Halbfinale beim Mai-Super-4-Turnier komplett

Die Halbfinalisten beim Mai-Super-4-Turnier 2006 stehen fest. Neben Turnierfavorit Christoph Wagner haben sich auch der bulgarische Tour-Debütant Svetlin Stoyanov sowie die beiden Außenseiter Christoph Foitik und Alexander Udovc für die Vorschlussrunde qualifiziert. Eine Zusammenfassung des 3. Spieltages von C.L

Udovc mit Doppelschlag souverän ins Semifinale eingezogen

Mit jeweils zwei souveränen Doppelschlägen haben sich Alexander Udovc und Svetlin Stoyanov in das Mai-Super-4-Semifinale gespielt. Udovc gab auf seinem Weg dorthin gerade einmal 2 Games ab, fertigte dabei im Achtelfinale Christian Mersich mit der Höchststrafe ab, und beeeindruckte speziell im Viertelfinale gegen den polnischen Routinier Robert Piatek mit einer hervorragenden Leistung. Den deutlichen 6:1, 6:1 Erfolg kommentierte Udovc sichtlich zufrieden. “Zuletzt habe ich gegen Robert zweimal 6:2 gewonnen. Ich habe mich also neuerlich gesteigert”. Gegner im Kampf um ein Finalicket wird der bulgarische Vladkov-Freund Svetlin Stoyanov sein.

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Stoyanov spaziert ins Semifinale und läßt viele Fragen offen

Der Kova-Bezwinger ließ auch am dritten Spieltag des zweiten Super-4-Turniers der Saison keinen Zweifel über seine Ziele bei diesem Event aufkommen. Nur der Sieg zählt. Zweifel bleiben aber bei der unsicheren Konkurrenz, ob Stoyanov schon alle Karten, sprich sein bestes Tennis aufgedeckt hat. Tatjana Aubram war im Achtelfinale kein Maßstab für den Bulgaren, und auch eine Runde später im Viertelfinale gegen Markus Altsinger blieben letztlich viele Fragen offen. Denn der unterlegene Jänner-Grand-Slam-Halbfinalist bot bis Mitte des ersten Satzes eine ansprechende Darbietung, leistete erbitterten Widerstand gegen den Tour-Newcomer, ehe er bei 3:4 sein Pulver verschossen hatte. Danach spazierte Stoyanov am Centercourt trotz widriger äußerer Verhältnisse ins Halbfinale. Wie schon Martin Kova nach seiner Erstrundenniederlage befand auch Markus Altsinger nach seinem Viertelfinal-Aus den Neuling für bezwingbar. “Ich denke schon das Svetlin schlagbar ist. Ich musste leider gegen Reinhard Hos zweieinhalb Stunden kämpfen, das war mit Sicherheit nicht optimal um gegen so einen starken Spieler gewinnen zu können”, erklärte Altsinger, dessen Comeback Licht und Schatten hatte. Zwar feierte der 19jährige mit seinem Achtelfinal-Erfolg über Reinhard Hos den 40. Einzelsieg seiner Karriere, doch richtig überzeugen konnte der Ottakringer dabei nicht. Auch im Doppel an der Seite von Patrick Meinhart war im Viertelfinale Schluss.

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Foitik mit achtem Sieg auf Sand in Serie ins Halbfinale

Die beiden anderen Halbfinalisten erreichten die Runde der letzten Vier mit je einem Sieg. Oktober-Without-Top-Ten-Sieger Christoph Foitik baute dabei mit einem 6:3, 6:3 Erfolg über Ermin Dzafic seine Siegesserie auf Sand auf 8 Spiele aus. So nebenbei revanchierte er sich im Viertelfinalduell mit Dzafic am Centercourt auch für die knappe Erstrundenniederlage beim September-Grand-Prix-Turnier 2005. “Es war heute nicht mein Tag, aber vielleicht bin ich ja gerade beim Mai-Grand-Slam-Turnier dann in Hochform”, bilanzierte Dzafic.

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Weiter eine höchst positive Super-4-Bilanz kann auch Christoph Wagner ziehen. Der 15jährige Ranglistenerste feierte am Sonntag Nachmittag im Viertelfinalschlager gegen den Korneuburger Hans Ebner seinen 15. Super-4-Einzelsieg in Folge. Diesmal hatte der Turnierfavorit aber weit härter zu kämpfen um im Duell der beiden Champions-Race-Leader die Oberhand zu behalten. 3:6, 6:1, 6:2, lauetet das Endresultat des durch einen heftigen Wind beeinflussten Spitzenspiels. Die unwirtlichen äußeren Bedingungen kamen dem routinierten Jänner-Without-Top-Ten-Champion nicht ungelegen. Ebner konnte sich besser auf die Gegebenheiten einstellen, während die Präzisionsarbeit des Christoph Wagner durch den Wind empfindlich gestört wurde. Vor einem Jahr noch wäre Ebner wohl als klarer Zweisatzsieger ins Halbfinale aufgestiegen, doch mittlerweile hat der Ranglisten-Erste neben seiner spielerischen Verbesserung auch eine beachtliche Entwicklung im Mentalbereich durchgemacht. Wagner kämpfte sich zurück, und holte im dritten direkten Vergleich mit Ebner den dritten Erfolg. “Im ersten Satz war der Wind gegen mich, im zweiten Durchgang gegen ihn. Im dritten Heat habe ich dann gut gespielt. Ebner ist auf Sand noch viel stärker und unangehmer zu spielen als in der Halle oder auf Hartplatz. Wir müssen höllisch auf ihn beim Mai-Grand-Slam-Turnier aufpassen”, fand Wagner lobende, anerkennende und zugleich mahnende Worte für Ebner.

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Claus Lippert, 15. Mai 2006