Mayrhuber-Gala bei 10.000 Punkte-Match

Masterssieger Franz Mayrhuber hat wieder einmal eine historische und eigentlich für unmöglich realisierbar gehaltene Bestmarke im Hobby-Tennis-Tour-Circuit aufgestellt. Der 48jährige Super-Routinier fixierte am Montag Abend im Semifinale des 12. Jänner-HTT-500-Turniers mit einer 6:0, 6:1 Gala-Vorstellung über den an Nummer 4 gesetzten Peter Baumann als erster Spieler der 23jährigen Tour-Geschichte die magische 10.000 Punkte-Grenze im Entry-Ranking der Hobby-Tennis-Tour-Computer-Rangliste. Neben seinem höchst beeindruckenden Vorstoß in historische Sphären des Hobby-Tennis-Sports dieses Landes katapultierte sich der 11fache Turnierchampion mit dem semifinalen Kantersieg über Baumann auch in sein 21. Karriere-Finale, womit er in die Top Ten der Ewigen-Bestenliste aller Tour-Stars mit den meisten Endspielteilnahmen vorrücken konnte. Im finalen Showdown um den ersten Saisontitel 2013 duelliert sich Mayrhuber am Dienstag Abend übrigens mit Deutschlands Shootingstar Jan-Philip Hupasch, der – wie berichtet – bereits am Sonntag Abend mit einem glatten Zweisatzerfolg über Thomas Löffelmann das erste große Finale des neues Tennisjahres erreicht hatte. Ein Bericht von C.L

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Franz Mayrhuber und Jan-Philip Hupasch mit ihren ganz persönlichen Highlights vor dem ersten Saisonfinale 2013

Franz Mayrhuber gegen Jan-Philip Hupasch, die 12. Auflage des Jänner-HTT-500-Turniers hat sein “erwartetes Traumfinale”. Bevor sich die beiden Tour-Topstars am Dienstag Abend bei der Generalprobe für den am kommenden Freitag beginnenden ersten Grand-Slam des Jahres gegenüberstehen, haben beide bereits ihr ganz persönliches erstes Saison-Highlight vollbracht. Deutschlands neuer HTT-Stern Jan-Philip Hupasch avancierte mit seinem Viertelfinal-Erfolg über den Franzosen Sebastien Grange zur neuen Nummer 1 Deutschlands, und löste damit David Hühne ab, der fast 33 Monate die “schwarz-rot-goldenen HTT-Cracks” im Tour-Zirkus anführte. Eine Runde später im Semifinale deklassierte der 2fache Masterssieger Franz Mayrhuber mit Peter Baumann auch den vierten Herausforderer zum Saisonstart ohne Satzverlust, und darf fortan den Ausnahme-Status genießen, als erster und bislang einziger Spieler der Open Ära mit einer fünfstelligen Punkteanzahl in seinem Tour-Ranking aufzuscheinen. Als “Zugabe” gibt es für die beiden Stars des Saison-Auftakt-Events im UTC La Ville nun noch einen Titelgewinn “oben drauf”. Für Hupasch wäre es der zweite Turniersieg seiner noch kurzen Laufbahn, und der 21jährige würde mit dem 14. Turniersieg Deutschlands hinter Robin Douglas (6) und David Hühne (4) zum dritterfolgreichsten deutschen Spieler der Tour-Geschichte werden. Der topgesetzte Ranglisten-Erste Franz Mayrhuber könnte wiederum mit seinem zweiten Turniersieg in Folge Karriere-Titel Nr. 12 klar machen, und damit in der Ewigen-Bestenliste den alleinigen zehnten Platz übernehmen, und seine aktuellen Mitstreiter mit ebenfalls 11 Turniersiegen (nämlich die Herren Markus Seitner, Mario Kiss und Christoph Kramer) aus den Top-Ten rausdrängen.

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Franz Mayrhuber und sein 10.000 Punkte-Rekord im Vergleich

Vor dem 25. deutsch-österreichischen Jubiläums-Final-Duell (die rot-weiss-roten Hobby-Tennis-Cracks führen übrigens mit 14:10) wollen wir aber noch einen kurzen Blick auf Franz Mayrhuber und seinen Sensations-Rekord machen. 10.000 Punkte im Entry-Ranking, das galt viele Jahre eigentlich als unerreichbare und beinahe galaktisch weit entfernte Rekordmarke. Das ausgerechnet ein 48 Jahre – im Falle von Mayrhuber muss man sagen – “junger” Spieler diese phantastische Performance vollbringt, verleiht dieser Leistung noch mehr an Glanz, die aufrichtige Bewunderung verdient. 5 Spieler (Mayrhuber, Nagl, Schwing, Kova und Lippert) haben in der 23jährigen Tour-Geschichte seit 1990 die 8000-Punkte-Marke überschritten, lediglich 3 Spielern (Mayrhuber, Schwing und Lippert) gelang es in der Open Ära die 9000-Punkte-Schallmauer zu knacken, der magische “10.000er” – quasi der Everest – ist aber alleinge Chefsache des derzeitigen Branchen-Primus Franz Mayrhuber. Indes: Mit Vergleichen und Gegenüberstellungen der verschiedenen Rekorde sollte man Vorsicht walten lassen, und die diversen Bestleistungen tunlichst auseinander halten. Die über die Jahrzehnte verteilten Ranking-Rekorde sind nicht vergleichbar und unter höchst unterschiedlichen Voraussetzungen zu Stande gekommen. Jede Bestmarke wurde ohne Zweifel von einem außergewöhnlichen und ganz speziellen Spieler aufgestellt, allerdings auch zu seiner Zeit. Ein Grand-Slam-Erfolg anno 2012 – wo oft bis zu 15 Spieler um den Titel rittern – ist eine ganz andere Kragenweite als ein Major-Triumph zu Beginn des Jahrtausends, als sich eine handvoll Klassespieler um Trophäen und Prestige duellierten, und der Rest des Feldes – brutal ausgedrückt – nicht mehr als “Fußvolk” war, das die diversen Raster entsprechend auffüllte. Auf der anderen Seite hatten die “Stars von anno dazumal” wiederum nicht die Gelegenheit, so massigst Punkte wie Mayrhuber & Co zu sammeln. Hat der aktuelle Ranking-Leader seine 10.000 Punkte bei 21 Turnieren aus einem 80 Events umfassenden Tour-Kalender erzielt, hatten die “Altstars” nur 16 Startmöglichkeiten in einem mit 22 Veranstaltungen für heutige Verhältnisse geradezu spärlichen Jahresprogramm. Auch der ehemalige Ranglisten-Erste Patrick Schwing hat im Jahr 2005 seine 9.178 Punkte – die als drittbeste Marke aller Zeiten gelten – bei nur 15 Turnierstarts realisiert. Damit hat der heutige Doppel-Spezialist im Schnitt 611 Punkte pro Turnier gemacht, eine bis heute unerreichte Bestmarke. Dahinter folgt Claus Lippert, der 2001 in seinem Rekordjahr mit 10 Turniersiegen  und 9.556 Punkte in 16 Turnieren auf einen Schnitt von 597 Punkte pro Start kam. Franz Mayrhubers 10.000 Punkte in 21 Turnieren erzielt, bedeuten schließlich den drittbesten Schnitt von 476 Punkten. Allerdings ist auch diese Statistik relativ, denn heutzutage gibt es für die diversen Erfolge und Leistungen viel mehr Punkte zu gewinnen als früher. Für einen Major-Triumph gab es einst zu Beginn des Jahrhunderts 600 Punkte, später zu Schwings Zeiten 800 und die zusätzlichen Bonuspunkte für besiegte Gegner, womit man als Grand-Slam-Champion auf ca. 1.200 Punkte kam. Heute räumt ein Major-Gewinner satte 2000 Punkte ab, und sagt DANKE.

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Mayrhuber im 170. Karriere-Match mit 41minütiger Gala-Vorstellung im Jänner-HTT-500-Semifinale gegen Peter Baumann

Reizvoll, höchst interessant und deshalb bei allen Aktiven so beliebt, sind Statistiken und Ewigen-Bilanzen aber trotzdem. Und einer der sich für diese Rekord-Listen richtig begeistern kann, ist Masterssieger Franz Mayrhuber, der am Montag Abend mit einer wahren Gala-Vorstellung seinen letzten Rekordbuch-Eintrag krönte. Der 48jährige zelebrierte förmlich feinstes vorgetragenes Tennis gegen einen Gegner, der in 41 Minuten Spielzeit nicht über die Rolle des Statisten hinauskam. So wurde das 10.000-Punkte-Spiel zu einer One-Man-Show, und Mayrhuber genoss vom ersten Ballwechsel an jede Sekunde die er auf dem 9er-Court des UTC La Ville verbringen durfte. Das Ergebnis mit 6:0, 6:1 sagt eigentlich ohnehin schon alles aus, aber ein Blick auf die Matchstatistik von hobbytennistour.at verdeutlicht erst, zu welcher Demonstration Mayrhuber’s semifinaler Auftritt wurde. 55:23 Punkte, keine zugelassene Break-Chance, 6:0 Asse, 26:6 Winner, lediglich 15 Eigenfehler, doch die absolute Spielfreude Mayrhubers förderte die Tatsache ans Tageslicht, dass der 48jährige Grundlinien-Spezialist gleich 8 Mal in diesem Vorschluss-Runden-Treffen mit Baumann am Netz auftauchte und 6 Mal dort mit einem Volley punktete. Das Einbahnstraßen-Tennis war im ersten Satz nach nur 17 Minuten vorüber, und hätte der Branchen-Primus im Finish des zweiten Satzes den nötigen Nachdruck an den Tag gelegt, dann wäre Baumann wohl mit der Doppel-Null nach Hause gegangen. Nach nur 28 Minuten stand es 6:0, 4:0, ehe sich Baumann bei Aufschlag seines Gegners nach 40:0 noch auf 40:40 kämpfte, und damit zum einzigen Mal über Einstand gehen konnte. In diesem Game verliert Mayrhuber auch die sensationelle 100 Prozent-Quote, die im Finish des Matches immer noch in seiner Statistik aufscheint, und seine perfekte Vorstellung bei erzielten Punkten nach dem ersten Aufschlag dokumentierte. In dieser Phase schwingt sich Baumann letztlich dann auch auf, um sein “Ehrengame” zum 1:5 zu machen, ehe der Ranglisten-Erste mit eigenem Aufschlag die abendliche Tennis-Gala in seinem 170. Karriere-Single am Altmannsdorfer Ast beendet.

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Mayrhuber mit 21. Karriere-Finalteilnahme in den Top Ten der Ewigen-Bestenliste und vorsichtig optimistisch vor dem ersten Saisonfinale 2013 gegen Jan-Philip Hupasch

Damit hat Mayrhuber im dritten Anlauf nach zwei Semifinalteilnahmen 2011 und 2012 erstmals das Endspiel beim Jänner-HTT-500-Turnier erreicht, und ist obendrein in das 21. Finale seiner außergewöhnlichen HTT-Laufbahn eingezogen. Damit gehört der 48jährige auch in der Kategorie der meisten Endspielteilnahmen seit Montag Abend zu den Top Ten der Tour-Geschichte, und hält nun mit den erwähnten 21 Finalbeteiligungen so wie Bernhard Nagl und Mario Kiss (ebenfalls 21 HTT-Finalstarts) Platz 8 in der Ewigenbestenliste. “Ich habe heute sehr entspannt gespielt, und absolut einen richtigen Lauf gehabt. Das ich als erster Spieler 10000 Punkte im Ranking erreicht habe, freut mich schon sehr. Rekorde, Bestleistungen und Ewigen-Statistiken taugen mir unheimlich”, so Mayrhuber, der sich für das heutige Finale vorsichtig optimistisch zeigt. “Ich sehe den Hupasch in der besseren Position, weil er die bislang einzige Partie zwischen uns gewonnen hat, und der Kopf bekanntlich sehr viel ausmacht im Tennis. Aber ich werde voll um den Turniersieg fighten”, verspricht der Ranglisten-Erste. “Ich freue mich, bei diesem geschichtsträchtigen und historischen Ereignis live dabei gewesen zu sein. Leider hatte ich mein bestes Tennis in der Einspielphase gezeigt”, lachte derweil der unterlegene Peter Baumann.

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Die meisten Finalteilnahmen in der Tour-Geschichte seit 1990

Die Top-Ten-Ewigen-Bestenliste
1. Claus LIPPERT 93 Finalteilnahmen
2. Martin KOVA 55 Finalteilnahmen
3. Klaus HOFER 54 Finalteilnahmen
4. Christian KAINZ 43 Finalteilnahmen
5. Andreas HARBARTH 40 Finalteilnahmen
6. Patrick SCHWING 31 Finalteilnahmen
7. Roman AINBERGER 24 Finalteilnahmen
8. Bernhard NAGL 21 Finalteilnahmen
Mario KISS 21 Finalteilnahmen
Franz MAYRHUBER 21 Finalteilnahmen