Es soll nicht sein

Kova erstmals seit September 1997 Erstrundenverlierer bei einem Grand-Slam-Turnier

Das Jänner-Grand-Slam-Turnier hat seine erste ganz große Sensation. Der an Nummer 2 gesetzte Martin Kova musste sich am Sonntag Nachmittag in der ersten Runde Markus Altsinger glatt in zwei Sätzen geschlagen geben. Der Jänner-GP-Sieger vom vergangenen Wochenende scheiterte damit auch beim 6. Versuch kläglich, das Hallen-Grand-Slam-Turnier für sich zu entscheiden. Die 3:6, 3:6 Niederlage und das damit verbundene Scheitern in der 1. Runde, war für Kova nach dem verpatzten Masters die zweite Pleite bei einem Großereignis in Serie. Im 4. Duell mit Altsinger ging der 28fache Turniersieger erstmals als Verlierer vom Platz, was er beim Abgang mit knappen Worten kommentierte. “Ich habe schon beim Einspielen gemerkt, dass ich heute nicht gewinnen werde. Wenn man keinen Aufschlag hat, dann kann man in solchen Spielen nicht bestehen. Habe ich vorige Woche noch durch mein Service gewonnen, so habe ich heute wegen des fehlenden Aufschlags verloren. Außerdem hatte ich extrem schwere Beine. Schade es soll bei diesem Turnier scheinbar nicht sein”. Es war ein beinahe schon historischer Ausrutscher, der Kova an diesem 2. Spieltag beim Jänner-Grand-Slam passierte. Denn um seine letzte Erstrundenniederlage bei einem der 4 Topturniere ausfindig zu machen, musste der Veranstalter lange in den Tour-Ergebnissen und Statistiken zurückblättern. Beim September-Grand-Slam des Jahres 1997 in Hainburg war es, als Kova in der 1. Runde mit 7:6, 6:7 und 1:6 letztmals zum Auftakt eines Grand-Slam-Bewerbes scheiterte. Insgesamt war es erst Kovas drittes Erstrunden-Aus in seiner Karriere.

Markus Altsinger jubelt über Viertelfinaleinzug beim Jänner-Grand-Slam

Bezwinger Altsinger hingegen jubelte. Kein Wunder, fügte er dem Ranglisten-Zweiten nicht nur dessen aller erste Erstrundenniederlage beim Jänner-Grand-Slam zu, sondern er selbst nahm Revanche für vergangenen Montag und die beiden Niederlagen davor. Dazu konnte der 18jährige Ottakringer laut eigener Aussage “endlich einmal das umsetzen, wozu er im Stande ist”. Altsinger spielte eine solide Partie, viel wichtiger war aber, dass er in den entscheidenden Momenten des zweites Satz ruhig und konzentriert blieb. In einer Phase vor allem, in der Kova nach 1:5 Rückstand auf 3:5 heran kam. “Diesmal habe ich den Vorsprung aber gerettet und gewonnen, obwohl ich sehr nervös war. Ich habe mich nicht aus dem Rhythmus und aus der Konzentration bringen lassen, ich bin hoch zufrieden. Dabei bin ich bei der Auslosung verfallen, habe nach Betrachtung des Rasters einmal drei Minuten inne halten und schlucken müssen, ehe ich das Horrorlos als Chance betrachtet habe. Dann sagte ich zu mir, diesmal gewinnst du gegen Kova. Eigentlich habe ich die Quali-Runde gegen Raith gar nicht so im Kopf gehabt, obwohl Ronny ein sehr schwer zu schlagender Gegner gewesen wäre. Aber ich war voll fokussiert auf dieses Match”. Sein Jänner-Grand-Slam-Debüt scheint bislang also gelungen, erst recht weil der Ranglisten-Zehnte im Achtelfinale auch gegen Christian Leiner erfolgreich blieb, und zum 3x in seiner Karriere in ein Grand-Slam-Viertelfinale einzog. Leiner, im Jahr 2001 sogar Finalist bei diesem Turnier, fand zu spät ins Spiel, und brachte sich in der Entscheidung selbst um einen möglichen Erfolg. Im Tie-Break servierte er beim Stand von 3:4 zwei Doppelfehler in Serie, der Anfang vom Ende. “Im zweiten Match gegen Markus ist bei mir einfach nichts gegangen”, meinte ein sichtlich enttäuschter Leiner. Dabei ging der 25jährige nach seinem Erstrundensieg über Christoph Kramer als aussichtsreicher Konkurrent für Altsinger in das achtelfinale Duell.

Stefan Schwing verliert im besten Match des Tages gegen Philipp Svatek

Das Jahr 2005 hat auch für Stefan Schwing enttäuschend begonnen. Zumindest wenn man seine Saison-Premiere nach dem Ergebnis betrachtet. Der 14jährige wurde nach einem “Superspiel” von Juli-Without-Top-Ten-Sieger Philipp Svatek verabschiedet. Nach seinen zuletzt eher bescheidenen Leistungen, glänzte der 25jährige erstmals seit dem Oktober-GP-Turnier wieder mit einer phantastischen Vorstellung. Im besten Match des Tages lieferten sich die beiden Ranglisten-Nachbarn einen grandiosen Schlagabtausch, knallten sich mit extrem hohen Tempo die Bälle um die Ohren, und sorgten so nebenbei auch für das einzige Dreisatzspiel des Nachmittags. Die Leistung Svateks nach dem 6:1, 5:7, 6:1 ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, denn auf der anderen Seite des Netzes präsentierte sich ein ungewohnt kampfbereiter Jungstar von seiner besten Seite. Nicht nur das Stefan spielerisch überzeugen konnte, zeigte der Junior-Sieger 05 seine kämpferischen und läuferischen Qualitäten. Das wiederum macht den Sieg von Svatek so wertvoll, weil er nicht einen Schwing besiegt hat, der wie so oft nach Verlust des ersten Satzes mit hängendem Kopf über den Platz schlich, sondern bis zum letzten Punkt um die Wende kämpfte. “Das macht mich heute besonders stolz, der Sieg ist echt wertvoll, weil Stefan so gut gespielt hat, und einer der besten Spieler auf der Tour ist”, meinte Philipp. So hielt sich auch beim Verlierer die Enttäuschung in Grenzen. “Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber Philipp hat heute überragend gespielt, und war für mich zu stark. Er hat verdient gewonnen. Vorwürfe brauche ich mir aber keine machen, weil ich wirklich sehr gut gespielt habe. Am Ende bin ich konditionell nicht mehr auf der Höhe gewesen”, meinte Schwing jun. Damit hat sich mit der Nummer 6 der zweite Gesetzte im Verlauf des Turniers frühzeitig verabschiedet. Nach seinem tollen Masters-Abschneiden, und den großartigen Ergebnissen beim Jänner-Grand-Slam in den vergangenen Jahren, war Stefans Auftakt-Niederlage aber doch überraschend. Und auf seinen 50. Einzelsieg muss Stefan auch noch warten.

Tashi Liu “schummelt” sich ins Viertelfinale und bezwingt den Jänner-Grand-Slam-Fluch

Die restlichen Gesetzten zogen hingegen alle in die Runde der letzten Acht ein, auch wenn so mancher der Topstars mehr Mühe als erwartet hatte. Am härtesten für einen Platz im Viertelfinale hatte dabei wohl Tashi Liu zu kämpfen. Der Asiate besiegte beim 5. Antreten endlich seinen Jänner-Grand-Slam-Fluch, und gewann erstmals nach einem einzigen Einzelsieg bei seinen bisherigen vier Hallen-Grand-Slam-Starts zwei Matches in Folge. Diese Tatsache bejubelte der März-Super-4-Champion euphorisch, und ließ so die matten spielerischen Auftritte davor vergessen. Speziell in seinem Auftaktspiel gegen Walter Posteiner präsentierte sich der “Asien-Fighter” in ungewohnt schwacher Form. Trotzdem rettete er sich mit einem 7:5, 6:2 ins Achtelfinale, wenngleich er mit Selbstkritik ob der enttäuschenden Erstrunden-Performance nicht sparte. “Das war eine Katastrophenleistung, ich wußte einfach nicht mehr wie ich spielen soll”, erklärte der 28jährige nach seinem 165. Karriere-Single. Ein Umstand, der auch Liu`s Gegner nicht unbemerkt blieb, und ihn zu einer Verzweiflungstat verleitete. Walter Posteiner, seines Zeichens November-Without-Top-Ten-Finalist, und in rekordverdächtiger Zeit Erstrundensieger über Christian Mersich, demolierte aus Wut über die vergebene Großchance den schwachen Gegner nicht besiegt zu haben, sein Racket. “Normal muss ich heute gewinnen, einen Liu in so schwacher Form werde ich wohl so schnell nicht mehr vorfinden. Das musste mein Schläger büßen”, ärgerte sich Posteiner. Eine Runde später im Achtelfinale gegen Roman Ainberger hatte Liu noch weit mehr Mühe, um im Rennen um den Titel zu bleiben. Gegen den Jänner-Grand-Slam-Sieger von 1997 stolperte der Asiate mehr schlecht als recht ins Viertelfinale. Spielerisch weiterhin weit von seiner besten Form entfernt, “servierte” sich Liu sprichwörtlich unter die letzten Acht des Turniers. Gepaart mit dem nötigen Glück, rang er November-GP-Sieger Roman Ainberger in zwei Tie-Breaks nieder. “Gegen Roman hat mich nur der Aufschlag gerettet. Ohne mein Service hätte ich klar in zwei Sätzen verloren. Aber ich habe die richtige Taktik gefunden und bei den wichtigen Punkten Glück gehabt. Endlich ist der Fluch besiegt”, jubelte Liu, während der Verlierer rascher als gewöhnlich die Halle verließ. Mit Glück war Roman beim zweiten Auftritt seiner Rückkehr auf die Grand-Slam-Bühne wahrlich nicht gesegnet. “Wenn einer so wie Liu beim Aufschlag ständig die Linien trifft, dann kann man nur sehr schwer gewinnen”. Damit musste sich der 31jährige beim Jänner-Grand-Slam-Turnier erstmals in seiner Karriere vor dem Finale geschlagen geben.

Wagner muss auf dem Weg ins Viertelfinale gegen Jänner-GP-Finalist Ebner ein 0:4 aufholen

Einen holprigen und alles andere als leichten Weg hatte auch September-Grand-Slam-Sieger Christoph Wagner ins Viertelfinale. Der an Nummer 3 gesetzte Masters-Finalist, fertigte zwar in seinem Auftaktmatch Novak-Bezwinger Roman Zimmermann mit 6:1 und 6:2 deutlich ab, doch im zweiten Spiel musste der Jungstar alle taktischen Raffinessen auspacken, um im Bewerb zu bleiben. Der 15jährige fand nämlich in Tour-Newcomer Hans Ebner einen vollwertigen Gegner. Der Jänner-GP-Finalist vom vergangenen Wochenende startete überfallsartig, schockte den Ranglistendritten mit einer 4:0 Führung, vergab aber mit unzähligen vergebenen Spielbällen ein vorentscheidendes 5:0 heraus zu schießen. 6 Games in Folge brachten den 3fachen Turniersieger zurück ins Match, das er schlußendlich mit 6:4, 6:4 für sich entscheiden konnte. “Ebner spielt ein tolles Tennis, er hat mich am Beginn überrascht. Bei 0:4 habe ich mein Spiel umgestellt. Ich habe den Druck herausgenommen und die Bälle im Spiel gelassen. In dieser Phase habe ich Kova-Tennis gespielt. Wenn er den Ebner klar besiegt hat, dann kann ich das mit seinem Tennis auch, habe ich mir in dieser Phase des Spieles gedacht”. Wagners sonntägige Opfer verließen die Halle mit unterschiedlichen Empfindungen. Während Ebner auch mit seinem zweiten Tour-Antreten zufrieden war, merkte man Roman Zimmermann die Enttäuschung an. “Das war mir heute ein bißchen zu schnell. Dazu konnte ich mich nicht auf meine Aufschlagspiele verlassen. Irgendwie hoffe ich jetzt bald einmal auf einen Sieg über einen der guten Spieler auf der Tour. Alles andere bringt mich nicht weiter und befriedigt mich auch nicht”, analysierte Roman seinen zweiten Jänner-Grand-Slam-Auftritt”. Zufrieden trat hingegen Hans Ebner die Heimfahrt an. “Ich bin super-zufrieden. Spiele gegen solch gute Spieler sind wichtig für mich. Heute ging noch mehr als am Dienstag im Finale. Ich war fiter und konnte phasenweise mit Wagner mithalten. In dieser Verfassung wäre auch gegen Kova im Jänner-GP-Finale vielleicht mehr möglich gewesen”.

Vorjahresfinalist Franz Kastler vorerst weiter auf Erfolgskurs

Weiterhin “alles möglich” in diesem Turnier ist für Franz Kastler. Der Sieger von 2003 und Vorjahresfinalist gewann die ersten beiden Spiele bei seinem 40. Turnier-Start, und wahrte mit dem Viertelfinaleinzug die Chance auf sein drittes Jänner-Grand-Slam-Endspiel. Kastler siegte zunächst in Runde 1 gegen Christian Schindler mit 6:4, 6:2 und stellte dabei im Head to Head mit dem Powertennis praktizierten Jungstar auf 4:0. Eine Stunde später blieb der Ranglisten-Achte zwar auf Erfolgskurs, der 6:3, 7:6 Sieg über Reinhard Hos war aber hart erkämpft. Erst mit gewonnenem Tie-Break brach Kastler die Gegenwehr seines ambitioniert spielenden Gegners, der nach dem 3:6, 6:7 mit gemischten Gefühlen ein erstes Resümee zog. “Mit dem Ergebnis muss ich zufrieden sein, aber mit dem Spiel an sich bin ich doch ein wenig unglücklich. Wenn man so knapp ein enges Match verliert, dann ist man eben im ersten Eindruck enttäuscht”. Die Gründe für die knappe Niederlage lieferte sein Bezwinger gleich nach: “Reinhards Aufschlag hat ihn im Stich gelassen”, analysierte Kastler.

Nagl und Scheller spazieren souverän unter die letzten Acht

Souverän für das Viertelfinale qualifizierten sich hingegen Bernhard Nagl und Gerald Scheller. Masterssieger Nagl schob bei seinem Jänner-Grand-Slam-Debüt eine ruhige Kugel, und fuhr mit Erfolgen über Bernhard Wittholm und Armin Zadic die Siege 6 und 7 seit seiner letzten Niederlage ein. Gegen Wittholm feierte der Ranglistenleader zudem seinen 55. Karriere-Einzelsieg. Ein ähnlich souveränes Jänner-Grand-Slam-Debüt lieferte auch Oktober-GP-Sieger Gerald Scheller ab. Ohne Satzverlust und mit nur 7 abgegebenen Games untermauerte der Ranglisten-Fünfte eindrucksvoll seine Anwartschaft auf den 1. Grand-Slam-Titel. “Scheller spielt schon hervorragend Tennis, speziell sein Stopp ist ein genialer Schlag. Den beherrscht er extrem gut”, lobte Hradtezky, der trotz klarer Niederlage dem zweiten Auftritt beim Jänner-Grand-Slam Positives abgewinnen konnte. “Ich habe phasenweise gut mitgehalten, und einige schöne Ballwechsel gespielt. Aber es hat neben dem unbestrittenen Klasseunterschied auch wieder einmal an meiner Abschluss-Schwäche gelegen. Ich kann einfach die wichtigen Punkte nicht verwandeln”. Diese Einschätzung bestätigte auch Gerald Scheller. “Hradtezky hat sich das Leben mit vielen leichten Fehlern selbst schwer gemacht”.

“Himmel und Hölle” Alex Udovc nach Gala gegen Piatek chancenlos gegen Svatek

Sieg und Niederlage, diese Tagesbilanz zogen am Sonntag Abend die Herren Udovc, Wittholm und Krammer. Einmal mehr seinem Ruf als “nicht kalkulierbare Größe”, bestätigte am zweiten Jänner-Grand-Slam-Spieltag Alexander Udovc. Der Jänner-GP-Semifinalist bot in seiner ersten Partie gegen Robert Piatek eine Galavorstellung, deklassierte den routinierten Polen in 51 Minuten mit 6:0, 6:1, und zog so bei seiner Grand-Slam-Premiere auf Anhieb ins Achtelfinale ein. Drei Stunden nach seiner “Solo-Show” war im Achtelfinale Schluss mit der Herrlichkeit und großes Rätselraten beim bald 22jährigen angesagt. Die letzten Phasen seiner Superform vom Piatek-Match nützte Alex für eine 4:0 Führung gegen einen Mann, der eine Runde davor mit einer überzeugenden Darbietung das Gesetztensterben einleitete. Philipp Svatek sah sich plötzlich einem klaren Rückstand gegenüber, die Reaktion darauf war aber sensationell. Der Juli-Without-Top-Ten-Champ holte sich die nächsten 12 Games in Folge und damit verbunden den ersten Viertelfinaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Während Svatek die Gratulationen für einen “Supertag” entgegennahm, stellte sich Udovc die Frage nach dem Warum? Warum ging nach dem 4:0 rein gar nichts mehr beim TC-Schmelz-Neuzugang? Antworten fand der Champions-Race-Dritte freilich keine. “Frage mich nicht, ich habe keine Ahnung weshalb ich dieses Spiel verloren habe. Nach dem 4:0 war alles weg. Es wäre einiges möglich gewesen. Vielleicht sogar das Semifinale, weil gegen Altsinger habe ich schon einmal nur knapp verloren. Ich hätte gern nochmals gegen ihn gespielt. Schade, aber das Turnier insgesamt war trotzdem wieder super für mich. Es läuft sehr gut im Moment, und mit zwei gewonnenen Runden bei einem Grand-Slam-Turnier muss man zufrieden sein. Ich habe mein Auslosungsglück voll genützt. Jetzt fahre ich einmal in den Skiurlaub, und dann freue ich mich auf die nächsten Aufgaben”, bilanzierte Udovc.

Wittholm mit 1. Einzelsieg bei einem Grand-Slam und wichtigen Erkenntnissen

Eine ausgeglichene Bilanz konnte auch Bernhard Wittholm mit auf den Heimweg nach Baden nehmen. Der Race-Fünfte, überzeugte eine Woche nach seinem Viertelfinaleinzug beim Jänner-Grand-Prix-Turnier auch beim Hallen-Klassiker mit einer ansprechenden Leistung. Gegen Herbert Stegmüller stellte der Niederösterreicher neuerlich seine im Training erzielten Fortschritte unter Beweis, und feierte beim 6:3, 6:4 den ersten Einzelsieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Gegen den mit Problemen beim Aufschlag kämpfenden Super-Oldie, punktete Wittholm serienweise mit dem Return. Erst als Stegmüller seine Schwierigkeiten beim Ballaufwurf unter Kontrolle brachte, entwickelte sich ein gleichwertiges Duell. Die 11. Erstrundenniederlage in Folge, die 3. Auftaktpleite beim Jänner-Grand-Slam in Serie konnte Herbert beim 55. Karriere-Turnier aber nicht verhindern. “Es war trotzdem ok für mich, ein tadelloses Spiel. Leider hatte ich im ersten Satz die Probleme mit dem Aufwurf beim Service. Bernhard hat mir dann dankenswerter Weise einen Tipp gegeben, womit ich besser ins Spiel kam”. Wittholms Belohnung für den Sieg im Generationenduell mit dem ältesten Teilnehmer in Feld war das Treffen eine Runde später mit der Nummer 1. Das ungleiche Kräftemessen hatte zwar ein rasches und jähes Ende für den Jungstar, dennoch brachte das “Bernhard-Derby” interessante und wichtige Erkenntnisse für Wittholm und seinen Opa. “Ich habe heute gesehen, wo meine Schwächen liegen und woran ich in Zukunft vermehrt arbeiten muss. Mein erster Aufschlag muss öfters kommen. Wenn ich ihn ins Feld bringe, dann bin ich sofort im Spiel, kann Druck ausüben und die Initiative übernehmen. Und mein 2. Service muss besser und schärfer werden. Den schießen mir die guten Spieler um die Ohren”, erkannte Wittholm. Und auch sein Opa fügte hinzu. “Die Spiele gegen Leute wie Nagl sind sehr wichtig für ihn. Das bringt mehr als irgendwelche Siege gegen schwache Leute. Nagl hat großartig gespielt. Man hat gesehen warum er die Nummer 1 ist. Er setzt die Bälle phantastisch und mit einer gewaltigen Sicherheit”.

Schwarzer Tag für 3er-Mannschaft des TC Schmelz: Schremmer und Schwing verlieren

Einen schlechten Tag erwischten mit Ausnahme von Franz Kastler die Spieler der dritten Mannschaft des TC Schmelz. Alois Schwing musste einer leichten Grippe-Erkrankung Tribut zollen, und einem immer besser in Fahrt kommenden Johann Krammer den Vortritt ins Achtelfinale lassen. “Bei mir hat die Beinarbeit nicht gestimmt, und wenn man nicht voll laufen kann, dann hat man keine Chance”, haderte Alois. Ebenfalls vom Jänner-Grand-Slam muss sich die Nummer 1 des 3er-Teams verabschieden. Michael Schremmer unterlag im letzten Match des Tages der Nummer 6 des Turniers Christoph Foitik klar mit 1:6 und 3:6. “Das Ergebnis ist deutlicher als der Spielverlauf war. Viele Games sind über Einstand gegangen, und trotz deutlichem Resultat haben wir beinahe eineinhalb Stunden gespielt. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Ich habe gesehen das im Training was weiter gegangen ist. Für Mitte Jänner bin ich mit meinem Formaufbau schon ziemlich weit”, so Schremmer.

Claus Lippert, 22.Jänner 2006