Patrick Meinhart peilt nach Sieg im Halbfinale seinen 2. Februar-HTT-250-Titel nach 2007 an

TC Top Serve-Star Patrick Meinhart hat im zweiten Vorschluss-Runden-Duell des 7. Februar-HTT-250-Turniers, das von vielen Insidern erwartete Traumfinale zwischen Lokalmatador Jürgen Buchhammer und TC Alt Erlaa-Jungstar Michael Schwärzli gesprengt, und seinerseits die Chance auf seinen zweiten Februar-HTT-250-Titel nach 2007 gewahrt. Der 22jährige revanchierte sich am Montag Abend im Semifinale des siebenten Saisonturniers in einer Neuauflage des letztjährigen August-HTT-250-Achtelfinales für die damals erlittene 6:2, 6:7, 6:7 Niederlage gegen Michael Schwärzli, und zog mit einem abermals hart umkämpften Sieg erstmals seit Juni 2011 wieder in ein Finale der Hobby-Tennis-Tour ein. In knapp über zwei Stunden hatte sich Meinhart mit 6:7, 6:3, 6:4 die insgesamt 12. Finalteilnahme seiner Laufbahn gesichert, wo er am Mittwoch Abend im Duell mit Lokalmatador Jürgen Buchhammer nach Karriere-Titel Nr. 9 greifen möchte. Das Endspiel beim gleichzeitig stattfindenden ersten Saisonturnier der Future-Tour bestreiten derweil Serbiens Shootingstar Daniel Strezoski und Spaniens Tour-Newcomer Ignacio Martin, der sein bislang sensationell verlaufendes Debüt im Circuit mit dem Titelgewinn krönen möchte. Ein Bericht von C.L

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Michael Schwärzli gewinnt den ersten Satz und den dritten Tie-Break gegen Patrick Meinhart in Folge

Patrick Meinhart ist beim Februar-HTT-250-Turnier weiter nicht zu schlagen, und steht nach seinem zweiten, mühsam in drei Sätzen errungenen Sieg als Finalgegner von Scheller-Bezwinger Jürgen Buchhammer fest. Der 22jährige, der bereits 2007 im Endspiel der Premieren-Ausgabe des Februar-HTT-250-Turniers stand, und bei diesem Event nun bereits seit 7 Spielen ungeschlagen ist, war in einem über weite Strecken höchst ausgeglichenen Match gegen Schwärzli, am Ende der glücklichere Akteur, der mit Sicherheit auch von seiner größeren Turnier-Erfahrung profitierte. Denn als es im Finish einer teils hochklassigen Begegnung “ans Eingemachte” ging, warf der Top-Server aus Simmering die Routine von 120. HTT-Turnierstarts in die Waagschale. Im Vergleich dazu nehmen sich die bisherigen 5 Turnierteilnahmen des Michael Schwärzli doch eher bescheiden aus. Dabei schienen Routine und Erfahrung lange Zeit nicht die ausschlaggebenden Faktoren zu sein, die über Sieg oder Niederlage im zweiten Semifinale des Februar-HTT-250-Turniers entscheiden. Zunächst stand eher die Frage im Raum, wer der beiden prächtig servierenden jungen Herren als Erster beim Aufschlag schwächeln würde. Bei 4:4 “tanzte” dann Schwärzli erstmals mit abgegebenem Service aus der Reihe, wodurch Meinhart bei 5:4 zum Satzgewinn aufschlagen konnte. Doch aus dem Vorteil wurde eine Bürde, Meinhart kassierte prompt das Re-Break, und sah sich wenig später im zweiten direkten Duell mit seinem 17jährigen Kontrahenten bereits zum dritten Mal in einen Tie-Break verwickelt. Dort führte der 8fache Turniersieger rasch mit 3:0, doch sieben Punkte in Folge bescherten Schwärzli im dritten mit Meinhart gespielten Tie-Break zum dritten Mal das bessere Ende.

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Meinhart gleicht im Head to Head zum 1:1 aus, und steht erstmals seit Juni 2011 wieder in einem Finale auf der Hobby-Tennis-Tour

Meinhart konterte, schaffte mit 6:3 den Satzausgleich, und hievte damit auch das zweite Aufeinandertreffen der beiden Tour-Stars nach dem ersten Duell im Achtelfinale des vorjährigen August-HTT-250-Turniers in einen dritten Satz. Damals im Sommer 2012, hatte Schwärzli den ersten Satz verloren und im zweiten Heat sogar Matchbälle abzuwehren, ehe er Meinhart auf seiner Heimanlage in die Schranken gewiesen hatte. Dem 2:0 im Head to Head schien am gestrigen Montag Abend dann nichts mehr im Wege zu stehen, weil der “kleine Wiener mit dem großen Kämpferherz” eine sicher scheinende 4:1 Führung inne hatte. Doch der 17jährige mit den auffällig roten Schuhen, begann plötzlich beim Aufschlag zu wackeln, was der routinierte und vorallem geduldig spielende Meinhart im Finish zu nützen wusste. “Ich habe immer an meine Chance geglaubt, und ich war in allen Aufschlag-Games meines Gegner mit Breakchancen dran. Am Ende wäre ich jetzt sogar mit einer Niederlage in drei Sätzen zufrieden gewesen”, erzählte der Sieger später im Interview. Und während Meinhart mit Geduld und der nötigen Sicherheit in seinen Schlägen, die Gelegenheit beim Schopf packte, und sich erstmals seit dem Juni-HTT-250-Turnier des Jahres 2011 wieder für ein Tour-Endspiel qualifizierte, vergeigte Schwärzli die Chance auf sein erstes HTT-Finale. Vielleicht hatte der 17jährige vom TC Alt Erlaa im Finish zu sehr mit der Brechstange agiert, womöglich Tempo und Power in seinen Angriffe “überdosiert”, und damit den bislang größten Karriere-Erfolg vor den Augen seiner Eltern in den Sand gesetzt. “Schade, da war heute mehr möglich. Wir haben ein gutes Niveau geboten, am Ende habe ich leider leichte und vorallem mehr Fehler gemacht als mein Gegner. Mit dem Einzug ins Semifinale kann ich sehr zufrieden sein. Und ich möchte zwar nicht vorgreifen, aber ich denke schon, dass ich so wie vor zwei Wochen “Anmerk. d. Red.: Stefan Kraberger beim Jänner-HTT-250-Turnier” wieder gegen den Turniersieger verloren habe”, betonte der 17jährige.

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Serbiens Shooting-Star Daniel Strezoski setzt seines Erfolgsserie auch im Halbfinale gegen erschütternd schwach spielenden Jens Gudenus fort, und ist bereits seit 8 Spielen ungeschlagen

Am Montag Abend stand neben dem Halbfinal-Kracher zwischen Meinhart und Schwärzli aber auch der semifinale Doppelpack beim 2. Februar-Future-Turnier 2013 im UTC La Ville auf dem Programm, der dem Circuit letztlich nach zwei höchst einseitigen Begegnungen, das insgesamt erst 12. rein internationale Endspiel der Open Ära bescherte. Weil Tour-Neuling Ignacio Martin mit Tour-Oldie Karl Ader beim 6:1, 6:0 kurzen Prozess machte, und Shooting-Star Daniel Strezoski beim 6:2, 6:0 über Jens Gudenus seine Erfolgsserie fortsetzte und auf 8 Einzelsiege in Folge ausbaute, kommt es am Mittwoch Abend im Endspiel zum großen Duell zwischen den stolzen Tennisnationen Serbien und Spanien. Dort hofft man allgemein auf mehr Spannung, denn der semifinale Abend beim Februar-Future-Turnier hatte den Spannungsgehalt eines Waldspaziergangs. Im Halbfinale der unteren Rasterhälfte praktizierte Serbiens neuer Tourheld Daniel Strezoski einmal mehr sein auf viele Gegner höchst stupide wirkendes Grundlinientennis, und weil sich Jens Gudenus in seinem dritten Karriere-Semifinale mit einer desolaten Vorstellung selbst unter einer riesigen Eigenfehler-Lawine begrub, waren spannende Momente in dieser Partie Fehlanzeige. “Ich fühle mich fast beschämt nach dieser Leistung. Ich war total neben der Spur, und das war höchst peinlich, wie ich hier und heute aufgetreten bin. Dabei hatte ich nach den ersten beiden Games noch das Gefühl, echte Chancen auf den Sieg zu haben. Strezoski ist ein echter Bringer, sonst aber nichts. Ich habe leider das Match heute selbst verbockt. Ich habe einfach zu viele Fehler gemacht, vorallem viele sinnlose unforced errors mit der Vorhand ins Out, und dazu unzählige Rückhandbälle ins Netz geschossen. Ich gönne ihm seine Bringer-Qualitäten, aber sein Sieg kam heute vorallem deshalb zustande, weil ich einen extrem schlechten Tag hatte”, polterte Gudenus. “Ich freue mich gegen einen Spanier im Finale spielen zu dürfen. Ich habe von vielen Seiten bereits gehört, dass er alle Schläge ziemlich gut beherrscht. Das läßt mich aber total kalt”, so der 17jährige, der aber von einer Favoritenrolle in seinem zweiten Tour-Finale binnen einer Woche genauso wenig hören möchte, wie von einer Unbesiegbarkeit, die ihm viele seiner Gönner attestieren. “Alleine die letzten zwei Matches haben gezeigt, dass ich nicht unbezwingbar bin, und noch viel Arbeit vor mir habe”, ergänzte der serbische Jungstar. Seine Chancen auf Karriere-Titel Nr. 2 sieht der Junior vom City & Country Sportclub aber dennoch rosig. “Ich spiele mein bestes Tennis wenn ich gefordert werde. Und ich hoffe am Mittwoch wird das so sein, dann könnte ein schönes Tennismatch entstehen”, so der Februar-Challenger-Champion.