Lokalmatador Michael Steiner stürmt ins OTC-Open-Finale

Bei seiner dritten OTC-Open-Teilnahme geht Oberösterreichs Jungstar Florian Brunner am Mittwoch Vormittag (LIVE ab 11 Uhr auf hobbytennistour.at) auf seinen zweiten Titel am Jennerplatz hoch über Wien los. Der 19jährige von Union Buchkirchen imponierte im Semifinale am Dienstag Abend auch gegen den 2fachen HTT-Tour-Finals-Champion Philipp Schneider mit einer reifen Leistung, und steht nach einem in 62 Minuten fixierten 6:1, 6:3 Erfolg zum zweiten Mal nach 2014 im Endspiel des mit 1000 Euro dotierten Top-Events im noblen Wiener Stadtteil Hietzing. Als letzte Hürde auf dem Weg zum neuerlichen OTC-Triumph baut sich mit Lokalmatador Michael Steiner allerdings ein mächtiger Gegner vor dem Roman-Bezwinger auf. Der 30jährige vom heimischen OTC wahrte mit einem mehr als souveränen 6:1, 6:2 Erfolg über Philipp Schlaffer die Hoffnungen des Gastgeber-Vereins auf den ersten Heimsieg seit Bestehen dieses Turniers und untermauerte mit seiner abermals galaktisch wirkenden Vorstellung deutlichst, mehr als nur ein krasser Außenseiter im Finalduell mit Florian Brunner zu sein. Ein Bericht von C.L

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Hauptsponsor Alexander Walter hat sein OTC-Open-Traumfinale

Der Ranglisten-Erste Damian Roman am Ende seiner mentalen und körperlichen Kräfte im Viertelfinale gescheitert, der Ranglisten-Dritte Christoph Beutler ausgeschieden, und auch der 15fache HTT-Titelträger Philipp Schneider hat sich schon seinen Preisgeldscheck abgeholt, und dennoch hat der in der Position des Hauptsponsors tätige Beirat des OTC Vorstandes Alexander Walter sein gewünschtes und erhofftes Traumfinale bei der 3. Auflage der 1000 Euro OTC Open 2016. Ein Lokalmatador und der erklärte Lieblingsspieler von Hausherr Alexander Walter sollen es nun im “OTC-Traumfinale” richten, und die seit zwei Tagen etwas unspannend verlaufenden OTC Open mit einem bombastischen Endspiel-Feuerwerk retten.

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Lokalmatador Michael Steiner zeigt Sandplatzwühler Philipp Schlaffer in nur 56 semifnalen Minuten dessen Grenzen auf

Nach einer Stunde war der ganze Zauber auch schon wieder vorbei! Hätten die zahlreichen Zuseher beim Ober St. Veiter Tennisclub am Dienstag Abend Eintritt bezahlt, hätte Gastgeber Alexander Walter wohl ein schlechtes Gewissen haben müssen. Grandioses Tennis – angesichts der vier Hochkaräter in der Vorschlussrunde eigentlich vorprogrammiert –  fand wie auch schon am viertelfinalen Montag nicht statt. Weil sich abermals zwei Spieler nicht in jener Verfassung präsentierten, in der man bei den heurigen OTC Open spätestens ab dem Viertelfinale sein muss, um an den 300 Euro Siegerscheck denken zu können. 8 Spieler unter ITN 3,2, das sagt alles über die Qualität der heurigen OTC Open und dient wohl auch als Erklärung, warum trotz der minimalen Unterschiede der HTT-Topstars in Sachen Spielstärke, an den vergangenen beiden Tagen so krasse und klare Ergebnisse zustande kamen. Bist du physisch oder im Kopf nicht bei 100 Prozent, gibt es gegen so starke Konkurrenz wie beim fünften HTT-Masters-Series-1000-Saisonturnier sofort eins mächtig auf den Deckel. So wie beispielsweise für Philipp Schlaffer, der nach seinem Viertelfinalerfolg über den an Nummer 2 gesetzten Christoph Beutler bereit schien, den durch die untere Tableau-Hälfte stürmenden Lokalmatador Michael Steiner zu stoppen. Doch in nur 56 Minuten zeigte die heimische Titelhoffnung dem Sandplatzwühler aus dem Burgenland dessen Grenzen auf, und blieb auch in seinem vierten Match bei den diesjährigen OTC-Open ohne Satzverlust. Spektakulär ist es nicht, was Steiner auf den Centercourt zaubert, effektiv aber allemal. Ohne großen Kraftaufwand, dafür mit genialer Länge in seinen Schlägen, diktierte der 30jährige das Geschehen am Hauptplatz der OTC-Anlage, und fixierte bei seinem HTT-Debüt auf Anhieb den Finaleinzug. “Der Michael hat sehr stark gespielt und absolut verdient gewonnen. Ich will keine Ausreden suchen, aber ich hatte heute einen harten Arbeitstag und war im Kopf daher nicht frei genug”, verabschiedete sich Schlaffer mit dem Trostpreis von 100 Euro in Händen.

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Florian Brunner peilt nach Sieg über den 2fachen HTT-Tour-Finals-Champion Philipp Schneider seinen zweiten OTC-Open-Titel nach 2014 an

Steiners Darbietung im Semifinale war bereits ultimativ eine “titelreife”, doch auf dem Weg zum ersehnten Heimtriumph muss der Lokal-Hero am Mittwoch vormittag im Endspiel jenen jungen Mann “biegen”, der sich am Jennerplatz hoch über Wien so wohl zu fühlen scheint, wie zu Hause im oberösterreichischen Hausruckviertel. 12 Matches hat Florian Brunner seit seiner OTC-Premiere vor zwei Jahren bestritten, und kann mit 11:1 Siegen eine sensationelle Bilanz vorweisen. Und wer weiß, ob Oberösterreichs Tennisexport Nr. 1 nicht sogar noch ungeschlagen bei den OTC-Open wäre, wenn ihm nicht im Vorjahr der eigene Körper einen Streich gespielt hätte. Wie auch immer, Brunner ist nach dem viertelfinale Hitze-Drama des letzten Jahres heuer scheinbar noch stärker an den Jennerplatz zurückgekehrt, und diese Stärke demonstrierte der 19jährige auch im Semifinalschlager gegen den 15fachen Turniersieger Philipp Schneider. In lediglich 62 Minuten hatte Brunner mit 6:1, 6:3 die Hoffnungen Schneiders auf dessen 20. HTT-Karriere-Finale zerstört, und dem 2fachen HTT-Tour-Finals-Champion eine recht deutlich Niederlage zugefügt. Wobei Schneider im zweiten Satz vielleicht sogar die Chance zur Wende gehabt hätte, als er nach einigen leichtsinnigen Fehlern seines Gegners drei Break-Möglichkeiten zum 4:3 vorfand, diese aber ärgerlicher Weise ungenützt ließ. Auch für den Ranglisten-Vierten gab es am Ende des Tages 100 Euro als Trostpflaster und 360 Punkte für die Rangliste.

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