Renee Glatzl nach Topleistung als Opfer des Masters-Reglements

Der Ranglisten-Erste und Masterssieger von 2009 Franz Mayrhuber steht gemeinsam mit drei Masters-Semifinal-Debütanten in der am heutigen Dienstag am Programm stehenden Vorschluss-Runde beim Saisonfinale der “Besten Acht” im UTC La Ville. Neben dem Branchen-Leader hatten sich ja bereits am Samstag Nachmittag die Herren Patrick Wiesmühler und Hüseyin Tüfekci vorzeitig und erstmalig für das Halbfinale qualifiziert. Den letzten freien Platz unter den Top 4 ergatterte am Sonntag Abend Vorarlbergs Nr. 1 Markus Kurzemann, der sich nach einer eher matten Vorstellung mit einem 7:5, 6:0 Erfolg über den rumänischen Masters-Neuling Rares Maftei durchsetzte, und auch von der komplexen Arithmetik in Sachen Aufstieg profitierte. Großes Opfer des zur Anwendung gekommenen Reglements war Korger-Ersatz Renee Glatzl, der nach einer abermals phantastischen Leistung und einem Prestige-Erfolg über den Ranglisten-Ersten Franz Mayrhuber im Semifinale zum Zusehen verurteilt ist. Ein Bericht von C.L

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“Das Glatzl-Aus ist einfach nur zum Heulen” – wie der 18jährige das Opfer eines hoch komplexen Masters-Reglements wurde

So viel Spannung die komplizierte Aufstiegs-Arithmetik am Sonntag Nachmittag auch für die Gruppe A beim Masters mit sich brachte, so brutal und hart selektionierte sie schließlich drei eigentliche Sieger in “zwei Gewinner & einen Verlierer”.  Mit zwei Siegen und als einziger ungeschlagener Spieler der Vorrunden-Gruppe A, vorallem aber als jener Akteur, der in dieser erwähnten Gruppe A am überzeugendsten durch die Gruppenphase düste, hätte es Jungstar Renee Glatzl mehr als verdient gehabt, die Rolle des Korger-Ersatzmannes zumindest noch ein weiteres Match lang zu bekleiden. Doch genau der Umstand, “nur” Ersatzmann beim Top-Event der 8 Saisonbesten zu sein, kostete dem 18jährigen schließlich das höchst verdiente Semifinal-Ticket. 2:0 Siege und 4:0 Sätze sind – so komisch und kurios es klingen mag – eine schlechter zu bewertende Bilanz, als 2:1 Siege und 4:2 Sätze, und zwar nämlich dann, wenn es um die entscheidende Frage im Aufstiegs-Rennen eines Round-Robin-Bewerbs geht, und ein Spieler im Vergleich zu den Kontrahenten nur zwei statt der üblichen drei Vorrunden-Matches bestritten hat. Und genau dieses Reglement fiel am Sonntag Nachmittag Renee Glatzl auf den Kopf. Mit dem Aus des 18jährigen November-Masters-Series-1000-Sieger avancierte aber auch das Turnier insgesamt zum großen Verlierer dieser hoch komplexen Aufstiegs-Arithmetik, oder wie es Glatzls Ex-Clubkollege Marko Bogdanov treffend ausdrückte: “Das Glatzl-Aus ist einfach nur zum Heulen”.

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Die Glatzl’sche Horror-Show – in nur 13 Minuten 0:4 in Rückstand zu geraten

Der dieser Tage so brillant aufspielende Korger-Ersatz hatte im Eröffnungsspiel des letzten Vorrunden-Tages beim 23. Babolat-Masters-Turnier vorerst einmal das seine dazu beigetragen, um sich für das Semifinale zu qualifizieren. Dabei schien Glatzl zunächst nicht so richtig anwesend zu sein, in der Neuauflage des viertelfinalen Tie-Break-Krimis vom Juni-HTT-500-Rasen-Turnier auf WAT Landstraße. Es war eine Art spielerischer Horror-Show, die Glatzl in der ersten Viertelstunde des Gruppe-A-Schlagers zum Besten gab. Das erste Game mit vier Return-Fehlern am Stück, war der Startschuss für eine Anfangsphase, die aus Sicht Glatzls Böses erahnen ließ. Wenn man gegen die Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour rasch mit 0:4 in Rückstand gerät, dann kann man sich im Normalfall, schon eine Stunde später einer anderen Freizeit-Aktivität widmen. Und es schien in Tat schnell zu gehen, im Duell des vorzeitig als Gruppensieger und Semifinal-Aufsteiger feststehenden, und damit völlig ohne Druck spielen könnenden Franz Mayrhuber, gegen den in der Vergangenheit oftmals als “Nerverl” agierenden Renee Glatzl. Der 47jährige machte rasch das Break zum 2:0, und weil sein fast drei Jahrzehnte jüngerer Kontrahent zu Beginn mit massiven Return-Problemen zu kämpfen hatte, lag der Glatzl-Junior nach nur 3 gespielten Games, aber bereits 10 produzierten Eigenfehlern 0:3 zurück. Der Kampf der Generationen schien kurz darauf bereits entschieden, als sich der Jungstar mit zwei Doppelfehlern in Serie ein zweites Break und den daraus resultierenden 0:4 Rückstand eingefahren hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal 13 Minuten gespielt, als Glatzl im Folge-Game mit zwei weiteren Return-Fehlern und einem 0:30 Rückstand den nächsten Doppel-Schritt in Richtung Debakel zu setzen schien. Doch dann passiert nicht Alltägliches, als der sonst als so souverän geltende Mayrhuber zwei Dinge “tut”, die er sonst im Normalfall “nicht oder seltenst” macht.

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Mayrhuber im zweiten Durchgang mit zwei vergebenen Satzbällen und Glatzl mit 30 knallharten Winnern

Wann bitte sehr hat man beim als “Mister Beständigkeit” bekannten Ranglisten-Ersten wohl zum letzten Mal zwei Doppelfehler in Serie gesehen? Und weil Mayrhuber scheinbar diese beiden “Aufschlag-Patzer” aktiv wieder gut machen wollte, stürmte er kurzer Hand ans Netz zum Volley-Spiel, ein Metier, in dem er sich bekannter Maßen auch nicht unbedingt “pudelwohl” fühlt. Das Resultat daraus war, dass er auch diesen angesprochenen Netzangriff “vergeigte”, und kurz darauf das erste von zwei geschafften Breaks wieder abgegeben hatte. Vorallem aber hatte er Glatzl wieder mit Mut gemacht, und in ein eigentlich längst verloren geglaubtes Match zurückgeholt. Der Ex-Terra-Rossa-Jungstar spielte fortan groß und vorallem mutig auf, und machte unglaubliche 7 der folgenden 8 Games. Damit war Glatzl nach 39 Minuten mit 1:0 in Sätzen in Führung gegangen, und höchst erfolgreich zu Werke, seinen Teil in Sachen Semifinal-Aufstieg beizutragen. Im zweiten Satz, der letztlich im Tie-Break und erst nach einer Dauer von 1:05 Stunden entschieden wurde, war Glatzl zwar mit sagenhaften 30 erzielten Winnern der aktivere Mann am Centercourt des UTC La Ville, im Endeffekt aber trotzdem eher “glücklicher Profiteur” der mangelnden Chancen-Auswertung seines Gegners. Denn Mayrhuber ging in seinem 15. Masters-Karriere-Match mit unzähligen “big points” geradezu fahrlässig um. Bei 3:1 ließ der 47jährige eine 40:0 Führung und einen weiteren vierten Spielball zur 4:1 Führung ungenützt, ehe er sich stattdessen das Re-Break zum 2:3 eingehandelt hatte. Der Ranglisten-Erste führte in der Folge auch 5:2, und bei 5:3 leistete sich der Masterssieger von 2009 den Riesen-Luxus, zwei Satzbälle auszulassen. Wieder ließ der Oldie den Junior zurück ins Spiel, und abermals “bedankte” sich der mit dem besseren Satzende für sich. Diesmal im Tie-Break, den der 18jährige mit 7:4 gewann, und weil Glatzl ja auch schon den ersten Heat umgedreht, und zu seinen Gunsten entschieden hatte, hieß es nach 1:44 Stunden Spiel-Satz und Sieg Glatzl aus dem Mund von Stuhlschiedsrichter Marko Bogdanov.

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Franz Mayrhuber mit insgesamt 42 unforced errors, dafür aber mit zwei Nominierungen in den Ewigen-Bestenlisten der Masters-Geschichte

10 Punkte mehr wies am Ende die Match-Statistik für den Sieger aus. Auch 41:10 Winner aus Sicht Glatzls sprechen eine klare Sprache, doch bei der Analyse dieses Top-Hits fällt eher eine andere Statistik auf. 42 unerzwungene Mayrhuber-Fehler, das war mit Sicherheit – neben den ausgelassenen big points – der entscheidende Faktor für den Ausgang dieses Matches. Und so sah es am Ende in einer ersten Reaktion auch der unterlegene Ranglisten-Erste völlig richtig: “Ich habe die wichtigen Punkte heute einfach nicht gemacht, und dann verlierst du schon mal so eine Partie. Ich will mich auch nicht auf die vielen Netzroller meines Gegners ausreden, aber natürlich haben mir diese Punkte weh getan. Zudem hatte ich immer im Hinterkopf, dass es in diesem Match für mich um nichts mehr geht. Das kannst Du nicht ausblenden, obwohl ich natürlich trotzdem nicht verlieren wollte”, resümierte Mayrhuber, der sich so wie im Vorjahr und insgesamt bereits zum dritten Mal in seiner Karriere für ein Semifinale beim Masters qualifiziert hatte. Und obwohl die Niederlage gegen Glatzl einen ganz kleinen Wehmutstropfen zur Folge hatte, indem der 47jährige das Turnier nicht mehr ungeschlagen gewinnen kann, und damit zum Jahresende die Schallmauer von 10.000 Ranglistenpunkten nicht mehr erreichen kann, hievte sich der routinierte Slice-König mit seinen Wochenend-Auftritten beim Saisonfinale der Top 8 wieder einmal in bestehende Top-Ten-Listen der umfangreichen Hobby-Tennis-Tour-Datenbank. Am Samstag feierte Mayrhuber im Duell mit Markus Kurzemann seinen 10. Einzelsieg beim Masters, womit er sich auf Platz 8 der Ewigen-Bestenliste jener Spieler mit den meisten Einzelsiegen beim Masters vorschob. Und sein Auftritt gegen Renee Glatzl, war immerhin schon Mayrhubers 15. Karriere-Match beim Saisonfinale der Top 8, was ihm zusätzlich auch noch einen Platz unter den Top 10 jener Spieler mit den meisten bestrittenen Masters-Matches einbrachte.

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Zwei Ewigen-Bestenlisten beim Masters

Die meisten Masters-Matches der Open Ära

Die meisten Masters-Einzelsiege der Geschichte

1. Claus LIPPERT 54 Spiele 1. Claus LIPPERT 34 Siege
2. Christian KAINZ 48 Spiele Christian KAINZ 34 Siege
3. Martin KOVA 46 Spiele 3. Martin KOVA 23 Siege
4. Klaus HOFER 29 Spiele 4. Klaus HOFER 22 Siege
5. Harald MINARIK 25 Spiele 5. Andreas HARBARTH 17 Siege
6. Roman HAMM 22 Spiele 6. Roman HAMM 15 Siege
7. Andreas HARBARTH 20 Spiele 7. Bernhard NAGL 14 Siege
8. Tashi LIU 18 Spiele 8. Harald MINARIK 10 Siege
9. Bernhard NAGL 17 Spiele Franz MAYRHUBER 10 Siege
10. Franz MAYRHUBER 15 Spiele 10. Tashi LIU 9 Siege
Patrick SCHWING 9 Siege
Mario KISS 9 Siege

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Rares Maftei wollte beim dritten Auftritt seines Masters-Debüts, erstmals im vierten Duell mit Kurzemann gewinnen, 200 Ranglistenpunkte holen, und seine Negativ-Serie beenden

Nachdem Jungstar Renee Glatzl also erstmals überhaupt einen Sieg über den Ranglisten-Ersten Franz Mayrhuber bejubelt hatte, hieß es kurz darauf im zweiten Match des Tages “Daumen drücken” für den Terra-Rossa-Ex-Kollegen Rares Maftei, der sich bei seinem dritten Auftritt im “Konzert der Großen” endlich einmal auch ergebnistechnisch auf Augenhöhe mit den arrivierten Top-Ten-Kollegen präsentieren wollte. Der Gegner für dieses Unterfangen hieß Markus Kurzemann, gegen den der rumänische Masters-Debütant allerdings noch nie resüssieren konnte. In drei direkten Duellen vor dem sonntägigen Schlagabtausch, war Maftei ebensooft als Verlierer vom Platz gegangen. Und eine Motivationsspritze war der Ausgang des erstes Spieles zwischen Mayrhuber und Glatzl ja auch nicht gerade. Denn hätte der Ranglisten-Erste vom SK Handelsministerium auch sein dritten Vorrunden-Single gewonnen, dann hätte sich Maftei trotz zweier Gruppen-Pleiten davor, mit einem Erfolg über Markus Kurzemann noch für das Masters-Halbfinale qualifiziert. Ob er aufgrund des Ausgangs der Partie davor, Glatzl Schützenhilfe leisten würde oder nicht, das dürfte dem 30jährigen Karpaten-Server relativ egal gewesen sein. Maftei freiich ist und war Sportsmann genug, um sein Bestes zu geben, und zudem hatte er noch zwei richtig gute Gründe, sich trotz Chancenlosigkeit in Sachen Aufstieg, mit einem vollen Erfolg von seinem Masters-Debüt zu verabschieden. Da waren zunächst einmal die 200 Ranglistenpunkte die auf dem Spiel standen, und dem Sieger eines einzigen Masters-Vorrunden-Matches im Ranking gutgeschrieben werden. Nicht nur, dass man für 200 Ranglisten-Punkte während der Saison bei allen Turnieren bis zur 250er-Ebene viele Matches lang hart arbeiten muss, hätten die rumänische Nummer 1 mit 200 gewonnenen Ranglisten-Punkten auch die vor ihm im Ranking klassierten Franz Korger und Fabian Mayrhuber überholt, und damit vermutlich den hervorragenden 5. Platz in der Jahres-Endwertung inne gehabt. Na ja, und abgesehen von der Chance, im Ranking noch einen abschließenden Sprung nach oben zu machen, wollte Maftei natürlich endlich auch seine aktuelle Negativ-Serie beenden. 5 Matches hatte er zuletzt in Serie verloren, da kam ihm ein am Vortag gegen Mayrhuber alles andere als überzeugender Markus Kurzemann gerade recht.

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Markus Kurzemann gewinnt “Break-Orgie” des ersten Satzes nach 51 Minuten

Die Anfangsphase dieses Matches war dann von einer Break-Orgie geprägt! 6 von 8 Games im ersten Satz gingen den eher mittelprächtig servierenden Aufschlägern durch die Lappen, wobei Kurzemann beim Break zum 3:2 mit drei Doppelfehlern in Serie für das Negativ-Highlight sorgte. Aus einer zwischenzeitlichen 3:1 Führung des Vorarlbergers, war vor den Augen des mitzitternden und hoffenden Renee Glatzl, plötzlich eine rumänische 4:3 Führung geworden, die der 30jährige aus Bukarest noch hätte ausbauen können, oder eigentlich ausbauen müssen. Denn den Spielball zum 5:3 “verschenkte” Maftei mit einem dummen und unnötigen leichten Vorhandfehler, und damit hatte der 2fache Terra-Rossa-Clubmeister es verabsäumt, dem Gegner aus dem Ländle eine wirklich ganz schwierige Prüfung aufzuerlegen. Denn mit dem Druck, dieses Match unbedingt gewinnen zu müssen, dem Umstand eines 3:5 Rückstandes, und dem Wissen, dass es zu diesem Zeitpunkt spielerisch überhaupt nicht passte, da wäre das Unternehmen “Halbfinal-Einzug” für Kurzemann möglicher Weise zum Fiasko geworden. Doch Maftei hat diesen einen wichtigen Punkte eben nicht gemacht, und seinem Gegenüber wieder die nötige Luft verschafft. Nach 51 Minuten hatte Kurzemann bei 6:5 mit einem weiteren Break zum 7:5 den ersten Satz klar gemacht, und damit die halbe Miete in Sachen Masters-Semifnale eingefahren.

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Was Maftei noch fehlt, um in der Top-Liga der Hobby-Tennis-Tour Erfolg zu haben

Im zweiten Satz – den man bei einem 6:0 nach 43 Minuten getrost als kurios bezeichnen darf – offenbarte sich dann einerseits, dass beide Akteure derzeit nicht in ihrer besten Form sind, und Maftei zu seinem nächstjährigen Ziel – Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour zu werden – noch ein echter Quantensprung fehlt. Sich unter die Besten 10 der Hobby-Tennis-Tour vorzuspielen ist die eine – zugegeben großartige – Sache! Sich mit den besten der Zunft zu messen, und das obendrein erfolgreich, ist aber eine ganz anderes Thema. Mayrhuber, Kurzemann & Co, sind für Maftei noch in einer anderen Liga unterwegs, und um zu der zu gehören, hat er noch einige Defizite auszubügeln. Maftei muss lernen, dass die wirklich wichtigen Matches gegen die vermeintlich großen Gegner von jenem Spieler gewonnen werden, der die big points in den heißen und engen Phasen eines Matches für sich entscheidet. Als der rumänische Shooting-Star von 2011 im ersten Durchgang bei 5:6 gegen den Satzverlust servierte, war ihm die Unsicherheit schon beim Verlassen der Spielerbank anzumerken. Zwei unnötige Vorhand-Fehler, eine Rückhand “Boden auf” ins Netz geschlagen, Rumäniens erster Masters-Teilnehmer seit 14 Jahren überließ das alles entscheidende letzte Game des ersten Heats seinem Gegner quasi am Silberteller. Dazu kommt, dass sich der Terra-Rossa-Star bei aller “Famosität” für sein ausdauerndes und sicheres Grundlinien-Spiel in zukünftigen Duellen mit den Top-Stars der Szene einen Winnerschlag zulegen wird müssen. Du kannst in der aktuellen Hobby-Tennis-Tour-Spitze nur dann Erfolg haben, wenn du auch selbst in der Lage bist, Winner im Feld des Gegners zu platzieren. Den Ball alleine nur im Spiel zu halten und auf die Fehler des Gegners warten, das funktioniert vielleicht noch bis zur 150er-Ebene, darüber hinaus, ist der Ofen aber aus. Lediglich 8 selbst erzielte Winner im Duell mit Kurzemann belegen, dass selbst ein alles andere als in Hochform spielender Gegner so nicht zu biegen war. Erwähnenswert sei noch, dass Kurzemann und Maftei 13 Minuten am ersten Game “herumdoktorten”, nach 22 Minuten erst zwei Games fertig gespielt hatten, und die Langeweile nach 31 Minuten und erst drei absolvierten Games ihren Höhepunkt erreicht hatte. Da war Maftei in einer unansehnlich gewordenen Partie zumindest immer dran und ebenbürtig, ehe er bei 0:3 Moral und Anschluss verlor, und in nur 12 weiteren Minuten ein bitters “Nullerl” zum Abschluss seiner mit drei Niederlagen endenden Masters-Premiere kassierte.

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Die Stimmen zur Aufstiegs-Entscheidung in Gruppe A

Richtig enttäuscht war nach dem 94 Minuten dauernden letzten Vorrunden-Match der Gruppe A der eigentliche Star des Wochenendes Renee Glatzl. “Ja, ich bin schon schwer enttäuscht. Ich hätte sehr gerne weitergespielt, und mich gefreut, wenn ich im Semifinale hätte dabei sein dürfen. Immerhin habe ich die letzten beiden Tage wirklich sehr gut gespielt. Ich habe mich auch so gefreut, als ich am Freitag um 23:30 Uhr vom Veranstalter angerufen wurde, und ich erfuhr, dass ich Masters spielen darf. Es ist wirklich schade, dass ich dieser Regel mit der Anzahl gespielter Matches zum Opfer gefallen bin”, ärgerte sich Glatzl, während Markus Kurzemann sein erstmaliges Erreichen des Masters-Semifinales genoss. “Für mich hatte heute schon die k.o.-Phase in diesem Turnier begonnen”, lachte der 32jährige Dornbirner angesichts der Ausgangs-Position, die er vor dem Maftei-Match vorfand. Mit dem Spiel selbst gegen Rumäniens Nr. 1 war Vorarlbergs Bester – für Beobachter und Zuseher – überraschender Weise zufrieden. “Vorallem im zweiten Satz sind mir einige sehr gute Schläge gelungen”, strahlte der Sieger. Ok, wenn Kurzemann die letzten 12 Minuten als ganzen zweiten Satz sehen will, dann hat er recht.