Martin Steinbauer und Clemens Wimmer – die letzten HTT-Sieger vor Ostern

Eigentlich hätte die 5. Auflage zum März-HTT-150-Turnier im UTC La Ville das letzte Hallenturnier der heurigen Indoor-Saison darstellen sollen, doch weil “General Winter” den Osten Österreichs auch Ende März noch ganz fest im Griff hat, wurde auch der ursprünglich in der Südstadt geplante März-Challenger zu einem Event unter den Dächern des UTC La Ville. Das Outdoor-Saison-Opening am südlichen Stadtrand von Wien avancierte damit vom ersten Turnier unter freiem Himmel kurzfristig zum 60sten am Altmannsdorfer Ast ausgetragenen Hallenturnier seit Jänner 2011. So überraschend wie der Wechsel des Austragungsortes waren auch die Gewinner der beiden letzten HTT-Bewerbe vor Ostern. Den Titel beim März-HTT-150-Turnier sicherte sich völlig unerwartet Tour-Newcomer Martin Steinbauer, der durch seinen glatten Finalerfolg über Markus Hobiger, nach Ignacio Martin und Peter Klager zum insgesamt dritten Spieler in dieser Saison avancierte, der gleich beim Debüt den Titel holte. Eine stark besetzte und vorallem ausgeglichen besetzte 6. März-Challenger-Auflage gewann derweil überraschender Weise Blondschopf Clemens Wimmer, der mit einem mühsam errungenen Marathonerfolg über Philipp Scheider seinen insgesamt 5. Challenger-Karriere-Titel klar machte, und damit eine mehr als 9monatige Durststrecke der Erfolglosigkeit beenden konnte. Ein Bericht vom Turnier-Doppelpack vor Ostern von C.L

cimg7558

Markus Hobiger läuft seit 176 Turnierstarts seinem zweiten Karriere-Titel hinterher

Nach nur 56 Minuten war alles klar! 56:38 gewonnene Punkte, oder ein 6:2, 6:3, wie man es auch drehen und wenden wollte, Tour-Neuling Martin Steinbauer war im Endspiel des 5. März-HTT-150-Turniers die dominierende Persönlichkeit, die obendrein wenig über hatte, für Jubiläums-Feierlichkeiten im Hause Hobiger. Der 36jährige Guntramsdorfer spielte dieser Tage sein 180. Karriere-Turnier, und dazu richtig ordentliches Tennis! Solide spielend, aufopfernd kämpfend, so zog der an Nummer 2 gesetzte Niederösterreicher wie im Vorjahr und zum zweiten Mal in Folge ins Finale des “vermeintlich” letzten Hallenturniers der Saison ein. Wie überhaupt der Guntramsdorfer beim März-HTT-150-Turnier noch nie enttäuschte, und sowas wie ein neues Lieblingsturnier gefunden zu haben scheint. Denn bei ein und dem selben Event hat Hobiger sonst nirgendwo anders eine Bilanz, die ohne Erstrundenpleite in seiner Tour-Activity aufscheint. Bei nunmehr 5 Teilnahmen scheiterte der 36jährige gleich vier Mal erst am späteren Turniersieger, wie 2009, wo er Achtelfinale gegen Gerald Kostolani verlor, wie 2011 als ebenfalls in der Runde der letzten 16 gegen den späteren Champion Roland Klinger Schluss war, oder wie im Vorjahr, wo er im Endspiel dem Deutschen Karsten Schütze unterlag. Und so waren die Hoffnungen Hobigers riesengroß, just beim 180. Turnierstart seiner Laufbahn, endlich wieder einmal bei einer Siegerehrung groß im Mittelpunkt stehen zu dürfen. Eine gefühlte Ewigkeit läuft der charismatische Niederösterreicher doch nun schon seinem zweiten Turniersieg hinterher, genau genommen sind es 176 Turnierteilnahmen, in denen Hobis Erwartungen und Träume unerfüllt blieben.

cimg7553

cimg7551

Martin Steinbauer läßt auf dem Weg zum Debüt-Titel keine einzige Break-Chance zu

Um so größer waren die Hoffnungen des Guntramsdorfers, ausgerechnet im Endspiel des März-HTT-150-Turniers, seine seit März 2008 andauernde Erfolglosigkeit beenden zu können, wartete doch nach Siegen über Martin Löbel, Marko Bogdanov und Wolfgang Tschanett, im Finale ein völlig unbekanntes Gesicht im Tour-Circuit. Na gut, der “Neue” gab auf seinem Weg durch den März-HTT-150-Raster gegen die teils arrivierte Konkurrenz wie Georg Gallo, Andreas Tolunay, Rainer Bauer und Philipp Scheider keinen Satz ab, doch die dabei erzielten Resultate schockten einen ohnehin stets optimistischen Markus Hobiger nicht wirklich. Wie stark sein Gegner im 6. Karriere-Endspiel aber sein sollte, bekam “Hobi” rasch zu spüren. Ein Break zum 3:1 und ein weiteres zum 6:2 Satzgewinn, Martin Steinbauer dominierte das 15. Saisonfinale von Beginn weg und nach Belieben, und hatte nach nur 27 Minuten vor den Augen seiner zukünftigen Schwiegereltern, die halbe Miete eingefahren. Den Debüt-Triumph vollenden konnte der 30jährige vom WESTKAP dann im zweiten Heat, und dort reichte vorallem eine mehr als solide Aufschlagleistung. Nicht eine einzige Break-Möglichkeit ließ Steinbauer zu, und weil der Newcomer selbst das Service seines Gegenübers zum 2:0 durchbrechen konnte, war das Finale letztlich nach exakt 56 Minuten zu seinen Gunsten entschieden.

cimg7552

cimg7574

15 Top-100-Spieler sorgen für sensationelles Teilnehmerfeld beim März-Challenger

Schauplatzwechsel! Eine Woche später “wollten” die Challenger-Stars der Hobby-Tennis-Tour eigentlich unter freiem Himmel im Tennispoint Südstadt aufschlagen, und dort den traditionell “frühesten” Saison-Freiluft-Start in der Hobby-Tennis-Szene hinlegen. Doch der verschneite und unterkühlte Frühlingsbeginn machte Baumann & Co einen dicken Strich durch die Rechnung, und so gab es statt dem ersten Outdoor-Event des Jahres 2013 das “hoffentlich” letzte Hallenturnier der Indoor-Saison 2012/2013. Sieben Wochen – und damit viel zu lange – dauerte die Pause, die die Challenger-Asse seit ihrem letzten Turnier-Auftritt abgesessen hatten. Anfang Februar hatte Serbiens Jungstar Daniel Strezoski den letzten Bewerb der Challenger-Tour für sich entschieden, umso größer war natürlich der Andrang beim dritten Challenger-Turnier des Jahres. 15 Top-100-Akteure und mindestens eben soviele seriöse Titelanwärter hatte das 60. La-Ville-Hallen-Turnier in der Kirchfeldgasse zu bieten. Angeführt vom topgesetzten Peter Baumann und von Titelverteidiger Daniel Elender, hatte sich beinahe die gesamte Challenger-Elite versammelt, um sich mit einem vollen Erfolg eines der begehrten Tickets für das Challenger-Tour-Final Ende November zu sichern.

cimg7590

Von Baumann über Kobsik, von Elender bis Pliemitscher, von Perepelin bis zu Löffelmann, die Liste der frühzeitig gestrauchelten Titel-Mitfavoriten ist lang und prominent besetzt

Das am Ende nach 30 teils höchst ausgeglichen verlaufenden Matches ausgerechnet Clemens Wimmer den Siegerpokal “stemmen” durfte, kam aber sogar für echte Szene-Kenner richtig überraschend. Seit Juni letzten Jahres “tümpelte” der “Mini-Muster” demotiviert und formlos in den Niederungen des Circuits umher, als Höhepunkt vergeigte Wimmer mit einer grottenschlechten Leistung auch noch das Jänner-Challenger-Endspiel zu Beginn der heurigen Saison! Dementsprechend engagiert startete der 31jährige in sein 50. Karriere-Turnier, wenngleich die großen Favoriten doch andere waren. Peter Baumann hatten die Experten ganz oben auf der Rechnung. Der 49jährige, der sich binnen 11 Monaten mit genau 50 Turnierstarts bis auf Position Nr. 14 im Entry-Ranking empor arbeitete, ging als Nummer 1 in das dritte Challenger-Saison-Turnier, scheiterte aber im Viertelfinale an Perepelkin-Bezwinger Thomas Pretl. Der 6fache russische Turniersieger hatte seinerseits in Runde 1 bei seinem Saison-Debüt Donaufeld-Neostar Manfred Buzek mit 6:1, 7:5 geschlagen, an eine Wiederholung des Titelgewinns von 2011 war aus seiner Sicht aber nicht zu denken. Viel hatte man im Vorfeld auch von Thomas Löffelmann erwartet, doch dann enttäuschte der Wiener just bei seinem 20. Turnierantreten auf allen Linien. Der 34jährige mühte sich schon zum Auftakt gegen den Qualifikanten Jens Gudenus zu einem knappen 7:5, 7:5 Erfolg, und bereits in diesem Spiel deutete sich an, dass “Leffe” an diesem Weekend nicht in gewohnter Form agierte. Bereits vor dem Finale blieb auch Linkshänder Thomas Pratsch auf der Strecke. Der 33jährige verlebte am Sonntag Nachmittag 6 Sätze und 5 Stunden auf den Courts des UTC La Ville, und verschoss dort womöglich gegen die Herren Lucas Rydl und den März-Challenger-Champion von 2010 Michael Pichler doch sein Pulver. Im Semifinale wirkte er schließlich gegen “Päppel-König” Philipp Scheider nicht mehr spritzig genug, ein 4:6, 4:6 war die Folge. Auch der Sieger von 2009 Fritz Pliemitscher spielte im Kampf um den Titel keine Rolle. Der 47jährige, der noch immer mit 6 Siegen der erfolgreichste Challenger-Spieler der Geschichte ist, musste sich mit einem 6:1, 6:2 zum Auftakt gegen den Serben Milan Stojkov begnügen, womit der Routinier zumindest den ersten Einzelsieg in dieser Saison feiern konnte. Keinen Grund zur Freude hatte auch der amtierende Jänner-Challenger-Sieger Sascha Kobsik. Der beinahe dauerhafte “verkühlte” Power-Server vom WTC war – ganz im Gegenteil – richtig enttäuscht und frustriert nach seinem Ausscheiden, das ihn im Viertelfinale gegen Philipp Scheider ereilt hatte. Kobsik hatte davor zwar immerhin den zuletzt so starken Sebastian Horstmann niedergekämpft und auch mit Fritz Pliemitscher kurzen Prozess gemacht, doch das 4:6, 2:6 und vorallem die Leistung im Duell mit Scheider lösten beim 31jährigen “Weltuntergangsgefühle” aus. “Du wirst mich jetzt länger nicht mehr sehen”, ließ ein “verschnupfter” Kobsik eine mögliche Wettkampfpause anklingen. Ganz andere Sorgen hat da ein weiterer Neuzugang des WTC Dirnelwiese. Daniel Elender, immerhin 3facher Challenger-Champ und 4maliger HTT-Turniersieger kommt anno 2013 einfach nicht in Schwung. Der 25jährige Oberösterreicher, als Titelverteidiger in den Bewerb gestartet, wartet nach seinem Achtelfinal-Aus gegen Philipp Scheider weiter auf den ersten Einzelsieg in diesem Jahr.

cimg7575

Clemens Wimmer und Philipp Scheider – zwei Überrachungen im Endspiel des März-Challenger-Turniers im UTC La Ville

Favoriten waren also in den vier Turniertagen vor dem großen Endspiel genug gescheitert, und so kam es am Dienstag Abend zum überraschenden Final-Showdown zwischen Vorjahresfinalist Clemens Wimmer und “Päppel-König” Philipp Scheider. Es sollte sich das längste Best of 3 Finale der Open Ära entwickeln, ein zunächst ganz gutes und attraktives Match, das schließlich 3:27 Stunden und 274 Punkte lang dauern sollte, und im Finish weniger in einem megaspannenden Tie-Break-Krimi, als vielmehr in einem langatmigen und unansehnlichen Marathon-Horror endete. Zunächst erwies sich Wimmer als “Mister 100 Prozent” in Sachen Break-Chancen. Der 31jährige zeigte sich äußerst effektiv, und nützte sowohl seine erste Break-Möglichkeit zum 2:1, als auch zum 3:2. Eine 5:3 Führung brachte Wimmer aber doch nicht ins Trockene, und so musste er im Tie-Break mit 8:6 die Entscheidung im ersten Heat herbeiführen. Der zweite Durchgang war dann von einer wahren Break-Orgie geprägt, ehe Wimmer mit eigenem Aufschlag die 5:4 Führung fixierte. Bei 15:30 fehlten dem Challenger-Star vom WTC nur zwei Punkte zum Titelgewinn, und in dieser Phase konnte niemand erahnen, dass uns noch anstrengende eineinhalb Stunden purem Challenger-Tennis bevorstehen würden. Scheider glich nicht nur zum 5:5 aus, sondern holte sich mit den folgenden beiden gewonnenen Games den zweiten Satz mit 7:5.

cimg7622

196 produzierte unforced errors und ein Stromausfall – der 3:27 Stunden dauernde finale Tennis-Horror beim März-Challenger-Turnier 2013 kurz zusammengefasst

Durfte man nach dem gelungenen Satzausgleich nun davon ausgehen, dass Scheider mit Selbstvertrauen und Courage die Initiative gegen einen “schupfenden Gegner” übernehmen würde, so wurde man in den folgenden 81 Minuten Zeuge, wie der 19jährige vom City & Country Sportclub, risiko- und mutlos sein erstes Karriere-Finale zu Ende spielte. Mit 20 Winnern und 5 erfolgreich abgeschlossenen Netzangriffen hatte Scheider im zweiten Satz eigentlich das Rezept gefunden, wie man das blonde laufstarke Grundlinien-Monster in die Knie zwingen könnte. Doch dann fehlte dem Jungstar in der Entscheidung ganz einfach der Mut, aggressiv und offensiv orientiert an die Sache heranzugehen. Stattdessen polierte Scheider im “kongenialen Zusammenspiel” mit seinem Gegenüber die am Ende abartig ausgefallene Fehler-Statistik des März-Challenger-Endspieles auf. Höhepunkt des Schupf-Marathons war das zweite Game im Entscheidungssatz, das insgesamt 23 Minuten dauerte, 6 Einstände, 3 Spielbälle Scheiders, sowie 4 Break-Möglichkeiten Wimmers brachte, und als bezeichnenden Abschluss auch noch einen Stromausfall in der Halle zu bieten hatte. Als 10 Minuten vor Mitternacht am Centercourt des UTC La Ville sprichwörtlich die Lichter ausgehen, hatte man vor Ort ein Bild mit absolut symbolischen Charakter. Es war in dieser Phase einfach nicht anzuschauen, das Endspiel beim 16. Saisonturnier am Altmannsdorfer Ast. Es entwickelte sich ein verkrampfter Schlagabtausch, der nur noch Fehler und Mißgeschicke zu Tage förderte. Immerhin gelang Scheider das scheinbar vorentscheidende Break zum 2:1, das der 19jährige bis zum Spielstand von 4:2 transportieren konnte. Leider aus seiner Sicht, spielte der Jungstar dann ein katastrophales achtes Game im dritten Satz, in dem er seinen Aufschlag zu Null abgeben musste, und mit einer Vorhand an die Hallendecke und einem “Luftschlag” beim Smash auch optisch keine gute Figur machte. Unzählige – eigentlich nicht erklärbare – Vorhandfehler prägten in dieser Phase Scheiders Spiel, während Wimmer wiederum mit kapitalen Patzern am Netz die Partie ausgeglichen hielt. Am Ende war Wimmer unglaubliche 92 Mal in diesem Finale am Netz, wobei nur 44 Punktgewinne für den 31jährigen dabei herausschauten. Zusammen produzierten die beiden Endspiel-Protagonisten 196 unforced errors, bei aller Liebe und Wertschätzung, aber der von vielen Spielern zuletzt in Sachen Challenger als zu kritisch dargestellte Tour-Veranstalter, konnte beim Liveticker beim besten Willen keine positiven Aspekte in dieser Phase herausstreichen. Es war ein absoluter Tennis-Horror, den Scheider und Wimmer über 3:27 Stunden darboten, und der kein Ende zu nehmen schien. Denn bei 5:4 ließ Scheider mit eigenem Aufschlag zwei Matchbälle ungenützt, und nachdem der 19jährige mit einem weiteren Break auch bei 6:5 zum Titelgewinn serviert, dort allerdings auch erfolglos agiert und den dritten Matchball ausläßt, muss das Finale im Tie-Break entschieden werden. Dort läßt Scheider seine Vorhand im Stich, mit fünf unforced errors, darunter auch beim ersten Matchball Wimmers, geht die Partie am Ende nach 207 Minuten mit 7:6, 5:7, 7:6 an Clemens Wimmer.

cimg7623

Clemens Wimmer feiert beim 50. Turnierstart seiner Karriere den 5. Challenger-Titel, einen historischen Eintrag in die Rekordbücher verhindert aber das Schlechtwetter

Der 31jährige, der heuer auch im Meisterschaftskader des WTC Dirnelwiese steht, feierte also am Ende seinen ersten Turniersieg seit Juni 2012, und den insgesamt 5. Challenger-Titel seiner Karriere. Damit ist Wimmer hinter Fritz Pliemitscher und gemeinsam mit Stanislav Perepelkin der zweiterfolgreichste Challenger-Spieler der Open Ära. Ärgern wird sich Wimmer womöglich nur über das schlechte Wetter, das ihm letztlich einen historischen Eintrag in die Rekordbücher der HTT-Geschichte kostete. Denn hätte Wimmer seinen Titel wie geplant in der Südstadt auf Hartplatz erobert, dann wäre er der 13. Spieler der Open Ära gewesen, der auf allen 4 Bodenbelägen zu Titelehren gekommen wäre. So aber gab es zum 50. Turnierstart “nur” einen “gewöhnlichen” Titel zu bejubeln. Und über diesen Sieg freute sich Wimmer riesig, zumal die Erleichterung nach Monaten der Erfolglosigkeit und der Selbstzweifel deutlich zu spüren war. “Ich bin sehr glücklich. Natürlich habe ich mit dem Titel spekuliert, aber bei so vielen Titelkandidaten ist es extrem schwer. Überhaupt glaube ich, dass es in Zukunft immer schwieriger wird, einen Titel auf Challenger-Ebene zu gewinnen, viel zu breit ist das Ganze schon geworden. Ich bin mir sicher, dass heute nur meine Erfahrung und meine Ruhe den Ausschlag gegeben haben”, so Wimmer.

cimg7625

“Päppel-König” Philipp Scheider mit 3 vergebenen Matchbällen

3 Matchbälle im ersten Karriere-Finale auf der Hobby-Tennis-Tour vergeben, kein Wunder, dass Philipp Scheider nach dem Endspiel-Marathon so richtig enttäuscht die Heimreise anzutreten hatte. “Zuerst möchte ich meinem Gegner zum Titelgewinn gratulieren. Das Spiel war definitiv keines auf hohem Niveau. Ich bin mit meiner Darbietung äußerst unzufrieden. Ich habe einfach nicht den Mut gehabt, auf die geschupften Bälle meines Gegners mit aggressiven Angriffsbällen zu reagieren. Vielleicht lag das auch am Umstand, dass ich mein erstes Finale gespielt habe. Hätte ich mich an meine übliche Spielweise gehalten, dann wäre dieses Spiel womöglich ganz anders ausgegangen. Die vergebenen Matchbälle waren natürlich besonders bitter, aber ich bin insgesamt mit dem ganzen Match nicht zufrieden”, analysierte der 19jährige sein erstes Karriere-Endspiel. Ins Gerade ist Scheider an diesem Wochenende aber nicht nur mit seinen tollen Leistungen auf dem Weg ins März-Challenger-Finale gekommen, sondern mit seiner Aufschlag-Vorbereitung, die unter den Kollegen für Aufsehen und Diskussionen sorgte. Bis zu 31 Mal päppelte der Junior den kleinen gelben Filz auf, bevor er ihn ins Feld seines Gegners beförderte. Mit der neuen 25 Sekunden-Regel auf der ATP-Tour hätte Scheider so seine Probleme, auf der HTT geht das “Dauer-Päppeln” vorerst noch gut. “Das hat mir mein Trainer mitgegeben. Mittlerweile bringt mich das selbst raus, aber ich habe mir das so angewöhnt”, lachte Scheider.

cimg7624