Terra-Rossa-Star Andreas Tolunay nach Kalksburg-Auftritt verärgert

Terra Rossa-Star Andreas Tolunay ist am Samstag Abend enttäuscht und verärgert von seinem Tennisausflug am Rande des südlichen Wienerwalds nach Wien-Ottakring heimgekehrt. Für den 23jährigen endete das sechste Masters-Series-1000-Saison-Turnier beim TC Kalksburg nämlich schon in Runde 1 und damit viel früher als sich der Ranglisten-Elfte vor Turnierbeginn ausgerechnet hatte. Der 6fache HTT-Turniersieger unterlag einem phasenweise entfesselt aufspielenden und hohe Tenniskunst zelebrierenden Stefano Cotugno aus Italien mit 2:6, 4:6, und musste sich neben seiner eher matten Leistung zudem auch noch über eine aus seiner Sicht höchst unfaire Entscheidung des HTT-Turnierdirektors ärgern. Ein Bericht von C.L

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Andreas Tolunay fürchtet nach kurzfristiger Regelnderung des HTT-Veranstalters um seine mögliche erste HTT-Tour-Finals-Teilnahme

Für den laut HTT-Entry-Ranking besten Spieler der Kalksburg Open 2016 ist das Turnier am Stadtrand von Wien schon zu Ende bevor es so richtig begonnen hat. Der 23jährige Wiener Andreas Tolunay musste sich in Runde 1 dem italienischen Routinier Stefano Cotugno völlig verdient und klar mit 2:6, 4:6 geschlagen geben, und verpasste damit neben seinem 160. HTT-Karriere-Einzelsieg auch die große Chance, im “Villacher Race to La Ville” und in Abwesenheit der beinahe gesamten HTT-Elite einen entscheidenden Schritt in Richtung erstmaliger HTT-Tour-Finals-Teilnahme zu setzen. Für den charismatischen Terra-Rossa-Star war allerdings weniger die eigene und eher dürftige Darbietung am Centercourt für die mageren 45 mitgenommenen Pünktchen aus Kalksburg verantwortlich, als vielmehr eine für ihn unverständliche Regeländerung des HTT-Veranstalters, der sich angesichts der gruselig anzusehenden Nennliste für eine Setzung des Hauptfeldes nach ITN entschied. Für Tolunay eine nicht nachvollziehbare Entscheidung, die dem 23jährigen womöglich die Mastersteilnahme kosten könnte. So sieht es zumindest der Betroffene selbst, der im Auftaktmatch seines 176. HTT-Karriere-Turnierstarts zwar spielerisch enttäuschte, immerhin aber das Publikum vor Ort mit seinem Auftritt glänzend unterhielt.

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Andreas Tolunay: “Entscheidung des HTT-Veranstalters ist ohne Vorankündigung nicht akzeptabel”

Mit großem Unverständnis reagierte Andreas Tolunay also auf die kurzfristige Regeländerung des HTT-Verantwortlichen, der entgegen aller Gewohnheiten und Regeln, beim sechsten Masters-Series-1000-Turnier des Jahres den ITN-Wert anstatt des HTT-Rankings als Kriterium für die Setzung des Hauptbewerbs der Kalksburg Open heranzog. Bei nicht einem einzigen Top-Ten-Star, bei lediglich zwei Herren aus den Top 70 und gar nur vier Spielern aus den Top 100 eine allerdings verständliche Maßnahme, die seitens der Turnierleitung umgesetzt wurde. “Natürlich verstehe ich diese Maßnahme bei solch einer Besetzung, aber das ist für mich ohne Ankündgung im Vorfeld nicht akzeptabel. Dann wäre ich nicht hierher gefahren”, polterte Tolunay bevor er sich sportliche Ohrfeigen von seinem doppelt so alten Gegenspieler holte. Warum der Terra-Rossa-Star über die kurzfristige Regeländerung derart entzürnt war ist auch klar: Der23jährige liegt aussichtsreich positioniert im “Villacher Race to La Ville”, also auf dem Weg zu den HTT-Tour-Finals, wo von 24. November bis 1. Dezember die besten 8 Hobby-Tennisspieler der Stadt im wohl prestigeträchtigsten und als Mega-Event aufgebauten Turnier um den Titel im UTC La Ville kämpfen. In Anbetracht des Umstandes, dass sich die unmittelbare Konkurrenz an diesem ersten August-Wochenende eine scheinbar kollektive Auszeit gönnt, hätte sich Tolunay mit einem Freilos in Runde 1 und ein bißchen Losglück mit “big points” in Stellung für seinen herbstlichen Angriff auf die Top 8 der HTT bringen können.

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Publikum beim TC Kalksburg fühlte sich prächtig unterhalten

80 Minuten nach seinem verbalen Angriff auf den HTT-Veranstalter hatte sich Tolunay allerdings mit seinen Einschätzungen ein saftiges Eigentor geschossen. Denn mit einer mäßigen Darbietung krachte er gegen Stefano Cotugno in ein bitteres Erstrunden-Aus, das auch draußen im Publikum am Centercourt des TC Kalksburg viele Fragen offen ließ. Warum hat sich Tolunay vor seinem 176. Turnierstart derart über seine Nichtberücksichtigung in der Setzliste echauffiert, fragten sich die Zuschauer angesichts der gesehenen Darbietung des 23jährigen. Diese Leistung hätte gegen kaum einen Spieler im Feld gereicht, und war an diesem Samstag-Nachmittag ohnehin nicht mehr als die abgestaubten 45 Ranglistenpunkte wert. Wobei es freilich Zusatzpunkte hätte geben müssen, für den Unterhaltungswert der Tolunay-Show am Centercourt. Das war großes Kino”, war man sich im Publikum einig.

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