Turnier ohne Satzverlust. Die beiden Jungstars lieferten sich ein ansehnliches Duell, und bildeten damit noch einen der wenigen Lichtblicke an diesem schwarzen Sonntag des 14. April 2013. Sebastian Riba konnte überhaupt recht zufrieden sein nach seinem “vermeintlichen Tour-Debüt”. Der 19jährige hatte im Achtelfinale eine nachher glückliche Margit Sailer besiegt, und im Duell mit Scheider einen tollen Turnierstart mit einer starken Leistung perfekt abgerundet. “Es hat Spaß gemacht und ich bin sehr zufrieden. Ein Viertelfinale beim ersten Start kann man lassen. Das Match gegen Scheider hat mir richtig getaugt”, so Riba.

cimg7738

cimg7740

Vorjahresfinalist Wolfgang Tschanett steht wieder im Semifinale, und Andreas Tolunay feiert im Viertelfinale den 80. Einzelsieg seiner Karriere

Heimlich, still und leise hat sich auch Vorjahresfinalist Wolfgang Tschanett in die Vorschluss-Runde des April-HTT-150-Turniers gespielt. Der 45jährige Vorarlberger gab in seinem Sonntags-Nachmittags-Auftritt gegen den rekonvaleszenten Thomas Zeisel und den erschöpften – weil frischgebackenen März-Masters-Series-1000-Doppel-Champion – Mario Pritz nur 7 Games ab, und zeigte sich im Interview danach zufrieden. “Naütlich hatte ich einen leichten Vorteil, weil mein Gegner vorher schon ein bißchen geschwitzt hat”, lachte Tschanett. “Aber der Mario ist ein brandgefährlicher Spieler, da musst du in jeder Sekunde des Matches achtsam und konzentriert bleiben”, ergänzte der 45jährige, der nun im Semifinale auf den an Nummer 2 gesetzten Andreas Tolunay treffen wird. Dem 20jährigen vom TC Terra Rossa gelang nämlich im dritten direkten Duell mit Martin Mayerhofer der erste Sieg, der obendrein mit 6:3, 7:6 noch ohne Satzverlust ausfiel, und als 80. Einzelerfolg seiner Karriere in die persönliche Activity des 20jährigen eingehen wird. Tolunay warf wie immer wenn der Terra-Rossa-Star am Platz steht, jede Menge Kampfgeist in die Partie. Und weil der Jungstar aus Hernals in den letzten Jahren auch spielerisch gewaltig dazugelernt hat, ist er für viele Mitstreiter im Circuit mittlerweile zu einem mehr als ernsthaften Gegner avanciert. Vorallem muss man als Gegner Tolunays höchste Kampfbereitschaft signalisieren. Dem extrovertierten und oftmals auch aufbrausenden Tolunay muss man mit aggressiver Körpersprache, den totalen Fight anbieten, und Präsenz in jeder Sekunde des Spieles unter Beweis stellen. Läßt du gegen Tolunay irgendwann locker, beißt der 20jährige wie ein Terrier zu.

cimg7737

Was ist los mit Westkap-Kapellerfeld-Star Martin Mayerhofer?

Tolunay hatte am Sonntag Abend im zweiten Match seines 90. Karriere-Turnierstarts das Glück, dass er trotz eigentlich recht unkonstanter Leistung glatt in zwei Sätzen zum Semifinal-Einzug kam. Und das lag zu einem Großteil auch an seinem Gegner, der im optisch gemütlich wirkenden Trott über den 9er-Court des UTC La Ville, nicht den großen Kämpfer vor dem Herrn erkennen ließ. Martin Mayerhofer spielte trotz Viertelfinal-Einzug ein enttäuschendes 85. Turnier seiner Laufbahn. Die glatten Vorrundensiege über Friedrich Böck in Runde 1 und im 160. Karriere-Match, und über Stefan Dichtl im Achtelfinale waren nicht mehr als statistische Einträge in seine Tour-Bilanz, in dem der viertelfinale Kracher gegen Tolunay einen schwarzen Punkt verdient. Beim 26jährigen vom Westkap Kapellerfeld vermisste man zwei Wochen vor Beginn der Meisterschaft jegliches Feuer und die Bereitschaft, alles für den so heiß ersehnten ersten Karriere-Titel zu tun. Ohne Leidenschaft ohne Siegeswillen schleppte sich Mayerhofer über den Platz, trug halbherzige Angriffsversuche vor, tappte dabei immer wieder in die Passierball-Falle seines Gegners, und offerierte so einem keineswegs überragend und berauschend spielenden Gegner einen Sieg am Silbertableau. “Ich weiß auch nicht was los ist. Ich bin generell derzeit nicht in bester Stimmung. Ich habe gar keine Lust, und am liebsten hätte ich schon nach dem ersten Satz aufgegeben. Jetzt gerade würde ich am liebsten meine Rackets zu Kleinholz verarbeiten. Tolunay hat aber verdient gewonnen. Ich wiederum bin einfach zu blöd für diesen Sport”, polterte der Unterlegene, während Tolunay sich über den Semifinaleinzug freute. “Die Partie war ein Krampf von beiden Seiten. Mein Spiel ist derzeit ein ständiges Auf & Ab, aber ich bin natürlich froh, hier im Semifinale zu stehen”, so der 20jährige vom TC Terra Rossa.

cimg7731

Thomas Zeisel mit Super-Comeback, und die totale serbische Pleite sorgt sogar für erstes Achtelfinale seit August 2012 ohne internationale Beteiligung

Wir müssen zum Abschluss aber noch über einen Mann reden, der am Sonntag Nachmittag ein wenig beachtetes Comeback feierte. Wenig beachtet deshalb, weil der Name Thomas Zeisel in der Hobby-Tennis-Szene noch nicht richtig bekannt ist. Das wiederum liegt am Umstand, dass die angehende Karriere des 50jährigen im März letzten Jahres jäh gestoppt wurde, ehe sie noch so richtig begann. Zeisel hatte beim März-HTT-150-Turnier in der Quali gegen Mario Ferrari verloren, und nach seinem verkorksten Debüt den Plan gefasst, kurz darauf beim April-Challenger in der Südstadt diese Scharte auszumerzen. Am Tag vor seiner Erstrunden-Partie spielte Zeisel noch ein Fußball-Match, und dort erlebte er dann die schwärzeste Stunde seines Sportlerlebens. Ohne Fremdeinwirkung verletzte sich der damals 49jährige schwer am linken Fuß. Sprunggelenk und Knöchel gebrochen, alle Bänder gerissen, der linke – zum Unfallzeitpunkt wegstehende – Fuß war praktisch komplett zerstört. Im SMZ Ost wurde Zeisel operiert, ihm eine Metallplatte eingesetzt, und obendrein eine niederschmetternde Diagnose übermittelt. Mit dem Sport egal ob Fußball oder Tennis ist es für immer vorbei. Das wird der linke Fuß nicht mehr mitmachen, für die Psyche des Thomas Z. ein echter Hammer. Doch der 50jährige gab nicht auf, und belehrte die Ärzte nun eines Besseren. Es begann eine echte Leidenszeit mit knochenharter Arbeit. Physio, Training, dazu eine dreiwöchige Reha in Warmbad Villach, und das alles mit einem Happy End. Denn bei der jährlichen Kontrolle gab es nun grünes Licht der Ärzte. “Ich darf wieder alle Sportarten ausüben, die Freude darüber war riesengroß”, so Zeisel. “Und ich bin mit meinem Comeback auf der Hobby-Tennis-Tour auch mehr als zufrieden. Ich mache das jetzt in kleinen Schritten, immerhin fehlt mir ja enorm viel Spielpraxis”, betonte der 50jährige, der in Runde 1 Ivan Zaric mit 6:0, 6:2 besiegte, und damit den ersten Erfolg seiner Karriere mit einem Jahr Verspätung feierte. Und die Zaric-Niederlage besiegelte letztlich die totale Serbien-Pleite an diesem Wochenende. Alle fünf “Mini-Djokers” in Runde 1 gescheitert, und weil US-Boy Frederick Campbell und der debütierende Eidgenosse Thomas Roduner auch nach dem ersten Match die Heimreise antreten musste, gab es an diesem Weekend nicht einen einzigen internationalen Sieg. Damit erstrahlte sogar das Achtelfinale zur Gänze in rot-weiss-rot, und das erstmals seit August 2012, als beim dortigen 250er-Turnier ebenfalls kein internationaler Spieler die Runde der letzten 16 erreichte. Allerdings war damals auch kein einziger ausländischer Spieler am Start.

cimg7736

Mario Pritz und Helmut Flor siegen beim März-Masters-Series-Doppel

Den absoluten Höhepunkt der Wochenend-Tristesse lieferten aber die Doppelspieler der Hobby-Tennis-Tour. Nicht etwa die letzten acht getreuen Doppel-Fans, die sich in vier Paaren zu einem lächerlichen – um nicht zu sagen – pleitösen Raster formierten, um sich bei einem 1000er-Turnier!!!!!!!!!!!!! den Titel zu sichern. Am Ende triumphierte das WTC-Doppel um Mario Pritz und Helmut Flor, das sich gegen die letztjährigen Masters-Starter Jürgen Buchhammer und Manfred Kottisch nach kapitalem Fehlstart noch mit 0:6, 6:4, 10:5 durchsetzen konnte. 1000 Punkte für das Ranking waren der Lohn für zwei Siege und einen Titelgewinn, der laut Mario Pritz “nicht wirklich viel Freude macht”. Was den 44jährigen aber richtig freute war, dass er gemeinsam mit Kumpel Heli das Finale nach hoch verlorenem ersten Satz noch drehen konnte. Ansonsten sollte man über das Doppel nur den Mantel des Schweigens breiten, und das tun wir hiermit auch!